Schwimu ist traurig, weil sie nicht Lieblingsoma ist

Hey ihr Lieben,

Sorry erstmal das wird bestimmt ein langer Text. 🙈

Wir haben zwei Töchter 2,5 Jahre und 5 Monate alt. Unsere Große besucht einmal in der Woche meine Schwiegereltern mit Übernachtung. Sie hatten sich das so gewünscht und wir haben es eingerichtet und eine Weile lang war auch alles gut. Seit einiger Zeit sagt meine Tochter manchmal, dass sie nicht zu Oma und Opa möchte oder dass sie wieder mit heim möchte, wenn wir schon dort sind.
Wenn wir dann weg sind, ist aber immer sofort wieder alles gut und sie ruft uns auch vor dem Schlafengehen immer fröhlich an und möchte auch noch länger bleiben. Meine Schwiegermama ist immer etwas traurig, wenn sie das sagt und sagt meiner Tochter dann auch, dass sie jetzt traurig ist und ich weiß auch noch nicht so ganz wie ich das finden soll. Schließlich ist es nicht die Aufgabe meiner Tochter irgendwen glücklich zu machen, sie soll sich nicht genötigt fühlen etwas zu sagen oder tun was sie nicht will, damit ein anderer fröhlich ist. Andererseits löst das was man sagt und tut eben auch Gefühle in anderen aus und das kann man ja auch lernen. Naja egal, jedenfalls kommt noch erschwerend hinzu, dass meine Tochter bei den Schwiegereltern oft von meiner Mama erzählt. Diese wohnt neben der Kita und hat keinen festen Oma Tag, sie holt sie mal ab, wenn alle Lust drauf haben und sie bleibt auch manchmal über Nacht, aber eben nicht so regelmäßig. Für meine Schwiegereltern sind meine Töchter die einzigen Enkel, meine Mama hat noch meinen Neffen. Zu unserer kleinen Tochter haben die Großeltern natürlich noch nicht so eine enge Bindung, dort fällt es ihnen sowieso noch etwas schwerer, weil sie schwer krank war und jetzt einen Shunt trägt. Also sie haben sie lieb, aber haben Berührungsängste. Letztens haben wir zusammen etwas unternommen und meine Mama kam später. Da hat die Große erst ganz normal mit den Schwiegereltern gespielt, aber sobald meine Mama aufgetaucht war, waren sie abgeschrieben.
Jetzt bin ich gerade mit der Kleinen im KH und gestern hat mein Mann die Schwiegereltern losgeschickt um die Große aus der Kita abzuholen, weil es ihm nicht so gut geht und er sich noch etwas ausruhen wollte. Der Großen hatte er früh noch gesagt, dass er sie holt, also war sie unvorbereitet als die Schwiegereltern eintrafen. Die Erzieherin meinte wohl nur: Guck mal, deine Oma und dein Opa sind da! Und meine Tochter dachte zuerst es wäre meine Mama und war dann enttäuscht als sie es nicht war. Meine Schwiegermama hat das sehr traurig gemacht, aber ich weiß nicht wie ich ihr da helfen kann. Meine Mama macht auch nichts Besonderes oder anderes, die existiert einfach nur. Manchmal will sie von uns Eltern dann auch nichts mehr wissen. Ich glaube, dass meine Tochter mit meiner Mama besser klarkommt, weil diese zurückhaltender ist. Sie schaut immer was das Kind macht und geht dann drauf ein und spielt mit, während meine Schwiegermama eher vorgibt, was jetzt zu machen ist und auch ein forscherer Typ ist. Bestes Beispiel ist da der allererste Besuch nachdem wir mit ihr als Baby zuhause waren. Als meine Mama das erste Mal kam, lag die Große in ihrem Bettchen und hat geschlafen. Meine Mama hat reingeschaut und dann ganz leise gefragt ob sie sie mal anfassen darf und hat sie dann ganz vorsichtig berührt. Bei meiner Schwiegermama war die Situation genau die Gleiche: Kind schlafend im Bett. Aber Schwiegermama ist gleich hin, hat sie immer wieder mit dem Finger angestupst und laut gesagt: Hallo, ich bins! Ich bin die Omi! Also das beschreibt vielleicht am besten die unterschiedlichen Charaktere😅 Ich hatte als Kind auch eine Lieblingsoma und ich finde, das muss man als Erwachsener schon mal aushalten können, Kinder sind da eben auch sehr ehrlich. Aber ich hab auch gut reden, ich bin ja nicht in der Situation wie meine Schwiegermama. Ich weiß nur nicht wie ich helfen kann, dass es besser zu ertragen ist oder das Verhältnis einfach besser wird. Ich möchte wirklich gern, dass meine Kinder ein gutes Verhältnis zu allen Großeltern haben und alle Beteiligten soviel Kontakt haben wie sie sich wünschen.
Vielleicht hat ja jemand einen Gedanke dazu oder nen Tipp für mich.

