Kleinkind Gewicht stagniert seit über 6 Monaten

Hallo zusammen, ich habe die Hoffnung, dass mir hier der ein oder andere vielleicht hilfreiche Tips geben kann oder ein wenig die Sorge nimmt.

Mein Sohn ist jetzt 22 Monate alt und hat seit mindestens August praktisch nicht mehr zugenommen. Er ist ca. 85-87cm groß und wiegt Stand heute 10,5kg, liegt damit an der Grenze zum Untergewicht. Als Baby war er immer eher schwer oder zumindest Durchschnitt, deshalb bin ich umso besorgter, da er sehr auf der Perzentile abgerutscht ist.
Mit 11 Monaten bei der U6 z.B. war er bei 76cm und 9,8 kg.
Mein Mann und ich sind beide schlank, aber nicht untergewichtig.

Der Kurze isst insgesamt eigentlich gar nicht so schlecht, wenn auch an einigen Tagen viel, an anderen sehr wenig. Unser Essenplan sieht ungefähr aus:

Frühstück 8:30 Uhr: Eine Scheibe Brot mit Butter/Nussmus/Frischkäse, dazu etwa 50ml Pre Milch
2. Frühstück gegen 11 Uhr: 100g Naturjoghurt, eine halbe Banane/Apfel/Kiwi/Weintrauben
Mittagessen gegen 15 Uhr: vom Familientisch, ich koche jeden Tag frisch und achte darauf, gesund zu kochen. Ich biete ihm alles an, oft will er aber nur trockene Nudeln/Kartoffeln, mal etwas Reis mit Sahnesoße, andere Soßen gehen kaum. Ich habe viel probiert, auch aus Kinderkochbüchern. An Gemüse mag er nur gebackene Aubergine, alles andere wird in jeder Form abgelehnt und aussortiert. Fleisch geht gar nicht. Tofu mit Erdnusssoße manchmal. Insgesamt fällt das Mittagessen oft spärlich aus - das einzige, das er wirklich liiieeebt, ist Rührei. Aber davon bekommt er nur eines die Woche.
Snack 17 Uhr: Gurke/mehr Obst, auch mal ein halbes Croissant oder ein Brötchen mit Butter, dazu noch mal 50 ml Pre Milch - wird manchmal getrunken, manchmal nicht. Dieser Snack ist die einzige Mahlzeit, die es nebenher zum Spielen gibt, da stelle ich den Teller einfach hin und er bedient sich bei Bedarf.
Abendessen 19:30 Uhr: Porridge oder Hafer-/Grießbrei, 50-70g wird gegessen

Außerdem stille ich ihn derzeit noch 2-3x mal am Tag nach Bedarf und nachts sehr, sehr oft - ich habe aber das Gefühl, dass er davon nicht satt wird, sondern er nur nuckeln möchte. Ich hatte immer sehr wenig Milch und seit Geburt mit Pre zugefüttert.

Von der Essensmenge macht mir eigentlich nur das Mittagessen Sorgen, wenn es ihm nicht schmeckt, fällt es leider öfters komplett aus. Essen ist ihm auch oft einfach zu langweilig. Er sitzt immer mit mir/uns am Tisch und es gibt dazu kein Unterhaltungsprogramm.
Meine Eltern haben es neulich mal probiert, dass meine Mutter ihn gefüttert hat, während mein Vater sich zum Affen gemacht hat - da hat er plötzlich eine Menge gegessen. Das will ich hier aber definitiv nicht auf Dauer einführen.

Es steht bald die U7 an und wir werden es definitiv beim Kinderarzt ansprechen. Die Kinderärzte sind ja nun aber oft keine Ernährungsexperten. Meine Fragen an euch:

- Haben eure Kinder auch mal so lange praktisch nicht zugenommen/ sind auf der Perzentile abgerutscht? Haben sie es irgendwann wieder aufgeholt?
- Was sagt ihr zur Essensmenge bzw. zur Zusammensetzung des Speiseplanes?
- Ich plane demnächst abzustillen. Kann es sein, dass mein Sohn dann mehr isst?
- Habt ihr Tips, wie ich den Kleinen dazu bringen kann, mehr zu essen oder auch mal neue Dinge in den Plan aufzunehmen?

Danke für eure Erfahrungen!

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Hört sich doch gut an was er isst.
Was sagt der Kinderarzt zum Gewicht?

