Hallo zusammen, sorry für den langen Text aber ich muss mal schreiben, was ich fühle.
Ich bin Mutter von einem 1.5 jährigen Sohn und ich bin total überfordert und tot unglücklich. Er ist ein absolutes Wunschkind. Die Geburt war leider sehr traumatisch und die erste Zeit mit Baby war einfach furchbar! Er hat so viel geschrien- den ganzen Tag! Ich hatte keine Ahnung was ihm fehlt. War bei Ärzten, Osteopathen und und und aber immer hiess es, es ist alles okay. Auch die Nächte waren schlimm. Bis kurz vor seinem ersten Geburtstag ist er alle 2h aufgewacht. Wenn ich mal Glück hatte, konnte ich 3h am Stück schlafen. Ich war nur am funktionieren- im Überlebensmodus. Jetzt weint er zwar nicht mehr so viel aber er ist immer noch SEHR anstrengend. Ich finds furchbar und bin froh, wenn der Tag zu Ende ist. Manchmal wünsche ich mir einfach, dass ich mich ins Auto setzte und dann einfach fahre und nicht mehr zurück komme.
Ich fühle mich so alleine gelassen und bekomme auch nicht wirklich Unterstützung. Es wirkt oft so, dass mein Mann keine Lust auf das Familienleben hat. Er ist viel am Handy oder am TV. Der ganze Tag auf dem Sofa, schläft morgens sehr lange am Wochenende und isst nicht mal die Mahlzeiten mit uns. Es fühlt sich so an, als hängt die ganze Verantwortung an mir. Wir unternehmen auch selten was als Familie zusammen. Wenn ich spazieren gehe dann immer alleine mit Kind. Ich verstehe ihn ja, dass er am Wochenende seine Ruhe braucht, da er die ganze Woche arbeitet aber trotzdem habe ich mir das alles anders vorgestellt. Ich habe auch schon versucht mit ihm zu sprechen aber geändert hat sich bisher nichts. Ich bin neidisch auf ihn, dass er einfach gehen und machen kann was er will und ich kann das nicht mehr.
Ich weine oft, weil ich so traurig und überfordert bin. Raste wegen Kleinigkeiten aus und ja ich schreie meinen Sohn oft an LEIDER. Aber ich habe eine grosse Wut und Trauer ihn mir und weiss nicht wohin damit. Ich habe Angst dass ich ihm total schade und gebe für alles mir die Schuld. Wenn er schlecht gelaunt ist oder er nicht essen mag. Ich will alles perfekt machen für ihn aber ich bin eine sehr schlechte Mutter und es tut mir leid, dass er keine bessere Mama hat. Ich habe schon überlegt mir Hilfe zu holen aber ich schäme mich. Ich bin mir sicher, dass ich eine Depression habe. Meine Familie macht immer böse Bemerkungen über psychische Erkrankungen. Deshalb traue ich mich nicht, mir Hilfe zu holen.
Wenn ich meinen Sohn nicht über alles lieben würde, wäre ich schon längst weg! Aber oft denke ich, dass er ohne mich besser aufgehoben wäre, da ich ihm schade.
Geht es jemandem auch so oder hat es ähnlich erlebt? Was würdet ihr in dieser Situation machen?
Überfordert und traurig mit Kleinkind- habe Angst ihm zu Schaden 😔
Hallo,
Ich fühle mich an manchen Tagen ebenfalls so. Meine Tochter ist jetzt 2 und ich will Lichts schönreden, manchmal ist es auch noch wahnsinnig anstrengend. Ich bin alleinerziehend, deshalb bleibt logischerweise alles an mir hängen, wäre der Vater aber anwesend hätte er genauso seine Pflicht zu erfüllen wie du. Ja er arbeitet, du verbringst aber viel mehr Zeit mit EUREM Kind. Er hat natürlich auch das Recht such nach der Arbeit auszuruhen, für mich klingt es aber so als würde er dir diese Ruhe nicht geben. Er kann sich ja ausruhen, aber er kann ja wenigstens die einschlafbegleitung machen oder? Oder am Wochenende dir deine Freizeit einräumen.
