Fördern die Vorlesungen wirklich die Sprache ?

Hallo liebe Community,

wir haben eine Tochter die bald 1 Jahr und 7 Monate alt wird und sie spricht zurzeit nicht so viele Wörter. Da unsere Tochter mit zwei Sprachen erzogen ist, haben wir Angst dass sie keine davon richtig lernen wird.
Jetzt haben wir uns entschieden nur Deutsch zu reden und jeden Tag vorzulesen.
Was haltet ihr von Vorlesungen? Merkt ihr einen Unterschied? Ich würde gerne mehrere Erfahrungen sammeln.
P.S. Kita, Entwicklungsspielzeuge und Kinderlieder sind „auf der Listen“ jeden Tag

3

Ich würde an der zweisprachigen Erziehung festhalten (jeder Partner hat eine Sprache + Familiensprache) und zusätzlich viel vorlesen. Vorlesen fördert vielleicht nicht das schnelle Lernen und Umsetzen, aber zeigt Vokabular, Grammatik und Vielfältigkeit in Sprachen auf. Das ist daher eine nachhaltige und keine sofort Maßnahme.

1

Hallo ☺️

Ich bin Erzieherin und Logopädin! Vorlesen fördert immer den sprachlichen Input. Finde ich sehr gut! Ich merke in meinem Alltag als Erzieherin sehr wohl, welche Familien zu Hause viel vorlesen und welche nicht. Kinder die viel vorgelesen bekommen, haben auch ein ganz anderes Interesse am Sprachgebrauch.

12

Wir lesen sehr viel, meine Tochter spricht trotzdem relativ wenig und hat auch wenig Interesse am nachsprechen oder ähnlichem 😅deshalb finde ich so kann man das eigentlich nicht sagen.

13

Wie alt ist denn deine Tochter? Es ist förderlicher die Kinder auch ins „lesen“ mit einzubeziehen. Stupides lesen an sich, wird auch das Interesse nicht sonderlich fördern!

weitere Kommentare laden
2

Mit 19 Monaten ging es bei uns auch mit ein paar wenigen Wörtern los. Ähnlich wie bei euch. Und an den zweiten Geburtstag waren es schon 4-6 Wort Sätze. Jetzt mit 2.5 sind es mehr als 8 Wörter (bei 8 hab ich aufgehört zu zählen) richtige Zeiten, Konjunktiv.

Wir haben immer viel vorgelesen. Jeden Abend ab 1-2 Wochen alter. Und etwas eine Stunde zusätzlich pro Tag. Es hat bestimmt geholfen. Er spricht jetzt echt schon perfekt :-) besser als mancher Erwachsene...

Ich finde das mit 19 Monaten bei euch vollkommen im Rahmen... Ich kenne Kinder die haben kurz vorm zweiten Geburtstag überhaupt erst angefangen. Macht euch keinen Stress und macht mir beiden Sprachen weiter. Auch wenn es dann etwas länger dauern sollte bis wir Kind beides kann. Die Chance zwei Sprachen als Muttersprache zu haben kommt nicht wieder... Ich beneide euer Kind darum!

Bearbeitet von Inaktiv
18

Du hast den kind vorgelesen als es 1-2 Wochen alt war?

19

Jap... Haben das da als bettgehritual eingeführt und nie aufgehört... Ich hätte auch einen Krimi lesen können er hätte es nicht verstanden. Es ging mir ums Sprache hören und ums Ritual... Und die Geborgenheit die ein Ritual gibt...
Schaden tut das nicht oder?

Es gibt sogar Studien, dass bereits ein paar Tage alle Neugeborene ihre Muttersprache erkennen. Merkt man durch Messungen von Hirnströmen... Also bringt sogar in der Schwangerschaft reden was. Klar bringt das auch vorlesen was wenn die Kinder geboren sind... Man kann statt lesen aber auch reden in so jungen Alter - aber dann bitte Hochdeutsch und korrekte Grammatik :-). Ich hab trotz Abi und Deutsch Lk immer mal Fehler in der Sprache (auf hohen Niveau, aber Konjunktiv und Genitiv sind bei vielen deutschen ja ein Problem). Deswegen auch immer mal was lesen, wollte halt auch korrekte sprache zeigen.

4

Auf jeden Fall! Hier auch eine Logopädin. Hab mit meinen Kleinen auch viele Bücher angeschaut und dem Großen mit 3,5 lese ich viel vor. Es hat wirklich einen großen Einfluss auf den Wortschatz.

In dem Alter mit 1 bis 2 Jahren würde ich statt Vorlesen die Bücher noch eher miteinander frei besprechen. Also ohne reines abfragen, sondern frei erzählen und mit eigenen Erfahrungen verknüpfen. "Guck mal, da sind die Hühner. Wir sehen doch auch immer Hühner beim Spaziergang." Etc.

