Meine Tochter, 19 Monate, war eigentlich immer ein kleiner und unkomplizierter Sonnenschein. Im großen und ganzen ist sie das immer noch. Aber seit 1-2 Wochen hat sie manchmal richtig krasse Ausraster. Wegen irgendwelchen Dingen, die ihr nicht passen. Dass sie vorm Mittagsschlaf noch eine Windel anziehen muss war's heute.
Es ist wirklich wie ein umgelegter Schalter. Sie schreit, sie windet sich, sie tritt um sich, sie krabbelt rückwärts von mir weg, sie rollt sich durch die Gegend... Vermutlich so weit so normal, die Autonomiephase ist da. Was mich aber traurig macht, ist, dass sie alle Versuche von mir, sie zu beruhigen oder mit ihr in Kontakt zu kommen, total "wegschreit". Wenn ich Versuche, beruhigend mit ihr zu sprechen, schreit sie nur noch schlimmer, will mich treten. Will ich sie streicheln, drückt sie meine Hand weg. "Sch" machen, Summen, singen... Keine Chance. Schreien und "nein Mama". Von meinem Versuch, sie auf den Arm zu nehmen, fange ich Mal gar nicht an. Irgendwie hilft nichts, komme nicht zu ihr durch. Sie tobt dann 10-20 Minuten, dann beruhigt sie sich und dann ist sie wieder fröhlich. Mit tut es irgendwie weh, sie da in ihrer Wut so alleine zu lassen.
Hat jemand noch Ideen? Wie ist das bei euch? Ich habe noch zwei ältere Kinder, durchaus auch mit starker Automiephase. Aber die waren am Anfang irgendwie noch so gut ablenkbar und haben mich nicht so stark "weggeschubst". Mich macht es traurig, da so hilflos daneben zu stehen.
Danke für euren Input
Wie bei Wutanfall begleiten?
Bei uns ging es in dem Alter auch ungefähr los. Wir haben die "Pause" eingeführt, d.h. Wenn unser Sohn grade im Gefühlssturm feststeckt frage ich ihn, ob er eine Pause braucht und ob er dafür zu mir kommen möchte oder allein sein will.. Inzwischen sagt er manchmal schon vorher wenn er merkt, dass ihm etwas zu viel wird, dass er eine Pause braucht, dann können wir Wutanfällen sogar manchmal vorbeugen. Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass die Möglichkeit in den Situationen etwas zu entscheiden unserem Sohn sehr gut tut.
Wie alt ist denn dein Sohn? Bei uns geht es halt Grade ziemlich plötzlich los und dann will sie einfach nichts mehr von mir hören, ich kann da kein Gespräch mehr über Pausen führen. Aber für meine 4-jährige ist das nochmal ein guter Gedanke.
Bei uns ging es wie gesagt mit den Wutanfällen auch so um die 19/20 Monate los. Und seitdem haben wir auch das mit der Pause so verbalisiert. Jetzt ist er 27 Monate alt und er nutzt das schon für sich selbst wie beschrieben.
Ich würde mich entweder daneben setzten oder wenn ich noch was zu tun hab, dann lass ich sie alleine ihre Wut ausleben und mache was anderes in der selben Etage oder unten. Nach spätestens 5-10 Minuten kommt sie von alleine wieder an.
So mache ich es gezwungenermaßen grade. Je nach Stimmung setze ich mich dazu, koche das Essen weiter oder gehe nebenan und atme selbst meine Wut weg. Aber es fühlt sich dann halt nicht mehr so an, als würde ich sie darin begleiten.
Genau so ist es hier mit 24 Monaten auch.
setze ich mich allerdings dane oder bin in seiner Nähe brüllt er, geht weg und will einfach alleine sein
für mich auch total blöd in der Situation aber alles andere macht es viel schlimmer
Ich hab noch keinerlei Erfahrung, weil Mini erst knapp 1 ist. Aber alles was du beschreibst, klingt für mich nicht nach begleiten. Das soll ja alles die Wut beenden und sie wieder runterbringen (vollkommen verständlich) - aber vielleicht will sie das gerade nicht, sondern eben einfach wütend sein.
