Hallo ihr Lieben,
mein Sohn isst und trinkt kaum, außer Muttermilch. Nun war ich heute bei der KiÄ. Diese hat mir das Gefühl gegeben, dass ich übertreibe und er eh zunimmt und ich überbesorgt bin. Dann soll ich halt abstillen, dann wird er schon essen, meinte sie.
Ich hab auf eine Gewichts- und Grössenmessung bestanden. Bei der 1-Jahres-Untersuchung Anfang November hatte er 10200 Gramm und war 74 cm groß. Jetzt, ein halbes Jahr später, ist er nur 77 cm groß und wiegt nur mehr 9800 Gramm. Die KiÄ war total unempathisch und sagte, dass sei kein Problem, da er vorher auf einer höheren Perzentile war und nun eben auf einer niedrigen, aber immer noch im normalen Bereich.
Ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll und mache mir Sorgen. Sie war total patzig und meinte, dass ich ja auch nicht groß sei, dass sie selbst bis zum 10. LJ nur nackte Nudeln und Schokolade gegessen hat und trotzdem groß wurde. Und ob er denn Schokolade isst.
Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Wohin kann ich mich wenden? Sind meine Sorgen wirklich übertrieben?
LG
Kind, 18 Monate, Perzentile abgerutscht
Hat dein Hausarzt ggf. eine Weiterbildung, so dass er auch U-Untersuchungen macht und Kinder behandelt? Unserer Ärztin würde die Behandlung unserer Tochter ebenfalls übernehmen, wenn wir keine Kinderärztin hatten. Ansonsten würde ich versuchen, einen Termin bei einem anderen KA zu bekommen - ist bei uns allerdings fast ein Ding der Unmöglichkeit. Aber beobachtet werden sollte so eine deutliche Abnahme doch auf jeden Fall!
Patzigkeit und ein unfreundlicher Tonfall sind natürlich blöd und unprofessionell. Ebenso sollte eine Ärztin Eltern nicht mit einem blöden Gefühl zurücklassen, sondern Empathie aufklären.
Aber in der Sache würden Dir wahrscheinlich 90% der KinderärztInnen Ähnliches sagen. Nämlich dass bei einem ansonsten gesunden und munteren Kind, das sich im normalgewichtigen Bereich befindet, erstmal alles okay ist und das Gewicht eben schwankt. Jede soll solange stillen wie sie will, da hat die Ärztin nix zu melden, aber stimmt natürlich, dass die Kinder dann erstmal weniger essen, solange sie noch gestillt werden. Das Kind ist ja jetzt mobil und hat nen höheren Kalorienbedarf, da nehmen die Meisten erstmal ab bzw nicht weiter zu. Ich hab auch bis 18M gestillt und erst nach der U7 ging es gewichtsmäßig steil bergauf.
Also mach Dir keinen Kopp, aber die Art der Ärztin würde mich auch nerven😫
Erstmal die Ärztin hat Recht: bis zum zweiten Geburtstag sucht das Kind sein percentile. Zwischen ersten und zweiten Geburtstag lag bei uns 1 kg. Das ist wegen der erhöhten Bewegung auch normal. (Mein Sohn wurde quasi nie gestillt und Flasche hat sich nach den ersten Geburtstag selbst erledigt)
Wir hatten fast die selben Werte und ich verstehe dass du dir Sorgen machst. Das hab ich auch. Inzwischen habe ich es akzeptiert. Er ist halt klein. Bin ich und mein Mann auch.
Aber gerade weil du dir Sorgen machst sollte sie das etwas mehr drauf eingehen. Ihr Art ist nicht gerade fein.
Wenn du abstillen willst mach das. Ja dann wird dein Kind mehr essen. Weil es seinen Kalorienbedarf stillen muss. Wenn du nicht abstillen magst still weiter. Es spricht nix dagegen wenn dein Kind alle Nährstoffe aus der mumi holt.
Klein sein und (kontinuierlich) auf der Grössenperzentile abrutschen sind zwei ganz verschiedene Dinge.
