Bin ich eine schlechte Mutter?

Hallo ihr Lieben

Ich bin gerade wirklich sehr enttäuscht von mir selbst.
Zwar möchte ich es mir nicht eingestehen, aber mit zwei unter zwei bin ich stellenweise wirklich überfordert. Früher habe ich über den Satz "ein Kind ist kein Kind" nur gelacht. Heute weiss ich, dass da was Wahres dran ist.

Wie hättet ihr in folgender Situation reagiert?
Heute Nachmittag war ich mit meinen zwei Kids (18 Monate und 14 Wochen) spazieren. Die ganz Kleine im Tragetuch und die "Grosse" zu Fuss (Kinderwagen wird gerade verweigert, weil sie selbst laufen möchte). Bei uns in der Nähe sind viele Feldwege und wenig Verkehr. Hier spazieren wir immer. Ca 200m vor dem zu Hause wollte die Grosse nicht mehr laufen und getragen werden. Da ich aber das Baby in der Trage vorne hatte (Kinderwagen geht auch bei ihr nicht, sie schreit nach kurzer Zeit) konnte ich die Grosse nicht tragen. Also habe ich sie animiert weiter zu laufen. Ich habe ihr gesagt, dass zu Hause die Katze wartet, dass es gleich Essen gibt usw. Habe sie gefühlt für jeden Schritt gelobt. Nach kurzer Zeit hat sie sich auf den Boden gelegt und gelacht. Ich habe mehrfach gesagt, dass sie aufstehen soll, meine Hand angeboten, sie kurz hochgehoben und ein paar Meter irgendwie getragen. Das ging aber kaum. Dann wieder abgesetzt. Dann hat sie sich wieder hingelegt und gelacht... Das Spiel ging eine Weile und irgendwann ist mir dann der Geduldsfaden gerissen und ich habe sie an der Jacke (nicht am Arm) gepackt und hinter mir hier geschliffen wie einen nassen Sack. Nach einigen Metern habe ich ihr wieder die Möglichkeit gegeben selbst zu laufen. Wieder hingelegt. Ich wieder kurz vor mir hergetragen, dann wieder hinter mir hergezogen. Dann hat sie sogar kurz gewürgt, weil der Reisverschluss wohl an den Hals gerutscht ist. Ich dann komplett Panik bekommen, dass ich ihr geschadet habe. Sie habt aber nur gelacht und sich wieder hingelegt.
Jedenfalls fühle ich mich wie die grösste Looserin.
Wie reagiert man in so einer Situation? Wie hättet ihr reagiert unter dem Aspekt, dass ihr das Kind nicht tragen könnt und der Kinderwagen verweigert wird? Wir hatten die Situation schon oft, dass sie nicht mehr laufen möchte, nicht in den Kinderwagen möchte der dabei ist. Dann nimmt der Vater sie oft auf den Arm. Nach ca 2 Metern will sie wieder runter usw. es ist ein richtige Spiel bzw. habe ich das Gefühl dass sie selbst nicht weiss was sie will. Heute eben ohne Papa. Das war echt mühsam und ich schäme mich, dass ich sie hinter mir herziehen musste.

Was würdet ihr machen?
Mein Fazit ist erstmal nicht mehr alleine mit den beiden raus. Auch doof. Aber besser so, bevor es wieder eskaliert.

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Hm, irgendwie kann ich es mir nicht gut vorstellen, wie du sie hinter dir hergeschleift hast. Das ist schon eine unschöne Situation. Aber ich verstehe, dass dieser kurze Abstand sehr herausfordernd ist.

Falls alles überreden usw. nicht geholfen hat und du sie wirklich nicht tragen konntest, dann hätte ich eher versucht sie gegen ihren Willen in den Kinderwagen zu tun. Notfalls auch hier bestechen mit Snacks oder so.

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Ich habe sie wie einen nassen Sack hinter mir hergezogen. Den Kinderwagen hatte ich nicht dabei, da sie eh nicht rein wäre. Sie schreit und tobt und streckt sich durch wenn man sie reinsetzen möchte. Mit Baby in der Trage vor e habe ich Angst, dass das Baby noch ein paar Tritte abbekommt.

