Kleinkind chronisch langweilig/unzufrieden. Hilfe!

Hallo ihr Lieben Leute

Ich weiß im Moment echt nicht, was mit meinem kleinen los ist. Er ist 2 Jahre und 8 Monate alt und ich habe das gefühl, er ist mit allem unzufrieden. Er spielt kaum noch, hat aber altersgerechtes Spielzeug und auch Abwechslung. Auch neuere Spielsachen schaut er sich kurz an und legt sie weg. Draußen weiß er nichts mit sich anzufangen, das einzige was ihn interessiert sind Sachen die gefährlich sind oder verboten ( mit Steinen auf Autos werfen oder weglaufen und dabei auf die Straße. Das gleiche gilt fürs Laufradfahren. In Kontakt mit anderen Kindern Ist er entweder zurückhaltend oder das Komplette Gegenteil, was dann wieder abschreckend wirkt. Zu Hause mit mir spielen kann er auch nur paar Minuten dann steht er auf und läuft durch die Gegend und schmeißt mit Sachen. Puzzle fängt er an und dann wirft er sie plötzlich überall Rum. In die Öffentlichkeit traue ich mich schon fast gar nicht mehr, weil es wirklich sehr hart ist.
Ich weiß, die Autonomie Phase ist sehr hart. Und ja diese Phase hatte er schon oft und es hörte wieder auf. Diese " Phase " zieht sich jetzt aber schon sehr sehr lange. Mehrere Monate und ich kann das langsam nicht mehr aushalten. Ich bin nur noch genervt von ihm. Wenn ich auf Toilette bin muss ich jeden Raum abschließen, weil ich nicht weiß ob er sich in der Zeit so schusselig anstellt oder irgendwas ausheckt. Selbst die großeltern scheinen genervt. Nach 2 Stunden mit ihm sind sie schon überfordert kommt es mir vor, so dass dies weder Abwechslung für mich, noch für ihn ist. Beim Papa ist das im übrigen das gleiche in grün!

Jetzt bei dem Wetter ist es auch noch doppelt so schwer. Ich hab auch das Gefühl, dass er sich aufeinmal für nichts mehr interessiert. Malen oder basteln..Bausteine...Puzzlen...Ballspielen...Autos spielen... Ich weiß nicht was ich machen soll, damit alle irgendwie zufrieden sind, weil ich auch nicht weiß was ihm fehlt. Kennt ihr das? Habt ihr Tips? Ist er verhaltensauffällig oder ist das normal? 😩

Viele Grüße

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Hat er sonst regelmäßig Kontakt zu anderen Kindern?

Kann es sein, dass ihm einfach langweilig ist, weil er keine altersentsprechenden Spielfreunde hat?

Ich weiß noch als unsere Tochter nur 3 Tage damals in der Krippe war ( Sharing Platz) dass die 2 anderen Tage für sie zu Hause nicht wirklich interessant waren-- ihr fehlte die Gesellschaft der anderen Kids...

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Huhu

Leider hat er keinen regelmäßigen Kontakt. Er geht zum Kinderturnen, etwas anderes wie Krabbelgruppen gibt es hier entweder nicht oder die Uhrzeit passt nicht, da er morgens lange schläft und die schon so früh immer starten. Er braucht den Schlaf morgens auch. Mittagsschlaf macht er nicht mehr.
In den Kindergarten kann er erst ab dem 1.8. da vorher andere bevorzugt werden, bei denen beide Eltern sicher arbeiten. Und ob es am 1.8 einen Platz für ihn gibt ist auch ungewiss aufgrund des Mangels an freien Kita plätzen. Leider wohnen hier auch nicht so viele Kinder in seinem Alter. Viele ältere die kein Interesse an ihm haben und sehr viel jünger und er hat kein Interesse. Beim Kinderturnen ist er auch lieber für sich. Zumindest tobt er dann und die anderen Kinder interessieren ihn nicht.

Viele Grüße

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hi, ich glaube nach deinen schilderungen dass ihm die kinder fehlen. meine tochter geht jeden tag in den 5h kindergarten und spielt am liebsten am nachmittag auch noch mit ihren freunden (machen wir aber nur paar mal die woche weil sonst ist uns das zu viel). wenn sie 1 woche kindergarten urlaub hat vermisst sie die freunde schon und nach 2,3 wochen wird ihr auch richtig langweilig. das ist schon so seit sie 2 jahre alt ist. vielleicht kannst du deinem kind irgendwie noch regelmäßigen längeren (über 2 stunden) umgang mit kindern ermöglichen?