Auch das gemeinsame Spiel sprachlich zu begleiten hilft ganz viel. Also z.B. Welches Tier wollen wir zuerst füttern? Geben wir den Pferden das Heu? Ich fütter dieses Pferd. Das Pferd hat auch Hunger. Usw.

Beim Einkaufen erzähle ich auch immer was ich in den Einkaufswagen lege und beim Kochen und Backen begleite ich jeden Schritt sprachlich und der Kleine probiert zwischendurch alles.

20

Hi ich schreibe jetzt mal kurz wegen meiner Tochter, da ich gesehen habe, dass du Logopädin bist ;)
Meine Tochter ist diesen Monat 2 geworden. Wir hatten im Dezember die u7. Einige Wörter spricht meine Tochter, mehr andere als die die abgefragt worden sind 😅 all das was du da beschreibst bin ich der Meinung zu tun aber trotzdem wirkt meine Tochter ich nenne es mal Sprachfaul. Sie versteht Aufforderungen an sich alles etc. Aber sie wirkt als hätte sie null Interesse selber zu sprechen. Zb auch wenn ich ihr ein Buch vorlese und sie dann als bsp frage wo ist der Stuhl zeigt sie drauf aber es kommen keine Anstalten es „nachzusprechen“
Sie ist meine 2. Tochter, meine große war auch eine LateTalkerin und es kam alles von alleine bei ihr weshalb ich mir geschworen hab mich nicht verrückt zu machen und nun tu ich es doch 😩 wie könnte ich sie denn noch animieren?

Lg

21

Danke! Mich haben die Leute immer schief angeschaut, wenn ich meiner Kleinen meine Monologe vorgetragen habe und sie in diese eingebunden habe noch bevor sie sprechen konnte. Z.B. beim Einkaufen mit ihr besprochen, was wir brauchen und was wir daraus machen.

Mittlerweile babbelt meine Einjährige wie ein Wasserfall. Okay, es kommt noch nicht viel sinnvolles raus, aber lustig ist es. Die Welt ist noch "Ja","Mama","Papa" oder "Datze" wobei wir nicht sicher sind, ob es eine Abwandlung von Katze oder von Das ist sein soll. Vielleicht auch beides.

weiteren Kommentar laden
5

Hi,

lass ihr noch etwas Zeit. Kinder die Bilingual aufwachsen sind oft später dran und sie hat ja schon angefangen.

Täglich vorlesen ist auf jeden Fall sinnvoll, ihr könnt euch ja abwechseln. Eine Woche die eine Sprache, in der anderen Woche die andere Sprache zum vorlesen.

Kinderlieder könnt ihr auch singen in beiden Sprachen.

Das wird sicherlich. Ich würde jetzt nicht die 2. Sprache weglassen. Beides zusammen zu lernen ist ein super Start für später.

6

Ich lese zurzeit die Antworten und ich habe nur zu sagen dass ihr großartig seid. Wir werden auf jeden Fall mit beiden Sprachen weitermachen ☺️

7

Ahm, vorlesen sollte man immer, egal wie gut oder ob das Kind spricht. Das gehört für mich zu "Grundförderung".

Gegen mehrsprachige Erziehung spricht absolut nichts, du brauchst keine Angst haben! Mein Kind ist 4 umd spricht mittlerweile Deutsch, Schweizerdeutsch und meine Muttersprache. Nicht alles gleich gut, aber schon ausreichend gut. Kinder sind enorm lernfähig, entzieh ihm diese Chance nicht!

8

Ja, auf jeden Fall.
Ich merke da auch einen großen Unterschied zwischen Kindern, die viel vorgelesen bekommen und Kindern, denen kaum vorgelesen wird.
Der Wortschatz ist größer und die Grammatik ist großteils richtig.

9

Ja, es fördert das Sprechen, insbesondere das Sprachverständnis. Wann Kinder sprechen, ist auch Typfrage. Wir haben beiden Kindern vom ersten Tag an vorgelesen. Der Große ist ein sehr, sehr guter Sprecher. Sein Wortschatz, sein Satzbau etc waren schon immer sehr viel besser entwickelt als bei Gleichaltrigen.
Seine Schwester hingegen hat erst mit 15 Monaten mit ein oder zwei Wörtern begonnen und spricht auch jetzt mit 21 Monaten "nur" 30 Wörter. Aber sie hat ein gutes Sprachverständnis und die Logopädin bei der wir vorsorglich waren, meinte, dass man merkt, dass ihr oft vorgelesen wird.