Logopädie- wie läuft sowas bei euch ab?find es bei uns fragwürdig

Hallo
Mein Sohn bekommt seit letzter Woche Logopädie. Er ist 3 Jahre alt. Soweit so gut. Das erste Treffen fand ich sehr chaotisch und sie wirkte nicht sehr kompetent. Als wir rein sollten, hat sie meinen Sohn nicht mal begrüßt oder irgendwas gesagt zu ihm, fand ich sehr komisch, schließlich geht es ja um ihn, hat nur mich angesprochen. Nach dem Anamnese bogen hat er kurz Wörter von so Karten aufzählen müssen was er sieht. Sie haben danach Obstgarten gespielt. Währenddessen hat sie kaum mit ihm gesprochen. Ich persönlich fand es sehr komisch. Generell null aufs Kind eingegangen. Als würde sie das zum ersten Mal machen. Nicht spielerisch nix. Und ich weiß dass sie öfter mit Kindern arbeitet, hab sie mal in der Kita gesehen, in der ich arbeite: sie meinte auch mein Sohn soll direkt nächstes mal alleine kommen zu der Einheit, fand ich irgendwie etwas viel verlangt von nem 3 jährigen, kann mir auch vorstellen dass mein Sohn da niemals bleibt. Ich kenne mich halt nicht aus. Wie läuft so eine std bei euch ab? Sollte sie nach der ersten std sagen können was denn seine genauen Schwächen sind? Es geht um die Aussprache, das weiß ich ja selbst, aber sie selbst hat nach dem „bildertest“ gar nichts gesagt. Bin ja kein sprachexperte und ich hatte mir erhofft dass sie mir zumindest sagt welche Stellen sie erkennt wo man ansetzen muss oder sonst was. Alles in einem wirkte es sehr lasch. Weiß auch nicht ob ich einfach wechseln kann, wir sind ein kleiner Ort, das ist die einzige Praxis, hab da auch nur eine weitere Kollegin gesehen. Danke für die Hilfe

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Hallo,
Mein Sohn wird im Dezember 3 und bekommt seit August Logo weil er wegen Paukenergüssen & Polypen sprachverzögert ist.

Was du beschreibst, klingt nicht besonders kindgerecht, aber auch (noch) nicht alarmierend.
Mein Sohn blieb auch schon an der 2. Stunde alleine bei seiner Logopädin, nachdem ich ihn noch in den Raum begleitet hatte. Seit dem 3. Termin wird er an der Garderobe von seiner Logopädin in Empfang genommen und ich warte dann.
Seine Logopädin ist aber von Beginn an auf ihn eingegangen, spricht MIT ihm und nicht ÜBER ihn und geht ganz spielerisch und locker mit ihm um. Kein Druck, kein „zeig mal, wie heißt das?“. Alles, was sie erarbeiten, passiert im Spiel und im Dialog miteinander. Ja, das dauert und bis unsere Logopädin ein umfassendes Bild hatte, bis die zwei eine Verbindung hatten und mein Sohn so viel Vertrauen hatte, dass sie ihn berühren darf für gewisse Motorik-Übungen hat ein paar Stunden gedauert (er ist auch sehr schüchtern). Wir hatten jetzt - mit Pausen wegen Krankheit- 9 Termine und er macht tolle Fortschritte, ist aber natürlich noch lange nicht „fertig“.

An deiner Stelle würde ich erst mal noch 1-2 Termine abwarten und beobachten. Vielleicht sind das nur Startschwierigkeiten. Wie gut akzeptiert dein Kind, dass es alleine dort bleiben soll? Wie ist es nach der Stunde drauf? Geht sie weiterhin nicht besonders auf ihn ein (fällt ja schon beim begrüßen auf, mein Sohn wird super lieb und unabhängig von mir als Erwachsene begrüßt in der Praxis) und dein Bauchgefühl bleibt, dann kannst du auch wechseln. Wichtig ist nur, dass du eine Kopie der Verordnung bekommst aus der ersichtlich ist, wie viele Termine noch verbleiben.

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Das klingt echt toll bei euch!
Also ich hab ihn mal gefragt wie er es fand und er meinte eiskalt dass die Frau nicht nett war. Ich denke kaum, dass er es heute besser finden wird und irgendwie habe ich kein gutes Gefühl ihn dort alleine zu lassen und denke nicht dass er das zulassen würde. Sie meinte die Kinder sprechen oft mehr, wenn Eltern nicht dabei sind, aber fand ihren Ansatz echt schwierig und nicht kindgerecht. Er weiß nicht mal wie sie heißt. Nicht mal ich weiß es. Werde heute nochmal fragen und sagen dass ich gerne nochmal dabei bleiben würde. Mein Sohn ist auch schüchtern. Hat sich dann unter dem Tisch versteckt und sie meinte dann nur er soll hoch kommen etc. Also irgendwie null auf ihn eingegangen. Ich musste die halben Worte aus ihm „rausholen“ und immer wieder nachhelfen.