Meine Beiden haben nach ihrem 1. Geburtstag auch viel langsamer zugenommen.
Mein Großer war beim Gewicht mit 12 Monaten bei Perzentil 90 und hat dann lange sein Gewicht gehalten und nur sehr langsam zugenommen. Mit 2 Jahren lag er dann bei Perzentil 50 im Mittelfeld.

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Für mich hört es sich schon eher wenig an, was er isst.
Aber er wird ja auch noch gestillt, von daher sollte das ja eigentlich so passen.
Ich würde ihm, wenn dir sein Gewicht sorgen bereitet, einfach nochmal ne Mahlzeit zwischendurch extra anbieten. Es scheint ja schon einiges zu geben, was er isst. Warum kriegt er nur 1x die Woche Ei, wenn er das so gern mag? Biete ihm doch davon einfach sonst z.B. zusätzlich zum Mittagessen was an. Dann isst er nicht nur Kartoffeln. Ei ist doch auch gesund.

Der Sohn meiner Schwester war auch lang knapp vorm Untergewicht. Sie hat ihm dann nochmal öfter was angeboten und tatsächlich hat Ablenkung bei dem Kleinen auch gut geholfen mehr zu essen.
Entweder hat er ein Kleines Spielzeug an den Tisch bekommen, oder er durfte mit seinem Lernturm am Tisch stehen, ist dann immer mal runter zum spielen und zwischendurch wieder drauf um weiter zu essen.

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Dankr für deine Antwort. Ich lese überall, dass Kinder in dem Alter nur ein Ei pro Woche essen dürfen, da es sonst wohl auf die Nieren geht.

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Google mal "Ärztezeitung jeden Tag ein Ei". Da gibt es ne Studie dazu, dass Eier sich positiv auf Wachstum und Gewicht auswirken.

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Klingt sehr nach meinem Kind. Größe, Gewicht und Ess/Stillverhalten.

Wir hatte kürzlich die U7 und die Ärztin war super entspannt und hat mich irgendwie überzeugt, denn sie meinte, dass bei Kleinkindern und Babies die Gesellschaft meinte, dass die alle dicklich sein müssen. Sie denkt, dass das Quatsch ist und solange ein Kind fit ist und sie gut entwickelt, es eben nicht "speckig" sein muss.

Das hat mich beruhigt und ja, es gibt ja eigentlich keinen Grund wieso dein Sohn jetzt 1 - 2 kg mehr wiegen sollte.

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- Gebackene Auberginen und Rührei aufstocken (er isst wohl gerne mediterran 😉)
- Schwierig zu sagen, ob er nach dem Abstillen mehr essen wird. Er mag das Essen bzw. die Langeweile drum herum wohl nicht.
- Abends: mehr Abwechslung. Weshalb nur Breisachen, wenn er auch vom Tisch (mit euch) essen könnte? Vielleicht Porridge mal zu einer anderen Tageszeit anbieten. Mancher Hunger kommt für gewisse Sachen an anderen Zeiten. Einfach mal swappen und schauen.

Ich muss sagen, ich finde total stille Mahlzeiten als Erwachsene schon langweilig. Vielleicht kannst du zu Mahlzeiten das Radio oder einen Baby-/Kinderpodcast einstellen. Dabei natürlich auch mit ihm darüber reden, mitmachen usw. Ich finde das ehrlich gesagt nicht affig.

Grüsse

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Für mich klingt das tatsächlich nach wenig Essen mit relativ wenig Kalorien. Grob gegengerechnet kommt er auf 700 kcal am Tag (ohne stillen). Das ist in dem Alter der Mindestwert an Kalorien, die Kinder essen sollen (die obere Grenze liegt bei 1.400 kcal).
Wie wäre es denn, wenn du ihm öfter Pre anbietest? Vielleicht zum einschlafen oder immer dann, wenn du sonst stillen würdest.
Meine Kinder haben bei der Größe (die hatten sie jeweils mit 18 Monaten etwa) aber auch nur 11,5 kg gewogen. Allerdings bleiben sie immer auf ihrer Perzentile.
Meine Tochter hat übrigens jahrelang nur die Sättigungsbeilage (Nudeln, Reis, Couscous, Kartoffeln) gegessen. Außer bei der Brotzeit, da wollte sie lieber nur Wurst, Käse und Aufstrich. Inzwischen ist sie 5 Jahre alt und probiert alles und mag deutlich mehr. Der Kindergarten hilft hier enorm.

