Mein Sohn, jetzt 5 J, war etwas später dran mit dem sprechen. Bis 2,5 J nur vereinzelte Wörter und ab dann ist der Knoten geplatzt. Allerdings spricht er super falsch, vor allem die Zeit ist regelmäßig ein großes Problem. Beispiel "ich bin geliefen" statt gelaufen, also dieses Wort gibt es ja noch nicht mal. Es wurde mehrmals beim Kia angesprochen, aber er sah keine Notwendigkeit für sonstige Therapien, wie Logo oä.
Jetzt fällt uns Eltern und engen Verwandten seit geraumer Zeit auf, dass er im wahrsten Sinne des Wortes Hummeln im Po hat, er hat eine Konzentrationskapazität von ca 5 min und danach ist es aus, sei es beim Puzzeln, beim Memory, Fahrradfahren etc pp. Er will gefühlt 10 Sachen gleichzeitig machen, springt überall herum, auch wenn wir Erwachsenen reden zB, damit er ja nichts verpasst. Am Anfang konnte ich ihn noch zügeln und das Ermahnen hat geklappt, er hat sich eben hingesetzt und ist etwas zu Ruhe gekommen, das klappt allerdings auch gar nicht mehr.
Ich habe immer gesagt, dass sein Verhalten einfach "zu viel" ist, als dass man alles mit Kleinkindverhalten rechtfertigen könnte. Am Anfang wurde ich wirklich von bestimmten Personen und selbst meinem Ehemann belächelt, ich würde übertreiben.
Jetzt ist letzte Woche tatsächlich mein "worst case" eingetroffen, die Erzieherinnen haben mich angesprochen, dass man ihn fast nicht mehr händeln kann, weil er nicht mehr hört, auch da 10 Sachen gleichzeitig machen möchte und deswegen Bastelaktionen und Co einfach nur noch schwierig sind. Er bekommt jeden Tag mittlerweile eine Strafe.
Ich habe jetzt auf eigene Faust einen Logo- Termin vereinbart, werde den Kia vor vollendeten Tatsachen stellen (hätte ich mal früher tun sollen) und morgen beim Kinderpsych und Ergo anrufen und mich darauf gefasst machen, dass ich erst in x Monaten einen Termin für Diagnostik bekomme.
Er kann mit 5 immer noch nicht malen zB, eine Fernbedienung mit seinen Kleinteilen aber auseinandernehmen und wieder zusammensetzen.
Mich macht aber eher seine innere Unruhe fertig, ich sehe ihm das an, auch wenn ich mit ihm rede, er scheint gar nicht richtig anwesend zu sein, sondern im Kopf schon über andere Sachen zu grübeln. Er hört auch wirklich so gar nicht mehr, ich meine er richtet keinen Unfug an oä, aber ich muss ihm ungelogen 10 mal oder noch öfter sagen, ziehe dich an zB.
Also irgendwie passt da was einfach nicht.
Hat jemand vielleicht eine Idee oder selber so etwas durch?
Wäre über Antworten sehr dankbar.
LG
Verhaltensauffällig?
Hey!
Schaut dein Sohn TV, bewegt er sich genug?
Hat er ein Hobby bzw geht er zum Sport?
Liebe Grüße
Schoko
TV darf er am Tag eine halbe Stunde sehen, meistens sind das dann tatsächlich solche Wissenschaftsshows für Kinder oder doch mal paw patrol oder Kinderlieder.
Habe ihn frisch beim Fußball angemeldet, da war er aber erst nur 2 mal, aber es gefällt ihm.
Bewegung hat er trotzdem genug, zu viel sogar, er kommt ja selber gar nicht zu Ruhe, gefühlt steht er unter str. Waren heute mehrere Stunden im Tierpark und er war so fertig, dass er im Auto eingeschlafen ist, aber auch sonst so, sind wir jeden Tag draußen. Er mag mein Fahrradfahren aber auf seinem Cityroller fährt auch längere Strecken mit.
Unter Strom stehen und innere Unruhe trotz körperlicher Auslastung können schon ein Symptom für adhs sein. So war es bei mir als Kind.
Hat denn ein Elternteil dieselben Symptome?
Jungs bekommen im Alter von 5 Jahren einen erhöhen Testosteron- Schub und werden dann wilder. Gefühle regulieren und Regeln ausloten, ist in dem Alter ebenfalls "normal". Umgangssprachlich nennt sich das Ganze " Wackelzahnpubertät" 😉
Das mit dem Sprechen ist völlig normal und sogar ein gutes Zeichen, denn er scheint verstanden zu haben, dass man verschiedene Zeiten in der deutschen Sprache verwendet, das funktioniert natürlich erstmal nicht, aber kann durch einfaches spiegeln gut "korrigiert" werden. Sollte dein Kind als zb sagen " ich bin dahin geliefen." Sag nicht, dass es falsch ist, sondern wiederhole/Spiegel richtig " Du bist also dahin gelaufen." Geht nicht von heute auf morgen weg, aber der Logopäden kann da auch nicht viel mehr richten.