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Huhu,

geht er schon in den Kindergarten? Wenn nicht, wird es wahrscheinlich zeit. Das hilft ihm sicher die Langeweile zu überbrücken.
Da das aber nicht von jetzt auf gleich geht, dann wäre vielleicht Kinderturnen was für ihn.

Ihr könntet zu Ikea fahren und da durch die Gegend laufen. Sind neue Eindrücke und er kann nicht zu viel anstellen, außerdem kannst du ihn dort ins Spieleland abgeben, wenns zu viel wird.

Meiner ist 2 und 3 Monate und ist sehr wild darauf alles alleine zu machen. Und ich gebe ihm auch immer mehr Verantwortung.
Z.B. Darf er die Wäsche aus der Waschmaschine und in den Trockner räumen und anschließend den Trockner anschalten. Das liebt er so sehr, dass es eins seiner lieblingsspiele geworden ist. Egal obs nen wäschekorb ist, oder ein Schrank oder einfach ein schälchen mit perlen. Er räumt das immer wieder aus, ein und dann mischt er es durch (weils sich im Trockner ja dreht).
Kochen hilft er sehr gerne mit. Z.B. wenn wir Crêpes machen, da ist er allein für den Mixer verantwortlich und er mixt den Teig in die Schüssel, ja, manchmal muss ich danach die Küche grundreinigen von Teigspritzern, aber er ist immer so stolz.
Weiter beim kochen, darf er Essen in der Pfanne rühren. Er ist sehr vorsichtig, wir haben ihm erklärt, dass er nicht den Pfannenrand berühren darf und sind immer daneben und beobachten ihn. Er freut sich soooooo sehr, dass er diese Verantwortung hat.
Wir haben Fische und er ist der Futtermeister. Ich darf die praktisch nicht mehr füttern. Der Kleine rennt immer und schreit, dass er es machen will und das ist OK, ich erlaube ihm das.
Wir haben Katzen, wenn er gerade dabei ist, bitte ich ihm mir die leeren schalen zu bringen, während ich neue Fülle und gebe ihm diese dann und er trägt die vollen schalen dann zu den Futterautomaten.
Wenn ich putze, gebe ich ihm auch was in die Hand zum putzen und er darf mit sauber machen. Z.b. ich sauge Krümel mit dem Staubsauger und dann lasse ich ihn den Rest saugen/wischen.
Ich gebe ihm ein Fensterputztuch und lasse ihn Fenster putzen usw.

Aktuell ist 'verstecken' spielen bei uns ganz groß.
Wenn wir draußen unterwegs sind, verstecke ich mich z.B. hinter einer Staßenlaterne und tue so, als ob ich ihn nicht sehe. Oder hinter einer Mauer, hinter einem Zigarettenautomaten, usw. Inzwischen ists so weit, dass er sich hinter Laternen versteckt und ich ihn 'suchen' muss. Heute haben wir sicher ne halbe Stunde im Haus verstecken gespielt, Ich hab mich einfach im Raum gestellt, um die ecke, hinter der tür, zwischen stühlen und ein Tuch über mich usw. Der Kleine hat einen riesen Spaß und wenns mal nicht klappt mir dem Finden, dann rufe ich ihn leise, bis er mich findet.

Wir haben einen Mal und basteltisch und daneben den Mal/Bastelschrank. Da sind Stifte, Materialien usw. Drin. Er prickelt unheimlich gerne, also habe ich auch das besorgt. Natürlich will er nicht immer nur 'alleine' malen. Da muss man halt als Elternteil daneben sitzen und immer wieder helfen. Manchmal malt er gerne 30min alleine und voll zufrieden rum. Und manchmal muss ich die ganzen 30min daneben sitzen und ihn loben.

Wir spielen auch 'in welcher hand ist' und da verstecke ich ne Kleinigkeit und er muss erraten in welcher Hand das ist. Nun sind wir soweit, dass er alles mögliche versteckt und hinter seinem rücken dann in die andere Hand macht und ich muss 'erraten': 'Zufälligerweise' errate ich fast immer falsch.

Und wir sind gerade in der Weihnachtssaison. Also sind Plätzchen backen gerade groß im Kurs. Wir haben letztens Schokoplätzchen gemacht. Anfangs haben wir beide ausgestochen und so. Zum Schluss hat er den Teig auch selber ausgerollt und ausgestochen und ich hab nur Anmerkungen gemacht, angefeuert und Videos für die Großeltern gemacht.

Und ich weiß nicht wie das Wetter bei euch ist. Wenns verregnet ist, wäre es super, wenn ihr Regensachen und Gummistiefel anzieht und dann könnt ihr Stundenlang draußen in den Pfützen rumspringen.
Bei uns ist schon alles verschneit, deswegen stapft unserer nun ewig im Schnee rum. Aber davor hat der 5min weg vom KiGa immer 1h gedauert, weil er jede Pfütze 50x behüpft hat.

