Hallo zusammen
Ich wäre froh um eine Lösungsstrategie für mein Problem.
Mein Sohn (3) geht zwei Tage pro Woche in die Kita, einmal wird er abwechselnd von meinen Schwiegereltern oder von meiner Tante betreut, weil mein Mann und ich arbeiten.
Meine Mutter ist in meiner Schwangerschaft plötzlich verstorben. Meine Tante hat sich dann angeboten, die Betreuung zu übernehmen, da meine Schwiegereltern relativ weit weg wohnen. Sie hat keine eigenen Kinder und war vor ihrer Pensionierung sehr karriereorientiert, hat aber gerne Kinder. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis. Ich war froh über das Angebot und habe das gerne angenommen.
Bald ist mir aufgefallen, dass mein Sohn, der sonst eigentlich meist ausgehlichen und eher ruhig ist, nach einem Tag mit ihr aufgekratzt ist und ich am nächsten Tag mehr Konflikte mit ihm habe. Viel gedacht habe ich mir dabei aber nicht.
Nun haben wir aber ein zweites Baby bekommen und ich bin im unbezahlten Urlaub zuhause. Meine Tante macht trotzdem noch Sachen mit dem grossen Sohn, weil sie es wollte und wir gedacht haben, es ist schön für ihn. Sie haben sich gegenseitig sehr gerne.
Da ich nun aber zuhause bin, habe ich bemerkt, dass die Betreuung sehr problematisch ist. Ich habe da ursprünglich keine Vorgaben gemacht, da ich Vertrauen hatte. Nu. Sehe ich aber, dass mein Sohn, der sonst nur selten Süssigkeiten kriegt und eigentlich auch nicht extrem darauf abfährt, am morgen ungefragt eine Packung Gummibärchen kriegt und am Nachmittag Eis und Schoggi. Im sugarhigh wird er dann animiert, wie ein wildes Tier durch die Wohnung zu ochsen, das diverse Dinge kaputt gehen. Das tut er sonst nie! Nach draussen gehen sie nie, weil er da im Winter oft nicht so motiviert ist und sie ihn nicht „zwingen“ will. Wenn ich interveniere, lässt mich meine Tante gar nicht ausreden. Bei ihr als Tante dürfe er das. Und wenn ich meinem Sohn zurechtweise, untergräbt sie mich und stellt mich vor ihm blöd hin. Ich finde das wirklich eigenartig und mache mir Sorgen, wie das wird, wenn sie auch noch auf meinen zweiten Sohn schauen soll. So wie sich Sohn 1 mit ihr aufführt, kommt Sohn 2 dann entweder zu kurz oder es passiert sogar etwas. Ich mache mir echt Sorgen.
Ich frage mich nun, was ich tun soll. Ansprechen ist schwierig, weil sie Anregungen entweder ignoriert oder ins lächerliche zieht. Meine Schwiegis würden eigentlich gerne jede Woche kommen, aber ich denke es würde meiner Tante das Herz brechen…
Was soll ich tun? Laufen lassen, mit der zerstörten Wohnung, dem überdrehten Kind und der Gefahr für das Baby leben? Anspreche? Wenn ja, wie? Konsequenzen ziehen?
Problematische Betreuung durch Tante
Ich würde definitiv, ganz lieb und nett, die Tante bitten nicht zu viel Süßes, zumindest am Nachmittag zu geben. Er darf sich eine Sache aussuchen, die er dann isst, also Eis ODER Schoki und nicht beides zusammen und dann auch begründen , warum du das eben so möchtest.
Lg
Ja das hab ich mir vorgenommen. Den Rest würdest du auf sich beruhen lassen?
Spätestens mit beiden Kindern wird der Tante doch alles über den Kopf wachsen.
Mir wäre das erstens zu gefährlich und zweitens würde ich es überhaupt nicht gut heißen, wie sie dich untergräbt.