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Wirkt auf mich auch sehr kalt.
Meine Tochter war schon 4. Die Logopädin ist viel auf sie eingegangen, hat großteils mit ihr gesprochen. Nach dem Benennen dieser Kärtchen hat sich die Logopädin mit mir unterhalten und mir gleich ihren "Plan" erklärt - dass sie sich erst auf das "K" konzentrieren werden, dann "R", zum Schluss das "Sch".
Sie haben alles spielerisch gemacht. Beim zweiten Termin war ich nicht mehr dabei, konnte aber beide bis in die Garderobe lachen hören. Meine Tochter hat es geliebt und schon nach den ersten Terminen war der erste Buchstabe erledigt.
Ich würde an deiner Stelle beim nächsten Termin noch dabei bleiben. Du hast kein gutes Gefühl, deinem Sohn hat es nicht gefallen, er ist erst 3 - da muss er nicht schon beim 2. Termin alleine bleiben. Vielleicht wirkt der nächste Termin schon freundlicher, kindgerechter und die Logopädin kompetenter :)
Liebe Grüße

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Unser kleiner Sohn (etwas über 2 1/2) macht seit genau einem Monat Logopädie - auch wegen der Aussprache.
Ich hatte etwas Bedenken, weil er nicht so sehr auf Erwachsene *steht* und sehr schüchtern ist. Glücklicherweise waren alle Bedenken umsonst.
Sie ist ganz toll und er freut sich jede Woche wahnsinnig hinzugehen, er hüpft immer den ganzen Weg bis wir in der Praxis sind.
Bereits beim zweiten Treffen, ist er wie selbstverständlich zu ihr und ich bin fast die kompletten 45 Minuten allein im Wartezimmer gewesen (die letzten 5 Minuten wird immer besprochen was gemacht wurde etc.). Keine Scheu oder ähnliches und sie sprechen die ganze Zeit miteinander (Wartezimmer ist neben ihrem Raum). Sie spielen Tischspiele, mit Autos, machen Fingerspiele, haben einen Zoo, spielen mit dem Kaufladen oder singen. Es ist sehr kindgerecht und liebevoll. Sie hat auch eine spezielle Ausbildung für Kinder zur Zeit des Spracherwerbs.

Deine Beschreibung klingt dagegen nicht sehr angenehm. Mit Kindern arbeiten ist ja nicht unbedingt immer dasselbe, er ist ja noch sehr klein. Manche behandeln halt auch erst Kinder ab dem Grundschulalter und sind nicht so geschult für Kinder die jünger sind. Unser Kinderarzt sagte nämlich, ich soll darauf achten, dass der Logopäde speziell für Kleinkinder ausgebildet ist. Da würde ich nachfragen und schauen, wie ihr zusammenkommen könnt. Manchmal hilft reden.

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Wir gehen seit mein Sohn 2,5 ist zur Logo.. seit einiger Zeit geht er alleine hin, weil die Interaktion dann besser klappt als wenn ich dabei bin..

Wenn ich da bin ist er meist sehr sprechfaul, versteckt sich hinter mir etc. Sobald er alleine ist, klappt das echt super 🤷‍♀️

Bei uns gibt es immer wieder verschiedene Schwerpunkte woran sie arbeiten. Im Moment wird einfach nur gespielt, um an der Idee des Rollenspiels zu arbeiten.
Ohne dass jetzt Augenmerk auf die Aussprache gelegt wird.
Anfangs wurde (im Rahmen der Möglichkeiten in der Alter) für die Mundmotorik geübt.
Unsere Logopädin macht gerade viele Ausbildungen für den Kleinkindbereich und hat daher immer wieder neue Ideen, die sie dann natürlich „gleich mal ausprobiert“

Ich finde das gut - bin selber Therapeutin in einem anderen Bereich und weiß wie viele verschiedene Therapieansätze es einfach gibt. Nicht jeder Mensch spricht darauf auch gleich an.

Prinzipiell spricht sie mit meinem Kind - allerdings wird schon auch immer am Ende kurz „über ihn“ gequatscht. Was mir im Alltag auffällt, ob es Probleme/ Erfolge gab und was sie in der Therapie gemacht haben.

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Hallo liebe TE,

ich bin selber Mama und verstehe, was du meinst.

Ich finde das Verhalten der Logopädin aber jetzt erst mal nicht dramatisch oder fragwürdig und nein, nach der ersten Sitzung kann sie noch nicht sagen, wo die Schwachpunkte sind.

Das sie ihn nicht begrüßt und sich vorgestellt hat, finde ich auch unhöflich, da es ja um ihn geht. Aber gut, das sagt ja erst mal nichts über ihre Kompetenz aus.

Aus deiner Schilderung finde ich die ganze Situation eigentlich ganz okay. Ihr ward das erste mal dort, sie hat deinen Sohn nicht direkt mit allen möglichen Übungen überfallen, hat erst mal mit dir gesprochen um euch besser kennenzulernen und einzuschätzen zu können. Dein Sohn konnte schon mal die Räumlichkeiten kennenlernen und hat gemerkt, dass dort nichts schlimmes passiert. Mit einem gemeinsamen Spiel wurde das ganze aufgelockert.
Sie muss sich auch erst mal langsam rantasten und ich finde auch, dass die zukünftigen Sitzungen ohne dich stattfinden sollten. Die Kleinen machen das nämlich meistens sehr gut und öffnen sich dann auch eher.

Sie wird dann wahrscheinlich auch auf den Kleinen eingehen.
Für den Fall, dass es gar nicht geht, sitzt du ja draußen und wirst dazu gerufen. Du kannst ja deinen Sohn schon mal auf den nächsten Termin vorbereiten, dass Frau XY sich auf ihn freut und wieder mit ihm was spielen möchte und du ihn begleitest, in der Zeit ein Buch liest und auf ihn wartest.

Gib dem ganzen eine Chance, letztenendes muss dein Sohn mit ihr klarkommen, nicht du.