Hallo ihr Lieben,
mein Mann und ich hatten gerade eine Diskussion darüber, wie man in folgendem Fall richtig reagiert:
Unser Sohn (wird im Mai 3 Jahre alt) hatte gerade Toast mit einer Tasse Milch zum Abendessen. Erst hat er ganz normal gegessen und getrunken. Nach einer Weile hat er die Milch in den Teller gekippt. Das hat er schon öfter gemacht. Ich habe ihm bisher - und auch dieses Mal - freundlich erklärt, dass man das nicht macht. Da er aber den Toast trotzdem isst und ich ihm die Milch vom Teller immer in die Tasse zurück schenke, damit er sie trinken kann, habe ich nichts weiter unternommen. Ihm eben nur erklärt, dass sich das nicht gehört. So auch dieses Mal.
Doch heute hat er dann die Tasse nicht ausgetrunken, sondern auf dem Tisch ausgekippt. Ganz bewusst. Sowohl der halbe Tisch, als auch der Boden war voll. Ich hab ihm dann das Essen weggenommen und ihm deutlich gemacht, dass er das nicht tun darf. Das habe ich ihm auch in einem strengen Ton (aber normaler Tonlage) gesagt.
Dann kam mein Mann hinzu und hat mit unserem Sohn geschimpft und gesagt, dass er ihm heute vorm Einschlafen deshalb keine Geschichte mehr vorlesen wird.
Mein Argument in der nachfolgenden Diskussion mit meibem Mann war, dass ich nicht glaube, dass unser Sohn überhaupt schon versteht, dass die Konsequenz seines Verhaltens das "nicht Vorlesen" beim Abendritual ist. Andererseits weiß ich auch nicht, wie genau man ihm aufzeigt, dass das mutwillige Verschütten der Milch ein no-go ist. Wie lange kann man ein solches Verhalten als kindliche Experimentierfreude werten? Wann muss man eingreifen? Und vor allem wie?
Wenn ich ihm das Essen und die Milch weg nehme und das Essen somit beende, dann weint er. Gebe ich ihm dann alles zurück, isst er anständig weiter. Das hindert ihn aber nicht daran, beim nächsten Mal das Gleiche zu tun. Deshalb schlussfolgere ich daraus, dass das Beenden des Essens nicht die Richtige Methode ist. Oder muss man das Essen komplett beenden und das Kind tatsächlich hungrig ins Bett schicken? Das fände ich aber auch nicht richtig.
Wie reagiert ihr denn in solchen Situationen?
Liebe Grüße 🤗
Wie reagiert man richtig??? 🤔
Ich finde das mit dem Streichen der Geschichte arg gemein. Sehe da keinen Zusammenhang zum Essen - ist eben eine Strafe und keine Konsequenz.
Wenn du das matschen sonst geduldet hast, weil es harmoniert hat, dann lernt das Kind natürlich nicht, dass es das nicht tun soll. Wäre für mich als Situation auch total okay und nur das ausschütten überm Tisch wäre mir nun zu viel.
Ich hätte heute wohl das Trinken der Milch beendet (Essen aber noch gelassen) und am nächsten Tag noch ne Chance gegeben. Muss sich ja nicht zwingend wiederholen. Wiederholt es sich, dann gäbe es wahrscheinlich die Milch aus nem geschlossenen Becher o.ä.
Aber so viel meine Theorie, Mini ist erst 14 Monate alt 😂
Das mit der Geschichte finde ich auch nicht gut. Vor allem, weil da der Bezug zum Essen fehlt. Das versteht er vielleicht in einem Jahr, aber jetzt noch nicht. Denke ich zumindest.
Bis jetzt hat er die Milch "nur" in den Teller gekippt. Das fand ich zwar auch nicht toll, aber wie heißt es so schön "Pick your battles"
Das mit der Milch komplett auskippen hat er heute zum ersten Mal gemacht.
Na ja, verstehen kann er das auch in einem Jahr nicht, da gibt es schlichtweg keinen Zusammenhang. Da muss man dann etwas kreativer werden und eine wirkliche Konsequenz finden, anstatt eine schnöde Strafe, finde ich.
Hallo liebe Sissi,
Als Erzieherin und Mama würde ich dir hier raten, wie du es schon gemacht hast, ihm zu erklären dass das nicht geht.
Aber ich würde ihm nicht die Gute Nacht Geschichte streichen.
Das eine hat hier mit dem anderen nichts zu tun.
Meine Devise:
Eine Erziehung ohne Strafen führt zu einer guten Beziehung zum Kind.
Zu einem gelasseneren Alltag, ohne einem ständigen hin und her aus Strafe und Trotzreaktion.
Alles Liebe 😊
Danke für deine Antwort. Versteht er denn durch das Erklären alleine, dass er das nicht machen soll? Also komplett ohne jegliche Konsequenz?
Ja mit 3 Jahren versteht er dass er das nicht darf. Aber noch nicht in vollem Umfang.