Ich würde es ganz klar mit ihm kommunizieren wie du dich fühlst, dass du überfordert bist. Das ist im übrigen nichts verwerfliches. Es ist sogar gut, dass du dir selbst eingestehst, dass du überfordert bist. Das macht dich NICHT zu einer schlechten Mutter. Ja es ist vielleicht nicht gut, dass du euer Kind anschreist und daran würde ich auf jeden Fall arbeiten. Hilfe anzunehmen ist keine Schande, niemand verurteilt dich. Ich denke die meisten Psychologen haben schon mit Menschen in deiner Lage gesprochen
Ich finde es ist aber irgendwie verständlich, du bist nicht nur Mutter sondern auch ein Mensch. es kommt aber so rüber als wärst du 24/7 „nur“ Mutter. So ging es mir auch oft. Bis ich angefangen habe mich an erste Stelle zu stellen( klingt vielleicht egoistisch ist aber ein muss, meiner Meinung nach). Das bedeutet nicht, dass meine Tochter nicht weniger wichtig wäre als ich. Es geht nur darum, dass es mir schadet, wenn ich mich nicht auch mal um mich selbst kümmere. Dann kann ich auch für sie nicht richtig da sein. Ich nehme es mir auch mal raus Sachen nur für mich zu tun. Sport hilft mir z.b sehr. Ansonsten in Ruhe duschen, in Ruhe selber essen( ich esse nur eine Kleinigkeit während mein Kind isst, danach spielt sie für sich und ich esse in Ruhe ohne das sie in meinen Teller greift oder ich ihr Essen vom Boden einsammeln muss etc)
Der Vater arbeitet am Wochenende nicht, super, dann kann er 2 h auf dem Spielplatz oder spazieren oder sonst irgendwie eine schöne Zeit mit eurem Sohn verbringen. Ich nehme an, das Kind war auch sein Wunsch.
Aber es geht nicht darum gegen den Partner zu arbeiten, vielleicht teilt er seine Sorgen, Überforderungen etc. nicht mit dir von sich aus. Vielleicht kann er sich in einem ruhigen Gespräch besser äußern, wenn du auch über deine Sorgen redest
Ansonsten kann deine Familie auch mal einspringen, oder Freunde?
Geht ihr zu Gruppen etc wie sieht es mit einem kitaplatz aus( also mir persönlich ging es auch wieder viel besser als ich wieder arbeiten gegangen bin, natürlich ist es aber auch absolut in Ordnung nicht wieder arbeiten zu gehen)
Ich wünsche euch nur das beste, ich hoffe es geht dir bald besser
Das hört sich fast nach High Need Kind an, was du da hast. Und ja, das ist wahnsinnig anstrengend und die Meisten können diese Belastung absolut nicht nachvollziehen oder verstehen. Oft erntet man Unverständnis a la "Jedes Kind ist doch mal anstrengend" oder "jedes Kind schläft schlecht und schreit mal", aber mit High Need erreicht dieses anstrengend sein eben ein Level von völligem Kräfteauszehren. Dies alleine zu stemmen ist schier unmöglich. Daher sprich mit deinem Mann, dass du ab sofort am Wochenende 1 Tag nicht verantwortlich bist. Samstag du das Kind, Sonntag hat er es (oder andersherum). Und so wird es dann auch gemacht. Das er sich so aus der Verantwortung stiehlt ist nämlich nicht ok! War er schon immer so, dass er sein Ding macht und auch der Haushalt eher an dir hing? Oder ist er erst durchs Kind so geworden (und zeigt dadurch eben auch seine Überforderung, nur eben auf eine ziemlich egoistische Weise)?
Mir hat damals übrigens auch der Austausch mit Gleichgesinnten schon viel geholfen. Schon um die Erkenntnis zu erlangen, dass man nicht alleine ist und es anderen auch so geht, dass diese schwierigen Babys einem wirklich alles abverlangen und man auf dem Zahnfleisch kriecht. Das das eben nicht normaler Babyalltag ist und man sich nur anstellt, sondern wirklich eine "Extremsituation" die einem alles bis auf die letzte Energie abverlangt, weil man eben immer Vollgas geben muss.
