Völlig überfordert mit Kleinkind

Hallo liebe Urbiannerinnen,

Ich weiß solangsam nicht mehr weiter und versuche vielleicht hier ein paar Tipps zu erhalten oder sonstiges.

Es geht darum das mein Sohn momentan unertragbar ist und ich nicht mehr weiter weiss , ich fühle mich aktuell als wäre ich eine sehr sehr schlimme Mutter.

Mein Sohn wird im September 3 Jahre alt und seid fast einem Jahr so unglaublich anstrengend, ich habe es noch nie erlebt das ein Kind so ist..

Er hört wirklich kein bisschen , heult von morgens bis abends , hat Wutanfälle wegen allem will dass ich alles aufhebe obwohl er es 10 mal runter wirft , wirft alles durch die Gegend schlägt seine kleine Schwester , will sich auf die kleine draufsetzen und vieles vieles mehr .

Mittlerweile ist es nurnoch ein durchstehen , ich bin froh wenn Schlafenszeit ist und ich mal ein paar Stunden für mich habe allein das ich so ein Denken habe , finde ich selbst so unglaublich schlimm und denke das der große so eine Mama nicht verdient hat die Verzweiflung lässt mich sogar dran denken ob er woanders besser aufgehoben wäre zumindest für eine Zeit , aber wieso denke ich so ? Ich liebe den großen über alles ich habe mich ja auch bewusst für dieses Kind , und die Verantwortung entschieden aber ich kann langsam nicht mehr und bin absolut ratlos.
Selbst mein Umfeld merkt und sagt das der große schon sehr sehr extrem ist und die es bewundernd finden wie ich das alleine schaffe.

Ich dachte auch eine zeitlang das er eifersüchtig ist;jedoch bekommt er die meiste Aufmerksamkeit von mir da sie kleine fast den ganzen Tag schläft ..

Ich weiß aktuell nicht mehr weiter und bin selber nurnoch am heulen, vielleicht hat jemand ja Tipps und Ratschläge ,

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Um es vorsichtig auszudrücken: Bist du dir sicher, dass du die Erziehung im Griff hast? Viele der genannten Punkte kennen wohl alle Eltern - die legen sich aber über die Zeit nachdem die kleinen Teufel ihre Grenzen aufgezeigt bekommen haben. Natürlich nicht ständig...aber ab 2 ists enorm wichtig, die Dinge in die richtige Richtung zu lenken.

Wir haben hier ein Angebot der Mütterberatung - die kommen auch mal für einen halben Tag vorbei und schauen sich an, wie man mit dem Kind interagiert etc. und können Tipps geben.

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Hi,

wie alt ist die kleine Schwester? Kam das fordernde Verhalten mit Geburt oder seit wann besteht es?
Bist du alleinerziehend?
Welche Möglichkeiten der Unterstützung hast du bereits? Welche kannst du nutzen? (Papa, Großeltern, Freunde, ...)

Geht dein Sohn in eine Betreuung? Wie verhält er sich dort?
Wurde von Seiten einer Btreuung oder des KiAs jemals eine Beratung/Förderung/Abklärung bestimmter Besonderheiten/Verhaltensauffälligkeiten angeraten? (Ergotherapie, Famililienberatung, SPZ,...)

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Ich kann mir jetzt kein Bild davon machen, wie es bei euch so ist.
Aber da er noch keine 3 Jahre ist und schon eine Schwester hat kann man ja davon ausgehen, dass sie sehr nahe beieinander sind.

Es hört sich schon nach Eifersucht an. So ein kleines Kind muss erstmal damit klar kommen, jetzt die Mama teilen zu müssen. Was ist mit dem Papa? Wie bringt er sich ein?
Da ist egal ob er die Metzger meiste Aufmerksamkeit bekommt. Er bekommt aber nicht alle - so wie es vorher war. Dann kommt es auch darauf an, wie er sie bekommt. Nicht nur die Menge, auch die Qualität ist entscheidend.

Gerade 2 ist ein schlechtes Alter um Geschwister zu bekommen. Das weiß ich als Psychologin, aber ich spreche auch aus Erfahrung. Meine Jungs sind genau 2 Jahre auseinander.
In dem Alter haben sie große Angst ersetzt zu werden. Sind sie jünger, ist diese Angst nicht so ausgeprägt und sind sie älter, verstehen sie das ganze drum herum besser. Aber mit zwei sind sie gerade dabei zu verstehen, dass sie autonom sind und dann müssen sie auf einmal auch noch mit Konkurrenz klar kommen. Das überfordert ein Kind in dem Alter total und es kann mit diesen Gefühlen nicht anders umgehen.
Ich hatte mit meinem Großen auch eine schwierige Zeit. Er hat mir zum Teil die ganze Wohnung auseinander genommen. Sie versuchen so derb Rückhalt zu bekommen, dass man da bleibt. So nach dem Motto - wenn Mama mich noch liebt wenn ich das hier mache, dann wird sie mich auch nicht ersetzen.
Besser wurde es bei uns erst, als er 4 wurde. Wichtig ist es gelassen zu bleiben und immer nur die Handlung zu kritisieren, nie das Kind.

