Hallo ihr lieben,
Unsere Tochter ist fast zweieinhalb Jahre alt und hat seit ein paar Tagen angefangen zu stottern. Sie stottert plötzlich sehr stark. Hat jemand damit Erfahrung? Ich vermute, dass wir uns an unsere Kinderärztin wenden müssen oder ist das nur eine kurze Phase und dann verschwindet es wieder? Sie kann sonst schon sehr gut reden.
Wäre über Erfahrungswerte sehr dankbar.
Liebe Grüße,
Minty
Stottern mit zwei?
Google mal "Entwicklungsstottern" und schau, ob das passt. Da muss man dann gar nichts machen, nur abwarten. Bloß nicht das Kind drauf ansprechen, einfach geduldig bleiben, nicht unterbrechen und Zeit zum ausreden lassen.
Oder hast du das Gefühl, dass dein Kind es selbst sehr merkt und darunter leidet? Dann würde ich aktiv werden.
Stottern muss man nicht tabuisieren, es ist doch nichts Schlimmes. Das Kind wundert sich eventuell auch was da los ist. Viele ärgern sich dass das Sprechen auf einmal so lange dauert. Das kann man durchaus kindgerecht ansprechen.
Und man kann dem Kind ja tröstend auf den Weg geben, dass bei manchen Kindern die Wörter so zu hüpfen anfangen, aber bei sehr vielen Kindern das auch sehr bald wieder weg geht. Mit 2,5 verstehen die meisten Kinder schon sehr viel und können das durchaus auch begreifen.
"Stottern muss man nicht tabuisieren"
Natürlich nicht. Aber nicht ansprechen ist soweit ich weiß ganz klar die Empfehlung, solange man (wie ich ja geschrieben habe) nicht das Gefühl hat, dass das Kind darunter leidet. Wenn man keine große Sache draus macht, bekommt das Kind erst gar nicht das Gefühl, dass es ein Problem ist. Genauso wenig wie man Kleinkinder darauf hinweist, dass sie Worte falsch aussprechen. Das macht man ja auch nicht wegen einem Tabu, sondern weil es erst durch die Rückmeldung überhaupt zu einem Thema wird.
Hallo,
Ich bin eine betroffene Mama sowie Sprachtherapeutin und arbeite auch im Bereich stottern.
Mein Großer, damals 2,5, fing auch an zu stottern. Teilweise auch seht stark. Sein Vater war als Kind wegen Stottern in Behandlung. Es bestand also auch ein genetisches Risiko.
Gibt es bei euch in der Familie jemanden der stottert oder gestottert hat?
Ich habe es eine Zeitlang beobachtet, alle informiert (Großeltern etc), damit alle möglichst gelassen mit dem Stottern umgehen. Ich habe meinem Sohn viel Zeit zum Sprechen und Zuhören eingeräumt und geschaut dass ihn alle aussprechen lassen.
Als er anfing sich selbst zu ärgern, dass es so lange dauert mit dem Sprechen sagte ich zu ihm so was wie: "Deine Wörter hüpfen manchmal so. Das ärgert dich. Ba-Ba-Ball. So hüpfen die. Bestimmt hört das bald wieder auf mit dem Hüpfen. Ich kann gut verstehen dass dich das ärgert."
Manchmal haben wir auch spielerisch Wörter absichtlich hüpfen lassen. Einfach nur um ihn langsam an das Thema heranzuführen und ihm einen Weg zu geben darüber zu sprechen.
Nach ein paar Monaten wurde es weniger und ist dann ganz verschwunden.
Jetzt ist er 3,5 und es ist bisher nicht wieder gekommen. Er war damals mit 2 sprachlich schon sehr weit. Das könnte mit ein Faktor gewesen sein warum das Stottern auftrat. Außerdem war gerade sein Geschwisterchen geboren worden. Kannst du bei euch Faktoren ausmachen, die vielleicht Stress ausgelöst haben? Ändern kann man das meist ja eh nicht, nur beobachten.
Zur Info vielleicht noch: Knapp 9% aller Kind zeigen vor dem 3. Geburtstag Stottersymptome. Bei 75% dieser Kinder gehen die Symptome von alleine wieder weg. Leider weiß man nicht genau welche Kinder das sind. Hier kommt auch der Begriff "Entwicklungsstottern" her. Eigentlich passt er nicht ganz, denn es ist schon echtes Stottern, nur bildet es sich in dem Alter eben bei sehr vielen Kindern ganz von alleine wieder zurück.
Danke für deinen Beitrag. Das hat mich schon sehr beruhigt. Ja, sie hat im Moment Stressfaktoren. Ihr Bruder ist vor 3 Monaten geboren worden. Sie ist sprachlich auch sehr weit.
Das Ist von der Situation ja dann auch sehr ähnlich zu unserer damals. Drücke euch die Daumen, dass es schnell wieder weg ist
Unsere Tochter hatte plötzlich kurz vor ihrem2. Geburtstag eine storterphase, wenn man da so nennt, sie hat sie Wörter eher am Ende gestottert/Silben wiederholt wie bei einer hängenden Platte... zu dem Zeitpunkt hat die soll sehr viel geredet, 2-3 Wort Sätze mit weit über 100 vokabeln... die Ärztin sagte dann bei der U7, sei nicht schlimm und verwächst sich.
jetzt - 2 oder 3 Monate nachdem es angefangen hatte, ist es komplett weg.
ixh denke auch, Entwicklungsschub, entweder kam der Mund oder der Kopf nicht hinterher ;)
mich hat es ehrlich gesagt fürchterlich genervt 🫣
Hoffentlich ist es bei uns auch so. Danke für deinen Erfahrungsbericht. Liebe Grüße