Ich bin ehrlich, dass ich heilfroh war, dass mein Kleiner mit 1 Jahr zur Betreuung ging. Ich wüsste nicht, wie ich sonst das 2. Jahr hätte durchhalten sollen. Mit den anderen Kids kann er sich auspowern und das macht ihm so viel Spaß! Das hätte ich ihm zu Hause so nie bieten können und ich kann in der Zeit "meine Ruhe" auf Arbeit genießen. Es ist einfach herrlich - für alle. Daher die Frage, wie sieht da euer Plan aus? Ist bei euch Kita bald eine Option, die dich entlastet?
Also Fazit, du brauchst unbedingt Entlastung/ deine Auszeiten, um Kraft zu tanken, dann wirst du auch nicht mehr ständig mit deinem Kind meckern. Erste Aufstelle wäre dafür dein Mann. Ansonsten gibt es doch auch in jeder Gemeinde einen Ansprechpartner für solche Belange, den man zur Beratung und Hilfe kontaktieren kann (unsere Gemeinde hat uns zur Geburt zum Beispiel einen Brief mit den zuständigen Stellen geschickt).
Hallo,
fühl dich erstmal gedrückt.
Meine Große war ein High-Need Baby und mich hat es auch manchmal an den Rand der Verzweiflung gebracht. Ich kann dich so gut verstehen Folgendes finde ich für dich wichtig:
1. Rede mit deinem Mann. Sag ihm deutlich was du erwartest. Manche Männer ( meiner auch) können mit so schwammigen Aussagen wie : Ich möchte, dass findige mehr kümmerst „ nicht viel anfangen. Formuliere deutlich deine Erwartungen. „Ich möchte, dass du dich jeden Tag nach deiner Arbeit eine Stunde allein um das Kind kümmerst, damit ich mal Pause habe“.
2. Kümmere dich um einen Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter oder Kita. So wirst du etwas entlastet. Evtl. kannst du dann selbst wieder etwas arbeiten gehen. Manchmal braucht man einfach anderen geistigen Input.
3. Lass dich mal vom Arzt gründlich durchchecken. Damit meine ich nicht nur die psychische Komponente, sondern auch den Rest. Lass ein Blutbild machen und Checken, ob du irgendeine Nährstoffmangel hast oder mit deinen Hormonen etwas nicht stimmt. Man unterschätzt häufig, was das für einen Einfluss haben kann.
4. Versuch dich zu vernetzen. Andere Eltern mit Kleinkind, Freundschaften ohne Kinder, vielleicht ehrenamtliche Großeltern. Vielleicht eine Krabbelgruppe, Kinderturnen oder Schwimmen. ( Das könnte dann auch eine Erwartung an deinen Mann sein, so einen Kurs zu übernehmen) Du brauchst dringend etwas Zerstreuung.
