Beschäftigung, Alltagsbewältigung Kind 16 Monate

Hallo,
mein Sohn ist 16 Monate und ich suche nach Anregungen oder Ideen was eure Kleinen in dem Alter gern gemacht haben oder machen.
Kurz zu uns: Mein Sohn ist sehr aufgeweckt und führt sich auf wie ein kleiner Chef 😅. Er ist sehr schnell gelangweilt und mag sich nie lange mit was beschäftigen. Er möchte am liebsten den ganzen Tag rumgetragen werden.
Er ist motorisch Entwicklungsverzögert und kann Robben und langsam funktioniert auch das selbständige Hinsetzen. Seine Beine mag er nicht gerne hernehmen. Er zieht sich noch hoch usw.
Wir waren schon im SPZ und Physiotherapie läuft auch.
In die Hausarbeit miteinbeziehen ist eigentlich unmöglich. Es interessiert ihn einfach nicht. Er wirft wenn dann alles durch die Gegend oder weint weil ich nicht sofort für ihn da bin. Seine Spielsachen schaut er immer nur kurz an und dann möchte er was anderes und ist unzufrieden.
Wir gehen jeden Tag mit dem Kinderwagen raus oder fahren einkaufen.
Wir haben zudem noch ein Problem, dass er immer extrem Schreit, wenn ich z. B. Jemanden besuchen möchte oder zu uns jemand kommen möchte. Krabbelgruppe ist auch immer so eine Sache. Eine Woche weint er nicht, das andere Mal schreit er, dass ich abbrechen muss. Er mag auch nicht im Sand oder in der Erde spielen. Er mag vieles nicht anfassen.
Mir fällt einfach nicht wirklich was Neues ein um den Alltag zu meistern.
Jetzt wurde es ein langer Test aber vielleicht habt ihr einen Tipp.

Bearbeitet von Rosi34
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Mag er vielleicht Wasser? Schwimmbad, oder jetzt wo es wärmer wird, Planschbecken?
Ansonsten finde ich draußen sein generell einfacher, ins Gras setzen, Ball hin und her rollen, Blumen pflücken, Käfer und Schnecken und sonstiges Getier beobachten... Wie wäre es mit einem Bobbycar oder Dreirad mit Schiebestange? Also er sitzt drauf muss aber nichts machen.

Wie sieht es mit Feinmotorik aus? Malen, basteln, Knete, Straßenmalkreide?
Puzzles? Lesen? Toniebox?

Bearbeitet von Nussecke
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Danke für deine Antwort. Spazierengehen geht momentan ganz gut. Auf dem Bobbycar sitzt er noch nicht stabil genug da fällt er noch runter ohne festhalten. Schwimmbad geht erst in 6 Wochen wieder wurde vor kurzem operiert.

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Nimm dir ein Gefrierbeutel mit Zipper, pack ein paar kleckser Fingermalfarbe rein, und dann lass ihn von außen 'malen' er verschmiert die Farbe drin und muss sie nicht mit den Fingern anfassen. Außerdem kannst du sehr knallige Farben nehmen,
was den Kleinen gefällt.
Geht auf den Spielplatz schaukeln. Ein weiterer Vorteil ist, dass er da vielleicht andere Kinder sehen kann und von ihnen abgucken kann. Meiner hat da immer neues gelernt. Anfangs mochte meiner Sand auch nicht, aber als er gesehen hat wie die anderen Kinder damit gespielt haben, wollte er es auch ausprobieren.

Habt ihr nen Bobbycar? Vielleicht will er damit sich bewegen?

Was das schreien angeht, erklärst du ihm vorher gründlich was ihr machen werdet? Bzw. dass jemand kommen wird?

Das mit dem Sand und Erde kann sich noch legen. Habt ihr einen Garten?

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Danke für deine Antwort. Das mit dem Gefrierbeutel ist eine gute Idee. Er kann leider noch nicht so sicher sitzen. Ich muss ihn noch festhalten sonst fällt er leicht vom Bobbycar. Er mag da auch nichts mit den Beinen machen er lässt sie entweder runterhängen oder zieht sie hoch. Ich erzähle ihm immer wenn zu uns jemand kommt aber es reicht schon wenn ich nur die Namen erwähne dann fängt er schon zu weinen an und lässt sich nur schwer beruhigen.

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Es gibt auch die nicht bobycars, die angeschnallt sind oder solche die seitlich einen Rausfallschutz haben. Unserer hats geliebt.

Wegen seinem Verhalten kann ich leider nicht helfen, dein Kind scheint auch geistige Herausforderungen zu haben und ich will mich nicht aus dem Fenster werfen und dir sachen empfehlen die am ende es vielleicht schlimmer machen.

Viele sachen, die du beschreibst, klingen nach Sensorik-Problemen.

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Hallo!

Google mal "loose parts play" und dann suche dir die großen Sachen aus, die in eurem Alter sicher sind.

Ich würde mir eine Gymnastikmatte in die Küche legen und ihn darauf "parken", wenn du Hausarbeit zu erledigen hast. Seinen Unmut würde ich in einem gewissen Umfang ertragen, denn die Frustration, dass er nicht viel selber sitzen kann und gerne bei dir sein möchte, kann dazu führen, dass er motorisch aktiver wird und Fortschritte macht. Stichwort Entwicklungsfrustration. Du lässt ihn ja nicht schreien, sondern begleitest ihn und erklärst ihm, dass du nun erst die Geschirrspülmaschine ausräumen wirst und er danach bei dir auf dem Arm ein Bilderbuch ansehen kann.

