Kleinkind hat den ganzen Tag Wutanfälle

Unser Sohn war von Tag eins an ein sehr anstrengendes Baby. Klassisches Schreikind / High Need Baby mit der Ausnahme dass er nicht überreizt war, sondern permanent gelangweilt und immer neuen Input brauchte, wenn wir ein paar Minute ohne Geschrei haben wollten.
Er ist nun 15 Monate alt, läuft und ist grobmotorisch normal bis gut entwickelt. Feinmotorisch sogar sehr gut und sprachlich hat er auch schon ca. 20 Worte im aktiven Wortschatz. Verstehen kann er schon wahnsinnig viel. Wenn wir es schaffen ihn "auszulasten" dann ist er das fröhlichste Kleinkind der Welt. Auslasten heißt, frei auf einem NEUEN Spielplatz, in unbekannter Natur oder mit neuem Spielzeug. Bei "Programm" ist er auch ein Vorzeigekind. Also Pekip Spielgruppe, Kinderturnen etc. Da macht er alles mit, bringt anderen Kindern Spielzeug die keines haben, lacht, versteht alle Übungen sofort aber steht auch dort gerne im Mittelpunkt.

Alle anderen Situationen mit ihm sind die Hölle. Er schläft schon immer wahnsinnig schlecht (immer nur auf mir) und hat Wutafälle im Minutentakt.

Ich merke dass ich langsam meine Grundsätze über den Haufen werfen und ihn zum Beispiel Sachen essen lasse die er eigentlich nicht essen sollte (nichts wirklich schlimmes aber zum Beispiel Kekse) oder Dinge tun lasse, die er eigentlich nicht sollte nur um Wutanfälle zu vermeiden. (z.b. Seiten aus Büchern reißen oder seinen Spieltisch umwerfen).
Wir versuchen eigentlich bedürfnisorientiert ( und ja, ich weiß, dass damit die Bedürfnisse aller gemeint sind) zu erziehen, so viel "ja" Umgebung wie möglich zu schaffen und Wutanfälle zu Begleiten statt abzulenken aber mittlerweile entwickelt er sich gefühlt zu einem kleinen Tyrannen, der nur zufrieden ist, wenn er seinen Willen bekommt und an sonsten unser Leben wirklich zur Hölle macht.
Wenn er morgens (um spätestens 4.30, nachdem er meist stündlich wach war) aufwacht und Hunger hat, bekommt er mittlerweile nachdem er die Brust verweigert hat Pre aus dem Fertigpäckchen. An sonsten schreit er sich direkt so in Rage, dass wir schon vor dem Verlassen des Bettes am Rande des Wahnsinns stehen.
Wickeln und anziehen gibt generell Geschrei. Egal was wir anziehen oder ob ich versuche ihn entscheiden zu lassen, einzubinden etc. Er möchte ganz alleine machen, aber das geht motorisch noch nicht.
Er fordert den ganzen Tag volle Aufmerksamkeit. Ich kann nichts im Haushalt tun wie zum Beispiel Wäsche waschen für ihn kochen ohne dass der Papa im Haus ist. Sonst schreit er ununterbrochen. Auf dem Lernturm einbinden geht zum Beispiel auch nicht. Dann möchte er MEIN Messer, in die heiße Pfanne greifen, das rohe Fleisch essen, etc. Bei jedem "Nein" folgt der absolute Wutanfall mit hysterisch schreien, auf den Boden werfen (auch vom Lernturm runter), um sich schlagen,...
Dabei ist es völlig egal, ob ich einfach nur "Nein" sage, oder es versuche zu erklären "Du darfst das Fleisch essen wenn es gar ist, du kannst stattdessen schonmal das da probieren etc."
Seine Fruatrationstoleranz ist einfach absolut nicht vorhanden. Wenn er ein Teil nicht sofort blind in sein Steckspiel bekommt, fliegt es unter Geschrei durchs Wohnzimmer und die anderen Teile hinterher.