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Nun wenn du einen Kinderwagen dabei hattest - dann hätte ich mein Kind da einfach rein gesetzt.. die paar Meter bis nach Hause ertrage ich das Gebrüll schon 🤷‍♀️ wenn sich das Kind zu Hause angeregt hat, hätte ich noch mal über die Situation gesprochen..

Ein Kind am Arm ziehen - mache ich schon alleine wegen der Gefahr der Radiusköpfchenluxation nicht. Dann lieber festschnallen.

Was bei uns immer geholfen hätte (wenn denn in Punkto Gefahr vertretbar)
Tschüss sagen und weiter gehen 😅 ja pädagogisch wertvoll ist das nicht.. aber mein Kind hüpft auf die Sekunde auf und kommt mit 🤦‍♀️

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Ich hatte den Kinderwagen heute NICHT dabei. Der wird komplett verweigert und mit Baby vorne dran bekomme ich sie da nicht rein weil sie sich weigert, schreit und sich durchstreckt.
Ich habe ja geschrieben, dass ich sie NICHT am Arm gepackt habe. Quasi an der Jacke an der Schulter. Habe sie also "an der Jacke" nach Hause geschliffen

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So oder so keine schöne Situation, deine Große ist doch selber noch so klein.
Suche Alternativen (nicht raus wäre für mich definitiv keine Alternative, allein bei dem Gedanken den ganzen Tag mit einem agilen Kleinkind im Haus zu verbringen werde ich wahnsinnig). Unsere Erstgeborene ist gerne mit dem Buggy Board am Kinderwagen mitgefahren. Ansonsten vielleicht ein Dreirad zum Schieben? Oder einen Bollerwagen? Garten? Im Zweifel hätte ich wahrscheinlich erstmal mit meinem Kind gewartet bis es bereit ist weiterzulaufen oder mein Kind auf den Rücken genommen, wenn alles nichts hilft (ist zwar super anstrengend, geht aber auch mit Baby im Tuch). Ansonsten sei nicht zu streng mit dir, euer neuer Alltag muss sich noch einspielen und 2 unter 2 sind sowohl für die Kinder als auch die Eltern eine Herausforderung. Es wird auch wieder einfacher.

Liebe Grüße 🌼

Bearbeitet von Sommerkind.82
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Du Arme, das klingt nach einer richtig stressigen Situation.

Meine Kleine ist auch groß darinnen ihren Dickkopf durchzusetzen. Entsprechend musste ich sie auch schon am Hosenboden tragen (Latzhosen sind da super praktisch), weil sie weder in den Kinderwagen noch in die Trage wollte und auf dem Arm so zappelte, dass wir beinahe beide gefallen sind. Laufen kann sie noch nicht, sie wollte krabbeln. Draußen auf der Straße......gah..

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Kann echt passieren... Mach dir da keinen Kopf... Sowas passiert allen... wichtig ist du weißt es war falsch. Und du machst das bitte bitte mehr und entschuldigst dich bei ihr! Sie darf sehen auch Erwachsene machen Fehler aber sie entschuldigen sich und lernen daraus...

Aber das nächste Mal nimm den Wagen mit. Sie hat die Wahl. Laufen oder Wagen. Tragen geht nicht... Und auf den Boden legen auch nicht. Und das ist auch okay - auch das ist Bedürfnisorientierung. Nämlich: sie kann nicht auf dem kalten Boden liegen bleiben in der Jahreszeit und du kannst sie nicht tragen (es ist dein Bedürfnis dich nicht kaputt zu machen und ihres nicht krank zu werden auch wenn sie das nicht weiß). Also darfst du diese Regel ausstellen - Wagen oder laufen.... Ja da würd die große Stück dran gewöhnen müssen. Aber wenn sie echt nicht mehr kann wird sie den Wagen akzeptieren... Und besser sie schreit im Wagen als das du sie heim schleifst...

