Liebes Forum,
Ich muss mir mal meinen Frust von der Seele schreiben. Wir haben vor 3 Monaten unsere zweite Tochter bekommen, die Große ist fast 3. Meine Eltern haben mir davor immer wieder deutlich gesagt wie sehr sie sich Enkel wünschen und dass ich mir nicht so lange Zeit lassen soll. Von sich aus meinten sie sie können sehr unterstützen mit der Betreuung und gemeinsamen Urlauben etc. Beide sind noch berufstätig und wohnen ca 200km entfernt. Wir sind sogar noch näher dran gezogen. Nun ist es immer mehr so, dass Unterstützung kaum noch von ihrer Seite angeboten wird und beide Recht schnell genervt und angestrengt von meiner großen Tochter sind. Wir sehen uns aktuell einmal im Monat und dann auch immer alle zusammen. Also es kommt selten vor, dass die große Tochter mal paar Stunden allein mit meinen Eltern verbringt. Mein Papa beschäftigt sich so gut wie gar nicht mit ihr aber sagt immer wie wichtig Kinder und Enkel sind. Also die Diskrepanz zwischen Gesagtem und Getanem ist groß. Als ich klein war, waren meine Großeltern teils jeden Tag da und die waren auch 120 km entfernt. Irgendwie habe ich es jetzt auch anderweitig gelesen, dass meine Generation gefühlt ständig mit Oma und Opa zusammen war und die nächste Generation das nun gar nicht mehr wirklich will aber nicht offen zugibt, dass es zu anstrengend ist. Die Eltern meines Freundes wohnen auch etwas weiter eeg. Zu denen müssen wir auch immer hinfahren. Dass sie uns besuchen ist wirklich totale Ausnahme. Wir sind momentan wirklich beide sehr erschöpft, haben zwar eine Babysitterin aber mal 2 Stunden in denen man nur das Baby hat, bringen gefühlt wenig Erholung. Geht es anderen ähnlich und wie geht ihr damit um oder habt ihr Tipps?
Großeltern schwierig zu involvieren/ wir total erschöpft
Ich weiß, ich werde in wieder verteufelt von ein paar Damen hier, aber weil wir eben auch nicht auf Oma und Opa zählen können, bzw. sehr selten, haben wir uns ein funktionierendes Netzwerk mit Freuden und Paten aufgebaut, die regelmäßig mal zum Aufpassen komme oder Ausflüge mit allen oder einzelnen Kindern machen.
Vielleicht wäre das noch eine Option, Babysitter sind ja doch recht kostenintensiv finde ich.
Warum verteufelt?
Du hast ja recht, genau so läuft es. Wir hatten auch immer ein super Netzwerk, wenn wir mal Babysitter oder einen Fahrdienst brauchten. Im gegenzug hatte ich aber dann auch mal drei Übernachtungskinder zusätzlich da und bin mal hier, mal dort eingesprungen.
Weil es hier im Forum Frauen gibt, die das ganz furchtbar finden, dass ich mich so für ein Netzwerk einsetze.
Ich finde es ist super wichtig, wir haben drei Kinder, sollte ich mal ins Krankenhaus müssen, während mein Mann im Dienst ist, sind wir auch auf ein Netzwerk angewiesen, also alleine für den Notfall finde ich, braucht man eines. Und auch, um sich gegenseitig mal zu entlassten.
Oma und Opa können häufig nicht, wollen nicht oder sind gar nicht vorhanden.
Ein Babysitter kostet hier 15-20 Euro die Stunde, da brauch ich nicht mehr schön essen gehen als Paar, wenn ich nochmal dasselbe an Lohn für den Babysitter zahlen muss.
Ich habe v.a. den Eindruck, dass es hier um Erwartungen geht, welche nicht erfüllt worden sind, und jetzt zu Enttäuschung und Frust führen.
Habt ihr die Kinder für euch oder für deine Eltern bekommen?
Für den eigenen Seelenfrieden würde ich einmal (erwartungsfrei) das Gespräch mit den Eltern suchen ("Ich bin etwas enttäuscht, da ihr gesagt habt, dass ihr euch kümmern würdet und aktuell habe ich den Eindruck, dass dem nicht so ist.").
Daraus würde ich aber nicht die Erwartungshaltung ableiten, dass sie sich zukünftig mehr involvieren.
Ansonsten schlage ich vor, dass du dich einmal mit deinem Mann besprichst:
- Was ist der Status quo (Ihr fühlt euch belastet; Großeltern sind scheinbar allesamt aktuell eher eine zusätzliche Belastung als eine Entlastung)
- Wo könnt ihr Belastungen aktuell reduzieren? z.B. würde ich an eurer Stelle ernsthaft erwägen, dann eben nicht dauernd zu den jeweiligen Großeltern zu fahren. Wenn die die Kinder sehen wollen, müssen sie halt kommen oder es gibt weniger Besuche, bis ihr euch wieder sortiert habt (so lange das eben dann dauern mag...).