Alternativen akzeptiert er absolut nicht. Wenn er z.B. Obst möchte und ich schneiden es ihm fordert er mein Messer. - Ich gebe ihm dann ein Brett, das Obst und SEIN Messer. --> Wutanfall. Ich versuche ihn mit meinem Messer beim Schneiden zu helfen--> Wutanfall.
Oft versucht er auch ein "Nein" von mir zu provozieren. Also er wirft so oft am Tag Dinge runter die kaputt gehen können gefühlt nur um ein "Nein" von mir zu "provozieren" und dann wütend sein zu können.
Als würde er Aufmerksamkeit suchen. Aber ich verstehe das nicht. Er bekommt sie eigentlich auch normal schon den ganzen Tag. Er muss sich also eigentlich keine negative Aufmerksamkeit suchen.
So langsam sind meine Nerven ziemlich durch. Hinzu kommt, dass wir absolut niemanden im Umfeld haben, der ihn mal für eine Stunde Pause nehmen könnte. Freunden ist er zu anstrengend und Großeltern warten eigentlich nur darauf ihn mal ordentlich zu züchtigen- notfalls auch mit körperlicher Gewalt und das ist keine Option für uns.
Was also machen wir falsch und wie können wir die Situation einfacher machen? Für uns und für das Kind?
Gibt es vll Erfahungsberichte von anderen, deren Kinder schon älter sind, aber als Kleinkind auch so Wutzwerge waren?

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Ich finde bedürfnisorientiert gut und versuche auch einigermaßen danach zu erziehen. Aber es gibt einfach Kinder bei denen dass weniger gut funktioniert und die einfach sehr klare Grenzen und Konsequenzen brauchen.
Ich glaube dein Sohn ist so jemand und wenn ihr nicht jetzt ansetzt könntet ihr noch große Schwierigkeiten bekommen. Wuranfälle als nichts schlimmes betrachten, aushalten und tatsächlich gehe ich auch manchmal weg, es ist ja kein Grundbedürfnis das nicht erfüllt wurde. Ich biete Trost an, wenn der nicht gewollt ist dann auch in Ordnung, dann mache ich mein Ding weiter ...
Ich glaube ihr dreht euch viel zu sehr um das Kind

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Vielen Dank für deine Einschätzung. Ich befürchte ja auch, dass er durch sein Verhalten bzw. wir noch größere Schwierigkeiten bekommen könnten. Aber wie genau gehst du mit solchen Anfällen um? Ignorieren?
Und hattest du damit schon Erfolg, also hat sich das Verhalten deines Kindes dadurch entspannt?

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Kommt irgendwie ganz darauf an.
Man soll die Wutanfälle begleiten und Trost anbieten. Das mache ich auch.
Aber manchmal "zieht" das nicht und er bockt noch mehr, dann gehe ich weiter meinen Sachen nach z.B. Haushalt und sage das er zu mir kommen kann wenn er möchte, ich schenke dem dann aber auch nicht zu viel Beachtung und tanze um ihn herum nur weil er wütend ist

Bearbeitet von Samara
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Euer Sohn schreit nach Regeln und Grenzen und hat diese bitter nötig, denn ja - so erzieht ihr euch einen kleinen Tyrann heran.

Ihr seid nur noch damit beschäftigt, es eurem Kind recht zu machen. Alles fernzuhalten, um ja keinen Wutanfall zu provozieren und tut euch und dem Kind damit absolut keinen gefallen.

Wenn eines meine Kinder recht früh gelernt haben - ich bin nicht ihr Animateur. Sie können gerne bei mir spielen und wir spielen auch mal zusammen, aber nicht dauerhaft. Nicht ständig.
Es werden keine Sachen mutwillig zerstört (Seiten aus Büchern reißen) - einmal angekündigt, dann eine klare Aussage und das Buch ist weg.
Den Anfall müsst ihr aushalten.
Usw.

Und - versucht weniger "nein", sondern mehr "Stopp".

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Natürlich gibt es hier auch Regeln. Und klar, wenn er anfängt diese zu übertreten folgen Konsequenzen. Wenn er Sachen wirft kommen sie nach Ankündigung weg. Aber dann kommt ein Wutanfall und er wirft das Nächste. Oder er haut dann ich sage nein, ich möchte nicht genauen werden. Dann folgt der nächste Wutanfall. Aber das passiert hier halt im Minutentakt. Und am Ende des Tages gebe ich das eine oder andere Mal bei Dingen mach, die ich mir eigentlich anders vorstelle. Dass das nicht gut ist, weiß ich auch. Aber nach 100en dieser Anfälle hab ich an manchen Tagen einfach keine Energie mehr. Deshalb würde ich ja gerne die Häufigkeit reduzieren um in den einzelnen Situationen mehr Energie für den richtigen Umgang zu haben.

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Das sollte kein Angriff sein.

Ich kann verstehen, dass die Anzahl der Wutanfälle anstrengend ist.
Versucht wirklich, diese auszuhalten. Wenn er es zu lässt - begleiten, wenn nicht aufstehen (soweit alles wegräumen, damit er nichts werfen ect. kann) und klar sagen: "ich bin in der Küche am aufräumen. Komm zu mir, wenn du möchtest."