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Dein Beitrag soll Mut machen, aber er relativiert Gewalt an Kindern. Es ist NICHT normal Kinder hinter sich her zu schleifen und es passiert nicht allen Eltern!
Dein Beitrag setzt falsche Signale.

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Nein körperliche Gewalt passiert nicht allen. Sollte es auch nicht. Aber Fehler passieren allen... Und am Ende zu sein auch... Und da ist einfach eine Entschuldigung wichtig!

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Meine sind auch 18 Monate auseinander .

Ich musste jeden Tag raus allein,wegen dem Hund .

Es gab da bei mir hin oder her wenn ich allein unterwegs war

Ging ab im kiwa und Punkt.

Die letzten paar 100 Meter durfte sie laufen

Weil so ein Hick Hack bringt nur Stress und ärger.

Bei so kurzen Abständen sind regeln und konsequent sein noch viel wichtiger. Man hat halt nur 2 arme .

Mitlerweile sind meine 4 und fast 3 und es hat sich alles super eingestellt.

Aber es geht echt nur mit festen Regeln.

Natürlich bekommen sie den Freiraum,aber nur dann,wenn es eben geht . Sprich,wir zu 2. Unterwegs sind.

Mach feste Strukturen und Regeln...

Und dann wird es ganz schnell besser werden

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Danke für deine Antwort!
Das ist eine super Idee. Hätte ich auch von alleine drauf kommen können.
Ab im KiWa und dann erst laufen kurz bevor wir zu Hause sind.
Wenn wir im Auto unterwegs sind, kann sie ja auch nicht aufstehen wann sie möchte.

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Eben...

Manchmal sind die Lösungen so einfach,dass man selbst nicht drauf kommt.

Und dann hat sie auch Bock gehabt zu laufen

Aber auch hier: dann nicht verhandeln...(Red jetzt nicht von 10 Meter mehr oder weniger) sondern strickt durch ziehen .

Ja,...es gab auch Mal gebrüll...aber besser als ein Kind was auf der Straße liegt und nicht mehr laufen will 🤣

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Ich hätte einfach den Buggy mitgenommen und das Kind den Buggy leer schieben lassen

dann hast du für den Notfall den dabei und fertig


Alternativ:

Spiele spielen oder gemeinsam singen auf dem Rückweg und sie damit ablenken

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Danke für deine Antwort.
Ich bekomme sie mit dem Baby vorne dran und er Trage nicht in den Kinderwagen gelupft. Sie macht sich so steif und drückt sich durch und strampelt wie wild mit den Füssen. Da habe ich Angst, dass das Baby noch eins abbekommt.

Singen hat leider nicht geholfen. Habe ich auch schon durch.

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Erstmal, nein du bist keine schlechte Mutter.
Ich würde auch den Buggy mitnehmen und die Wahl lassen, laufen oder Buggy.
Ansonsten haben bei uns einfach viele Pausen geholfen. Immer ein Meilenstein z.B „schau mal bis zu dem großen Baum da vorne laufen wir und machen dann eine kleine Pause“ usw. Der Weg dauert dann zwar länger, ging bei uns dann aber ohne Tränen und Widerstand.

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Vermutlich hätte ich sie auf den Rücken getragen. Für die Zukunft würde ich Buggy mitnehmen oder o. Ä mir ein Dreirad mit schiebeStange anschaffen

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Ich kann dich verstehen ich hab das Problem auch ständig wenn ich vom Auto zur Wohnung muss und da auch noch Treppen rausgehen muss 🙈 Hab ein Kind mit 12 Monaten dass ich trage und ein Kleinkind mit 25 Monaten, dass nie weitergeht 😪 Und ich kann sie nicht bei der Hand nehmen da ich den Bruder im Arm habe und oft noch anderes Sachen. Es is t oft zum verzweifeln da er auch recht schwer ist.
In der Situation hätte ich versucht kreativ zu sein. Musik mit Handy an und heim tanzen. Oder mit ihr Hündchen gespielt und sie soll heimkrabbeln. Es gibt auch so lustige Marschierreime bei denen man sich drehen muss oder hüpfen.
Aber ja ich kann dich verstehen dass das alles sehr mühsam sein kann 😁🙈