Kleinkind wütend beim Wickeln - Termin - Was tun?

Hallo zusammen, unser kleiner, 14 Monate, ist oft wütend, wenn wir ihn wickeln oder umziehen wollen und er gerade nicht will. Wir sind normalerweise sehr geduldig, erklären viel. Begleiten ihn, trösten ihn etc pp. Manchmal hilft auch nur ablenken, Musik anmachen oder eben mal in dem Moment aufs Wickeln verzichten. Natürlich sind wir auch manchmal streng, wollen aber nicht laut werden. Heute hatten wir aber Krabbelkurs und es war nichts zu machen. Er ist irgendwie schon schlecht gelaunt aufgewacht und ich konnte ihn einfach nicht für den Kurs fertig machen. Er hat geschrien, war kaum zu halten und wir sind dann nicht zum Kurs gegangen 😔 die einzige Möglichkeit wäre wahrscheinlich gewesen ihn festzuhalten. Aber das kommt mir irgendwie wie Gewalt vor. Was macht ihr in solchen Situationen?

Bearbeitet von elly09
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Wir wickeln, ziehen an und machen uns fertig auch gegen den Unwillen / Wut unsere Töchter. Ja dabei werden die dann festgehalten. Die Kleine ist 18 Monate, da jagt ein Wutanfall den nächsten. Ja wir begleiten und trösten, aber manchmal geht das eben nicht stundenlang. Mein Chef würde mir einen erzählen, wenn ich anrufen und ihm sagen würde "komme heute nicht xy lässt sich nicht fertig machen. Übernimm meine Vorlesungen / Laborübungen."

Auch Kinder müssen lernen, dass nicht immer alles nach ihrem Kopf geht. Und das auch andere Mitglieder Bedürfnisse haben und sie sich anpassen müssen.
Die Große ist 5 Jahre alt, wenn wir sie nicht "zwingen" würden jeden abend an 20.15 Uhr im Bett zu bleiben. Einer von uns sitzt vor dem Bett, dann würde sie bis mitten in die Nacht spielen und wäre morgens nicht aus den Bett zubekommen. Klar wütet sie rum, schreit uns an wie gemein wir sind. Wir sind da und sorgen dafür, dass das Bedürfnis unseren Kindes, der Schlaf, erfüllt wird und nicht der Wünsch, das Spielen.

Es gibt Bereiche da diskutieren wir mit den Kindern und geben ggf. Nach (Süssigkeiten, Kleidung, noch eine Folge xy etc). Aber es gibt auch Bereich da wird nicht diskutiert, sondern wir als Eltern entscheiden (z.b. Zähne putzen, Medikament, Hygiene allgemein, Helm auf beim Rad / Roller fahren etc., Mama und Papa müssenn zur Arbeit, also fertig machen etc)

Bearbeitet von Morgaine82
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So ist es bei uns auch. Wenn ich los möchte, dann wird sie gewickelt und angezogen. Punkt. Sonst würden wir gar nicht mehr rauskommen, weder zu wichtigen Terminen noch zum geliebten Turnkurs oder zum Spielplatz. Aus meiner Erfahrung hilft „geduldig sein, begleiten, erklären“ bei einem sehr wütenden Kleinkind nur bedingt. 😌 Erklären machen wir eher im Nachgang, wenn sich die Wogen wieder geglättet haben. Würde ich den Tagesablauf nach den seeeeehr wechselnden Launen meiner Tochter richten - hier würde heilloses Chaos herrschen.

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Danke für deine Antwort! Mir helfen eure Antworten im Forum immer sehr weiter.

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Wenn die Windel voll ist, wird sie gewechselt. Das ist auch ein Bedürfnis, auch wenn die Kleinen es nicht immer einsehen. Je konsequenter man ist, umso schneller hat man kein Theater mehr.

Wenn die Windel nicht voll ist und nur gewickelt werden soll, weil man dann unterwegs ist, wäre ich ohne Wickeln los und hätte dann am Ende der Krabbelgruppe gewickelt.

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Sie war leider randvoll, aber beim nächsten Mal mache ich es einfach. Danke dir!

