Sohn, 12 Monate, isst nicht

Hallo,

schön langsam bin ich am verzweifeln. Seit mein Kleiner 7 Monate alt ist, versuche ich es mit der Beikost. Egal ob gedünstete Gemüsesticks, Brei, Obstmus, Familientisch, er isst einfach nicht. Beim Brei kann ich ihm mit Mühe und Not und ganz viel Ablenkung höchstens einen Löffel pro Tag „reinzwängen“, den er dann auch schluckt. Ich habe sämtliche Tricks versucht, auch mit zwei Löffel, sodass er einen selbst halten kann. Sobald er aber den Löffel sieht und merkt, dass er jetzt den Mund aufmachen sollte, presst er die Lippen zusammen und dreht den Kopf weg. Dieses Füttern lassen klappt absolut gar nicht. Ihn alleine mit Löffel essen zu lassen funktioniert auch nicht, denn dann wird mehr gespielt und es landet nichts im Mund. Gebe ich ihm Stücke, zB vom Familientisch, lutscht er das Essen höchstens. Sobald es aber zu weit hinten auf seiner Zunge liegt, würgt er und spuckt es wieder aus.

Er wird noch gestillt und trinkt sehr viel an der Brust. Grundsätzlich weiß ich, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat und meinetwegen dürfte er noch ewig voll gestillt werden, weil ich es genieße. Aber ich mache mir Sorgen, dass ihm die MuMi nicht mehr genügt. Dass er Hunger hat, weil er davon nicht mehr satt wird und dass er nicht mehr alle wichtigen Nährstoffe bekommt, Stichwort Eisenmangel. Kann mich diesbezüglich jemand beruhigen? Meine KiÄ hat meine Sorgen ein bissl runtergespielt und gemeint, dass schon alles passen wird, solange er nicht abnimmt. Ich stelle Ihre Kompetenz natürlich nicht in Frage, aber ein bissl unsicher bin ich trotzdem noch.

LG

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Was willst du tun?? ,,reinzwängen" ( wie du es schreibst ) ist aufjedenfall nicht gesund.
Lass das essen weg , lege ihm was hin und biete ihm seine Milch danach an .
Er wird schon irgendwann essen.
Und deine Ärztin hat recht, solange er nicht Untergewichtig ist , ist erstmal alles tutti.
Stress dich nur nicht mit dem essen.
Lg

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Unser 2. Kind ist jetzt 18 Monate alt und ich habe sie 12 Monate vollgestillt. Alles hat sie ausgespuckt. Da sie durch die Muttermilch gut im Futter stand und nichts auf Eisenmangel hindeutete, war der Arzt entspannt. Er meinte, dass sie mit 18 Monaten essen sollte, sonst würde man mal die Nährstoffe prüfen müssen. Bis dahin sei alles gut.
Mit 13 Monaten fing sie an Minimengen zu schlucken. Mit 16 Monaten wurde sie tagsüber abgestillt, weil sie schon mehr aß, wenn auch immer noch wie ein Spatz. Sie ist sehr wählerisch. Brezel, trockene Nudeln, Mais, Apfel, Trauben, Banane, diese Baby-Hirseflips und Joghurt sowie Tomaten und Gurken isst sie. Andere Sachen eher nicht. Nachts stillt sie noch.
Es geht ihr gut und der Arzt ist damit zufrieden. Sie holt sich, was sie braucht.
Du kannst dein Kind nicht zwingen. Zwang und auch heimlich mit Ablenkung füttern usw können zu Essstörungen führen. Lass das lieber. Ich weiß, dass es schwer ist, aber irgendwann wird er essen. Gib ihm Die Zeit, damit er ein gesundes Verhältnis zum Essen aufbauen kann.