Sehr guter Gedanke.
Habe gerade gestern noch gelesen, dass man die Wut „nicht verhindern“ oder „weg machen“ soll, sondern das Kind begleiten und Alternativen aufzeigen kann.
Ich kann tatsächlich auch nur begleiten. Ich weiß gar nicht wie ich meinem Sohn, 24 Monate alt, Alternativen aufzeigen soll.
Besonders in der Wut ist er gar nicht für rationales erreichbar.
Ich bleibe aber unbedingt dabei. Ich spüre, dass er das braucht.
Danke, das frage ich mich halt Grade. Es geht mir auch nicht nur oder hauptsächlich darum die Wut zu beenden, aber nicht beschäftigt, dass sie mich irgendwie gar nicht da haben will. Nicht angefasst, nicht angesprochen. Und da Frage ich mich, ob das noch als Begleitung zählen kann, wenn ich einfach nur irgendwo sitze oder nebenan was anderes mache, bis sie halt fertig ist.
Meine Tochter ist gerade 3 Jahre alt geworden und bis 2,5 J. war sie sehr umgänglich.
Sie ist nur noch wütend, wenn sie hungrig oder müde ist.
Ich frage sie dann abends, ob sie alleine ins Bett gehen möchte oder ich sie streicheln soll.
Sie sagt dann immer, dass ich bei ihr bleiben soll ohne sie anzufassen.
Ich setzte mich dann neben sie auf die Matratze und nach 5-10 Minuten ist sie eingeschlafen.
Tagsüber kennen wir keine Ausraster. Sie hat früh zu verstehen bekommen, dass wir alle Bedürfnisse haben und wir alle aufeinander Rücksicht nehmen müssen.
Sie saugt Regeln und Routinen auch förmlich auf und ist das kleine Ordnungsamt auf dem Spielplatz und auch zu Hause 😅🙈
Die Kita hat uns mit 1,5 Jahren das Buch "Nein aus Liebe" von Jesper Juul empfohlen und es war - zumindest bei uns - genau die richtige Literaturempfehlung.
Viel Erfolg 🍀
Danke auch dir. Bei meiner Tochter ist es halt Grade so, dass sie dann überhaupt nicht auf irgendwas von mir reagiert, außer, dass sie nein ruft oder mich weg schubst.
Müdigkeit ist sicher auch ein großer Faktor bei ihr, aber lässt sich halt nicht immer vermeiden.
Danke für den Buchtipp, schaue ich mir Mal an
Juhu...habe selbst 3 Kinder (15,4 und 2) und arbeite in der Kita...
Deine Tochter sendet dir klare Signale..
Nämlich: lass mich in Ruhe !!!
Und das ist ihr gutes Recht 😜
Begleitung bedeutet nicht,streicheln,reden und tragen...
Begleiten gedeutet : da sein !
Dass wenn sie fertig ist,und sie dich wieder da haben mag,du dann auch da bist und sie bedingungslos annimmst 💗
Meine Kids sind Experten darin 🤣
Manchmal liegt eins der Kids tobend im Flur...und alle klettern drüber 🤷
Ab und an Nehm ich Mal Blickkontakt auf,dann bekommt man fix ein Feedback...und daran siehst ja,ob du dich dann nähern darfst,oder eben nicht 😊
Also um es auf den Punkt zu bringen... Einfach da sein ist auch begleiten 💗
Vielen Dank, hat mir geholfen, dass es bei anderen auch so ist und es so funktioniert und vermutlich werde ich sie dann einfach in Ruhe lassen, denn ja, sie sendet da ja Signale -deutlich.
Ich kenne das halt von den großen nicht so doll. Heftige Wutanfälle schon, aber sie haben mich nie so ganz konsequent abgelehnt. Ich konnte immer mal zwischendurch fragen, ob ich sie in den Arm nehmen soll oder so. Aber ja, dann werde ich sie wohl wüten lassen.
