Ich (Mama) bin nicht bereit für Kitastart - was tun?

Hallo liebe Mamis,

unsere Tochter (aktuell 12 Monate) soll ab September mit dann 16 Monaten in die Kita eingewöhnt werden. Je näher der September rückt, desto weniger bereit bin ich, meine Tochter so früh in Fremdbetreuung zu geben.

Ist man als Mutter überhaupt jemals bereit dafür?!

Wenn ich meine Tochter ansehe, sehe ich ein aufgewecktes, weltoffenes, interessiertes und neugieriges Kind, welches schnell Vertrauen zu fremden Menschen und Umgebungen fasst. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Kita eine Bereicherung für sie wäre und sie viel Spaß dort hätte. Auf der anderen Seite wurde sie bis heute ausschließlich von mir betreut. Mit Papa war sie bisher maximal 1 Std. alleine. Unsere Familien wohnen leider zu weit weg. In den Schlaf wird sie immer noch gestillt und viel getragen. Das alles sehe ich kritisch, wenn ich an eine Fremdbetreuung denke.

Jetzt stelle ich mir die Frage, was ich machen soll?
Kann ich meiner Tochter das nötige Vertrauen für die Eingewöhnung in eine Kita mit auf den Weg geben, wenn ich selbst noch nicht loslassen kann?
Wenn ich den Kitastart verschieben würde, nehme ich meiner Tochter dann die Chance, sich an dem Kitaalltag und weiteren Bezugspersonen zu bereichern, nur weil ICH noch nicht bereit bin?
Und würde ich in ein paar Monaten dann nicht vor demselben Problem stehen?

Was noch hinzu kommt ist, dass meine Elternzeit im Oktober endet und mein Arbeitgeber fest mit mir rechnet (Personalmangel). Ich bereue es, dass ich aus schlechtem Gewissen meinem Arbeitgeber gegenüber nicht länger Elternzeit beantragt habe... Auch müssten wir einen neuen Kita-Platz anfragen. Allerdings wohnen wir eher dörflich und Kita-Plätze sind ausreichend vorhanden.

Was würdet ihr tun?

Ist es nicht auch so, dass sich jüngere Kinder mit der Eingewöhnung in eine Kita oft leichter tun als ältere? Wäre dann für meine Tochter ein früherer Start (mit 16 Monaten) nicht vielleicht einfacher? Vielleicht hat hier jemand Erfahrung.

Ich will nur das Beste für meine Tochter, unabhängig von meinen Gefühlen.

Vielen lieben Dank im Voraus.

Liebe Grüße

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"Ist man als Mutter überhaupt jemals bereit dafür?!"

Klares Ja! Mein Kind läuft jeden Morgen mit dicken Grinsen in seine Gruppe und es wird geliebt :-) Unter den ersten gefühlt 20 Wörtern waren die Freundinnen aus der Kita.

Fang doch am besten an, indem du dem Papa das Kind einmal länger als 1 Stunde anvertraust. Es scheint da ja schon massiv zu scheitern, wenn du sogar beim Partner nicht loslassen kannst.

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Hast du in deinem Umfeld andere Eltern mit Kindern, die mit 1 in die Kita gekommen sind? Vielleicht sogar in die Kita, in die dein Kind gehen wird? Vielleicht können dir ein paar positive Erfahrungen deine Sorgen nehmen.
Mein erstes Kind ist mit 12 Monaten zu einer Tagesmutter gekommen, bei der schon vier andere Kinder aus meiner Familie und meinem Freundeskreis waren. Ich hatte schon vorher absolutes Vertrauen in sie, war mir sicher, dass es meinem Kind dort gut gehen wird, und so war es dann auch. Waren zwei ganz tolle Jahre. Mein zweites Kind kommt im September in die Kita und dieses absolute Vertrauen habe ich diesmal (noch?) nicht, weil ich die Erzieherinnen nicht kenne. Unbekanntes bereitet einem eben eher Sorgen, das ist ganz normal.

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Könntest du es dir denn auch finanziell leisten, länger zu Hause zu bleiben?

Ich würde wohl in die Eingewöhnung starten und schauen, wie es läuft und dann ggf entscheiden.

Denn wenn du länger zu Hause bleiben willst, müsstest du entweder kündigen oder dein AG zustimmen, dass du verlängerst… Würde er das tun?

Ich wollte bei beiden Kids, dass sie 2 Jahre zu Hause sind (mein Mann hat sie öfter sich länger als ne Stunde alleine, aber sonst werden sie kaum fremd betreut, beide U2 vielleicht 1-3 mal). Für Motte war’s eigentlich trotzdem noch zu früh damals, Mäusekeks (jetzt 16 Monate) würde am liebsten schon gehen und findet es toll, wenn wir ihre Schwester bringen und läuft da ganz selbstverständlich rum 😂

Also es hängt auch einfach stark vom Kind ab, bei euch klingt es doch aber ganz gut.

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Musst oder möchtest du arbeiten? Dann muss das Kind in die Kita. Musst und möchtest du nicht? Dann nicht ....
Experten sind sich da ja eigentlich alle einig. Eine Fremdbetreuung unter 3 Jahren hat keine Vorteile für die Kinder.