Und wie gesagt - bei uns hat es sehr geholfen, statt "nein" einfach "Stopp!" einzubauen.

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Ich würde erst mal die eine Übung anbieten: Übe, meinetwegen, wenn du allein im Bad bist oder dein Kind abends schläft, dich bewusst zu entspannen. Ggf. auch mit Entspannungsmusik - aber dann immer der gleichen, bis du die wirklich verinnerlicht hast - oder solchen Hypnosevideos. Ziel ist, dass du bei der Übung komplett entspannt bist. Das dürfte einige Tage dauern, eventuell auch 14 Tage bei täglichem Üben.

Wenn du das kannst, wende die gleiche Übung an, wenn dein Sohn einen Wutanfall hat. Distanziere dich mental davon - ihr seid komplett getrennt, er ist halt wütend, du bist entspannt! - und entspanne dich bewusst. Auch das wird einige Tage bis Wochen an Übung dauern.

Wenn du das dann geschafft hast, hast du schon mal einen Stressfaktor weniger. Damit bist du auch präsenter, hast mehr Kapazitäten, wenn das passiert.

Mir fallen zwei Dinge auf:
Erstens: Er scheint auf der einen Seite sehr viel mentalen Input zu benötigen (immer neue Orte, Spielplätze etc.). Kann man das zu Hause irgendwie aufgreifen? Vielleicht Lieder, Kinderreime auswendig lernen, "Sachbücher" vorlesen, über Sachthemen reden, mit ihm philosophieren (im Sinne von Philosophieren mit Kindern, also immer mal wieder fragen, was wäre, wenn...., was glaubst du, wie ... funktioniert, warum gibt es ..., warum macht (ein Tier dies und das etc.)? Und dann wirklich (beide) ins Blaue philosophieren - also wirklich in jede Richtung denken, nichts ist falsch, es darf auch komplett verrückt werden.

Er will dein Messer etc.: Nein. 100 mal nein. 500 mal nein. 1000 mal nein. Irgendwann wird er es akzeptieren, bis dahin ist es Frust für ihn, dann bekommt er halt einen Wutanfall, du distanzierst dich davon innerlich (also lässt sich nicht vom Frust mithalten, hast nicht versagt, bist nicht verzweifelt oder traurig - das ist halt so, er lernt das noch).

Vielleicht hilft es, klare Ansagen zu machen: Möchtest du mir beim Kochen helfen? Du müsstest aber dein Messer benutzen. Wenn du das nicht willst, kannst du nicht helfen, weil das andere Messer zu scharf ist, damit könntest du dich verletzen.

Von vorne herein sagen: Wir braten Fleisch und Gemüse, das Gemüse kannst du schon vor dem Essen probieren. Hier ist die Probierschale.
Alternative: Du bereitest zuerst das Fleisch zu, dann darf er in die Küche kommen und dir beim Rest helfen. Danach macht ihr das Fleisch noch mal warm. Das wäre dann ja sicher, er könnte davon schon probieren.
Vielleicht gibt es ein Kinderbuch, in dem so etwas thematisiert wird, also, dass man rohes Fleisch nicht essen sollte? Dann könnte er sehen, dass diese Regel für jeden gilt und keine Schikane von dir ist.

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Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Das mit dem Entspannen und Distanzieren da könnte was dran sein.
Da muss ich mich mal selbst beobachten.
An sonsten ist das mit dem Entspannen gerade tatsächlich nicht so einfach, denn die von dir beschriebene Zeit alleine im Bad oder wenn das Kind schläft gibt es nicht. Ich habe 10 min zum Duschen und ca. 30 abends zum Kochen. Den Rest der Zeit klebt er an mir.

Das mit dem gemeinsam Philosophieren klingt schön. Das merke ich mir auf jeden Fall für später. Aktuell ist er ja erst 15 Monate alt. Er versteht zwar schon sehr viel, aber wir philosophieren maximal darüber, welches Obst wir jetzt im Supermarkt kaufen. Alles andere ist noch ein Bisschen abstrakt glaube ich.

