Schreien begleiten bzw. wie beruhigen?

Hallo,

mein Sohn ist jetzt 2 Jahre und 8 Monate und steigert sich sofort in Weinen/Schreien extrem hinein. Natürlich rede ich jetzt nicht von Verletzungen, sondern vom Weinen, weil er z.B. nicht noch einen Smartie bekommt oder weil er der Schwester ein weggenommenes Spielzeug zurückgeben soll.

Ich begleite ihn indem ich sage, dass ich seine Wut/Trauer verstehe, weil … aber er steigert sich so sehr hinein, dass er sich nicht angreifen/nehmen lässt und wirklich lange weint, sodass er danach noch lange schluchzt. Erst dann kommt er zum Trösten.

Soll ich seinen Emotionen freien Lauf lassen oder sollte ich in brenzligen Situationen ablenken damit es nicht so weit kommt? Ich nehme an, dass seine Selbstregulation noch nicht so weit ist, aber er tut mir so leid, wenn er so weint.

Danke

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Bei meiner großen gibt es auch dolle Wutausbrüche und bitterliches weinen,
kann auch ganz laut und lange gehen.

Sie lässt sich dann auch nicht beruhigen,
ich bleibe meistens dann im selben Raum
und lass sie dann einfach in Ruhe.

Sobalf sie sich beruhigt hat, kommt sie von alleine und möchte in den Arm genommen werden, was ich dann auch natürlich tue.
Danach sieht dir Welt wieder ganz anders aus.

Ich denke einfach anwesend sein und abwarten und dem Kind die Möglichkeit geben seine Emotionen rauszulassen.
Wenn die Kinder lachen oder sich freuen unterbinden wir es ja nun auch nicht :-)

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Ich verstehe, dass das schwer auszuhalten ist. Aber im Hinblick auf Entwicklung der Selbstregulation würde ich nicht ablenken sondern so wie du schreibst in der Wut begleiten. Schließlich sollen Kinder lernen, dass alle Gefühle ok sind und da sein dürfen. Sie sollen sich ja auch als Erwachsene mit ihren Gefühlen auseinandersetzen und nicht gleich zur Ablenkung greifen

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Sehe ich genauso. Ich biete in solchen Situationen immer verschiedene Optionen an "möchtest du in den Arm genommen werden oder lieber allein sein" und begleite auch die Gefühle. Wir haben für uns den Begriff Pause gefunden, den biete ich an, wenn ich merke, dass gleich ein Gefühlssturm kommen könnte. Oftmals klappt es jetzt schon, dass er das dann annimmt, sich aus der Situation rausnimmt und z. B. zum kuscheln kommt.

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Genau sowas wäre mein Ansatz. Leider kann man das bei meinem Sohn noch nicht abschätzen. Manchmal akzeptiert er Situationen, in denen er sonst so ins Schreien gerät, einfach mit einem ok und geht einer anderen Beschäftigung nach.

Er hat momentan eine Phase in der er alle Türen schließen möchte, auch die Autotür. Ich habe 2x in der Eile darauf vergessen. Er hat den Griff noch nicht gefasst, aber die Tür ist bereits zugegangen, dann wird es extrem. Da hilft auch kein Aufmachen und er darf nochmal. Es dauert echt lang bis er sich wieder fasst.

Aber ich werde ihn natürlich weiterhin begleiten und hoffe, dass es sich bald ein wenig bessert.

Danke für eure Antworten ❤️

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Wenn mein Sohn sich so derartig in Rage schreit, dann setze ich mich einfach ruhig neben ihn. "Ich sitze hier, ärger dich fertig. Wenn ich dich in den Arm nehmen oder trösten soll dann kannst du kommen"