Ich wünsche dir alles Gute
Liebe Elfi5,
damit bist du keineswegs allein! Fühl dich erstmal fest gedrückt 💕 mir ging es die ersten 2 Jahre genauso. Ich war richtig depressiv, was aber auch nicht verwunderlich ist, wenn man extremen Schlafmangel erlebt über einen längeren Zeitraum (ist eine Foltermethode), mit dem Kind weitestgehend den ganz Tag allein zuhause und wenig Support hat. Heutzutage ist es leider die Regel, dass man nicht mehr unbedingt in der Nähe der Familie lebt und sich das Leben auf die Kernfamilie reduziert also Eltern und Kind/er. Wenn der Mann dann auch noch viel arbeitet bleibt alles an einer Person, der Mama hängen. Ein Arbeitspensum, das sich früher auf eine Großfamilie oder ein Dorf verteilt hat. Ich habe auch einen Mann, der sich dann gern mal vor den PC gesetzt hat und gemeint hat, er hat jetzt Feierabend. Ich habe ihm relativ schnell klar gemacht, dass das so nicht geht! DU als Mama hast den härteren Job (meine Meinung), denn sich den ganzen Tag und die Nacht um ein Kleinkind zu kümmern ist Arbeit! Ich hab meinem Mann klipp und klar gesagt, dass die Arbeit geteilt wird sobald er nach Hause kommt und genauso am Wochenende! Klar sollte sich jeder mal ausruhen aber das gilt genauso für doch. Meiner Meinung nach muss dein Mann mehr mitmachen insb. wenn ihr keine Familie in der Nähe habt, die euch unterstützen kann. Ich habe meinem Mann auch gedroht mich zu trennen, denn was soll ich mit einem Mann der kaum hilft und quasi noch mehr „Arbeit“ für mich bedeutet (hart gesagt). Aber so ist es. Es hat dann gefruchtet und seitdem ist’s deutlich besser. Nachdem er ein Wochenende alleine mit unserem Kind verbracht hat, hatte er auch mehr Empathie für mich 😄 viele Männer haben keine Ahnung was Care-Arbeit bedeutet. Sie müssen es am eigenen Leibe erfahren.
Bei uns wurde es besser, je älter das Kind wurde. Ich bin aber auch einfach keine Babymama. Mein Sohn ist nun 3 J., wir können kommunizieren, schöne Ausflüge machen und ich spanne ihn im Haushalt ein ☺️ und er hilft super gern. Mit 2 Jahren kam er in die Krippe für 4-5 Stunden pro Tag und ich bin wieder 3 Tage arbeiten gegangen. Und ich sage dir, die Tage im Job empfand ich als entspannten Ausgleich zum Mamajob. Die restlichen zwei Tage habe ich etwas für mich gemacht oder einfach entspannt.
Ich habe mir damals auch psychologische Hilfe geholt und das würde ich dir auch empfehlen, damit sich keine Depression entwickelt bzw. manifestiert. Davon erzählen musst du ja erstmal niemandem, wenn du dich damit unwohl fühlst. Wichtig ist, dass du Hilfe bekommst!
Ich denke das A. und O. ist mehr Hilfe, soziale Kontakte und Auszeiten für dich!
Ich wünsche dir alles Liebe 🫶
Richte deine Wut nicht auf dein Kind, sondern auf deinen Mann.
Er hat’s verdient.
Mir geht's ähnlich, nur dass ich nicht weglaufen möchte. Ich bin dazu psychisch vorbelastet und weiß, was ich zu tun habe und kümmere mich um die nötige Hilfe. Noch dazu bringt sich mein Mann echt extrem ein, im Gegensatz zu deinem, daher verstehe ich gut, dass du weglaufen willst. Aber bitte, nun dein Kind dann mit! Mein im Ernst, wie schon gesagt wurde, lass dir helfen. Es wurde viel aufgezählt. Meine Hoffnung ist jetzt die Krippe. 4 Stunden in denen ich durchatmen kann, mich Mal nur zum mich, Mal nur zum den Haushalt oder beides kümmern kann, ganz ohne schlechtes Gewissen
Im großen und ganzen ist es bei uns folgendermaßen. Mein Sohn klammert an mir als hätte er irgendein Trauma erlebt. Aber das war nie so. Er kam per medizinisch notwendigem, geplanten Kaiserschnitt, und trotz Angststörungen meinerseits, war es eine traumhafte Geburt. Kaum zu glauben, da ich massiv Panik (nicht so wie die meisten, sondern richtig psychisch bedingt) vor der Spritze hatte. Die Ärzte und Schwestern waren super und so konnte ich das gut durchstehen. Er war seither nicht einen Tag von mir getrennt, dennoch, es ist alles wäre ich seit eineinhalb Jahren ein Beuteltier. Er will und kann keine Sekunde ohne mich. Wie gesagt, sein Papa kümmert sich, versucht ihn ständig abzulenken, damit ich kochen, Haushalt was weiß ich machen kann oder me time habe aber nein, es geht 2 Minuten gut und er steht wieder bei mir. Dafür, dass er mir 6 Monaten krabbeln konnte und mit 10 laufen will er immer noch permanent auf den Arm. Es ist toll, dass er kuschelig und schmusig ist. Aber ich darf NICHTS anderes machen als bei ihm zu sein und Weissgott ich sage ständig nein, lasse ihn sitzen oder stehen wenn er mich hinführt um dann allein zu spielen, beschäftige mich daneben anders, bzw versuche es und Versuche ihn wirklich permanent zu ermuntern sich allein zu beschäftigen, aber nein ... Ich muss immer daneben sitzen und im besten Fall Körperkontakt halten.