Geht dein Sohn dieses Jahr zur Schule oder warum ist es den Erziehern so wichtig, dass er Bastelangebote wahrnimmt? Auch da sind Jungs anders gestrickt als Mädchen, die sowas idR gerne machen. Da jetzt Druck auszuüben, ist sinnlos und macht mehr kaputt als das es helfen wird.
Also allgemein finde ich,dass es hier um akzeptieren und Ruhe bewahren geht.
Alles eine Phase und da gilt es konsequent aber liebevoll mit umzugehen😀
Das ist keine Phase, er ist jetzt 5, ja, aber er ist ja so, seitdem er redet, also seit 2,5 Jahren und das körperliche geht ja auch schon lange so und ist auch keine Phase, nur werden diese Zustände halt immer schlimmer, sodass er nicht mehr in seiner Kigagruppe normal betreut werden kann
Dann würde ich dir einen Termin im.SPZ empfehlen^^
Unser 5 jähriger kann sich momentan auch sehr schlecht auf eine Sache konzentrieren. Ich empfinde es derzeit noch als normal, versuche viel Bewegung in den Alltag zu bringen und habe Konzentrations-Übungshefte geholt. Ich glaube da passiert gerade sooo viel in der Entwicklung, vielleicht ist eurem Sohn das basteln dort schon etwas langweilig?
LG 🌸
Ich wünschte, es wäre einfach nur die Entwicklung jetzt gerade, aber er war bzw ist schon die ganze Zeit so 😮💨
An Bewegung und co kann es nicht liegen. Und basteln ist nicht langweilig, er kann es immer noch nicht, malen auch nicht, also Grobmotorik fehlt da eindeutig.
Dann würde ich auf jeden Fall im SPZ vorstellig werden, denn ich denke, dass er auch Ergotherapie benötigt, wenn das mit der Motorik so ist.
Das mit dem nicht hören, kann aber durchaus auch altersbedingt sein. Meine Tochter wird im April 5 und fängt jetzt an, meine Ansagen zu hinterfragen und sogar zu verneinen.
Zähneputzen und bettfertig machen ist ein absoluter Krampf. Wir haben schon die Bettgehzeit nach vorne korrigiert, weil sie oft schon drüber war, aber nach kurzer Besserung ist es jetzt wieder sehr anstrengend.
Hinsichtlich der Zeiten und Verbenbildung: Diese Fehler macht meine Tochter ebenfalls und das ist entwicklungstechnisch meiner Ansicht nach völlig im Rahmen.
Meine Tochter war beim Sprechen auch sehr spät, ist aber jetzt total pfiffig und kann sich stundenlang selbst beschäftigen im kreativen Spiel, Puzzlen etc.
Dafür sind basteln oder filigrane Arbeiten für sie sehr frustrierend und sie ist dann sehr schnell am Boden zerstört, auch wenn sie verschiedene Buchstaben oder Zahlen nicht richtig schreibt, große Katastrophe.
Ich würde einfach auf mein Gefühl vertrauen, bei allen möglichen Stellen anfragen und abklären lassen. Besser einmal zu viel als zu wenig nachfragen. Wenn sich dann herausstellt, dass der Großteil eine Phase der Entwicklung ist, kann man ja etwas beruhigter sein.
In der Kita bekommen die Jungs bei uns tendenziell aber auch weitaus mehr Spielpausen (Strafen) als die Mädels, was aber ja nichts heißen muss.
Ich sehe das so : wenn es dir schon auffällt UND der Kita auffällt, also 2 verschiedenen "Instanzen" dann wird da schon etwas dran sein, was außerhalb der Norm ist. Es muss nicht AdHS sein aber Förderung wird definitiv nicht schaden.
Ich sage auch wirklich nicht, dass es zB ADHS ist, aber irgendwas ist da. Am Anfang wurde ich belächelt für solche Vermutungen, jetzt kommen Großeltern, Tanten und Erzieher nicht mehr zurecht mit ihm und ich sehe sein Verhalten ja auch und kann es nicht unter normale Phase einordnen, sonst wäre das eine zu extrem lange Phase, die über 2 Jahre geht!
Huhu,
zur weiteren Abklärung würde ich persönlich einen Termin im SPZ machen.
