Hallo zusammen,
wir sind langsam echt am verzweifeln. Unser kleiner ist seit Mai in der Kita. Die Eingewöhnung war schwer, nach einem guten Start mussten wir wieder viele Schritte zurück machen. Aktuell ist es so das er zum Frühstück dort ist und dann vor dem Mittagessen wieder geholt wird. Er ist ein sehr aktiver kleiner der gerne die Welt erkunden möchte. Er ist definitiv nicht der Typ der lange Rum sitzt außer er muss seinen Kopf anstrengen wie bei steck spielen o.ä. Jetzt haben wir von der Kita den Rat bekommen das wir eine Betreuungskraft nur für ihn in der Kita bräuchten. Folgendes Verhalten hat die Kita uns geschildert:
- er spielt gerne mit dem Essen und nimmt anderen das essen ab
- er möchte beim Essen nicht sitzen bleiben bis alle fertig sind
- im morgendlichen Stuhlkreis steht er immer wieder auf und knallt Türen oder Schubladen um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken
- er schmeißt mit Spielzeug wenn er es nicht mehr haben will
- er räumt nur unter Betreuung auf
- wenn sie draußen sind hat er immer den Drang weg zu laufen
- nimmt anderen Kindern Spielsachen weg bzw. Zerstört zbs gebaute Türme
- klettert auf Möbel
- hat mehrere Wutausbrüche und wirkt sehr unausgeglichen
Leider können wir das Verhalten von Zuhause so überhaupt nicht bestätigen. Auch Verwandte die hin und wieder auf ihn aufpassen kennen so ein Verhalten von ihm nicht. Wir wissen einfach nicht weiter. Für uns sind das teilweise normale Verhaltensweisen von einem Kleinkind und der Rest hört sich für uns so an als würde er den Erzieherinnen auf der Nase Raumtanz weil diese nicht durch greifen. Habt ihr noch Ratschläge was wir versuchen könnten?
Kleinkind verhält sich lt. Kita verhaltensauffällig
Gibt es bei euch die Möglichkeit einer externen Supervision? Wie alt ist euer Sohn? Ihr könntet auch einen Bericht anfordern und die möglichen Ursachen bei den Frühen Hilfen oder beim Arzt besprechen. Zweifelt ihr die Schilderungen an oder denkt ihr, dass er sich durchaus so verhalten kann, wenn er sich unwohl fühlt?
Die Aussage es läge daran, dass die Erzieher nicht härter durchgreifen finde ich schwierig. Sie können ihn nicht festhalten, schlagen, anschreien oder irgendwo hin zerren. Eigentlich ist das auch gar nicht nötig.
Er ist jetzt 2 Jahre und 2 Monate alt.
Naja mit härter durch greifen meine ich auch nicht das sie ihn schlagen sollen oder so aber das er lernt das wenn er beim Essen zbs. Nicht hört das, dass Essen für ihn abgebrochen wird. Er muss ja auch lernen das solch ein Verhalten Konsequenzen hat. Also jedes Mal wenn ich ihn abholen zeigt sich ein anderes Bild als die Erzieherinnen und geschildert haben. Gerade heute, hat er im Stuhlkreis gessen, klar nicht dauerhaft still aber wenn die Erzieherinnen gesagt haben setzt dich bitte wieder hat er das gemacht. ( Konnte von draußen zu sehen so konnte er mich nicht sehen)
Hast du den Erziehern vorgeschlagen, dass sie Konsequenzen aufzeigen sollen? Die meisten Eltern fänden das wohl nämlich nicht gut. 🙂
Hast du irgendwie die Möglichkeit zu überprüfen, ob die Schilderungen stimmen? Bei uns gibt es dazu die Möglichkeit einer externen Überprüfung. Dazu kannst du mal beim Jugendamt nachfragen.
Wenn die Schilderungen stimmen, schreit dein Kind nach Aufmerksamkeit und es muss herausgefunden werden, wie ihm geholfen werden kann.