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Wenn Ihr erst gegen 15 Uhr (vermutlich dann bis 15:30 Uhr) Mittag esst und dann 17 Uhr schon wieder einen Snack, hat er vielleicht abends einfach nciht mehr viel Hunger.

Wir essen zB gegen 18 zu Abend, da gibt es immer Brot und dazu Wurst, Käse, Gemüse, ab und an mal Ei oder Wiener oder gebackenen Käse (Ofenkäse, Tomate-Feta), Salat. Da essen beide Kinder richtig viel und haben dann bis zum Schlafengehen auch noch bisschen Zeit, das zu verdauen. Vielleicht fühlt er sich jetzt "groß" und mag gar keinen Brei mehr.

Ich weiß noch von unseren Kindern, dass sie in dem Alter eine ganze Weile nicht mal mehr Kartoffelbrei oder Grießbrei mochten, weil sie endlich das Gefühl von "richtigem" Essen kannten und liebten ;-)

Verlangt er denn nach dem Snack? Oder stellst Du ihn aus Gewohnheit hin, noch von der Kleinkindzeit her.

In dem Alter haben unsere mittags gegen 12 Uhr gegessen, dann Mittagsschlaf und Vesper (ca. 15:30 Uhr). Da hatten sie zum Abendbrot in der Regel gut Hunger ;-) Vielleicht lässt Du den Snack mal weg und bietest dafür abends dann "richtiges" Abendbrot an. Für ein Käsebrot würde unsere Vierjährige immer noch töten :-D 19:30 Uhr finde ich in dem Alter für Abendessen auch ziemlich spät - wann geht er denn ins Bett? Ein bisschen Verdauungszeit braucht er ja auch noch nach dem Essen ...

Edit: Noch zum Gewicht: Bei uns gab es auch immer mal Phasen, wo vor allem unsere Tochter (die recht klein ist für ihr Alter) monatelang gar nicht gewachsen ist und auch nicht zunahm in dieser Zeit. Da war der Kinderarzt dann auch direkt besorgt, aber die Blutabnahme hat gezeigt, dass alles in bester Ordnung ist. Sie ist jetzt vier und auch erst 93 cm groß, 14 Kilo schwer. Also soooo klein finde ich Deinen Sohn aus meiner "Mini-Tochter-Sicht" gar nicht. Unsere Kinderärztin hat gesagt, dass diese Phasen normal sind und sogar länger werden, je älter die Kinder sind. Vielleicht kannst Du es ja bei der U ansprechen - vielleicht ist ein Test auf eine Gedeihstörung oder Unverträglichkeit nötig, auch damit Ihr beruhigt seid.

Ich habe grad mal nachgeschaut: Bei der U7 war unsere Tochter 83 cm groß und und 10,8 Kilo schwer. :-)

Bearbeitet von lime15
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Danke für deine ausführliche Antwort!
Das mit dem Snack kommt daher, dass das Mittagessen wie beschrieben manchmal praktisch ausfällt und ich denke, ich müsste ihm dann zeitnah was anderes anbieten.
Jeglicher Aufschnitt wird hier mit angewiedertem Gesicht vom Brot gepflückt und das Brot nur mit Butter gegessen ;-)

Bei uns ist Mittagsschlaf von 13-14 Uhr ca., deswegen gibt es danach Essen. Ich könnte im Prinzip das Mittagessen und das was ich "2. Frühstück " nenne tauschen, allerdings esse ich selbst gern später warm, und effektiv würde es an der Menge ja nichts ändern.

Ins Bett geht der junge Mann um 21 Uhr, Augen zu um 21:30 Uhr, deswegen passt das Abendessen um 19:30 Uhr zeitlich nicht schlecht. Er steht dann um 7:30 Uhr wieder auf, das ist für uns so am besten, weil wir dann alle zusammen aufstehen.

Bei der U7 werde ich es definitiv ansprechen und mal abwarten, was der Kinderarzt sagt! So etwas auszuschließen klingt ja nicht verkehrt.

Bearbeitet von Imalya
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Vielleicht kannst Du ja an den Tagen, wenn das Mittagessen für den Kleinen quasi ausfällt (oder grundsätzlich für euch?) das Abendessen etwas vorziehen, wenn Du merkst er bekommt wirklich Hunger.

Ich versuche zB den Kindern beizubringen, bei Hunger was "Richtiges" zu essen, statt solange "rumzusnacken", bis es Essen gibt - aber dann gar keinen Hunger mehr zu haben.