Könnt ihr ggf. Arbeitszeit reduzieren? Eine Haushaltshilfe?
Herzlichen Glückwunsch noch zur Geburt!
Ja, die erste Zeit mit zwei Kindern ist anstrengend. Aber leider müsst ihr da wohl durch. Die Großeltern sind nicht dazu verpflichtet, euch mit den Kindern zu unterstützten. Es ist schön wenn sie es tun, aber sie haben keinerlei Verantwortung.
Das mit der Babysitterin ist doch schon einmal gut. Vielleicht kann sie in nächster Zeit etwas öfter kommen? Geht die Große in die Kita? Kann man da Stunden erhöhen?
Es wird besser. Das dauert zwar noch eine Zeit, aber es wird besser.
Ich glaube dir gerne, dass es mit neuem Baby und Kleinkind gerade ziemlich anstrengend ist.
Trotzdem finde ich deine Erwartungshaltung ganz schön beachtlich. Deine Eltern wohnen weit weg und sind noch berufstätig... da ist es doch schon wirklich engagiert, wenn sie jeden Monat bei euch vorbei schauen.
Es sind eure Kinder, ihr wolltet sie und nur deshalb habt ihr sie bekommen.
deine Eltern können absolut nichts dafür, wenn es euch jetzt gerade zuviel wird. Du kannst nicht erwarten, dass sie ihr Leben quasi aufgeben oder einschränken, kaum, dass die eigenen Kinder groß sind..
Früher waren die Großeltern jünger und zumindest die Omas haben oft nicht oder nur wenig gearbeitet.
Ihr müsst lernen, Erholung auch im Beisein der Kinder zu finden. "Me time" geht auch, wenn die Kinder anwesend sind.
Und wenn das noch nicht so gut klappt, weil ihr erst in die neue Situation mit zwei Kinder reinwachsen müsst, dann seid ihr immer noch zu zweit und könnt euch gegenseitig unterstützen und abwechseln.
Leider wollen oder können die Großeltern nicht leisten, was ihr euch wünscht. Also plant ohne sie. Reduziert Stunden auf Arbeit, nehmt einen Tag frei und schickt das Kind trotzdem in den Kiga. Lagert alles aus, was geht (Putzhilfe?) und macht keine unnötigen Dinge, die den Kindern sowieso egal sind (zb Flugreisen mit Baby, finde ich persönlich anstrengend und unnötig). Bei uns bedeutet das eben auch, dass die Großeltern uns besuchen kommen müssen, wenn sie uns und die Enkel sehen wollen. Wir haben schlichtweg nicht die Kraft an den wenigen freien Tagen unsere Kinder in einen vollen ICE zu packen und Stunden unterwegs zu sein. Um dann unsere überdrehten Kleinkinder in einer nicht kindersicheren Umgebung auf Schritt und Tritt zu verfolgen während Oma in Ruhe mit uns Kaffee trinken möchte. Wenn die Kinder etwas älter sind, ist das auch wieder drin.
Ja es stimmt was ihr hier alle schreibt. Meine Erwartungen sind zu hoch an dem was für meine und seine Eltern leistbar ist. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass es mich irgendwie verletzt, dass insbesondere meine Eltern es nicht mal ansatzweise so möglich machen wie meine Großeltern das gemacht haben. Ich habe ein Jahr bei meiner Oma gewohnt und sie kamen jahrelang jede Woche für 2 Tage vorbei, um mich nachmittags zu betreuen. An den anderen Tagen war die andere Oma da, die da auch noch stundenweise gearbeitet hat. Ich habe keine Geschwister. Meine Cousine war auch an 3 Tagen die Woche bei Oma. Wenn ich das so vergleiche haben wir nicht ansatzweise so einen Support. Und wenn man sich dann sieht, ist es so, dass wie hier geschrieben sie dann lieber in Ruhe Kaffee trinken wollen und die Enkel still auf dem Stuhl sitzen sollen. Ich weiß ich kann das nicht vergleichen aber finde es schon eigenartig, dass man sich so intensive Unterstützung heute gar nicht mehr vorstellen kann.
Ich verstehe dich total. Ich bin auch enttäuscht von meiner Schwiegermama und ja, auch weil meine Erwartungen zu hoch waren. Wie bei dir, hat sie sich so gefreut und wollte unbedingt ihren Enkel und dann hat sie ihn gefühlt dreimal gesehen und gut. Ihren "Omitag" hat sie dann auch mehr schlecht als recht verfolgt und wurde nun durch meinen Arbeitsbeginn ersatzlos gestrichen. Wir haben sonst keine Familie in der Nähe. Ich sag mir dann immer, nicht wir verpassen was, sonst sie verpasst ihren Enkel. Damit muss sie dann klar kommen.