Es ist anstrengend, denn nachts geht es genauso weiter. Ist er allein mit dem Papa wird der regelrecht ignoriert, allein spielen geht, allein in seinem beistellbett schlafen geht (einschlafen aber bei uns beiden nur mit Kontakt) so bald ich das bin ist er wieder ein Klammeräffchen
Ein high need aus dem Buche und ich hab auch seit Geburt kaum Mal 3 Stunden am Stück geschlafen.. Mal weniger Mal mehr, aber so im Schnitt einfach immer zu wenig
Ich kenne diese Wut und auch ich motze oft und mache mir Vorwürfe. Meistens ist das aber der Fall, wenn er Sachen macht, die gefährlich sind. Erst gestern wieder und das geht mir extrem nach
Wir waren spazieren mit anschließendem kurzem Einkauf. Anziehen bei dem Wetter ist sowieso immer ein Problem, Handschuhe werden verweigert, Mütze ist Theater, geht aber einigermaßen. Im Wald durfte er laufen. Wir wissen schon, dass es immer Drama gibt, wenn er erst im Buggy war, dann raus durfte und wieder rein soll. Da mein Mann mit war, sollte er also laufen können und machen und tun. An der Straße angekommen hat man schon gemerkt, dass er eigentlich müde war, wollte nicht mehr an die Hand und einem würmchen im dem Alter kann man zwar erklären, dass er aufpassen muss, aber umsetzen können sie es dennoch nicht, also kam es wie es kommen musste und wir mussten ihn in seinen Wagen setzen, denn er wollte absolut nicht hören, immer auf die Straße, nicht auf den Arm... Drama vom feinsten...
Also musste ich ihn in den Buggy kriegen. Für Außenstehende muss das rabiat ausgesehen haben und es hat sich auch nicht gut angefühlt, aber wie bekommt man ein Kind, das auch nicht ablenken lässt und steif macht sonst rein als mit einer energischen Reaktion? Ich habe ihm, absolut nicht weh getan, aber musste ihn halt festhalten und fest machen. Er hat geschrien und geweint. Natürlich herrlich auf offener Straße und ich mit einer ausgeprägten Sozialphilosophie und mein Mann in solchen Momenten überfordert. Ich muss dann die böse Mama sein und mich(uns) durchsetzen. Dann fing er an seine Mütze von Kopf zu reißen. 20 Minuten von zu Hause, bei 5 Grad Außentemperatur, bewölkt und Wind, nicht dass geilste... Also energisch aber sanft Hände festhalten, Mütze zurechtziehen, alles mit Erklärungsversuchen die beim Geschrei lauter waren als normal. Hab mich dann vor ihn gehockt, Augenkontakt gesucht, versucht ihn zu beruhigen und die Händchen festzuhalten und wärmen. Er bekommt Schreikrämpfe also immer schauen, und erinnern, dass er Luft holt. Nach ein paar Minuten ging es dann, aber ich fühle mich immer noch schlecht und das sind Sachen wo ich meinen Mann dann erwürgen könnte. Er ist der beste Papa der Welt und macht und tut, aber in diesen Situationen gibt er mir das Gefühl zu versagen. Ich hatte dann gesagt, das es eine schlimme Situation für mich war und ich mich schlecht fühle. Dass es für Außenstehende grausam gewirkt haben muss, obwohl ich weiß, dass es zum Schutz meines Kindes war und ich ihn nicht wehgetan habe. Als antwort kam nur, ja es sah schlimm aus ...