Klingt für mich nicht unbedingt nach einem schweren Defizit auf Seiten deines Kindes (vor allem wenn es zu Hause nicht auftritt), sondern nach einem blöden Teufelskreis: Kind macht Blödsinn, ErzieherInnen sind überfordert, weil der Betreuungsschlüssel zu klein ist um sowas gut zu begleiten, es kommt Unruhe rein, Kind ist in der Gruppe nicht entspannt und macht noch mehr Blödsinn. Ist natürlich für keinen der Beteiligten schön und ich würde auch für mein Kind wollen, dass sich da etwas ändert. Eine zusätzliche Bezugsperson würde da natürlich schon helfen. Ich wäre aber auch verunsichert, ob man sowas beantragt, obwohl man beim Kind selbst keine größeren Defizite sieht.
Hallo,
also manche deiner Schilderungen klingen für mich absolut unauffällig bzw kleinkindgerecht (wie zb will zum Essen nicht sitzen bleiben) und andere eben auch wie du sagst- er will Aufmerksamkeit.
Ich würde auch fragen nach einer externen Beurteilung und das Gespräch mit den Erziehern nochmal suchen.
Wie ist der Betreuungsschlüssel?
Hast du den Eindruck, dass er gerne in die Kita geht?
Ich denke schon das er gerne in die Kita geht. Sobald er da ist fängt er meist direkt ab zu spielen auch mit seinen Erzieherinnen. Leider ist bei uns in der Kita das selbe Problem wie fast überall... Auch die sind unterbesetzt.
Hi, ich finde echt faszinierend wie unterschiedlich die Kinder sein können. Viele Sachen, die du beschreibst, macht unsere Tochter zuhause. In der Kita kriegen wir eher lobenden Feedback, wie toll sie aufräumen kann und wie gut sie mit den Kleinen hilft (sie ist 2,5 und die älteste in der Gruppe). Da denk ich mir oft - sicher, dass wir vom gleichen Kind sprechen? 😅
Mein erster Gedanke bei deiner Beschreibung ist, dass dein Sonn sich in der Kita total wohl fühlt und das Gefühl hat er darf das alles machen und wird trotzdem akzeptiert und angenommen. Das ist für ihn sicher sehr schön, aber auf Dauer wahrscheinlich eher problematisch.
Könnte es sein, dass ihr zuhause feste Regeln und Abläufe habt, die er akzeptiert und in der Kita, wegen mangelnder Kapazitäten, eher sich selbst überlassen ist und so zu sagen alles machen darf was er will?
Im allgemeinen finde ich die Situation, die euch als Feedback gegeben würden eigentlich gar nicht so schlimm, da er mit 2,2 ja wirklich noch sehr klein ist. Das alles muss er halt noch lernen, dafür braucht er aber eine starke aber verständnisvolle Führung.
Ich finde das Verhalten deines Sohnes generell nicht unnormal für ein 2 jähriges Kind, meiner Meinung nach müssen Kinder in Betreuung aber lernen, dass es in einer Gruppe Regeln gibt und man sich an diese Regeln halten muss. Das kann für die Erzieherinnen teilweise natürlich schwer sein, weil sie ja nicht wie wir zuhause 1-3 Kinder betreuen sondern eben 12.
Ich persönlich finde es von Vorteil, wenn noch eine Betreuungskraft dazu kommt, dein Sohn kann ja nur davon profitieren.
Interessanterweise hat mein Sohn viele dieser Dinge zuhause gemacht, aber in der Einrichtung schnell gemerkt, dass es von den Erzieherinnen und auch von den anderen Kindern nicht als gut befunden wird. Niemand will sich sein Frühstück klauen lassen oder beim Morgenkreis ständig unterbrochen werden.
Wenn er zuhause dieses Verhalten nicht zeigt, würde ich vermuten, dass er in der Kita irgendwie nicht richtig angekommen ist. Eigentlich haben Kinder ja den Wunsch zu gefallen und dazuzugehören, selbst wenn sie willensstark und wild sind. Vielleicht setzten die Erzieherinnen ihm keine Grenzen, wie du ja auch vermutest, aber vielleicht geben sie ihm auch nicht genug Anreize für positives Verhalten.
Wird denn für genug Ausgleich zu "ruhigen" Aktivitäten geschaffen ? Braucht er vielleicht mehr Aktion ? Sind die anderen Kinder eventuell jünger als er und er langweiligt sich?