Ich hoffe, dass dir das helfen kann, dass du auch was davon umsetzen kannst :)

Bearbeitet von Analea01
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Hallo☺️

Wow so viele Tips ! Erstmal vielen Dank !

In den Kindergarten kann er erst ab dem 1.8. da vorher andere bevorzugt werden, bei denen beide Eltern sicher arbeiten. Und ob es am 1.8 einen Platz für ihn gibt ist auch ungewiss aufgrund des Mangels an freien Kita plätzen.

Zum Kinderturnen gehen wir einmal die Woche. Leider geht das immer nur eine Stunde, man bekommt ihn dann nur mit einem Wutausbruch da weg.

Ich habe alle Aktivitäten, auch Kekse backen, mit ihm schon durch. Leider macht er es nur ein paar Minuten mit oder er fängt an blödsinn zu machen.

Malen und basteln hat er leider gar kein Interesse dran.

Das mit der Verantwortung übernehmen und Sachen alleine machen muss ich öfter Mal durchziehen. Leider verliert ihn schnell der Mut und er will dann doch Hilfe.

Liebe Grüße

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Oh, Hilfe geben ist doch Absolut in Ordnung.
Ich biete meinem immer Hilfe an. Es ist doch gut, dass er weiß was er kann. Natürlich kannst du ihn immer ermuntern.

Meiner hat z.B. eine Zeitlang sehr gerne Butter auf sein Toast geschmiert. das hat aber A) die Streichbutter IMMER Massakriert und B) war sein Toast nach einer halben Stunde noch immer nicht vollständig beschmiert. Anfangs durfte ich dann erst helfen, wenn er wirklich keine Lust mehr hatte. Das hat wirklich problemlos 30min gedauert. Er stand auf seinem Lernstuhl und schmierte. Inzwischen biete ich ihm das natürlich weiterhin an, dass er es macht. Er nimmt alles in die Hand, merkt, dass ER die Kontrolle halt und ruft nach wenigen Sekunden: "Helfen!"
Und das finde ich völlig in Ordnung.

Natürlich helfe ich nicht bei ALLEM. Er hat LAAAAAAANGE seinen Trinkbecher nicht alleine gehalten beim trinken. Wir hatten es ihm nie beigebracht und dachten: "das kommt schon von alleine" Aber dann war er schon 1,5 Jahre und den Trinkbecher hielt im sitzen immer noch Mama, er zeigte mir immer, dass er trinken will und hats eingefordert. War also kein Fall von, er hat nicht gemerkt, dass er durstig ist. Ab da haben wir ihn aktiv ermuntert es selber zu machen und es hat auch ganz gut geklappt. Inzwischen fragt er nicht, sondern greift einfach seinen Becher und trinkt. Das ist halt toll.

Beim Treppensteigen das selbe. Treppen steigen ist nunmal anstrengend und wir haben hier viele.
Also kommt jedesmal ein: "tragen" von ihm und ich sage immer: "Nein schatz, meine Hände sind voll. Aber ich gebe dir eine Hand!" Wenn der Papa da ist, wird er getragen.

Wenn er Kinderturnen so gerne mag, kannst du vielleicht mehrere Gruppen suchen. Oder ihr geht in ein Indoorspielplatz bei dem Wetter. Da kann er sich austoben bis er k.o. ist. Normaler Spielplatz geht auch, einfach schön warm, einpacken. dann kann er auch im Sand spielen.

Und vielleicht versuchst du mal deine Interaktionen mit deinem Kind von außen zu beobachten. Du sagst, dass er beim Kekse backen nach wenigen Minuten die Geduld verliert und anfängt Unsinn zu machen. Was macht er dann?
Meiner hatte beim ersten mal auch keine Lust, da hab ich ihn aber auch jedesmal korrigiert. Sowas wie: "Nein, du musst HIER am Rand ausstechen, nicht in der Mitte" und "Die musst du näher an einander stechen!" Und "Nicht mit den Fingern versuchen rauszuholen, drück das förmchen zusammen"
Usw. Ich war echt nervig! Da hätte keiner Lust mit zu machen.
Beim letzten mal habe ich mich da komplett raus genommen. Ja, das herz hatte dann halt eher die Form eines Mundes. Ja dem Stern fehlten 2 Zacken, weil er zu nah am Rand war. Als ich mir gesagt hab: "Es ist doch schnuppe ob die Form hübsch ist oder nicht! Ich mache ja keine Linzer Augen wo die über einander perfekt passen sollten!" war ich viel entspannter und er konnte sich austoben. Zum Schluss wars so gut, dass es ja nur noch wenig Teig gab. Ich hätte sicher noch 5 Plätzchen ausstechen können, aber der Kleine hat halt in die MITTE gestochen und zack, alles andere war zu schmal und so wurde der Teig nach jedem Plätzchen neu geknetet. Er hatte spaß und ich war sooooo entzückt davon wie gut er das gemacht hat. Und ich würde mit ihm auch keine Linzer augen machen, sondern Engelsaugen, viel einfacher und man kann ncihts falsch machen :)