Da fühle ich mich allein gelassen und in meinen Gedanken die schlechteste Mutter der Welt zu sein bestätigt. Durch mein nicht vorhandenen Selbstwert, die Angststörungen und Depressionen ist es sowieso schwer, aber jemanden unbeholfen daneben stehen zu haben ... Nunja
Wir gesagt, ich habe Hilfe und daher rate ich dir auch dazu. Es gibt auch andere Institutionen als nur Therapie. Sozial Psychiatrische Dienste zu. Die sind oft von Diakonien oder anderen sozialen Fördervereinen und ich kann dir sowas nur ans Herz legen. Es kostet nichts und ist vollkommen unverbindlich. Du bekommst ein offenes Ohr, Hilfe, Tips für weitere Maßnahme oder Ideen und Anregungen. Vor einer Therapie vielleicht eine Alternative.
Ansonsten, tritt deinem Mann ein den Hintern. Immer wieder., und wieder und wieder. Er Muss dich unterstützen, gerade ein high need, auch wenn der Begriff viel belächelt wird und unverstanden bleibt. Letztendlich kommt wahrscheinlich noch mental load dazu, auch bei uns ein riesen Thema. Ich habe vorhin wieder Mal mit meinem Mann über gestern gesprochen und solche Gespräche führen wir inzwischen oft, bisher hat sich zwar auch nicht viel geändert, aber ich sehe es nicht ein deshalb nicht weiter zu nerven, denn das was man bei jeder Therapie lernt ist, stehe für dich selbst ein. Und nur wenn du stark bist, kannst du es deinem Kind weiter geben. Aber das muss man lernen. Ich arbeite jeden Tag daran. Auch, mir zu sagen, dass ich, auch wenn ich manchmal energisch und laut werden muss, trotzdem eine gute Mutter bin. Es ist schwer, aber für mein Kind möchte ich es hinbekommen. Denn er soll meinen Mist nicht tragen müssen. Und ich reflektiere mich abends nochmal selbst, überlegen wie ich wegen der Überbelastung der letzten 1,5 Jahre vielleicht doch überreagiert habe und was gerechtfertigt war, damit ich es morgen besser mache
Hallo Elfi,
ich weiß jetzt nicht, was die anderen dir geraten haben, aber ich möchte dir nur sagen, dass du ganz schnell etwas gegen deine Aggressionen und die Wut machen musst. Denn ja, damit schadest du deinem Kind. Dein Kind ist nicht dein Prellbock für deine Unzufriedenheit oder deine missliche Lage.
Lass die Wut an deinem Mann raus, schrei ihn an oder was auch immer und sag ihm, dass er sich verdammt nochmal um sein Kind und um dich zu kümmern habe.
Ich würde übrigens an deiner Stelle den TV in seiner Abwesenheit entsorgen bzw. auslagern. Seine Wäsche waschen, nein, sein Essen kochen, nein, ihm irgendetwas richten, nein. Wenn dein Mann meint, er muss sich nicht an eurem Fanilienleben beteiligen, dann du auch nicht.
Btw: du arbeitest auch. Du bist in Elternzeit und kommst dafür deinen Lohn. Deine Arbeitszeit beträgt momentan 24/7. Du kannst deinen Man gerne einmal danach fragen, wann du deine Auszeit bekommst. Und wenn das für dich in Ordnung geht, dann machst du Samstag oder Sonntag morgen deinen Kleinen fertig (Frühstück, Waschen usw.) packst deine Sachen für die Therme, gibst deinem Mann EUER Kind und du gehst für ein paar Stunden entspannen. Dein Kind ist davon weder traumatisiert, noch stirbt es und die Welt geht davon auch nicht unter und nein, deswegen bist du keine schlechte Mama. Du bist nur eine Mama, die sich selbst etwas verloren zu haben scheint und mal für sich sein muss.