Mein Sohn ist 2,5 und hat auch oft keinen Bock auf das Kita Angebot er geht dann lieber rüber in den Kindergarten und spielt mit den "Großen", dass gefällt ihm besser. Die Kita hat auch gemerkt, dass er sie weniger fordert, wenn er mehr Input bekommt. Aber nicht jede Einrichtung hat ein offenes Konzept oder die Möglichkeit Groß und Klein zu mischen.
Vom Alter ist er in der Mitte. Leider kann er bei den größeren nicht mit spiele, da dies von der Kita nicht gewünscht ist.
Ach das ist ja schade.....
Mhm....
Weil gerade wenn er einfach etwas wilder ist würde ihm der Kontakt zu älteren sicher gut tun. Bei meinem merke ich total, dass die Großen ihn auch mal deutlich in seine Schranken weisen, aber er eben beim Spiel mit ihnen gefördert wird.
Ich finde es schwierig wenn ein Kind nicht das gewünschte Verhalten zeigt, dann aber nicht alles getan wird um eine Lösung zu finden.
Wie sieht es denn generell mit Förderung in eurer Einrichtung aus ? Was machen Sie so den ganzen Tag mit den Kindern? Neben Spielen gibts ja sicher auf einiges an pädagogischen Programm oder? Vielleicht könnte man da ansetzen? Spielen im Garten oder in der Turnhalle wird ihm sicher besser gefallen, als drin mit Lego zu spielen ...
Es hört sich nach einem mehr oder weniger normalen Kind an, ich sehe da keine extreme Auffälligkeiten. Bei unserer Eingewöhnung gab es ein Kind das alle Kinder stark gehauen hat und wie ein Wilder rumgelaufen ist. Sogar ich hatte vor ihm Angst. Und sehe da - ein paar Monate später ist es ein braver Junge geworden.
Aber wenn es in der Kita keine erfahrenen Erzieher (insbesondere mit Integrationskenntnissen) gibt, dann sind sie vermutlich schnell mit einem Kind, das nicht alles sofort schluckt, überfordert.
Also
Wenn er anderen das Essen abnimmt, dann ist das ein Problem der Erzieher
Das man einfach lösen kann er wird so gesetzt dass das nicht geht - neben eine Erzieherin und daneben dann etwas Platz --
Er steht auf beim Essen -- dann kommt er in einen T Stuhl - daraus kann er nur klettern und wenn Erzieher neben ihn eher unmöglich
Im Stuhlkreis-- er sitzt neben Erzieher und sie machen spiele wo die Kids sich bewegen können
Er wirft Spielzeug -- direkte Ansprache und mitgehen, das er es wieder holt
Er räumt nur unter Betreuung auf-- das ist bei fast allen U 3 so--- also Aufgaben geben " Bücher in die Kiste"
Draussen -- ist eigentlich eingezäunt - der Spielplatz -also kann er nicht weglaufen --deshalb Problem der Einrichtung und für mich unverständlich
Auch die anderen Sachen sind in dem Alter normal --- das muss er halt lernen-- durch Rückmeldung der Erzieher und die Regeln die es dort gibt
. Fühlt er sich dort wohl oder ist ihm langweilig und er macht deshalb mehr Quatsch?
Ist die Einrichtung neu?
Haben die Erzieherinnen U3 Erfahrung/ Zusatzausbildung?
Hallo, danke für die Rückmeldung. Wir sind da der gleich Meinung. Die Einrichtung gibt es schon länger wurde aber 2021 ausgebaut und ist seit dem doppelt so groß. Wir bekommen halt ganz oft die Rückmeldung, wir können das nicht leisten da wir unterbesetzt sind... Ich denke das ist ein Problem das fast jede Einrichtung hat. Dazu kommt das unser kleiner eigentlich vormittags hingelegt werden müsste. Aber auch das können sie nicht leisten. Somit ist er quasi immer ab 10 Uhr müde. Da wundert es mich nicht das er nur Blödsinn macht. Gerade beim Mittagessen ist er dann total müde und natürlich ist dann auch nur eine Erzieherin da, da die andere dann Pause macht... Auch hier wird es dann so ausgelegt das er nicht hört und deshalb nicht mehr am Mittagessen teilnehmen soll...