Ich würde ihr aber fairerweise eine Chance geben und sie nicht direkt streichen. Dafür würde ich das Gespräch suchen. Am besten ohne Kind. Man kann ihr das sicher erklären. Insbesondere dass sie dich untergräbt - das soll doch dein Sohn nicht übernehmen.
Wenn sie gar nicht mit sich reden lässt, kann man ihr ja sagen, dass ihre Art der Betreuung so im Alltag nicht funktioniert (mal zu viele Süßigkeiten - okay, aber jede Woche geht das eben nicht)
Ich habe eben auch dieses Gefühl .. ich würde es gerne ansprechen, aber konkret weiss ich nicht, wie ich es anstellen soll. Ich sehe sie praktisch immer mit meinem Sohn. Extra um einen „bespechungstermin“ zu fragen, würde dem ganzen doch zu viel Dramatik geben, oder? Wenn er da ist, ist sie ständig auf ihn fokussiert.
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich halte es für unerlässlich, dass ich mit den Betreuungspersonen meines Kindes offen sprechen kann und an einem Strang ziehe.
Das Kind ist ja nicht bei ihr in der Betreuung, damit sie selber sich da total ausleben kann, sondern in erster Linie, weil ihr ja jemanden brauchtet. Idealerweise haben beide Parteien ihre Freude daran, aber es geht halt nicht, dass sie so ganz ihr eigenes Ding durchzieht.
Egal welche Erziehungs-Partnerschaften man eingeht, es müssen gemeinsame Methoden festgelegt sein.
Wenn du sogar Veränderungen an deinem Kind feststellst, dann würde ich handeln.
Ich würde das Kind fünf Tage in die Betreuung geben. Da hat dein Kind mehr von, da es zuverlässig Konstante Beziehungen pflegen kann und die anderen Personen als Bonus dazu ziehen.
Ach ja: und dein Bauchgefühl sollte dir als Indikator genügen. Zwischenmenschlich ist es sicher schwierig, da klare Kante zu zeigen, aber zum Wohle des Kindes ist es notwendig und eigentlich spürst du ja, was für dein Kind gut wäre.
Meiner Meinung nach, sind Gespräche mit einer Person, die ja dem Gespräch nicht offen gegenüber steht, sinnlos.
Hallo sasu1989,
deine Tante benimmt sich wie eine Oma. So war das bei meinen Schwiegereltern auch, wir haben uns dann weniger gesehen, weil sie die Grenzen stets überschritten haben. Wir haben nur immer was gesagt, sie haben sich drüber hinweggesetzt, meine Lösung war, weniger sehen. Ihr Spruch ist "Bei Oma/Opa darf man das." Inzwische ist es besser, viel Kontakt besteht aber nicht. Ich bin dafür verantwortlich, dass es meinen Kindern gut geht, wenn die betreuenden Personen sich nicht entsprechend verhalten wollen, geht es einfach nicht so oft.
Die Schwiegereltern wohnen weiter weg, aber wollen das Kind betreuen? Wie oft kommen sie denn dafür? Wenn es alle paar Wochen ist, kann man da nicht ausnahmsweise den Kindergartentag kürzer machen oder ausfallen lassen... Klar, man zahlt auch dafür, aber wenn die Betreuung in jedem Fall passt, ist das als Ausnahme verschmerzbar?
Alles Gute.
Sie kommen jede 2. woche. Es ist 1 h 40 min mit dem Auto. Ich habe gemeint, es sei zu viel, aber sie kommen offenbar gerne und haben gemeint, sie würden auch gerne öfters kommen.
Würdest du meiner Tante einfach sagen, dass das jetzt die Schwiegereltern machen? Das ist auch etwas hart, oder?
Du hast ja geschrieben:
"Ansprechen ist schwierig, weil sie Anregungen entweder ignoriert oder ins lächerliche zieht." Sie nimmt dich und deine Bedenken nicht ernst. Dass sie nicht zwingen will zum Rausgehen finde ich schon ein no-go, vor allem, wenn das Kind mit Süßigkeiten gestopft wird. Wenn es danach wenigstens einen Spaziergang mit Spielplatzbesuch gäbe zum auspowern. So geht es einfach nicht.