Er versteht mit Sicherheit:" Oh Mama findet das nicht toll" und einfache Kindgerechte Erklärungen versteht er bestimmt auch. Ist nur die Frage ob er sich dran hält 🤣
Also matscht er gerne (sinneserfahrung) oder hat er experimentiert (was passiert mit der Milch wenn ich sie statt auf den Teller auf den Tisch kippe?) Oder hat er Grenzen getestet?
Weißt du wie oft mir ein Krippenknirps mit einem lachen im Gesicht direkt vor der Nase einen Becher umgestoßen hat? Ich kann es nicht mehr zählen 😆
Du kannst nur geduldig erklären und ihm den Becher wegnehmen wenn er es wieder tut.
Na ja. Das mit der Geschichte ist auch keine Konsequenz, da besteht überhaupt kein Zusammenhang. Eine klassische Strafe und in meinen Augen nicht sinnvoll.
Dass als Konsequenz das Essen/die Milch weg ist, halte ich für sinnvoller. Nicht beim ersten Mal, aber wenn bewusst die Milch auf dem Tisch landet, klar. Kann man auch vorher ankündigen. Natürlich geht das Kind nicht hungrig ins Bett, aber die Situation "Abendessen" würde ich erstmal beenden. Kind darf auch gern spüren, dass man das nicht gut findet und beim Aufwischen helfen.
Unsere Tochter ist 3,5 und ich finde schon, dass man Kindern so ab 2 bis 3 Jahren vermitteln kann, sich halbwegs gesittet am Tisch zu benehmen. Ich erwarte keine formvollendeten Manieren, aber bspw. Herummatschen mit Essen, Flüssigkeiten auskippen und solche Späße brauche ich persönlich nicht. Genauso wenig (absichtliches) lautes Geschmatze. Erforschen und Experimentieren konnten sie mit Essen lang genug und können es immer noch in einem anderen Setting, aber irgendwann fängt die Erziehung halt auch an.
Findest du denn nun das ausschütten der Milch auf den Teller okay oder nicht? Du ermahnst ihn, duldest es aber und lässt es ihn in Ruhe immer wieder machen. Daraus lernt dein Kind doch nur, dass deine Ermahnungen nichts aussagen. Da hätte ich entweder sofort die ausgeschüttete Milch wieder entfernt und erklärt, dass das so nicht okay ist und dann hätte ich beim nächsten Mal verärgert reagiert, oder aber ich hätte entschieden, dass das für mich okay ist und hätte meinen Kind gesagt "hier zu Hause auf dem Teller ist das okay, aber bitte nirgendwo anders Milch ausschütten, weder bei anderen Leuten noch auf andere Teller oder sonstwohin".
Und bei dem Vorfall heute hätte ich genervt reagiert und klar gemacht, dass mir das viel Arbeit macht und nicht okay ist. Strafen finde ich nicht sinnvoll.
"Wie lange kann man ein solches Verhalten als kindliche Experimentierfreude werten?" In dem Alter bei so einer gezielten Aktion würde ich das erste Mal als Experiment werten und klar machen, dass das nicht okay ist. Wenn's am nächsten Tag wieder passiert, dann wäre ich sauer.
Die Strafe finde ich auch fies. Bin zwar generell gegen Strafen, aber in dem Fall ja auch noch ohne Vorwarnung. Tagelang wird das ausschütten geduldet und dann wird plötzlich ohne Vorwarnung bestraft. Da fehlt es an klaren und für das Kind nachvollziehbaren Regeln. Die doppelte Schimpfe und das Ende des Essens sind ja eh schon 3 negative Konsequenzen, braucht es wirklich noch eine??
Ja, da hast du wahrscheinlich recht. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob das mit der Milch im Teller jetzt in Ordnung ist, oder nicht.
Zu Hause wäre es mir egal. Aber was man zu Hause macht, macht man dann oft automatisch woanders. Und das geht tatsächlich nicht.
Also okay. Ich habe wohl unterschiedliche Signale gesendet. Beim nächsten Mal, wenn er die Milch in den Teller kippt, dann muss ich das bereits unterbinden.
"Zu Hause wäre es mir egal. Aber was man zu Hause macht, macht man dann oft automatisch woanders."
Davon würde ich nicht automatisch ausgehen. Meine Kinder sind in anderen Umgebungen vorsichtiger und achten dann mehr auf die Signale der Erwachsenen, was okay ist und was nicht.
Vielleicht schmeckts ihm ja wirklich besser. Wie wäre es damit: Wenn er es das nächste mal versucht, stell klar, dass man seine Tasse nicht ausgießen darf. Gib ihm dann vielleicht extra einen tiefen Teller und ihr schüttet gemeinsam Milch aus der Milchpackung oder einer kleinen Kanne über das Toast. Wenn das sein Geschmack ist.
Wenn ihr dann woanders seid und er nach der Milchpackung fragt, kannst du ja fragen, wo die Milch hin soll. Dann kannst du immer noch sagen, dass ihr gerade nur zu Besuch seid und du nicht willst, dass er Matsch erzeugt und die Milch auswärts nur in die Tasse darf.
