Sohn (2) geht grundlos auf Schwestee (8 mt) los

Hallo zusammen.

Ich brauche eure Hilfe und bin schon auf eure Rückmeldunh gespannt. Vielen Dank schon mal.


Also es ist so, dass unser Sohn - 2J+2mt auf unsere Tochter (8mt) los geht. E rliebt sie sehr fest. Jeden morgen fragt er als erstes nach ihr, er knutscht und kuschelt sie.

Es gibt Tage da endet eine Kuscheleinheit mit einem Biss...
Andererseits kann soe jetzt krabbelt und nimmt mal seine gebaute Zugstrecke auseinander. Da kann er 5 minuten zuschauen und plörzlich kippt seine Stimmung. Er schmeisst sie dann um, sodass sie rücklings auf den Kopf fällt...
Heute habe ich sie abgehalten und er kam 3x an und wollte sie in die Hand beissen.
Spielzeug reisst er ihr ständig aus den Händen. Heute sass sie in der Mitte vom Raum, dann kommt er von hinten und stösst sie um. Auch eines de rübleren Dinge; er stösst ihr regelmässig in die Augen.

Mir ist bewusst, dass er oftmals überfordert ist. Z.b. Zugstrecke. Wenn er sie umschmeisst, ist er genervt, dass sie kaputt ist und er kann die schwester ja nicht wegtragen.

Töpfchen kann man auf Eifersucht deuten. Aber Mitten in Raum ummmähen. Keine Ahnung warum. Das warum ist auch egal.

Mich interessiert wie ihr reagieren würdet.
Problem: ich werde oft laut, schreieihn an und zerre ihn grob weg. Bin also nicht besser wie er.
Manchmal ist es aber ja wirklich gefährlich (z.b. auge oder in finger beissen). Ich muss schnell reagieren. Finde es echt herade zum verzweifeln. Könnt ihr bessere Tipps geben?

Vielen Dank!

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Er kann die Schwester nicht weg tragen, aber du kannst es. Du bist hier die einzige Erwachsene, das Baby kann noch fast gar nichts und der 2 jährige ist in der Autonomiephase und verhält sich altersentsprechend (und etwas eifersüchtig vielleicht, verständlicherweise). Dein Sohn ist gerade mal 2 Jahre alt und soll sich verhalten wie ein verständiger 10 jähriger? Das kann er gar nicht leisten, selbst wenn er wollte, er ist noch so klein.
Holt euch einen Laufstall, damit das Baby einen sicheren Ort hat. Lass die beiden niemals alleine und achte darauf, dass er auch genug Raum hat zu spielen ohne das Baby (nimm sie zb in die Trage). Mir hat geholfen viel zur Entwicklung von Kleinkindern zu lesen und mir klar zu machen, dass ich von meinem Kind zu viel erwarte. Ich bin die Erwachsene und muss das lenken, die beiden kleinen können das gar nicht. Das ist wahnsinnig anstrengend, aber so ist es leidet mit zwei so kleinen Kindern. Mit 3 Jahren klappt es übrigens sehr gut, dass sie sagt "Mama, der Bruder nervt, hol ihn bitte weg". Also die super anstrengende Phase wird bald vorüber sein.

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Vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe auch bereits viel gelesen. Mir ist bewusst, dass er vieles kognitiv noch nicht kann. Wie gesagt ist mir bewusst, dass er die Schwester z.b. umschubst, um sie von seinen Sachen weg zu bringen. Da reagiere ich auch nicht heftig. Ist auch nicht so gefährlich.

Aber wenn er halt wirklich mit einem Finger direkt in ihr Auge stösst / zu beisst ohne irgendwelche vorherigen Ankündigung (kein offensichtlicher Grund - sie sitzt am Boden, kein Spielzeug und keine direkte Aufmerksamkeit von mir an sie gerichtet), da kann ich mich nicht halten. Resp. er hört ja auch nicht sofort auf... Ich rufe natürlich zuerst Stopp aufhören, aber das funktioniert natürlich auch nicht sofort (ja auch das ist mir bewusst), somit muss ich ihn aus der Situation nehmen und das ist oft halt auch nicht so sanft. Das ist so einbisschen mein Problem.


Danke für den Tipp mit dem Laufgitter. Wir hatten eines für die Kleine. Aber der Grosse ist immer reingeklettert, was nicht unbedingt ungefährlich war und wollte zu ihr spielen gehen. ;-) Deswegen haben wir dieses abgeräumt... Das Baby in die Trage nehmen, finde ich hingegen nicht so eine gute Idee. Sie muss sich schliesslich auch genügend bewegen und spielen können.