Kein Kind merkt gerne, dass es im Augen der Eltern Dinge falsch macht. Deswegen ists auch sehr wichtig, dass man sich als Eltern besinnt und erinnert, dass es nicht perfekt sein muss.

Bspw. beim Crêpes machen. Wir machen alles in die Schüssel und er darf dann mixen. Ich drehe mich kurz weg um Pfannen und Teller zu holen, damit ich alles vorbereite für den weiteren Verlauf und sehe nur aus dem Augenwinkel, wie er den Mixer mit beiden Armen hoch hebt und die ganze Küche nun kleine Teigspritzer hat.
Ich hätte ausflippen können. ABER! Dann besinnt man sich, dass das Kind immer versucht zu kooperieren. Und wenn ICH Mixe, dann lasse ich den Mixer auch am Rand entlang gleiten, damit ich das ganze Mehl mitnehme, welches auch noch am Rand klebt. Kinder sind nicht dumm, er will das also auch. Ja, er ist etwas ungeschickt dabei, aber er versucht MIR Arbeit abzunehmen und dann tats mir um meine erste innere Reaktion total leid, dass ich schimpfen wollte, weil überall nun Teigspritzer waren. Stattdessen ging mir mein Herz so auf, weil ich ganz genau seinen Gedankengang nachverfolgen konnte und gemerkt hab, wie lieb er zu mir ist.

Im hektischen Alltag geht wirklich super viel verloren. Es ist wirklich wichtig, dass wir uns immer vor Augen führen, dass auch so kleine Kinder Menschen sind und man mit ihnen sprechen kann UND sie immer ihr bestes für uns versuchen. Wir verstehen vielleicht nur deren Denkweise nicht und sie können sie uns auch nicht erklären, selbst wenn sie schon besser sprechen sollten, denn es ist nicht einfach sich daran in die denkweise anderer hineinzuversetzen, wenn man erst 2 ist. Das können ja manche Erwachsene nicht.

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Hi, ich kann dich verstehen. Du hast nichts falsch gemacht. Er ist einfach entwicklungsbedingt so drauf.
Unser Großer geht in die Krippe. Aber wenn er wegen Krankheit oder Notbetreuung zu Hause bleibt, dann merke ich es auch.
Ich gehe jeden Tag spazieren mit ihm, Baby und Hund. Das hilft etwas. 😅

Ich denke, es würde sich etwas bessern, wenn er ab 3 einen Kita Platz hat.
LG 😁

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Hey

Ich hab im Umkreis geschaut. Alle Gruppen mit Kindern sind belegt... Es gibt einfach zu wenige.
Wie soll man das bis August aushalten. Selbst die Betreuung ist ungewiss aufgrund des Mangels an Plätzen.

Mir tut es so leid für den kleinen dass ich sein Bedürfnis nicht befriedigt bekomme😩

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Das tut mir echt leid. Unser Sohn ist auch so, wenn er sich langweilt. Ich gehe dann immer raus und das hilft immer. Allerdings haben wir auch viele Playdates.
Du musst ihn echt auspowern. Was auch was bringt, einige Spielsachen wegräumen und nach einiger Zeit wieder anbieten zum Spielen. Dann entsteht auf einmal wieder Interesse.
Bis August ist schaffbar. Er bleibt ja nicht immer so. Es kommen auch wieder andere Zeiten.
Liebe Grüße

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Kannst du vll hier einen Aufruf für Spieledates in deiner Nähe schreiben oder du suchst aktiv beim Kinderturnen nach spielsates. Vll kannst du auch in eurem Jugendamt anrufen und nach Freizeit und förderangeboten fragen. Denke auch, dass es mit Kontakt zu anderen Kindern besser werden wird.

Bearbeitet von Tinkertaco
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Hallo

Ich weiß nicht wo ich so einen Aufruf starten soll . Besitze kein social Media wie Facebook etc.

Gestern war ich mit dem kleinen beim Kinderturnen, aber es hat ihn so gar nicht interessiert. Wollte dann auf Papas Arm. Ich verstehe es einfach nicht. Er war sonst immer Happy beim Turnen.