Ich würde ihm zum Abendessen keine Milch mehr hinstellen. Für längere Zeit. Ihm auch erklären warum. Er würde von mir nur eine Flasche mit Wasser bekommen. Nach einer Zeit könnten wir es wieder probieren. Matscht rr wieder rum, gibt es erneut keine Milch.
An dem Tag hätte ich hier außerdem das Video nach dem Zähneputzen gestrichen, das mein Sohn bekommt. Begründung: Du bist scheinbar zu müde dafür, wenn Du Sachen umkippst...
Mhhh...Dann kippt er wahrscheinlich das Wasser in den Teller. Glaube nicht, dass das funktionieren würde.
Und das mit dem Video ist ja dem Streichen der Geschichte ähnlich.
Ja, könnte theoretisch mit der Wasserflasche auch matschen. Da kommt aber nur tröpchenweise Wasser raus, wenn man nicht dran saugt. Scheint keinen Spaß zu machen. Hat zumindest bei meinem 1,5 Jährigem und meinem jetzt 3 Jährigem geholfen. Ich halte nichts davon das Abendessen oder Wasser vorzuenthalten. So war das für uns eine einfache Lösung.
Und ja, Video vorzuenthalten ist sicher umstritten. Vielleicht für manche mehr Strafe als Konsequenz. Aber aus der Erfahrung heraus matschen sie abends eher wenn sie müde sind. Also wird das Abendritual beschleunigt.
Mit dem Buch nicht anschauen würde ich mich allerdings schwerer tun. Anders als das Video (das ja Belohnung für kooperatives Verhalten am Abend ist) ist das Buchanschauen so viel mehr. Körperkontakt, kuscheln, Nähe, Dialog, sprachlicher Austausch. In diesem Fall hätte ich vermutlich nur dauerhaft die Milch abends gestrichen. Allerdings schon viel früher. Planschen und Dinge umfüllen dürfen sie bei mir am Waschbecken. Das lassen sie zu diesem Zweck zwischendurch oft mit Wasser volllaufen. Wenn sie dort Pfützen produzieren ist die einzige Konsequenz dass sie es selbst mit dem Handtuch aufwischen.
Vielleicht finden das manche streng. Funktioniert hier aber sonst mit zwei Kindern in der Autonomiephase nicht anders.
Hi,
das Streichen der Geschichte finde ich schon mal falsch. Das ist für mich eine klassische Strafe, die in keinerlei Zusammenhang mit dem Essen steht. Die Geschichte gibt es ja zum Einschlafen und nicht als Belohnung fürs anständig essen.
Ich finde in dem Alter kann man relativ gut mit klaren Konsequenzen arbeiten und mit den Kindern auch reden. Erstmal würde ich daher, wenn er die Milch in den Teller kippt, das einfach so belassen (ja, würde mich innerlich Überwindung kosten 😅) und nichts zurück ins Glas schenken. Und schauen, wie er das findet.
Und wenn die Milch mutwillig auf den Tisch ausgeschüttet wird, dann wäre für mich das Essen beendet. Hungrig ins Bett ist aber für mich auch keine Lösung. In einer ähnlichen Situation habe ich daher nach viel Geheul zwei Kekse ins Bett gebracht 🤷♀️
Und wer so eine Sauerei macht, muss es für mich auch selber aufwischen. Ich erwarte natürlich keine Perfektion, es geht mir nur ums Prinzip bzw. einer klaren Konsequenz. Ich helfe dann auch gerne mit und wische sich entsprechend nach, finde man darf den aber auch ruhig vermitteln, dass wir nicht immer das Chaos hinterher aufräumen
Unsere Tochter ist 2,5 Jahre alt, keine Agnung ob das nun "richtig" ist, aber ich hätte vermutlich so reagiert:
1. Milch in den Teller schütten
Wenn sie das regelmäßig tut, den Toast aber noch isst danach, fragen, ob Ihr der so besser schmeckt mit Milch. Falls ja, bekommt sie einen tiefen Teller/Suppentasse und lernt -wie weiter oben bereits vorgeschlagen- die Milch aus der Packung zu nehmen und dass das Getränk in der Tasse bleibt. Falls es nur ums Schütten geht, würde ich das untersagen und ihr erklären, dass mit der Milch nicht geschüttet werden darf, weil die zum Trinken ist, wir aber morgen mal mit Wasser spielen/schütten können.
2. Milch auf den Tisch
Freundlich aber deutlich erklären, dass das nicht geht und die Milch in zum Trinken in der Tasse bleibt. Passiert es danach noch mal, kann sie die Tasse nicht mehr alleine haben, dann halte ich sie fest während sie trinkt.
Nur meine persönliche Meinung, aber Essen bzw der Entzug sollte weder Belohnung noch Bestrafung sein, darum würde ich es nie wegnehmen.
LG ZimtBlau
Ps: Keine Gute-Nacht-Geschichte finde ich fies und zudammenhangslos!
Tasse wird bewusst umgeschmissen = Tasse wird weggenommen, weil ihr keine Lust habt das putzen zu müssen und die Milch nun verschwendet ist und Lebensmittel nicht zum Spielen da sind.