Ich versuche ihm jetzt auch zu sagen, komm zu mir. Wenn sie dich nervt, sag es mir. Wir gehen jetzt auch bewusst hin und fragen ihn, ob wir sie wegnehmen sollen, wenn wir merken, dass es ihm zu viel wird. Ich hoffe, dass es mit der Zeit besser wird. Er kann zwar schon einiges sagen, aber ich denke eben es muss kognitiv und sprachlich passen. Das klappt halt noch nicht.

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Ich verstehe eure Situation gut. Bei uns war es damals genauso als der Kleine anfing zu krabbeln. Ich war auch fassungslos, verzweifelt und ratlos.
Und begann zu recherchieren und schließlich auch zu verstehen warum es ausgerechnet mit dem Krabbeln so eskaliert. Plötzlich dringt der Kleine in die gesamte Welt des Großen ein, wo er bisher nur beobachtend daneben lag.
Stell dir vor bei dir zieht eine Mitbewohnerin ein und geht bei dir an sämtliche Sachen. Ich würde explodieren und mich in meinem Zuhause nicht mehr wohl fühlen.

Wie haben wir es gelöst? Die Beiden nicht mehr aus den Augen gelassen, niemals beide in einem Raum allein. Dem Großen Exklusivzeit gegeben. Z.B. als der Kleine schlief haben wir sein bestimmtes Spielzeug rausgeholt an dass der Kleine nicht gehen sollte. Und Exklusivraum. Der Große hatte sein Zimmer für sich und hat es auch genutzt dort manchmal einfach für sich ohne Geschwisterchen zu spielen. Wenn es irgendwie Zeitlich möglich war kam jemand von uns dazu (ohne Geschwisterchen).
Und immer wieder erklärt dass das Baby das noch nicht versteht und Sachen nicht absichtlich kaputt macht.

Jetzt ist es eine gute Zeit. Der Kleine baut mit 1,5 Jahren mit Duplo anstatt nur kaputt zu machen. Die beiden kuscheln viel und spielen und toben. Ab und zu schubst der Große (jetzt 3,5 Jahre) noch. Aber nicht so doll und der Kleine kann sich natürlich schon besser abfangen und ärgert auch mal zurück. Insgesamt haben sie sich toll entwickelt und man kann sie problemlos auch in einem Raum alleine lassen. Der Große passt dann tatsächlich auch ein bisschen auf den Kleinen auf und schlägt Alarm wenn der Quatsch macht.

Also Durchhalten! Es wird besser. Und versuchen alle Seiten zu verstehen.

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Danke für deine Hilfe. "Schön", dass es anderen auch so geht. Ich muss mal noch im Freundeskreis nachfragen. Wir haben sehr viele Freunde mit Kindern mit einem Abstand von nur 1.5 Jahren. Sie haben noch nie von solchen Situationen erzählt und ich habe es auch noch nie gesehen.

Hmm... das Verständnis ist meinerseits grundsätzlich vorhanden. Ich fühle mich einfach machtlos, wenn er sie wieder wirklich grundlos (ohne SPielzeugkonflikt, ohne Aufmerksamkeitskonflikt etc) attakiert. Insbesondere, wenns ins Auge geht oder er zubeisst. Ich kann ja dann auch nicht daneben stehen uns sagen kein Problem. ich muss dann auch eingreifen, weil er selbst nicht einfach los lässt. Ich habe auch wirklich Angst um ihre AUgen. Der erste SCreen war bereits auffällig - was aber sehr wahrscheinlich nicht mit seinen Attacken zusammenhängt. Mein Mann hat ganz schlechte Augen...

Also wenn ich auf Nummer sicher gehen möchte, müsste ich eben ständig neben der Kleinen sitzen. Resp. nicht mal das ist ausreichend, er haut / beisst so schnell zu...
Aber vielleicht ist es eine gute Idee die Spielsachen umzuräumen. Seine Lieblingsspielzeuge wie Kran, Bagger und Zug aus Duplo in "sein" Zimmer nehmen. Problem - es wird auch bald zum gemeinsamen Zimmer. Aber da geht es ums schlafen und noch nicht spielen.