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1. Erklären und mitnehmen (vielleicht schon bis auf die Windel beim Spielen ausziehen - oder beim toben Kleidung entfernen)
2. "Erst Wickeln, dann Buch angucken" (oder irgendwas anderes tolles was Kind gerade will - hilft bei Mausi oft.)
3. Schnuller (gibts sonst nur zum schlafen)
4. Handy während des Wickelns (gibts nur in Ausnahmesituationen und die 3 male wo ich es machen musste, hats geholfen)

Habe auch schon mit Keks in der Hand gewickelt - also Maus hatte nen Keks und war dann mit Essen beschäftigt.

Und klar, wenn nix anderes geht eben mit fest halten und schnell und Augen zu und durch.
Gewalt hin oder her - nicht wickeln ist halt keine Option.
Man kann noch überlegen ob "genau jetzt" wickeln gemacht werden muss und daher die "Gewalt" vielleicht nicht gerechtfertigt ist. Aber Wenn ich einen Termin habe der wichtig ist, doch, dann muss auch das sein. Für mich ist Krabbelkurs tatächlich wichtig gewesen - für meine psychische Gesundheit und Ausgeglichenheit (ich habe auch Bedürfnisse) - und auch Mausi profotiert von den Kursen. 2 Minuten festhalten und dafür dann 2h Spaß, Anregung, Interaktion mit Gleichaltrigen haben - das rechtfertigt es mMn schon.

Wobei es vielleicht auch möglich gewesen wäre, vor Ort erst zu wickeln? (Bei uns zumindest) und ein anderer Ort, ein anderes elternteil das ablenkt hilft dann nochnmal eher. Wir hatten auch schon 2-3 mal babys die dann im schlafstrampler mitgemacht haben weil es morgens zu stressig war das Kind umzuziehen. hat niemanden gejuckt, hat niemand kommentiert.
Wenn er nicht 3 Wochen getragen wurde, Frühstücksreste vom Vortag oder die Durchfallreste von der Nacht drauf hat, ist es doch egal.

wenn baby sich sehr wehrt und ich einfach schnell schnell machen muss, schimpfe ich aber auch nicht - ist ja unnötig und hat auch keinen Lerneffekt den ich mir erhoffe. mein Ziel ist ja, dass das Kind seinen Willen äußert.
Ich sage dann ruhig und öfters "ich weiß das du das nicht willst, ist doof - aber da müssen wir jetzt durch" "jetzt machen wir das was ich will, nachher machen wir das was du willst" oder solche Sprüche eben.
(Wenn Mausi dann groß ist und sowas sagt wie "ich will aber keine Hausaufgaben machen" dann kommt von mir sicher auch der spruch "dann machst du das halt ohne es zu wollen" - kam von meinen Eltern oft, war ätzend - aber ist ja tatsächlich so - geht eben nicht immer nach wollen - auch babys dürfen das erfahren.)

Ich singe auch, erzähle Reime, Gedichte, kleine Fingerspiele - das hilft sehr oft sehr gut.
Aber meine maus ist da auch eher unkomopliziert.

Was hier niemals nie nicht hilft ist "mitmachen lassen" und selbst aussuchen ^^ - hat sie kein Interesse dran.
Und wenns wirklich mal ein kraftackt ist sie zu wickeln, bin ich immer wieder froh dass wir seitlich wickeln - ich finde es so viel einfacher das Kind teilweise zu fixieren, aber auch aufzupassen dass es nicht runter rollt - da ich nicht ständig strampelnde Beine im bauch/Gesicht habe, dauert das Wickeln dann wirklich nicht lang.

manchmal mach ich auch nur den Windelwechsel auf der Wickelkommode. Alles wieder anziehen passiert oft auf meinem Schoß. kann man sich auch so hinsetzen dass das Kind aus dem Fenster gucken kann, oder kurz zum Fernseher, odet zum papa der gerade staub saugt oder oder oder.