Was ich für euch auch interessant fände, sind Pikler-Dreieck, die große Bilibo-Schale, Stapelsteine UND
ein kleiner Plastikhocker wie man ihn später fürs Händewaschen am Waschbecken braucht: Darauf können sie sich abstützen und kommen dadurch in die Höhe. Bei uns stand er eine Zeit lang im Laufstall, an dem auch das Stehen trainiert wurde. Auch hier: Die Menge macht das Gift. Eine Viertelstunde dort bei Anwesenheit der Mutter "geparkt" zu sein finde ich nicht schädlich.

Dinge zu werfen finde ich auch im Rahmen. Lege Regeln fest. Bauklötze und Autos werden nicht geworfen, Softbälle schon. Gerne in eine Schüssel oder Wanne.

Gibt es bei euch Frühförderung, wenn schon eine Entwicklungsverzögerung im Raum steht? Die haben auch tolle Ideen / Materialien.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Wart ihr früher viel alleine? Sind Besucher neu, oder gab es immer schon Besucher, auch in der Babyzeit?

Und was machen die Besucher? Fällt dann etwas für ihn flach, gibt es weniger Aufmerksamkeit oder zu viel Aufmerksamkeit, so dass er nicht weiß, was er machen soll? Könnte ein Rückzugsort helfen, vielleicht eine Krabbeldecke, die etwas geschützt hinter einer großen Pflanze oder so steht oder hinter einem anderen Sichtschutz, so dass er weiß: Wenn ich dahin gehe, sehe ich die Besucher nicht und sie stören mich nicht?

Kann es mit deiner Aufmerksamkeit zusammenhängen: Du konzentrierst dich meist auf ihn, weil ihr alleine seid und wenn Besucher kommen oder ihr woanders seid, konzentrierst du dich auf diese und das überfordert ihn dann?

Bzgl. schmutziger Finger: Es gibt doch solche Tafeln mit Folie, auf denen man malen kann durch Fingerdruck oder spezielle Stifte. Also so, dass das Gemalte später wieder gelöscht werden kann und keine Farben im Spiel sind. Vielleicht wäre das erst mal etwas für ihn?

Ist er auch geräuschempfindlich? Empfindlich auf Lautstärke oder bestimmte Geräusche? Dann könnte das ggf. auch mit dem Besuch zusammenhängen, es wird schlicht lauter oder es gibt Geräusche, die es sonst nicht so gibt (Geschirrklirren, viele Menschen reden etc.).
Achte auch mal auf Gerüche. Du sagst, er schreit, wenn du bestimmte Personen erwähnst. Tragen die ggf. Parfüm oder Aftershave? Das könnte z.B. einige hochsensible Kinder durchaus stören. Hochsensible Personen riechen bspw. auch neutrale Hautcremes an anderen und können das als unangenehm empfinden. Oder sie riechen an Rauchern, dass diese vor Stunden geraucht haben oder dass Menschen bestimmtes Essen mit bestimmten Zutaten/ Gewürzen gegessen haben. Farbe der Kleidung könnte auch ein Aspekt sein (zu bunt).

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Meine Kleine ist 15 Monate. Und irgendwie weiß ich immer gar nicht so genau, was wir eigentlich so treiben, aber die Tage gehen irgendwie rum :D

Haushalt muss halt gemacht werden und ja, da „binde ich die Kinder ein“. In dem Alter sah das bei der Großen auch so aus: ich lege Wäsche zusammen und sie rupfen sie wieder auseinander und werfen sie rum. Meist lege ich extra ein Teil parat und spiele dann total empört - da lachen sie sich immer scheckig 😂 und parallel lege ich den Rest zusammen.

Mäusekeks läuft ja schon richtig gut, die hilft mir manchmal auch beim Waschmaschine beladen oder Spülmaschine ausräumen. Aber am liebsten machen die Kids natürlich Chaos während ich aufräume. Da gibt es die berühmte Tupperschublade zum ausräumen, während ich was erledige und die ist danach ja schnell wieder zusammen geräumt 😂

Ansonsten kommt das Kind auch mal in die Trage auf den Rücken, wenn ich sonst Nix schaffe.

Ansonsten treffen wir durchaus eben andere Leute, gehen mal zu so ner Art Tierpark (kostenfrei) oder zum Spielplatz. Ich baue zu Hause irgendwas auf zum krabbeln/kletterrn, wir spielen was (Murmelbahn ist hoch im Kurs, so eine Art Kreisel und ein „Kinderkeyboard“). Joa. Langsam findet sie auch malen (auf Papier oder mit Kreide draußen aufm Boden) toll.

Das fällt mir jetzt so spontan ein 😂

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Mag er Musik? Mein Sohn in demselben Alter liebt seit geraumer Zeit Soundbücher. Da gibt es z.B. auch schöne mit tollen Illustrationen und Musik von Bach oder Tschaikowski.
Damit kann er sich schon etwas selbst beschäftigen. Grundsätzlich liebt er aber auch Gesang und Interaktion und probiert sich dann auch selbst am Musizieren.
Das wäre evtl noch ein neuer Ansatz. Für den Bereich findest du auch viel Inspiration bei Instagram.

Ansonsten hätte ich auch Schwimmen empfohlen, sobald er wieder darf.