Leider macht unsere kleine nur 30 Minuten Nickerchen und kein richtiger Mittagsschlaf... Vielleicht kommt das noch... Aber ja Exklusivzeit bekommt er schon auch. Lustigerweise fragt er dann aber ständig nach wo denn die Schwester ist... z.B. wenn Papa mit ihr runter geht, um die Wäsche aufzuhängen oder sonst aus einem Grund das Zimmer oder den Raum verlässt. Das will er dann eigentlich auch nicht. ;-)

Schön dass es besser wird. Ich hoffe auch, dass es bei uns bessert.... ;-)

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Ich versteh deine Gefühle wirklich gut. Mich hat das Verhalten von meinem Großen damals echt auch wahnsinnig gemacht.
Ich war auch verzweifelt, weil der Große insgesamt in der Entwicklung bezüglich Mitgefühl und Emotionen scheinbar keine Fortschritte machte. Wenn man ihn fragte warum er seinem Bruder gerade weh getan hat antwortete er häufig: Weil ich das so will und mir das gefällt. Er war sprachlich echt weit. Der Schub im Emotionalen Bereich kam dann erst so mit 3 Jahren. Gott sei Dank überhaupt.
Der Kleine ist jetzt mit 1,5 schon so viel weiter als der Große damals was Mitgefühl und andere Kinder trösten und helfen angeht. So unterschiedlich sind Kinder.

Ich hatte auch irgendwann unglaublich viele negative Gefühle gegenüber dem Großen. Da muss man sich echt stoppen. Der war mit der Geburt des Babys auch in eine extreme Papa Phase gerutscht. Ich musste mir ständig anhören "Mama ist doof" und dann kam noch das Hauen und Schubsen des Bruders dazu. Er hat sich auch Teilweise auf den Kleinen drauf gelegt. Ich musste ständig das Baby schützen. Es war nur anstrengend.

Aber es ging echt irgendwann vorbei. Der Große kuschelt mittlerweile auch wieder mit mir und spielt wieder gern mit mir.

Ich habe aber in Büchern schon öfter gelesen dass mit dem Krabbeln eine anstrengende Phase zwischen den Geschwistern beginnt.

Kannst du deinem Großen vielleicht noch zeigen was er stattdessen machen darf wenn er wütend ist? In ein Kissen hauen, um Hilfe bitten, schreien etc. Alles was nicht weh tut

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Mein grosser hat einfach so ein laufgitter bekommen. Nennen das ganze Zaun. Er hat sein Spielzeug da reingeräumt, was die kleine nicht anfassen soll und er hat einen rückzugspunkt. Ich weiß nicht wie sprachgewand deiner ist, aber ich würde versuchen ihn beizubringen, dass er sagt, wenn es ihm mit ihr zu viel wird. Vielleicht ein Signalwort. Also ihm sagen: wenn sie dich gerade stört, bitte sag mir das und dann nehm ich sie hier weg.

Bearbeitet von marienoire
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Danke für den Tipp mit dem Gitter. Das ist eine gute Idee. Ich glaube aber, dass er koginitiv noch nicht so weit ist, zu entscheiden, welche Spielzeuge sie nicht anfassen darf. Er will nämlich auch jedes Babyspielzeug, was sie in die Hände kriegt... Aber vielleicht darin irgendeine Burg bauen etc.

Das mit dem Signalwort ist eine gut Idee. Er kann zwar sprechen, aber noch nicht so gut. Ich habe ihm jetzt z.B. gesagt er soll sagen: "Mama/papa, Schwester - names des Kindes- weg". Dann würde ich kommen und sie wegnehmen, anstatt, dass er sie umschubsen muss. Aber das ist schon etwas kompliziert. Überlege mal noch, ob es ein gutes einfaches Wort geben würde.

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Er ist 2! Er verhält sich absolut normal.

Er kann noch nicht emphatisch reagieren, er kann seine Kraft nicht einschätzen, er weiß nicht, wie er seine Grenzen wahren soll und er nimmt manchmal vielleicht einfach Kontakt auf.

Dein Job ist es: dabei bleiben, begleiten und vermitteln und „erklären“ (z.B.: „nicht beißen, streicheln!“ und zeigen, wie es geht).

Ist super anstrengend 😅 und sicher flippt man auch mal (!) aus. Aber dann selbst dran erinnern: dein „Großer“ ist erst 2, erwarte nicht Zuviel von ihm.

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Danke für deine Rückmeldung. Manchmal habe ich einfach das Gefühl nur unser Sohn beisst, schupst und schlägt...

Ja, wir versuchen das grundsätzlich auch liebevoll zu machen. Und ich flippe eigentlich in zwei Situationen jeweils aus. Beissen und insbesondere in die Augen stechen...