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Meine Kinder waren in dem Alter auch schon gut in der Autonomiephase angekommen, aber für mich klingt das nicht ganz normal. So können Kinder mal für zwei Wochen während einem Schub sein, oder an Tagen, an denen viel Schlaf fehlt, aber dauerhaft finde ich das schon auffällig. Vielleicht fehlt ihm aber auch immer Schlaf? Ich würde versuchen professionelle Hilfe zu finden. Entweder es liegt eine Regulationsstörung oder sowas in der Art vor, oder in der Erziehung läuft etwas falsch, was du selbst nicht erkennen kannst und wo Input von außen helfen würde. Ich weiß nicht, ob man da eher über den Kinderarzt nach Anlaufstellen fragt, oder sich an eine Familienberatungsstelle wendet.

Ansonsten würde ich mich sehr bemühen für ein paar Stunden am Tag einen Kita-Platz zu finden. Meine Kinder sind in Kursen, bei Treffen mit anderen Familien und auf Spielplätzen auch total in ihrem Element und viel besser drauf als zu Hause. Auch in der Kita läuft es deshalb sehr gut. Und nachmittags sind die Kinder ausgeglichener, weil sie bereits genug Input hatten. Und du bist dann auch nicht mehr 24/7 im Einsatz.

Wobei letzteres vielleicht auch der Punkt sein könnte, an dem es hakt. Vielleicht ist es nicht nur für dich, sondern auch für das Kind total anstrengend, dass es immer nach seiner Nase geht und er deshalb ja auch für die Stimmung zu Hause "verantwortlich" ist. Wenn er nicht kooperiert, funktioniert gar nichts, auch Essen machen nicht. Ich versuche auch bedürfnisorientiert zu erziehen und das bedeutet für mich, dass ich auch viel mein Ding durchziehe, aber für dringende Bedürfnisse meiner Kinder immer unterbreche. Ich fange also an die Wäsche zu machen, aber das Kind will Nähe. Dann kuscheln wir und wenn das Kind wieder aktiv werden will, mache ich mit der Wäsche weiter. Das Kind darf immer in meiner Nähe sein, wenn es Lust hat auch mitmachen, wir können uns dabei unterhalten, wenn die Windel voll ist oder das Kind auf den Arm will, unterbreche ich jederzeit. Sofern das Kind satt ist und gerade keine Schläfenszeit ist, wüsste ich nicht, was für ein Bedürfnis mich daran hindern könnte die Wäsche zu machen. Ja klar können Wutanfälle auftreten, aber das tun sie ja sowieso. Dann dauert es eben sehr lange, egal. Das Kind lernt trotzdem, dass ich dafür sorge, dass die wichtigen Dinge durchgezogen werden. Das gibt auch Sicherheit.

Beim Kochen hat es in dem Alter sehr geholfen nicht auf dem Herd sondern mit einer Maschine zu kochen (billige Lidl Nachmache vom Thermomix). Da brennt nichts an und kocht nichts über. Deshalb kann man genau wie bei der Wäsche vorgehen. Anfangs mehrere Stunden dafür einplanen und unser wieder für die Bedürfnisse des Kindes und das begleiten von Emotionsausbrüchen unterbrechen, aber durchziehen. Das Kind wird sich an die Tätigkeiten und die Regeln gewöhnen. Ja er darf mitmachen, wenn er sich an die Regeln hält. Wenn er etwas nicht haben darf, begleitest du den Wutanfall, aber danach geht es weiter. Und jedesmal gewöhnt sich das Kind mehr an die Regeln, weiß auch die Vorhersehbarkeit deines Handelns zu schätzen, weiß auch, dass du stark bist und ihn trotz Wutanfällen versorgen und umsorgen kannst und kann vielleicht mehr und mehr entspannen.

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Den Kinderarzt haben wir schon mehrfach darauf angesprochen. Er sieht absolut keinen Handlungsbedarf. Selbst als es in der Praxis beim letzten Mal zu mehreren Wutausbrüchen kam, war er der Meinung das sei völlig normal.

Die Beratungsstellen hier sind leider auf qualitativ sehr niedrigem Level unterwegs. Da geht es eher darum, dass Kinder satt sind, etwas zum anziehen haben und keine körperliche Gewalt erfahren. Wirklich Expertise mach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen in komplexeren Erziehungsfragen gibt es da eher nicht.

Aber ich gebe dir recht. Zu einen sehe ich das Verhalten auch nicht als normal an und zum anderen trägt unser Verhalten mit Sicherheit in irgend einer Weise dazu bei.

Kita Platz gibt es hier leider erst ab dem 2. Geburtstag. Ich bin wahnsinnig gespannt wie das wird. Einerseits tut ihm der Input sicher gut, andererseits bleibt er aktuell nichtmal alleine bei seinem Papa. Sber bis dahin ist ja auch noch ein wenig hin.

