Hallo zusammen,
wer hat noch so ein kleines Exemplar von Bücherratte zuhause, welches jeden Tag bastelt, malt, schneidet, klebt, puzzelt, "Ordnung" hält, nach Buchstaben sucht, ein Lied nach dem anderen auswendig lernt, am Spielplatz lieber Stunden lang Türme baut, anstatt zu toben, Bauklötze und Lego liebt und Rätselbücher verschlingt.
Ich muss sagen, wir hätten nie gedacht, dass sich unser wildes Baby und spät sprechendes Kleinkind so extrem in diese Richtung entwickeln würde. Jetzt wird er bald drei, springt kaum, ist grob motorisch wirklich hinten nach, aber malt schon wie ein ganz Großer. Seine Menschen haben zb. Schon Finger, Haare und Bäuche, er kann an Linien entlang schneiden und bis zu 60 teilige Puzzles mit sehr wenig Hilfe lösen. Außerdem kann er sich "stundenlang" alleine auf eine Sache konzentrieren und kommt schnell in den Flow. Man muss ihn eher vor sich selbst schützen, ihn zum Essen, Rausgehen und Schlafen überreden.
Wer ist hier noch erstaunt über die Entwicklung des eigenen Kindes?
PS.: ich mache mir keinerlei Sorgen, bin nur, wie gesagt verwundert über die Leidenschaft, die er bei einigen Dingen an den Tag legt.
Wer hat auch ein Kind von diesem Typus zuhause, "Schreibtischkind"
Die Stärken, die dein Kind hat, hat meines auch. Zwei Stunden malen? Kein Problem als zweijähriger. Ich finde aber nicht, dass das typisch mit grobmotorischen Defiziten einhergehen muss. Erstaunt bin ich nicht, denn es ist beim Vater genauso gewesen. Und ich finde das sehr viel entspannender als das Gegenteil.
Selbstverständlich muss es das nicht, tut es aber bei unserem Sohn. Wobei Defizit schon zu weit geht, da ist er einfach deutlich langsamer.
Ja, ich finde das auch entspannt ☺️
Danke für deine Antwort
Hallo :)
bei meinem Sohn sind die Vorlieben auch sehr deutlich im Bereich der kognitiven Beschäftigung. ;)
Er hat sich schon als Baby ewig vorlesen lassen und ganz aufmerksam die Bilder betrachtet. Er war immer ruhiger und entspannter als die Babys in meinem Umfeld und hat sich deutlich weniger bewegt.
Mit 1,5 Jahren war er oft eine Stunde oder länger damit beschäftigt alleine seine Bilderbücher anzusehen. Interesse für Buchstaben und Zahlen kam auch schon vor dem zweiten Geburtstag und inzwischen mit knapp 3 fängt er an zu lesen und zu rechnen.
Er liebt BambinoLük und MiniLük und würde das am liebsten jeden Tag mehrmals und auch sehr ausdauernd machen.
Wir geben ihm Input so wie er es einfordert und versuchen ansonsten aber gerade das zu fördern, was er nicht gerne macht und das ist alles motorische. Er hat eine Erkrankung, weshalb er motorisch deutlich entwicklungsverzögert ist. Ihm fällt das Erlernen von Bewegungsabläufen schwer (z.B. was muss ich mit Füßen und Händen machen, um eine Leiter hochzuklettern) und er stolpert sehr viel. Wir gehen zur Physiotherapie, zum Kinderturnen und sind jeden Tag auf dem Spielplatz, wo ich (obwohl er lieber nur im Sandkasten spielen würde) immer versuche ihn auch zum Klettern und Fußballspielen zu animieren.
Er hat jetzt gerade einen großen motorischen Entwicklungsschub gemacht und seitdem ist sein Bewegungsdrang auch größer geworden, was mich sehr freut.
Trotzdem ist es einfach kein Vergleich zu Gleichaltrigen. Wenn ich mir angucke, wie seine Freunde mit dem Laufrad rumrasen ... hier undenkbar. ;)
Ich mache mir oft Sorgen, dass er in den nächsten ein oder zwei Jahren merkt, dass er motorisch nicht mithalten kann und hoffe, dass er sein Selbstbewusstsein dann durch seine kognitiven Fähigkeiten stärken kann.
Erstmal klingt es richtig toll, was euer Sohn kann und macht!! Ihr könnt sehr stolz auf ihn sein. Wie alt ist er denn?
Ich finde aber auch euer Engagement sehr bewundernswert und hoffe, dass ihr weiterhin viele Erfolge und positive Erlebnisse habt. Ich stelle es mir sehr herausfordernd vor.
Ich denke als Eltern hat man den größten Einfluss auf das Selbstwertgefühl ☺️
Alles Gute
Danke dir! :)
Unser Kleiner ist ganz frisch 3 Jahre alt.
Oh und er schafft übrigens bei weitem keine 60-Teile-Puzzle wie deiner. ;) Hier gehen maximal 25 Teile und auch nur, wenn wir daneben sitzen und motivieren. Finde 60 Teile echt beeindruckend!