Es ist auch so, dass ich ihn nach der Situation nie alleine lasse. Er merkt ja dann auch, dass etwas falsch war. Ich erkläre ihm dann in Ruhe, warum ich so reagiert habe und ja ich habe mich auch schon bei ihm entschuldigt (versteht er wohl auch noch nicht ganz, aber m.E. wichtig). Und meine "Ausflipper" sind keine Schläge oder so, sondern einfach halt hoch heben und z.b. 1 Meter entfernt hinsetzen. Einfach aus der Situation nehmen, aber halt nicht mit Samthandschuhen. Besser ist es wohl nicht. (Ich habe so das Gefühl, ich klinge so, als würde ich mein Kind extrem schlecht behandeln...) Ich tröste, dann jeweils zwei Kinder... Ich erkläre ihm dann warum ich so reagiert habe, was verboten ist und wie er besser reagieren könnte - z.b. umschubsen wegen Spielzeug.

Aber ja, eigentlich ist es einfach meine Aufgabe es nicht zu solchen Situationen kommen zu lassen. Das ist wohl der einzige richtige Tipp...

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Unsere haben 14 Monate Abstand. Als das Baby krabbeln konnte, fing unser Sohn auch an,das Baby zu hauen,vor allem auf den Kopf. Meistens aus dem Nichts heraus.Da hätte ich auch ausflippen können. Hab dann in einem Buch gelesen,das es sehr typisch ist,sobald das Kleinere krabbeln kann und mobil wird. Hab die Kleine dann nicht mehr unbeaufsichtigt allein gelassen und immer bei mir gehabt. Relativ schnell war die Phase dann auch vorbei,und heute passt der Grosse auf die Kleine auf und tröstet sie auch,wenn sie mal weint. Ab und zu wird jetzt auch mal miteinander gespielt. Der Grosse wird bald 3 und die Kleine im Sommer 2. Es wird besser:-)

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Bei uns war der Abstand ein bisschen größer. Wir haben einen Teil des Wohnzimmers mit einem Gitter abgeteilt. Da konnte der Große spielen und seine Sachen aufbauen ohne das der Kleine das kaputt gemacht hat und er war trotzdem bei uns. Alleine in seinem Zimmer hat er noch nicht gerne gespielt.

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Danke. Das haben bereits mehrere geschrieben. Probieren wir bestimmt aus.

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So haben wir es auch gemacht. Wie haben vom Wohnzimmer zum Esszimmer einen breiteren Durchgang, aber eben optisch schon klar 2 Räume. In diese "Tür" haben wir das Gitter vom Kamin gestellt.

Der Große konnte drüberklettern und dahinter ganz in Ruhe sein Lego bauen, davor hat die Kleine gespielt und ihm zugeguckt. Das hat sehr gut funktioniert. Wir haben ihn selbst entscheiden lassen, wann er es aufstellen möchte und wann er "zusammen" spielen wollte.

Und tatsächlich wurde das Zusammenspielen dadurch sogar häufiger, weil er sich nicht grundsätzlich "in Gefahr" sah, aber immer spürte, dass er eine Rückzugsmöglichkeit hat, wenn er sie brauchen sollte. Manchmal hat er das Gitter nur schnell hingestellt, wenn er ins Bad ging oder so ;-)

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Das kann ein Zeichen von Wut und Traurigkeit sein. Das macht mein 4-jähriger in anderer Form auch und das obwohl er seine Gefühle schon ganz gut ausdrücken kann.
DU bist für IHN die wichtigste Bezugsperson, gerade in seinem aktuellen Alter.
Klar liebt er seine Schwester, aber in dem Moment kommt dann ein Gefühl, das er nicht einordnen kann und das raus muss.
Schaffe sichere Plätze für beide. Für deinen Sohn wo er bauen kann ohne das die Schwester dran kommt und für das Baby wo es sicher vor dem Bruder ist. Außerdem schaffe dir Freiräume, die Exklusiv dem Großen gehören und er dich ungestört für sich hat.