Bearbeitet von HummelUrsel
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Danke für deine ausführliche Antwort! Meistens klappt es auch so, wie du es schreibst. Gestern war einfach der Wurm drin und ich auch ungeduldig. Vor Ort wickeln hätte zumindest gestern nicht gereicht, ich hatte das Wickeln schon aufgeschoben, weil er vorher schon bockig war 😉 aber beim nächsten Mal werde ich ihn so wie er ist, in den Kinderwagen stecken und zur Not da umziehen.
Er ist leider super kräftig und wir müssen ihn zu zweit festhalten..

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Ich bin wegen solchen Situationen schon recht früh - zumindest teilweise - auf Pants umgestiegen. Lassen sich viel leichter anziehen, geht auch schnell mal im Stehen und keiner muss still liegen. Löst das Problem nicht, machts aber wenigstens ein bisschen einfacher.

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Haben wir auch, aber er setzt manchmal wirklich alles daran, dass es nicht klappt. Wir schaffen es dann zu zweit kaum 😂

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Ich lass mir von einem Kind nicht auf der Nase herum tanzen wenn es um wichtige Dinge wie wickeln, anziehen und Zähne putzen geht. Das muss einfach gemacht werden
Mein kleinster hasst es gewickelt zu werden, seit er 5 Monate alt ist, ist es ein Drama . In dem Alter ist das Kind aber für logische Konsequenzen (dann quillt es halt raus , kriegst nen roten Po o.ä) viel zu jung. Das muss sein.
Meinen mittleren hab ich mal im Schlafanzug mit vollgemachter Windel gebracht (nur pipi ).Keine Chance, es war ein Mega Kampf , ich hab ihn letztlich unter den Arm geklemmt und los.
Wenn dir die Gruppe wichtig ist und du weißt, dass es deinem Kind gut tut , dann würde ich das durchziehen. Wenn es ein fauler Sonntag ist und man nicht los muss, wäre es mir egal, soll das Kind bocken 🤷🏼‍♀️

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Danke für deine Antwort. Ja beim nächsten Mal ziehe ich es einfach durch. Zur Not wickel ich im Kinderwagen. Ich war echt den ganzen Abend noch traurig, dass wir den tollen Kurs verpasst haben.

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Ich halte fest. Mit Erklärung natürlich.

„Ich weiß, du möchtest das nicht. Aber ich muss dich wickeln“ 🤷‍♀️

Meine ist 16 Monate und neigt eh schnell zu nem wunden Po - abwarten ist keine Option und Termine absagen meist auch nicht.

Hygiene ist hier leider nicht immer verhandelbar, andere Dinge natürlich schon :)

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Erklärungen kommen beim Geschrei leider nicht durch 😂 festhalten müssten wir zu zweit. Der kleine Kerl ist ein Meister im sich rauswinden.

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Zu zweit festhalten gibt ihm sicher aber auch das Gefühl “hier passiert jetzt was ganz schlimmes”
Sicher, dass das nicht auch eine Person alleine schafft? Ihr werdet doch auch nicht dauerhaft zu zweit zuhause sein oder immer mit der Windel warten, bis der andere kommt? Meine Tochter will auch oft nicht und windet sich dann wie ein Aal. Aber dann kommt halt erst ein Arm rein und wenn ich sie wieder zu fassen kriege, nachdem sie weg gelaufen ist, der zweite Arm. Und den Body mache ich zu während sie rennt und ich hinterher renne. Sieht sicher dämlich aus und dauert auch länger (die Zeit muss man einplanen), aber zu zweit festhalten finde ich schon arg. Das machen wir nur im äußersten Notfall (z.B. Medikation geben)

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Ich unterscheide da:
Termin, man MUSS los, oder randvolle Windel: es wird gewickelt, auch wenn es Protest gibt. Geht auch, ohne gewalttätig zu werden.

Ich möchte los/raus, ohne festen Termin: wir spielen, trödeln, etc.

Hab irgendwo mal die Unterscheidung in echte, eigene und fremde Grenzen gelesen, da wurde es am Beispiel "tragen" gut beschrieben: will man nicht tragen, weil "das macht man in dem Alter nicht mehr", oder kann man nicht tragen, weil Rücken/schwanger/.... Bei ersterem darf man sich ruhig nach dem Kind richten, bei zweiterem gibt es halt keine Alternative.

Bearbeitet von B.lita