Kinder dürfen auch mal auf den Gewichtsperzentilen rutschen. Aber nicht kontinuierlich. Und wenn schon das Grössenwachstum und/oder das Wachstum des Kopfumfanges abrutscht ist das definitiv ein Alarmzeichen das beachtet werden MUSS.
Wurde ein Eisenmangel und Zöliakie ausgeschlossen? Falls nicht handelt die Ärztin grobfahrlässig.
GERADE bei Kindern die viel stillen kommt häufig ein Eisenmangel vor. Der wiederum kann zu Wachstumsverzögerungen führen.
Ist das Kind eher blass, schläft viel, wenig Bewegungsfreudig? Ist der Bauch im Vergleich zu armen und Beinen sehr aufgebläht?
Ansonsten - bietet ihr hochkalorische Lebensmittel an? Was isst das Kind denn und wie viel stillt es noch?
Ich bin Ernährungsberaterin und wie hatten/haben ebenfalls Gewichtssorgen bei unserem Kind (16 M). Ich kann dir gerne noch weitere Tipps geben wenn du meine Fragen beantwortest.
Danke für deine Antwort. Er hatte einen Eisenmangel, sodass wir Eisentropfen nehmen mussten. Den Verdacht des Eisenmangels hab ich der Ärztin gegenüber bereits im November geäußert. Diese meinte nur, dass sie es doch sehen würde, wenn ein Kind einen Eisenmangel hatte. Im März waren wir dann wegen eines Infektes bei ihr, zwecks Antibiotikumgabe wurde zuerst Blut abgenommen. Und da stellte sich zufällig heraus, dass ein Eisenmangel vorliegen könnte. Dann haben wir substituiert. Nochmal nachkontrolliert, ob genügend Eisen aufgenommen wurde, wurde aber nie. Dies sei nicht notwendig weil sehr wahrscheinlich und nur eine Quälerei für das Kind, meinte die KiÄ.
Denkst du, dass der Eisenmangel dafür verantwortlich sein könnte, dass er so wenig Gewicht und Größe zugenommen hat? Auch der Wachstum des Kopfumfanges hat sich verlangsamt.
Er isst so gut wie nichts. Momentan bekommt er hauptsächlich Familientisch, aber mehr als zB ein Stück Kartoffel in der Größe eines Viertel Schokoladenstückes isst er nicht. Das meiste landet am Boden. Er trinkt auch kein Wasser, keinen Saft, keinen Tee, nichts.
Ich möchte eigentlich nicht gänzlich abstillen. Zumindest abends/nachts würde ich es gerne beibehalten. Ich stecke da irgendwie in einem Teufelskreis. Ich stille ihn sehr oft, weil er kaum isst/trinkt. Er isst/trinkt vielleicht nicht, weil er gestillt wird.
LG
Wie lange habt ihr welche Eisentropfen genommen? Ich vermute, das wird zu wenig gewesen sein. Wir haben Maltofer Tropfen 3 ganze Flaschen gegeben über einen Zeitraum von 4 Monaten bis der Mangel behoben war.
Die Nachkontrolle ist die Leitlinie, da würde ich darauf bestehen, gerade bei einem Kind wo man nicht nach den Symptomen fragen kann. Das geht mit Kapillarblut aus dem Finger, unsere Tochter weint dabei nichtmal.
Isst er Glutenhaltige Produkte, so dass Zöliakie überhaupt möglich wäre?
Bei Getränken haben wir hier auch ein schwieriges Geschöpf... bei uns funktioniert nur Wasser und nur aus dem Becher. Am besten das Wasser aus der Badewanne in der sie drin sitzt... Schon mal probiert?
Bei uns wurde das Essen tatsächlich auch ein Stück besser als ich tagsüber nur noch einmal gestillt habe (nach dem Mittagsschlaf) und das nur an 3 Tagen die Woche, an den anderen arbeite ich und sie stillt nicht. Abends stille ich schon lange nicht mehr aber nachts noch 2-3 mal und morgens.
Geht das Kind in die Kita? Andere Kinder können Wunder bewirken, ich würde das tatsächlich in Erwägung ziehen.
Was ist mit weichen Konsistenzen? Fruchtzwerge? Griechischer Joghurt? Apfelmus? Wird sowas angenommen?