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Bei uns war es haargenau so wie du beschreibst. Eifersucht war schon immer da, aber mit Krabbelbeginn wurde es extrem. Was geholfen hat: im Wohnzimmer einen getrennten Spielbereich schaffen, der nur dem Großen gehört und in den das Baby nicht eindringen kann (dazu hab ich ein großes Kaminschutzgitter besorgt und als Raumteiler aufgestellt)

Energie für Schimpfen und Belehrungen kann man sich sparen. Bringt gar nichts, sondern macht es eher schlimmer. Auch negative Aufmerksamkeit ist nun mal Aufmerksamkeit. Stattdessen dazwischen gehen (eh klar!), nur knapp und bestimmt Nein!/Stopp!...sagen und stattdessen das Baby trösten. Das heißt aber nicht, dass mir das immer gelungen ist...ich bin auch oft sehr böse und manchmal auch grob geworden. Aber man muss sich einfach immer wieder die Not der Großen vor Augen halten, das hat mir sehr geholfen. Es ist ungefähr so, als würde dein Partner plötzlich eine Neue mit nach Hause bringen die er genauso liebt wie dich, und plötzlich sollst du nicht nur deinen Mann teilen sondern auch ALLES was du besitzt und ständig wird dir gesagt du sollst doch deine Sachen mal abgeben und Rücksicht nehmen und lieb zu ihr sein...Dabei hat dich nie jemand gefragt, ob du diese blöde, neue Frau in deinem Leben überhaupt willst. Stell dir mal vor, wie verzweifelt, wütend und traurig du wärst!

Ein sehr schönes Buch zu dem Thema ist "Willi und sein Wüterich".

Es ist eine super anstrengende und ätzende Zeit. Aber es wird besser

Bearbeitet von Maximama90
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Kinder räumlich konsequent so trennen, dass die Kleine dem Großen nichts kaputt machen kann! Wenn der Große Zugstrecken baut, muss die Kleine in den Laufstall/ein anderes Zimmer etc. Oder umgekehrt, der Laufstall wird um die Zugstrecke gebaut, damit die Kleine nicht dran kommt. Dass er damit in dem Alter noch überfordert ist, finde ich verständlich. Da solltest du ihn dahingehend unterstützen und ihm helfen, dass die Kleine eben nichts kaputt machen kann. So verhinderst du, dass er auf die Kleine losgeht, sich ein schwieriges Geschwisterverhältnis entwickelt.
Grundloses Umschubsen, beißen etc. auf keinen Fall tolerieren. Er ist 2 und muss lernen, dass man anderen auf keinen Fall weh tut. Stell klare Regeln auf - die Schwester wird körperlich nicht angegriffen! Hält er sich nicht dran, muss er woanders spielen (Küche, Kinderzimmer) oder er bekommt eine kleine Auszeit auf dem Sofa etc. Er ist langsam alt genug, um das zu verstehen. Ob er "aus Liebe", Eifersucht oder warum auch immer beißt/schubst ist dabei ganz egal. Er muss lernen, dass er unabhängig von seinen Gefühlen andere nicht körperlich angehen darf.

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Hallo,

Ich hab mir jetzt die andren Antworten nicht durchgelesen. Meine Kinder sind ähnlich alt (Sohn 2j4m, Tochter 9m) und diese Situationen kenn ich auch.

Bei deiner Situation mit der Zugstrecke frag ich ihn, wenn sie näher kommt, ob sie mitspielen darf. Gibt's ein ok von ihm, lass ich sie hin, nehm sie aber sofort hoch/Lenk sie ab, wenn er nicht mehr mag, dass sie die Teile durch die Gegend wirft/absabbert. Da musst du meiner Meinung nach dahinter sein und deinen Sohn/seine Strecke mitbeschützen. Oft Bau ich mit ihm gemeinsam eine "Opferstrecke" für sie oder er sucht Züge aus, die sie haben darf.

Wenn er die Kleine (für mich grundlos) attackiert, nehm ich sie sofort aus der Situation, heb sie hoch/trag sie weg. Ich versuche, nicht laut zu werden und ihn dabei nicht zu sehr auszuschließen. Normalerweise passiert sowas bei uns, wenn er grad mit seinen Emotionen nicht klar kommt/aufgewuselt oder müde ist. Dann trenn ich sie, setz mich mit beidem und einem Buch auf die Couch, sing was mit ihnen oder biete meinem Sohn auch eine Alternative zum Beißen an/Lauf mit ihm herum.

Aber es ist in den letzten Wochen merklich besser geworden und die Attacken seltener. Ich glaub am wichtigsten ist, dass dein Sohn sich nicht als der "Böse" vorkommt, er schaffts in den Situationen nur nicht, sich anders auszudrücken. Aber innerlich hats mich trotzdem oft echt fertig gemacht, wenn er sie wieder gehaut oder gebissen hat.

lg, Ine