Um des guten Segens willen könntet ihr ja mal anders aufteilen. 2 Wochen Schwiegereltern, Tante jede 3. Woche. Wenn die Schwiegereltern merken, da geht mehr: sie 3 Wochen, Tante jede 4. Woche. Wenn dann mal jemand krank ist, Urlaub ist oder Ferien oder so, wird es immer weniger Zeit bei der Tante. Es schleicht sich aus. Vielleicht ändert sie irgendwann ihr Verhalten etwas, dann kann man ja mehr machen, so ist es gerade einfach nicht gut.
Du bist die Mutter, mach den Mund auf! Du hättest eigentlich von Anfang an deine Regeln und Prinzipien kommunizieren müssen. Wenn sie sie nicht respektiert, werden die Besuche auf ein Minimum reduziert. Und wie eure Kinder betreut werde , ist allein eure Entscheidung, du gibst ihr doch nicht das Kind ab, damit sie nicht mehr traurig ist.
Hi
Bei all den Tipps, die dir schon gegeben wurden, füge ich noch hinzu, deine Tante nicht komplett zu vergraulen. Du brauchst sie vielleicht noch.
Ergänzend dazu: Die Tante macht es vermutlich auch nicht aus bösem Willen. Sie hat selbst keine Kinder und daher anscheinend auch keine Erfahrung. Und selbst wenn sie welche hätte, gerade zum Thema Zuckerkonsum hat sich in den letzten 30 Jahren die Einstellung ja doch verändert.
Genau.
Ich würde deshalb das Thema Süßes demnächst ansprechen.
Du, ich habe beobachtet er ist immer so aufgedreht und kommt schlecht in den Schlaf. Du kannst ihm gerne noch was geben, aber reduziere bitte.
Dann guck mal, ob es ankommt.
Wegen Rausgehen, könntest du beim Abgeben ansprechen.
Na? Habt ihr heute vor raus zu gehen? Es wird so schönes Wetter heute.
Oder.
Ich habe hier eine Lupe. Guck mal was du Tolles findest.
Oder.
Findest du heute einen schönen Stein für mich?
Ich würd der Tante sagen, dass du dich freust, dass sie so ein gutes Verhältnis zum Sohn aufgebaut hat und du möchtest das auch gerne weiterführen. Nur merkst du, dass ihm der viele Zucker nicht gut tut und sie bitte die Menge reduzieren soll. Ein oder zwei Kleinichkeiten (zb bei so Schokobons) müssen reichen. Eis oder Schoki. Mein kleiner bekommt dann auch gern durchfall wenn es zuviel süßes ist.
Das mit dem nicht rausgehen finde ich nicht so schlimm. Besonders im Winter. Dafür könnt ihr ja am Wochenende oder an den anderen Tagen viel mit euren kindern rausgehen.
Genau, anmerken dass es dem Kind danach nicht gut geht finde ich auch sinnvoll. Wenn ihr was am Wohl des Kindes liegt, geht sie hoffentlich darauf ein.
Das mit dem Rausgehen würde ich auch lockerer sehen, wenn es ein Tag in der Woche ist. Da muss man dann halt selbst mehr ran. Ich war z.B. aber in den letzten Wochen so oft krank, dass ich mich zu elend gefühlt habe, um mit dem Baby und den beiden Großen alleine raus zu gehen. Da waren wir leider auch viel im Haus.
Andererseits kann ich die Tante da auch ein wenig verstehen, würde sie mit dem Kind gegen seinen Willen rausgehen, würde durch andere Reihen der Aufschrei gehen, wie sie sich erdreisten kann, ein Kind dazu zu zwingen, rausgehen (das ist nicht auf dich bezogen, liebe TE - ich kann absolut nachvollziehen, dass du wert darauf legst, dass das Kind an die Luft kommt!).