Können härtere Konsistenzen geschluckt werden?
Nimmt das Kind die Flasche? Im Halbschlaf?
Die Ärztin war natürlich doof und nicht empathisch und hilfreich.
Aber in der Sache hat sie Recht. Du kannst erstmal nichts machen und nur beobachten.
Unser Kinderarzt hat aber von sich aus mehrfach Blut abgenommen.
Ich habe auch so ein Kind, sie war immer klein und zierlich, ein SGA-Baby, sie hat auch erst später im zweiten Lebensjahr angefangen zu essen und abgestillt habe ich mit 22 Monaten, erst da hatte ich das Gefühl, dass sie ausreichend anderes isst.
Bei uns war es umgekehrt, der Kinderarzt war immer besorgt, ich nicht. Untersucht wurde sie auf sämtliche Mangelerscheinungen, Zöliakie, Schilddrüse, gefunden wurde nicht außer leichter B-12-Mangel, da haben wir Tropfen bekommen, die Eisenwerte waren gut.
Seine Ernährungstipps waren ähnlich dämlich, Abstillen, sie zwingen. Natürlich sollst du dein Kind nicht mit Schokolade mästen.
Aber, das habe ich auch getan, das Essen mit gesunden Fetten anreichern, Öl, Nussmus, Avocado, den Sahnejoghurt kaufen.
Du kannst dein Kind nicht zum Essen zwingen. Auch Abstillen wird da nicht viel ändern, das wird sich in den nächsten Monaten ohnehin ergeben, entweder von alleine, oder weil du nicht mehr willst.
Und Kinder wachsen nicht gleichmäßig, sondern in Schüben, eine Zeit fast gar nicht, dann plötzlich mehrere Zentimeter in relativ kurzer Zeit.
Deswegen ist so eine einzelne Messung wenig aussagekräftig. Vermutlich steht es so ein Schub kurz bevor.
Geholfen haben mir eine Stillberaterin, da gibt es kostenlose offene Treffen, auch online oder das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Carlos Gonzalez.
Entspann dich wegen des Essens, aber bestehe auf einer Blutuntersuchung.
Meine ist jetzt 3 und immer noch klein, dünn und fit.
Die TE hat mittlerweile mehr Gewichtswerte geschrieben oben und die zeigen eine eindeutige Abwärtstendenz. Das muss ernstgenommen werden und hat nichts mit Wachstumsschüben zu tun. Erst recht nicht wenn es sogar eine so grosse Abnahme gibt.
Ich würde erstmal abwarten. Das Gewicht schwankt durchaus und meine Große ist Mega auf den perzentilen geschwankt, aber es war immer alles in Ordnung :)
Wenn er jetzt weiter deutlich abnimmt, solltest du noch mal zum Arzt.
19 Monate bei uns und ein kleiner Spargeltarzan. Bei ihm sieht man jede Rippe. Ich stille auch noch, aber nur zum schlafen.
Trotzdem hat er seit der U6 fast zwei Kilo zugelegt. Hatten mit 13 Monaten zierliche 8,3 Kilo, mittlerweile haben wir die 10 Kilo geknackt. Er hatte auch dort schon 79cm, keine Ahnung wie groß er jetzt ist, aber definitiv ist er auch gewachsen.
Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall dran bleiben und eine weitere Meinung einholen! Dass das Gewicht stagniert ist ja eines, das hatten wir in dem halben Jahr zwischen U5 und U6. Aber sinken...?! Auf ein halbes Jahr gesehen??
Dass er so gar nicht essen mag, finde ich auch echt strange. Hab ja nur ein Kind, daher wenig Vergleich... Und auch er bettelt oft tagsüber nach seiner Milsss und isst mal besser und mal schlechter. Aber wenns dann was anderes gibt als immer nur Milsss, ist er damit schon auch zufrieden und schaufelt zumindest einmal am Tag auch ordentlich was rein.
Würde da, wie andere schon sagten, mal nachschauen lassen, ob es irgendeine Ursache hat, dass er so gar nicht essen mag. Schluckbeschwerden und Bauchweh wurden ja schon genannt.