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Und wie sieht’s mit einer Gabel aus?
Löffel fanden meine Kinder auch doof, der wird jetzt erst interessant mit fast 18 Monaten.
Aber mit der Gabel was aufpieksen daran hatten sie doch schon früh Spaß 😄 ich hab einfach alles in kleine Würfel geschnitten (Obst, Käse, Brot).
Also falls die Gabel noch nicht vorkam, würde ich das mal versuchen.
Ansonsten ist Essen hier aber auch noch durchwachsen, falls dich das beruhigt 😁
Familientisch kommt hier 0 an.

Ich würde aber jetzt mal den Druck rausnehmen und was anbieten. Aber auch schön fleißig was voressen, sodass er euch gut dabei beobachten kann 😊

Wie sieht’s aus, wenn er mit anderen Kindern isst? Meine Kinder essen bei Freunden z.B. Sachen, die bräuchte ich hier gar nicht anbieten und umgekehrt.

Ich gehe aber stark davon aus, dass das von selbst kommt bei deinem Kind ;)

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Meine Tochter war auch so.

Lies das Buch von Carlos Gonzalez.

Zwinge zu nichts und nimm Druck heraus. Lass das mit dem Ablenken. Biete ihm was an und lass ihn selbst probieren.

Unser Kinderarzt war in der Situation sehr besorgt, hat Blut abgenommen und sie hatte keinen Eisen-, aber B-12 Mangel, wir müssten dann eine Zeit Tropfen geben.

Mit 13-15 Monaten wurde es deutlich besser, so gut gegessen, dass wir abstillen konnten, hat sie erst mit 22 Monaten.

Inzwischen mit 2,5 isst sie alles, zwar keine Riesenportionen, aber verhungert ist sie nicht und einen Mangel hat sie auch nicht mehr.

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Hi

Meine hat die ersten 2 Jahre (!) kaum gegessen, wenn sie krank war, auch mal 2-3 Tage gar nichts, ausser Stillen.

Sie war aber immer fit, hat regulär zugenommen und nachdem ich den anfänglichen Druck rausgenommen hatte, ging es viel besser. Nicht, weil sie dadurch mehr gegessen hätte, sondern weil der Stress weg war. Ich habe ihr normal alles angeboten, manchmal nahm sie was, manchmal nicht. War ok. Füttern und Brei konnte ich im Übrigen voll vergessen.

Nach dem Abstillen wurde es langsam besser und mittlerweile isst sie total normal, ist überhaupt nicht mäkelig. Ich stresse mich nicht, wenn sie mal weniger Hunger hat und lass sie machen. Sie ist im August 4 geworden.

Nimm den Druck raus und vertrau deinem Kind, solange es ihm gesundheitlich gut geht.

Alles Gute euch!

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Oh.. ich kann dir nur dringend raten:
Lass dein Vorgehen sein. Du merkst ja, dass du auf Gegenwillen stößt und im schlimmsten Fall wird das zu einer Macht-Nummer.
Das Kind spielt die „Macht“ nicht bewusst aus, aber es zeigt eben deutlich, dass es selber entscheiden möchte. Nur: lässt du ihn bald ja keine Möglichkeit selber zu entscheiden, weil du ihm zu deutlich zeigst, dass du unbedingt möchtest, dass er isst. Und somit kann er nur „selber entscheiden“, wenn er gegen dich ist. Schöner ist ja, wenn er ganz allein entscheiden darf, weil er weiß, dass du seine Entscheidung mit trägst.
Blöd gesagt: aber keiner will unter Druck gesetzt werden, auch dein Kind nicht.
Schwer zu erklären, es wird im Netz oder in qualitativ guten Büchern sicher besser erklärt.

Mein Kind ist gerade 2 Jahre also geworden. Essen war hier Dauer-thema. Er hat gegessen wie ein Spatz. Ich war so gestresst, hab es mir aber hoffentlich kaum anmerken lassen.
Nun, seit ca 2-3 Wochen: er ist endlich richtig gut.

Du stillst doch- was besseres gibt es doch nicht. Ein Mangel entsteht nicht so schnell und besonders nicht im ersten Lebensjahr. Da ist es doch einfach nur BEI-Kost. Also mehr Spielerei als wirklich Ernährung.