Das mit dem Kochen und Wäsche machen bzw. generell mein Ding machen muss ich wohl nochmal reflektieren. Aktuell läuft es so, ich fange an zu kochen, er steht am Bein hoch und will auf dem Arm. Bevor ich den Kochlöffel abgelegt habe, schreit er schon. Wenn ich nicht schnell genug bin, wirft er sich aus Frust auch schon aus dem Stand rückwärts auf den Boden. Wenn ich ihn dann auf dem Arm habe, greift er in den Topf, oder er tritt dagegen, oder,... daran hintere ich ihn natürlich. Nächster Wutanfall. Wenn ich ihn dann wieder runter setze- Wutanfall, stelle ich ihn im Lernturm daneben und gebe ihm eine Beschäftigung will er trotzdem an Töpfe und Pfannen, auch wenn er eigene hat. Kommt er nicht dran- Wutanfall,...

Wäsche machen läuft so ähnlich. Ich versuche ihn einzubinden und Sachen zu holen oder zu suchen. Er weiß zum Beispiel genau wenn ich frage wo die blaue Socke ist. Das ist ihm aber zu langweilig also wirft er dann die zusammengelegt Wäsche runter, weil ich dann "Nein" sage. Dann macht er es trotzdem, ich nehm sie ihm weg und die Eskalation ist wieder da.
Das jetzt nur als Beispiele für alltägliche Situationen. So geht es vom Aufstehen bis er abends eingeschlafen ist...

Zu wenig Nachtschlaf ist sicherlich auch ein Thema. Lange Zeit konnte er auch tagsüber nicht länger als 25min am Stück schlafen. Da bin ich jetzt mittlerweile so weit, dass er mal 1,5h am Stück schläft. Allerdings nur auf mir. Wir haben auch schon mehrere Schlafcochings gemacht, aber da alle mehr oder weniger das "Schreien lassen" integriert haben. Haben wir die Coaching Methoden nie angewendet.

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Aber nachts schläft er auch mehr als 1,5 Stunden am Stück? Denn falls er das noch nie gemacht hat, würde ich dringend beim Arzt auf Untersuchungen bestehen. Ggf. Schlaflabor! Wir haben auch einen extrem schlechten Schläfer gehabt und er blieb es auch bis 2, aber mit 15 Monaten hat er zumindest 3-4 Stunden am Stück geschlafen in der Regel. Unsere schlafberaterin meinte damals, wenn nie mehr als 1-2 Stunden am Stück geschlafen wurde, solle man zum Kinderarzt, weil Schlafapnoe, diverse Mangel oder andere Faktoren dahinter stecken können.

Außerdem wünsche ich dir gutes durchhalten, das klingt wirklich anstrengend und kräftezehrend :(

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Hab 2 so willensstarke Kinder 😅

Mir half das Buch: „So viel Freude, so viel Wut“ von Nora Imlau. Und das Selbstbewusstsein, dass ICH führen darf.

Tatsächlich ist euer Kind vielleicht doch überreizt. Bei neuen Reizen ist er abgelenkt, aber förderlich ist das nicht immer unbedingt.

Es helfen vielleicht Routinen und auch die Akzeptanz, dass er (noch) wenig mit Frust umgehen kann.

Und als ganz praktischer Tipp: schaff dir „Loops-Ohrstöpsel“ an. Man kann sich noch normal unterhalten, aber das Kreischen tut nicht mehr so in den Ohren weh 😅

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Vielen Dank für deine Antwort.
Das Buch liegt tatsächlich auch schon hier und wartet darauf, gelesen zu werden..ich mag Nora Imlau sehr und hab schon einige von ihr durch.

Das mit dem Überreizt gibt es bei ihm natürlich auch, kommt aber sehr selten vor wenn wirklich richtig viel los war. Diese Wutanfälle hat er aber viel häufiger, wenn wir nur Zuhause sind und nichts Spannendes passiert. Dann ist quasi der Tag eine einzige Aneinanderreihung von Schreianfällen.

Das mit den Ohrstöpseln macht der Papa tatsächlich schon. Ich komme mir da immer sehr schlecht vor, weil ich will ja in erster Linie sein Problem lösen und ihm zuhören..i Ich möchte nicht, dass er das Gefühl hat, ignoriert zu werden.

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Wie gesagt, mit den Loops ist Kommunikation möglich. Aber es ist völlig ok, sich vor dauerhaftem Geschrei zu schützen und nur so wirst du dauerhaft begleiten können 😅

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