Malen ist hier auch beliebt und auch schon Menschen, aber die haben nur Kopf, Hals, Bauch, Arme und Beine ohne weitere Details. 😁
Finde es total spannend, dass sich so früh schon zeigt, dass man in dem was man gerne und viel macht, dann eben auch schnell gut und besser als der Durchschnitt wird. Ist vielleicht logisch, aber wenn man sich Bücher über Kinderentwicklung durchliest, wirkt es immer so als würden ALLE Kinder erst mit 4+ figurlich malen usw. :)
Ich habe ein Kind das sich für beides begeistern kann - also sowohl stundenlang bauen, puzzlen, malen, Bücher, Gesellschaftsspiele, als auch herumtoben, als auch im Haushalt helfen etc. Nur mit Tierfiguren oder Puppen wird nicht gespielt.
Aber ja ich habe auch um den zweiten Geburtstag herum gestaunt, weil da zu dem wilden Kind plötzlich diese kognitiveren Interessen hinzu kamen. Stundenlanges sitzen, fokussierte Beschäftigung, komplexe Gedankengänge. Hätte ich vorher nicht gedacht. Das ist wahrscheinlich ein Teil des Charakters, der sich erst ab einem gewissen Alter zeigen kann.
Das hast du sehr schön in dein letzten Satz ausgedrückt und da hast du wahrscheinlich Recht!
Toll, dass dein Kleiner so vielseitige Interessen hat!!
Meine Tochter hat mit 2 Jahren ebenfalls angefangen sich für Buchstaben und Zahlen zu interessieren.
Kurz vor dem 3. Geburtstag schrieb sie das erste mal Mama 🤩
Jetzt mit noch nicht mal 3,5 J. Mama, Papa, ihren Namen, die Namen aller Freunde, Oma, Opa und sie fängt langsam an, zu lesen.
Rechnen bis 12 geht auch super - zählen bis 100.
Die Uhr hat sie jetzt auch in voller und halber Stunde gelernt.
100er Puzzle ohne Hilfe klappt auch.
Ich lass' sie machen. Vieles bringt sie sich selbst bei oder fragt nach, wenn sie Hilfe braucht/etwas wissen möchte.
Sie fährt aber genauso gerne Fahrrad und Roller, klettert auf jeden Turm, hat beim Kinderturnen keine Scheu vor Bock, Barren & Co.
Für mich ist das alles natürlich nichts "besonderes", aber Freunde und Familie sind dennoch sehr beeindruckt. Ich mache aber immer wieder klar, dass sie kein Zirkusäffchen ist, das Tricks vorführen muss, wenn sie gefragt wird, ob sie mal "Auto" etc schreiben kann oder rechnen kann, was "3+8" ergibt. Sie macht es dann trotzdem mit Freude vor und ist natürlich stolz auf sich.
Sozial-emotional ist sie ganz normal entwickelt. Mit allen Auf's und Ab's einer 3-Jährigen halt 😉
Wann immer ihre engsten Freunde zur Vorschule gehen werden (wahrscheinlich mit 5), geht sie dann einfach mit. 😉
Oh das klingt toll! :)
Hast du vielleicht Tipps für Spiele/Beschäftigung in Bezug auf das Lesen und Rechnen bzw. generell kognitive Beschäftigung?
Mein Sohn ist da immer auf Suche nach Input, aber ich weiß nicht so recht, was ich ihm noch anbieten könnte, da seine Feinmotorik für Schwungübungen in diesen Vorschulheften z.B. noch nicht ausreicht.
Bei meinem Mann war der Entwicklungsverlauf übrigens genau wie bei deiner Tochter und er wurde im Grundschulalter dann als hochbegabt getestet. ;)
Unsere Kinderärztin meinte zur U 7a, dass man Kinder in dem Alter, die wissbegierig sind, nicht besonders fördern muss. Sie holen sich das Wissen, was sie brauchen, aus ihrer Umgebung und/oder fordern aktiv Beschäftigung ein.
Bei Buchstaben hat sie mich einfach gefrag "Wie heißt das?" und dann irgendwann von alleine angefangen, die Buchstaben aufzuschreiben.
Abends lesen wir immer eine Gute-Nacht-Geschichte. Am Wochenende z.T auch morgens mal ein Buch. Häufig schnappt sie sich die Bücher auch alleine und versucht, Wörter zu entziffern, oder liest ein Schild bei der U-Bahn etc.
Ich gebe da nichts vor. Aus eigenem Antrieb heraus entstehen viele tolle Ideen 😊
Beim Zählen war es ähnlich. "Mama, wie alt bist du?" "Können wir zusammen bis dahin zählen?"
Rechnen hat sie irgendwann beim Abendessen mit Brot, Käse etc von alleine gemacht. Sie hat dann einfach gesagt "Wir haben noch 5 Scheiben Brot, wenn jeder eine isst, sind es nur noch 2" oder "Ich habe zwei Tomaten und Papa hat vier Tomaten. Zusammen sind es sechs Tomaten".
Wir sprechen über vieles, was sie gerade bewegt.
Vor zwei Wochen hat sie gefragt, ob alte Menschen auch wie Dinos unter der Erde liegen, wenn sie ausgestorben sind.
Dann haben wir uns über den Unterschied von Aussterben und Sterben unterhalten und über den Kreislauf des Lebens.
Ich warte aber immer, bis sie mit Themen auf mich zukommt. Dann ist ihr Interesse sowieso schon für ein spezielles Thema geweckt.
So richtige Förderungstipps kann ich dir also leider nicht geben. 😉