Wenn ich versuche, mich in eure Situation hineinzuversetzen, würde ich da vielleicht statt des Snacks ein richtiges Abendbrot machen. Butterbrot, Gurke, das ist doch prima. So ein schönes Vollkornbrot macht ja auch eine Weile satt.

Und wenn er dann vor dem Schlafengehen noch Hunger bekommt, nur noch eine Kleinigkeit. Halbe Banane, etwas Joghurt oder eben ein paar Löffel Porridge. Ich könnte mir vorstellen, dass er dann vielleicht (!) in Summe mehr isst. Bei Euch geht es ja nciht nur ums Sattwerden, sondern auch ums Gewicht...

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Für mich klingt es völlig okay. Die Mengen sind ähnlich wie bei meiner Tochter in dem Alter.

Auch dass die Kinder mal 6 bis 9 Monate kaum zunehmen kenne ich von meinen Kindern. Allerdings gehen meine erst sehr in die Breite (also eher Richtung zu viele Kilos) und dann pausiert das Gewicht, bis sie wieder im Durchschnitt sind. Da sie also nie zu wenig wiegen, musste ich mir nie Sorgen machen, wenn sie wenig essen.

Ich vermute, dass das Abstillen nichts ändern wird. Klar, dann essen sie tagsüber etwas mehr, aber insgesamt wahrscheinlich die gleiche Kalorienmenge wie vorher.

Du bietest deinem Kind eine abwechslungsreiche Ernährung an, mehr kannst du nicht tun. Vielleicht etwas öfter Auberginen und Rührei anbieten, aber das ist kein Muss.

Ansonsten soll der Kinderarzt ein Auge darauf haben, ob es irgendwelche gesundheitlichen Bedenken gibt. Ist das Kind energielos, blass und schwach? Oder geht's ihm gut? Vielleicht hat er einfach seinen Babyspeck bereits abgelegt und ist genetisch dazu veranlagt, eher dünn zu sein.

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Du hast jetzt ja schon viele Tipps und Berichte bekommen, deshalb möchte ich nur noch hinzufügen, dass Dein Kind auf keinen Fall ein Ausnahmefall ist. Ich kenne wenige Kinder diesen Alters, die durchgehend „viel“ essen, kein einziges, das wirklich abwechslungsreich isst und ebenfalls keins, bei dem es gefährlich wurde mit dem Untergewicht/zu wenig essen. Unser Sohn hat von der U6 zur U7 nur ein Kilo zugenommen und ist aus der Kurve gerutscht, der Kinderarzt hat es sehr gelassen hingenommen. Er meinte dass er versteht, dass man sich sorgt, das sei aber in 99% der Fälle unbegründet und am Besten soll man das Thema Essen so beiläufig wie möglich behandeln. Unser Sohn hat kurz nach der U7 angefangen, richtig reinzuhauen und in den drei Monaten danach ein weiteres Kilo zugelegt.
Also versuch Dich nicht zu stressen und denk dran, dass Nudeln ohne alles das Lieblingsessen der meisten Kinder ist😅

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Ich muss mal nochmal fragen. Sitzt ihr einfach still da bei den Mahlzeiten? Meine Zwillinge sind 25 Monate und sie können meistens eben nicht einfach still sitzen und "brav" essen. Manchmal ist die Toniebox an, meistens unterhalten wir uns sehr angeregt und lustig um die Kinder bei Laune zu halten, meine Tochter steht oft auf und spielt ein paar Minuten um dann wieder ein Wenig zu Essen, mein Sohn hat manchmal seinen Bagger am Tisch. Für mich klingt es tatsächlich etwas streng und langweilig bei euch am Tisch, aber vielleicht kam das Falsch rüber 😊

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Das kam falsch rüber :-) Es geht mir darum, dass ich tatsächlich keinen Fernseher laufen habe nebenher, kein Spielzeug am Tisch und auch keine Musik an. Wenn wir alle zusammen essen wird natürlich erzählt, Quatsch gemacht etc. Wenn ich nur zu zweit esse mit dem Kleinen rede ich natürlich auch mit ihm. Aufstehen, spielen, dann zurück kommen um von meinem Schoß aus weiterzuessen ist auch total in Ordnung. Das einzige was ich selbst nicht mag, ist "Hintergrundberieselung" durch Musik und ich möchte vermeiden, dass Spielzeugautos in den Teller gefahren werden oder sämtliche Mahlzeiten des Tages überwiegend auf dem Boden zu sich genommen werden.
Aber vielleicht muss ich da entspannter werden.