Ich frage meinen Kleinen einfach, ob ich ihn in Ruhe lassen soll. Simpel, aber effektiv. 🙂 Meist ist im Wutanfall gerade alles dick und fett NEIN!!!!, jedoch antwortet er mir auf diese Frage zu 99, 99% mit einem deutlichen "Ja!" Somit habe ich das gute Gefühl ihm das zu geben, was er gerade braucht, nämlich Raum und Ruhe ganz für sich alleine zu toben und die Wut raus zu lassen.
Oft ist in kürzester Zeit alles wieder gut und er ist wieder fröhlich. Versuchte ich ihn zu trösten, machte das alles nur schlimmer. Manchmal war schon nur ein Blick oder gar meine Anwesenheit im gleichen Raum Grund für den nicht enden wollenden Wutanfall. Seit dem ich ihn frage und dann auf seinen Wunsch auch einfach gehe klappt es hier super mit der Wut. Für alle. ✌🏻
Ja, sie würde mir zwar nicht so direkt antworten, aber ich habe auch das Gefühl, dass sie alles nur noch mehr triggert, was von mir kommt. Bin wohl ein rotes Tuch dann für sie
Wenn ich merke, dass ich nicht zu ihm durchdringe, dann warte ich etwas ab und frage ihn dann, ob er kuscheln möchte. Meistens wird das dann bejaht und in dem Moment, wo er dann an mir dran liegt, ist der schalter wieder auf normal gestellt. Aber das kuscheln kann man ihm nicht sofort geben. Das braucht immer etwas bis er dazu bereit ist.
Danke, ja, sie braucht wohl auch mehr Zeit
Einfach auch mal die Windel weglassen wenn sie gerade keine möchte und Verständnis für ihre Gefühle entegenbringen. Wenn euer Kind spürt, dass ihr wisst was sie meint & sie tröstet, werden die Trotzanfälle und Frustationen meiner Meinung nach und erfahrungsgemäß weniger.
Man sollte nicht zu viel nein sagen. Immer nur dann, wenn es wirklich gefährlich ist oder ähnliches.
Nicht bei jedem Pups nein sagen
Und wenn es dann tatsächlich sein muss und das Kind dann ausrastet weil es nicht mit dem Schraubenzieher in die Steckdose darf.. nein sagen, trösten, erklären dass es gefährlich ist, Verständnis für den Wutanfall zeigen.
Dadurch hatten meine Kinder jedenfalla inner sehr wenige "Trotzphasen"
Die meisten Eltern mit Kindern, die ich mit trotzdenden Kindern sehe sind Eltern, denen in der Situation Mitgefühl für die Kinder fehlt.
Beispielsweise sagte ich wärend eines Trotzanfalls auf einer Familienfeier mal zu meinem Neffen " oooh..du armer...ist ja auch doof gras nicht auf dem Spielplatz spielen gehen zu können und hier rumzusitzen, nicht wahr?" .
Das fand er sehr lieb vob mir und es war Ruhe
Seine Eltern hatten ihn zuvor einfach auf dem Boden herumtrotzen lassen...wie es wohl sehr viele tun
Danke. Grundsätzlich glaube ich, dass ich eher zu oft als zu selten "ja" sage. Also, wenn wir zu Hause sind darf sie auch ohne Windel Run laufen, oft klappt das sogar gut. Beim Schlafen finde ich es schwierig. Hab ihr dann gestern zwar keine angezogen, aber das hat auch nichts mehr dran geändert, dass sie einfach sauer war. Sie interessiert sich dann überhaupt nicht mehr dafür, was ich sage. Also, egal, ob ich ihr sagen würde, wir müssen die unbedingt anziehen, oder wir machen alles so wie sie will und sie kriegt noch Schokolade (naja, wenn ich ihr eine hin halten würde, würde sie das bestimmt besänftigen, aber das kanns ja nicht sein). Aber sie schreit sofort nein, wenn ich nur beginne, etwas zu sagen.