Ich kann die Enttäuschung verstehen aber auch wenn die Großeltern es vorher so suggeriert haben das sie helfen denke ich das es diesbezüglich missverständliche Erwartungen gab . Es ist toll wenn man auf engagierte Großeltern zurück greifen kann aber Großeltern sind nicht verpflichtet zu helfen sie haben ihre Erziehungsaufgabe erfüllt für die Enkelkinder haben sie keine Verantwortung. 200 und 150 km weit weg das ist auch kein Weg den man schnell mal fährt wenn die Großeltern auch noch berufstätig sind kann ich auch verstehen das sie nicht so viel freie Zeit haben oder diese anderweitig nutzen wollen . Auch wenn sie noch fit sind verstehe ich das es für sie zu anstrengend ist , die Energie und die Nerven lassen irgendwann einfach nach + sie sind das nicht mehr so gewohnt was es noch mal anstrengender macht . Kleine Kinder sind anstrengend keine Frage wenn man das nicht mehr gewohnt ist nimmt man das allerdings noch mal intensiver wahr . Ich merke das bei mir selber schon dabei ist die Zeit wo unsere klein waren noch nicht ganz so lange her + wir haben viele in kurzem Abstand wenn ich jetzt kleine schreiende oder bockige Kinder erlebe denk ich auch puhhh ist das anstrengend und laut . Anstrengend war es auch als unsere klein waren aber die Lautstärke habe ich ganz anders wahr genommen einfach weil es für mich normal war weil ich es täglich so gewohnt war . So hart wie es ist ich würde versuchen nicht auf die Großeltern zu setzen sondern versuchen mir anderweitig Entlastung zu schaffen durch Babysitter , Kita oder Putzfee . Das gelobte Netzwerk sehe ich zweigeteilt sowas sollte auf Gegenseitigkeit beruhen bei wirklichen Notfällen sagt sicher keiner nein aber man darf nicht vergessen das andere auch genug mit ihrem eigenen zu tuen haben , die Grenze zwischen sich ausgenutzt fühlen ist schnell erreicht .
Hallo,
Deine Eltern arbeiten beide noch und wohnen 200 km von euch entfernt. Sollen sie euch täglich besuchen kommen nach einen 8 Stunden Arbeitstag? Oder jedes Wochenende kommen und auf eure Kinder aufpassen?
Ich verstehe nicht warum man am die Großeltern solche Erwartungen stellt. Man bekommt dich Kinder für sich und nicht für andere.
Ich bin Jahrgang 82 und meine Eltern haben mich und meine Gecshwister großgezogen und betreut. Klar haben wir als Kinder aixh mal ein Wochenende bei Oma und Opa verbracht oder mal mit ihnen Ausflüge gemacht, aber doch nicht jede Woche. Als ich Kind war haben meine Großväter beide und meine eine Großmutter Vollzeit gearbeitet und meine zweite Oma in Teilzeit. Sie lebten alle im Umkreis von 30 km, trotzdem sah man sich so alle 2 Wochen zu besuchen, mal hier mal dort. Ich kenne es auch aus meinem Umfeld nicht, das die Großeltern meine Freunde und Klassenkameraden erzogen betreut haben. Für mich hört sich das sehr sonderbar an.
Meine Eltern und Schwiegereltern wohnen Luftlinie 600 Meter entfernt. Trotzdem sehe ich meine Eltern nur so alle 10 bis 14 Tage. Einfach weil wir alle unsere eigenen Leben haben. Meine Eltern sind Rentner haben 8 Enkelkinder und lieben das Reisenund Ausflüge. Sie lieben ihre Enkelkinder aber sie sagen auch, eure Kinder, eure Verantwortung. Sie passen gerne mal sie auf, wenn wir darum bitten oder wenn die Enkelki der Fragen ob sie zu Besuch/Übernachtung kommen möchten, aber nicht als Dauerlösung.
Klar waren wir auch mal erschöpft. Unsere Kinder liegen 3,5 Jahre auseinander, also die klien kam häging die große bereits in die Kita. Aber wir haben uns abgewechselt. Jede Nacht war einer für beide Kinder zuständig und der andere dürfte schlafen. Ja mein Mann war in der Zeit arbeiten. Aber für ihn eqr es Klar, dass wor uns dieNächte/Nachmittage teilen. Ansonsten habe ich immer mit dem Kind hingelegt und geschlafen. Wir haben uns gegenseitig Freiraum geschaffen. Jeder hatte einen Tag im Monat komplett frei, bedeutet geht um 8 Uhr aus dem Haus und kommt erst nachts/später Abend wieder. Vielleicht ist das ja machbar bei euch. Das waren die Tage wo wir Energie tanken.