2

Ich wüsste nicht was man da ändern kann 🤷‍♀️
Meine Kinder mögen auch beide Omas sehr gern, bevorzugen aber auch eindeutig die eine Oma, obwohl die andere näher dran wohnt und beinahe täglich (zumindest kurz) gesehen wird.
Ich denke auch dass es eben an den nun mal unterschiedlichen Charakteren liegt: die bevorzugte Oma ist eher etwas ruhiger, abwartender, dabei aber durchaus sehr liebevoll und den Kindern zugewandt. Sie weiß immer Bescheid was im Leben der Kinder gerade so ansteht und sie bewegt und fragt dementsprechend nach. Die andere ist eher von der etwas lauteren, aufgeregteren Sorte, natürlich auch liebevoll und interessiert an den Kindern, aber hört vielleicht einen Tick weniger aufmerksam zu, was sie erzählen 😉
Gerade mein älteres Kind kommt sehr nach mir und ist auch eher zurückhaltend, abwartend und findet daher glaub ich die eine Oma auf Dauer genauso anstrengend wie ich 😂
Nein, ich denke das muss man eben so hinnehmen, Kontakte zu allen gleichermaßen ermöglichen und abwarten; das kann sich ja durchaus nochmal ändern.
Das mit dem „…dann ist Oma aber traurig“ würde ich allerdings ganz klar ansprechen und mit verbitten!! Das hören wir hier leider auch manchmal. Ich habe solche Sätze als Kind ganz viel zu hören bekommen und es hat mich rückblickend wirklich sehr unter Druck gesetzt und ich war viele Jahre damit beschäftigt, möglichst niemanden traurig zu machen! So sollte das keinesfalls sein, und da würde ich auch entsprechend deutlich werden!!

LG

9

Danke dir! Ja ich denke auch, die Omi darf schon Emotionen haben und die auch zeigen, aber eben nicht so, dass das Kind das Gefühl bekommt, dafür verantwortlich zu sein, dass jemand froh ist. Unten schrieb jemand eher zu sagen: Ach schade, na dann vielleicht nächstes Mal! Und das ist schon besser ausgedrückt. Es gibt ein Gefühl von: ich bin traurig oder hätte mir das anders gewünscht, aber das ist ok und ich komme zurecht. Ich hoffe, du weißt wie ich meine 😅

1

Bei meinen Kindern wechselt das mit dem Lieblingsgroßelternteil immer mal wieder. Da ist gerade der oder die der Liebling, mit denen sie gerade das meiste anfangen können. Meine Schwiegermutter kann sehr gut mit Kleinkindern, war also jahrelang der Liebling. Inzwischen ist meine Tochter 5 Jahre alt und kann deutlich mehr mit meinen Eltern anfangen, die eher altersgerechte Sachen mit ihr machen. Mein Sohn ist knappe 3 und findet aktuell alle vier Großeltern super.

