Hallo zusammen,
Falls jemand bereits in der Situation war. Habt ihr eure Kinder 2 und 4 mit zu einer Beerdigung genommen (zb Großeltern)?
Freunde haben wir kaum wo ich die beiden hinbringen kann, bzw wo die Kinder sich dann auch soweit Wohlfühlen, daß sie allein dort bleiben)
VG
Kinder bei Beerdigung
Würde ich persönlich jetzt eher nicht machen, da es möglicherweise jemandem beim Trauern stört. Eine Beerdigung findet ja nur einmal statt, das würde ich den Menschen lassen.. kommt aber halt auch darauf an, wie deine Möglichkeiten aussehen. Evt könnte ja jemand mit den Kindern spazieren oder auf einen spielplatz in der Nähe des Beerdigungsortes gehen, dann sind sie nicht so lange ohne dich.
Wie sollen Kinder denn "stören" beim Trauern? Die trauern doch zum Teil auch - nur eben anders. Und offener.
Es sind halt Kinder, die "stören" da genauso wie beim Essen im Restaurant, bei einer Trauung oder im Theater.
Wo sollen Kinder denn bitte "angemessenes" Benehmen lernen, wenn nicht in diesen Situationen, die ab und an vorkommen und eben nicht zum kindlichen Alltag gehören.
Es gibt so viele Erwachsene, die Berührungsängste mit dem Sterben und dem Tod haben (ich gehöre auch dazu), nicht drüber reden wollen, sich da unwohl und unsicher fühlen. Aber wie soll man den Tod als etwas Natürliches betrachten, das eben dazugehört zum Leben, wenn man davon so ferngehalten wird?
Wir waren mit unserem damals dreijährigen Sohn auf der Beerdigung seines Uropas.
Naja, mein Mann war im Gottesdienst und ich mit unserem Sohn spazieren, bei den anderen Kindern war es ähnlich geregelt.
Beim anschließenden Essen waren dann alle Kinder anwesend und haben der Veranstaltung etwas mehr Leben eingetaucht. So würde ich mir das für meine eigene Beerdigung nach einem langen Leben auch wünschen.
Das war für uns alle eine passende Balance zwischen "in Ruhe Abschied nehmen" und "die Kids sind dabei".
Vielleicht kann der Papa während der Trauerfeier mit den Kindern draußen bleiben. Wenn es ganz normale Kinder sind, werden sie wohl kaum mucksmäuschenstill im Gottesdienst sitzen sondern reden, fragen stellen, rumlaufen etc. Und das stört nunmal. Ja, Kinder gehören zur Gesellschaft aber gerade in der Trauer sollte man gegenseitig Rücksicht nehmen und allen anwesenden die Möglichkeit geben in Ruhe zu trauern.
Nach dem Gottesdienst können sie ja am Grab dazu kommen und bei der anschließenden Feier auch dabei sein. Aber lass sie bitte während des Gottesdienstes draußen. Da hat keiner was davon wenn sie dabei sind.
ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder die Situation sehr gut wahrnehmen. Die Kinder, die während einer Taufe herumwuseln und stören waren bei der Beerdigung ruhig.
In unserer Familie sind die Kinder immer dabei (also auch in der weiteren Familie) und nie hat eins gestört.
Unser Sohn hat weder bei der Beerdigung seiner Schwester noch bei der Beerdigung seines Großvaters gestört. Dabei kannte er das Konzept "Gottesdienst" kaum.
Er hat geweint, er ist zum Sarg gelaufen, um ihn zu streicheln. Er hat dem Sarg hinterhergewunken und -gerufen.
Nichts davon hat irgendjemanden gestört. Es war absolut angemessen.
Die meiste Zeit war er aber ziemlich ruhig, weil er gespürt hat, dass das jetzt dran ist.
Nein, Junior war bei der Beisetzung seines Opas dies Jahr mit 3 nicht dabei.
Er und seine Cousine (10) waren beim Onkel daheim und wurden vom anderen Opa beaufsichtigt.
Es war eine gute Entscheidung.
Bei der Beisetzung meiner Oma vor Jahren war mein Großcousin mit 4 dabei und hat einfach nur gestört. Unbeabsichtigt. Aber seine Fragen waren einfach fehl am Platz und er war einfach sehr unruhig.
Ja, meine Kinder waren in dem Alter dabei. Nur während des Gottesdienstes ist mein Mann mit ihnen rausgegangen.
Mein Kind 2J war mit auf der Beerdigung meiner Oma.. hat auch ganz gut funktioniert.. hat ewig gedauert, die letzten 10min ca. Bin ich mit ihm schon mal raus, da er unruhig geworden ist.
Ein Jahr davor haben wir ihn noch zu Hause gelassen..
Ja, definitiv.
Wir hatten alle Kinder immer mit dabei, egal wie alt sie waren.
Gerade, wenn sie den Verstorbenen kannten, ist es auch für Kinder unfassbar wichtig, Abschied zu nehmen.
Unseren hat es immer sehr gutgetan, dabei zu sein.
Kind 1 war bei der Beerdigung meiner Oma erst 9 Monate alt, aber wir haben es damals so gelöst dass mein Mann während des Gottesdienstes spazieren ging und nur zur Beisetzung und zum Essen kam. Würden wir heute mit unseren zwei Jungs (3 Jahre und 1,5 Jahre) ganz genau so machen. Derjenige, der dem Verstorbenen näher stand, nimmt von Anfang an an der Beerdigung teil, der andere hat die Kinder und kommt zur Beisetzung oder spätestens zum Essen nach.
Bei der Beisetzung „passiert“ ja mehr und es ist greifbarer für Kinder, das könnte je nach Temperament des Kindes funktionieren. Ansonsten stoßen die Kinder eben erst zum Essen dazu. Gänzlich ausschließen würde ich die Kinder aber nicht wollen (es sei denn, es wäre ausdrücklich so gewünscht). Immerhin wäre eine Beerdigung, bei der ihre und unsere Anwesenheit gewünscht ist, die eines engen Familienmitglied wie eben Großeltern und nicht der entfernte Großcousin.