Unser ältester war früh 'auffällig'. Frphförderung mit 2 Jahren bis Schuleintritt. Ergo ab 4 Jahren. Physio ab 3 1/2 Jahren. Er hat als Kleinkind nie gemalt, gebastelt oder gerne geturnt, Fußball spielen hat er mit 5 Jahren abgebrochen. Feinmotorische Dinge waren für ihn unvorstellbar. Nicht mal Kekse backen ging. Alles erschien ihm schwierig. Jedoch konnte er alles gut erklären.
Verdacht war ADHS, auch schon im frühkindlichen Alter vor Schuleintritt. In der Schule äußerte seine Lehrerin ADS. Er ist kein agressives Kind, rangelt nicht mit anderen Kindern. Aber ist unbewusst körperlich grenzüberschreitend. Dafür entschuldigt er sich dann auch regelmäßig, wenn er jemanden auscersehen verletzt. Wenn ihm aber Lernen zu viel wurde und der Kopf sperrte, wurde er zu Hause sehr aggressiv, auch körperlich aggressiv. Lernte aber nun selbst die Bremse zu ziehen. Reflektiert sich.
Vollständiges Lesen können zum Schuleintritt, Gitarre spielen mit allen Fingern usw. Dinge die er innerhalb von 2 bis 3 Wochen vollständig gelernt hat.
Die Ergebnisse des Tests sind da. Er erfüllt nur 1 Punkt für ADHS. Die massiven Unruhezustände. Immer zappelig, immer in Bewegung. Selbst im Schlaf. Dazu verzögerte Konzentrationsschwäche. Erst flink und motiviert und dann geht gar nichts mehr.
ADHS ist bescheinigt. Jedoch hat er eine überdurchschnittliche Verarbeitungsgeschwindigkeit (Teilbereich vom IQ lag bei 126). Eigentlich untypisch für ADHS. Heraus kam nun' sensorische Integrationsstörung'. ADHS gut händelbar, wegen der frühzeitigen Therapieansätze. So die aktuelle Vermutung.
Warum ich dies so ausführlich schreibe...
Es dauerte nun fast 5 Jahre, bis wir eine Diagnose hatten....
Spätestens in der Schule wird man auf euch zukommen.
Du gibst deinem Kind eine Chance, wenn du alles abklären lässt.
P.s. ich muss bis heute sagen "ziehe dich an"....10 mal. Wärend der mittlere sich beim 2. mal anzieht :-/
Alles Liebe wünsche ich.
Vielen Dank für deine Antwort!
Ich mache mich auch schon mal darauf gefasst, dass das keine schnelle Aktion sein wird bis evtl eine Diagnose gestellt wird, aber ich weiß, dass da etwas ist und es definitiv nicht normal sein kann, dass man seit über 2 Jahren diese Sachen bereits mitmacht ohne Verbesserung, im Gegenteil, mit Verschlechterungen.
Die Sprache war eh schlecht und wird noch schlechter.
Ich übertreibe wirklich nicht, wenn ich sage, ich muss eine Sache mindestens 10 mal oder öfter ! wiederholen und selbst dann, kann es sein, dass er es auf dem Weg wieder vergisst oder direkt was Anderes macht.
Lass auch seine Ohren kontrollieren. Mein mittlerer ist auch sehr wortgewandt. Mit 3 Jahren plötzlich immer schlechter. Er hat regelmäßig Paukrnergüsse. Er bekam schon einmal Röhrchen und Polypen wurden entfernt. Leider wächst er sehr schnell und die Röhrchen sind nach nicht mal 6 Monaten rausgefallen. Einfach nebenbei beim HNO einmal abklären.
Ja, man merkt einen großen Unterschied. Ich habe 3 Kinder. Und mein großer hebt sich absolut von den anderen beiden in der Entwicklung ab.
Ich habe ihn vorhin zu Bett gebracht. Zappeln, zappeln, zappeln. Immer in Bewegung. Er braucht dadurch auch viel Nähe, Sicherheit usw. Die anderen beiden schlafen ruhig ein.
Bei uns im Kindergarten gab es mal ein Screening. Das Nachbarmädchen (6) kriegt seither irgendeine Therapie, vermutlich Logopädie, ich bin mir gerade nicht 100% sicher. Sie spricht klar verständlich, beugt aber praktisch alle Verben schwach. Vereinzelte Fehler sind normal, generell nur ein Konjugationsschema auf alles anzuwenden bedarf anscheinend der Behandlung.
Ich würde mir von der Kita einen schriftlichen Bericht geben lassen, damit du beim Arzt und anderen Stellen etwas zur Hand hast. Wenn nicht nur du es sagst, sondern Leute vom Fach, kann das mehr Gewicht Haken haben.