10

Oh, ich hoffe auch ganz sehr, dass vielleicht die Kleine andere Vorlieben hat oder sich bei der Großen ab und zu mal ne andere Phase einstellt. :)
Meine eigene "Lieblingsoma" hatte diesen Status einfach nur, weil sie ein Nintendo 64 hatte und die andere nicht. War also gar nichts persönliches. 😅

3

Hallo du Liebe,
Also ich finde es total schön dass du dir so viele Gedanken machst, und trotzdem gerne versuchen würdest eine Lösung zu finden, die alle glücklich macht.

Fakt ist glaub ich, dass Kleinkinder ihren eigenen Kopf haben, und nicht direkt nach der Geburt ein soziales Wesen sind, was sich Gedanken über die Gefühle der anderen macht.

Mein Mann beschrieb es ganz schön : "Man muss sie ein bisschen sehen wie Aliens die erstmal alle möglichen Umgangsweisen erlernen müssen, um dann Teil der Gesellschaft zu werden"

Deine Schwiegermutter wäre hier also eigentlich in der Pflicht ihre eigenen negativen Gefühle für sich zu behalten, damit dein Kind nicht denkt es wäre schlecht wenn sie eben nicht die Bedürfnisse deiner Schwimu erfüllt. Das sind eben derzeit ihre Grenzen, und die sollte sie wahren dürfen.

Gleichzeitig kommt deine Schwiegermutter glaube ich aus einer Generation, in der nicht so viel Rücksicht auf die Gefühle des Kindes genommen wurde.

Ich denke zusammenfassend also, dass da ein klärendes Gespräch helfen würde. Das könnte unangenehm für sie werden, aber du könntest ihr einfach erklären, dass dein Kind Schwierigkeiten mit ihrer forschen Art hat, und das sie bestimmt mehr Erfolg im Umgang hätte, wenn sie nicht gewisse Reaktionen von deinem Kind einfordert.
(Hoffe man versteht was ich sagen möchte)

Liebe Grüße

8

Danke dir, du hast das sehr gut beschrieben!
Ja, es fällt ihr eben etwas schwer, wenn sie mitbekommt, dass die andere Oma lieber gemocht wird. Aber sowas ist ja auch oft eine Phase und selten persönlich gemeint, finde ich. Ist ja auch nicht so, dass sie sie gar nicht mag. Meine Große erzählt auch manchmal von ihr und ich sag ihr dann: "Du, die Große hat heute von dir erzählt!" oder wir rufen sie an, wenn die Große sagt, dass sie jetzt die Oma anrufen will. Und ich hoffe einfach, dass sie dann merkt, dass sie trotz allem nicht unwichtig oder unbeliebt ist.
Ich hab auch in einer anderen Antwort schon gesagt, dass ich hoffe, dass es sich etwas entspannt, wenn wir nichtmehr so viel auf die Großeltern zurückgreifen müssen. Jetzt war sie ja manchmal mehrfach die Woche dort und das war bestimmt etwas viel, aber war gerade nicht zu ändern. 🤷

4

Bei deiner Mutter läuft es ohne Druck. Bei der Schwiegermutter sind die Erwartungen klar und ihr Charakter ist anders. Das fällt mir so spontan ein beim lesen…

Wenn deine Tochter dort nicht schlafen will, würde ich es akzeptieren. Und klar kann deine SM mal sagen „ach schade, ich hatte mich gefreut. Dann beim nächsten mal!“ Aber „das/du machst mich traurig!“ finde ich höchst problematisch. Und das würde ich ihr auch sagen!

Und ja - es tut natürlich weh, aber als erwachsener sollte man drüber stehen.