Wenn du wirklich überfordert bist kann ich dir nur ans Herz legen, dass du dich ans Jugendamt wendest. Die helfen in solchen Situationen. Es geht hierbei nicht darum dich als Mutter zu bewerten, sondern dir und deiner Familie Tipps zu geben. Das Jugendamt ist kein Feind, auch wenn es oft so wahrgenommen wird. Das Ziel ist es den Familien zu helfen.

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Ab welchem Alter würdest du denn ein zweites Kind empfehlen? Erst ab 4?

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Ich habe 3 Kinder, wenn ich meinen großen Sohn (10 J.) und meine Jüngste (1 J.) zusammen sehe, denke ich, dass ist der perfekte Abstand. Die beiden haben so eine tolle Beziehung und der große kann es wirklich verstehen, dass die kleine eben ganz andere Bedürfnisse hat und ich ihr die ganz anders erfüllen kann/muss usw…keinerlei Eifersucht, nur Verständnis.

Manchmal denke ich mir echt, warum habe ich nicht mit dem zweiten auch so lange gewartet.

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Hey :)
Schreibst du von meinem Sohn? Der ist aktuell ein richtiger Tyrann und macht mir das Leben aktuell echt zur Hölle. Er hört nicht, testet deine Grenzen aktuell bei allem was er tut, beißt, haut, zerstört alles was er in die Finger bekommt und und und.
Das schlimme an der Sache ist, wenn wir wo sind, lobt ihn jeder wie brav er doch ist… so ein liebes Kind aber auch. Wir gehen beim, und ab der Haustür, provoziert und brüllt er in einer Tour wegen gefühlt allem.
Ich bin aktuell total am Ende meiner Kräfte und weiß ebenfalls nicht mehr weiter. So kann es nicht mehr weitergehen.
Vorhin saß ich weinend auf der Couch weil ich mich so hilflos und völligst überfordert mit der Situation finde und da kam er angewatschelt, nimmt mich in den Arm und versucht mich zu trösten.
Keine Ahnung was ihn eine Sekunde später geritten hat, er hat erst mal wieder 20 Minuten nur gebrüllt, ohne dass man an ihn rankommen kann
Im Kindergarten ist er total brav sagen sie immer… und daheim das totale Gegenteil.
Ich weiß echt nicht mehr, was ich noch machen soll..
Gefühlt habe ich in der Erziehung total versagt und einfach nur alles falsch gemacht, was nur geht.

Also einen Tipp hab ich jetzt nicht für dich, aber du bist definitiv nicht alleine mit der Situation

Liebe Grüße
Miri :)

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Mich macht ihr Beitrag sehr traurig. Wie kann man sein eigenes Kind so negativ sehen und bewerten?
Ich möchte Ihnen sehr das Buch "mein kompetentes Kind" von Jesper Juul empfehlen. Vielleicht hilft ihnen das, ihren Sohn mit anderen Augen zu sehen und sein Verhalten zu verstehen und nicht mehr negativ zu bewerten.

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Ich glaube das ist das Alter.
Unser kleiner Rabauke wird in 2 Wochen 3. Und was soll ich sagen?!
Er ist aktuell genau so wie du beschreibst. Es werden Grenzen bis aufs Äußerste getestet, er hört nicht, er schreit nur rum, auch manchmal nur so.
Er bekommt genügend Aufmerksamkeit. Wir beschäftigen uns viel mit ihm, ich bin jeden Tag draußen mit ihm. Ob im Garten, auf dem Spielplatz oder mit dem Hund spazieren. Und trotzdem häufen sich momentan die Tage, wo ich wie du, einfach froh bin wenn abends ist.
Und ganz ehrlich. Als Mama darf man das auch mal aussprechen. WIR SIND KEINE MASCHINEN. Und das hat nix damit zu tun dass man sich für seine Kinder entschieden hat, weil natürlich haben wir das. Wir entscheiden uns IMMER FÜR unsere Kinder.
Aber man darf auch mal sagen wenn es einem zu viel wird, wenn einem die Quälgeister auf die Nerven gehen. Ich meine, es kann einem doch nicht permanent die Sonne aus dem A.... scheinen.
Und ein Kind kann auch mal merken wenn Mamas Grenzen überschritten wurden. Das ist menschlich und menschlich sein und bleiben, das ist authentisch.
Natürlich mein ich damit nicht, dass man sein Kind wahllos anschreien, zusammenstauchen oder noch schlimmeres machen soll. Das ist ein absolutes No-Go. Und dennoch, auch ich bin schon mal laut geworden. Wichtig ist nur, dass dies nicht die Dauerkommunikation ist und man sich hinter her auch bei seinem Kind für sein Fehlverhalten entschuldigt.
Aber bitte. Können wir als Mütter dieses Mom-Shaming mal lassen? Es ist völlig in Ordnung auch mal solche Dinge auszusprechen. Schäme dich nicht dafür. Es ist hart. Und schön. Und dann wieder hart ;-)
Wenn du wirklich nicht mehr kannst, dann hol dir Hilfe. Auch das ist absolut in Ordnung und kein Grund sich dafür zu schämen!
Alles Liebe!