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Ich stimme da 100% zu, du nimmst deinem Kind definitiv KEINE Chancen weg, wenn es nicht in die Krippe kommt! Auch nicht hinsichtlich der Entwicklung von sozialer Kompetenz, in so jungem Alter ist das kennenlernen des eigenen „Ichs“ erst einmal wichtig und das am besten in einer stabilen und festen Beziehung mit einer liebevollen Bindungsperson. Wenn du nicht musst (und auch wenn du arbeiten musst) würde ich mir auch die Krippe und die Betreuungsbedingungen genau anschauen.
Gegenüber dem AG hätte ich da glaube ich weniger schlechtes Gewissen. Die Kleinkindzeit deiner Tochter ist nunmal genau jetzt 🤷‍♀️

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4 Monate sind in dem Alter ein enormer entwicklungsschritt.

Meine wurde mit 14 Monaten eingewöhnt. Sie konnte noch nicht laufen, wurde nachts und noch mal tagsüber gestillt. Das Laufen fand ich blöder als das stillen für sie. Im Endeffekt konnte sie dann mit 15 Monaten laufen..

Aber - ja, man kann als Mutter bereit dazu sein. Ich war es ;). Gestillt nachts und nach der Kita habe ich sie noch bis sie 20 Monate alt war. Das ist auch vollkommen egal für die Kita, ob du sie noch stillst oder nicht nachts. Kinder können durchaus in dem Alter merken, dass Mama eben nicht da ist..
Ja, es gab ein paar Tränen in der Eingewöhnung. Das Mamaherz weint mit..
Aber unsere Eingewöhnung war super schnell rum und sie geht gern hin. Gerade haben wir einen leichten Dämpfer, aber das ist eher gerade der entwicklungsschritt, da sie ja bald 2 wird..

Es ist einfach ein euer Abschnitt in eurem Leben.

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Hallo Du,
ich empfehle Dir, wenn es finanziell möglich ist, auf Dein Bauchgefühl zu hören! !
Wir hatten auch vor, unser Kind mit 12 Monaten in die Kita zu geben. Während der Eingewöhnung habe ich abgebrochen und mein Kind bis 2, 5 Jahre zu Hause betreut. Ich habe es nie bereut. Mit 2,5 Jahren waren wir alle Kind/Mutter bereit für Kita.
Ähnlich ging es auch kürzlich meiner jungen Kollegin. Auch sie kommt nun verspätet (Sommer 25) aus diesen Gründen aus der Elternzeit zurück.

Bearbeitet von snoopy1510
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Abgesehen von dem finanziellen Aspekt, solltest du dich fragen, ob du die Entwicklungsschritte, die dein Kind durchlebt, ganz bewusst miterleben willst. Mir scheint es, als ob du dein Kind noch Zuhause behalten willst. Auch wenn das nicht so alltäglich ist, würde ich dir empfehlen, dein Kind noch Zuhause zu lassen. Meine Mama hat mir Mal gesagt, die ersten Jahre mit dem Kind sind irgendwie die schönsten. das kommt nicht mehr wieder

Bearbeitet von Barbara47
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Ich würde mein Kind nicht so früh in die Kita geben wenn es nicht unbedingt sein müsste.
Es fällt einem als Mama auf jeden Fall leichter wenn die Kinder älter sind und gut sprechen können.

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Ich würde ganz klar mit Betreuung durch Papa mal anfangen und das du mal wieder was nur für dich machst. Du musst einfach sehen, dass du noch eine Frau ohne Kind bist, denn ich denke was dich stresst ist auch deine Mutterrolle gerade los zu lassen. Dazu wenn es geht die Eingewöhnung vom Papa machen lassen, was auch von den Kitas geraten wird, wenn die Mamas solche Probleme haben. Wenn du nicht bereit bist dein Kind abzugeben, wird es das Kind merken und es wird umso härter für euch beide.

Bearbeitet von Pinguinbaby89
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:) I feel you. Bei meiner Tochter, jetzt 2,5 , habe ich auch eher aus schlechten gewissem zugesagt, dass ich nach 1 Jahr zurück komme (auch als Versetzungsgefahrgründen, aber es haben auch alle so gemacht usw...) ixh konnte auf der Arbeit (in der Schule) überhaupt nicht ankommen, meine Gedanken waren immer bei meiner 14 Monate alten Tochter (der KiTa Platz kam auch noch sehr sehr kurzfristig, geplant hatte ich mit 18 Monaten, mein Mann wäre so lange bei ihr gewesen und DAS fiel mir schon schwer, aber hier sind die kita Plätze sooooo rar...) und dann machte er mir ihre mit 14 Monaten die Eingewöhnung... mein Mutterherz blutete :(
Sie machte sich gut, bis auf schlafen dort, dass war schon immer ein Drama, also fanden wir einen Mittelweg: statt bis 14 Uhr, holten wir sie nach dem Mittagessen um halb 12 ab. Dann war sie 2,5-4 std dort und sie hat es GELIEBT! Sie ist ganz toll dort reingewachsen, geht ultra gerne, hat super viel gelernt, ist sozial <3
ixh muss gestehen, da mein Mann dann einen neuen Job gefunden hat, musste ich nochmal Elternzeit nehmen, das war kacke von der Orga her, aber was soll's...
Wir bereuen NICHT, dass sie so früh ging, aber nur, weil sie nickt so lange blieb. kleine kinder, die mir etwas über einem jahr gleich 7-8 std bleiben also bis 14 uhr oder bis 16 uhr, tun mir häufig leid und ich bin sooooo dankbar, dass die KiTa das unterstützt hat :)

trotzdem sage ich ehrlich: bei meiner zweiten Tochter, die jetzt auf dem Weg ist, liebäugel ich damit, mir direkt 2 Jahre Elternzeit zu nehmen...