Bei uns ist es so: kommt meine Mutter, sind wir Eltern abgeschrieben. Wenn dann noch meine Schwester kommt, sind alle abgeschrieben, auch meine Mutter. 😂 ist dann halt so 🤷‍♀️

7

Ja, ich denke auch, dass das an den unterschiedlichen Charaktern liegt und eventuell auch daran, dass wir in letzter Zeit viel auf alle Großeltern zurückgreifen mussten für die Betreuung, weil die Kleine eben so schwer krank war und wir viel im KH. Vielleicht ist sie auch manchmal einfach ein bisschen "übersättigt", zumindest bei den Einen. Von der anderen kann sie ja nicht genug bekommen, aber die hat eben auch nicht immer Zeit.
Ich hoffe, jetzt wo es der Kleinen besser geht und wir wieder einen einigermaßen normalen Alltag haben, dass es sich auch wieder entspannt. Aber grundsätzlich ist sie halt bei der einen lieber als bei der anderen und da hast du Recht, da muss man einfach drüber stehen. Es fällt ihr halt nur schwer und ich wollte sehen ob ich es irgendwie leichter machen kann. 😅

5

Ich würde das Kind nicht mehr zu den Schwiegereltern bringen wenn es doch nun schon mehrfach gesagt hat, dass es nicht dort hin möchte.

Auch nicht, wenn danach angeblich alles gut ist und sie am Telefon glücklich klingt. Du weisst nicht ob alles in Ordnung ist und sie das nur so sagt

Ich finde es schon heftig, dass du sie trotz dieser Worte dennoch dahin gefahren hast.

Wie du schon gesagt hast: Ein Kind sollte keine Dinge tun die es nicht mag, nur damit Oma glücklich ist.

Ich würde die Schwiegereltern höchstens zum Kaffe einladen und gemeinsam was unternehmen. Mehr nicht.

Bearbeitet von Inaktiv
6

Du hast da vielleicht beim Lesen vor deinem inneren Auge ein unglückliches weinendes Kind, aber das ist tatsächlich nicht so. Sie sagt auch manchmal, dass sie nicht in den Kiga will und wenn wir dann dort zur Tür reinkommen und sie ihre Freunde sieht oder die Erzieher, dann ist das alles schon wieder vergessen und nachmittags will sie nicht heim. So läuft das auch mit den Großeltern, erst will sie nicht hin, dann will sie nicht weg.
Ich weiß, dass sie am Telefon nicht nur so sagt, dass es ihr gut geht, weil sie noch so klein ist, dass sie emotional gar nicht in der Lage wäre sich zu verstellen. Meistens ist es ein Video Telefonat und dann sehe ich sie tatsächlich auch und ein Kleinkind, dass der Omi lachend das Telefon aus der Hand schnappt um durch die Wohnung zu laufen und zu zeigen womit sie gerade alles spielt, ist wohl nicht unglücklich. Es ist halt nur manchmal eine Laune oder ein temporäres Empfinden. So, wie wenn man manchmal keine Lust auf Sport hat, aber wenn man sich dann doch aufgerafft hat, freut man sich hinterher.
Und das mit dem "Dinge tun, die man nicht mag" sehe ich sehr differenziert. Wenn es um körperliche Nähe oder Emotionen geht meine ich, dass man sowas nicht zulassen muss nur, weil andere das wollen. Aber es gibt ja auch Dinge im Leben, die man sehr wohl tun muss obwohl man sie nicht mag. Ich bin zum Beispiel nicht gern in Krankenhäusern. wer ist das schon? Aber in letzter Zeit war ich da oft und viel, weil es einfach notwendig war.
Wir waren einfach aufgrund der gesundheitlichen Situation unserer jüngeren Tochter sehr eingespannt in letzter Zeit und die Größe viel bei den Großeltern (auch den Beliebten), weil es eben logistisch nicht anders zu lösen war.
Wir haben sie durchaus auch schonmal wieder mit heim genommen, weil wir germekt haben, dass sie es in der Situation eben nicht nur aus einer Laune heraus gesagt hat, sondern ernsthaft nicht wollte und weder wir noch die Schwiegereltern hatten in dem Moment ein Problem damit. Es ging mir mehr darum, dass meine Schwiegermama merkt, dass die Große bei der anderen Oma lieber ist und ihr das schwer fällt und sie traurig macht.