Hallo,
Meine Tochter ist 20 monate alt und will noch sehr häufig gestillt werden, Den schnuller wollte sie ab dem 9. monat wo die oberen zähne kamen gar nicht mehr. Sie isst eigentlich ziemlich gut vom Familientisch mit. Flasche wollte sie nie haben von Anfang an. Ich gehe eigentlich einmal die Woche den ganzen Tag arbeiten und da wird sie dann um die zehn stunden nicht gestillt. Und auch wenn wir draussen sind ist sie abgelenkt und denkt gar nicht an das stillen. Aber wenn wir beide alleine zu Hause sind kommt sie immer wieder und weint wenn ich sie versuche abzulenken :( wenn wir draussen sind schläft sie im kinderwagen ein. Zu Hause stille ich sie immer in den Schlaf, was anderes funktioniert leider überhaupt nicht wenn sie mit mir ist. Mit dem Papa schläft sie aber ein da sie weiss da gibt es die Brust nicht :( ich möchte es eigentlich immer mehr verringern bis wir es komplett weglassen können aber wir schaffen es einfach nicht. Mein mann schlägt vor das ich für 2-3 tage wo anders schlafe und er sie komplett alleine übernimmt. Ich weiss nicht ob das eine gute Idee ist. Habt ihr Tipps für uns?
Abstillen Kleinkind 20 monate
Ja der radikale Entzug ist hart aber aufjedenfall der effektivste Weg. Du musst halt standhaft bleiben. Natürlich weint sie dann. Die Kids weinen ja auch wenn der Schnuller weg soll oder andere liebe Gewohnheiten. Dass dein Mann übernimmt wäre doch super
Ich hatte auch ein Langzeit-Stillkind.
Und ja, zwischendurch gab es eine ganz blöde Phase, wo sie immerfort an die Brust wollte und dann doch nur kurz genuckelt hat.
Rückblickend war das zeitgleich mit dem Beginn der Trotzphase.
Sie hat meine Brust als ihren Besitz definiert und wollte sich ständig vergewissern, dass sie jederzeit dran darf. Durfte sie natürlich nicht
Für mich war das der Anfang von echter Erziehung. Nämlich, klar zu stellen, dass ICH entscheide, wann gestillt wird. Ok, sie darf anfragen, aber wenn ich nicht will, muss sie meine Grenze akzeptieren.
Ich habe dann ziemlich klar feste Zeiten bzw feste Abstände eingeführt. Feste Situationen eigentlich schon vorher, kurz nach dem 1.Geburtstag habe ich nur noch Zuhause gestillt.
Wichtig war, dass ich das im Kopf klar kriegte: sie braucht jetzt keine Nahrung. Stillen ist jetzt gerade unnötig und wird vor. eh nicht richtig funktionieren. Dann konnte ich deutlich und entschieden "nein!" sagen. Sogar mit Begründung "ich will jetzt nicht". Ihren Frust musste ich dann mit aushalten.
Leichter wurde es um den 2.Geburtstag herum.
In dem Alter entwickeln die Zwerge die Fähigkeit, sich Situationen in der Zukunft vorzustellen. Ab da konnte ich sie vertrösten und habe z.b. das Abendstillen abgeschafft, indem ich jeweils erklärt habe "das machen wir morgen". Das hat sie beruhigt (ok, ich darf Stillen, aber nicht jetzt) und sie hat das gut akzeptiert.
Einen kompletten Entzug hätte ich persönlich nicht übers Herz gebracht, aber das ist ja total individuell.
Komplett abgestillt haben wir direkt vor dem 3.Geburtstag. Schon in den Monaten vorher haben wir das Stillen ab und zu vergessen, ich war mal 4 Tage auf Dienstreise, danach wurde wieder gestillt... und mit 3 war sie dann stolz, "groß" zu sein
Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man selbst klar und authentisch ist in dem, was man will. Dann kann das Kind das auch akzeptieren.
Viel Erfolg.
Guten Morgen!
Letztendlich musst du das selber wissen, ich persönlich würde die Methode mit dem kalten Entzug quasi nicht wählen! Das finde ich wirklich hart für das Kind, dass das ja gar nicht verstehen kann.
Meine Tochter ist auch 20 Monate alt und wir stillen noch. Es stört mich auch nicht und deshalb werden wir wohl auch noch eine Weile weiter stillen. Was wir aber in den letzten Monaten gemacht haben, ist das stillen nur noch zuhause stattfinden zu lassen. Das fand (und findet) sie auch manchmal blöd und traurig, hat sie aber jetzt gut akzeptiert.
Mein großes Kind habe ich mit 26 oder 27 Monaten abgestillt. Da konnte ich ihr vorher gut erklären dass die Milch leer ist. Sie durfte sich eine neue Trinkflasche für nachts aussuchen, da habe ich ihr dann auch erklärt, dass sie dann statt der Brust Wasser aus der Flasche bekommt wenn sie nachts aufwacht. Sie hat das gut verstanden. Natürlich war sie trotzdem traurig als ich sie dann nicht gestillt habe! Aber wir haben das zusammen gut ausgehalten und mit kuscheln, tragen und Trinken aus der neuen Flasche haben wir das geschafft! Es waren dann tatsächlich nur zwei unruhige Nächte und das Thema war durch.
Es ist unsere Stillbeziehung und wenn ich die beenden möchte, ist das natürlich total ok. Ich sehe es dann aber auch als meine eigene Aufgabe an, das mit meinem Kind zusammen gut zu Ende zu bringen und es zu trösten.
Viel Erfolg 🍀
Bei uns hat mit 22 Monaten auch nur der radikale Entzug geholfen.
In meiner Anwesenheit allerdings. Ich habe es ihr eine Woche vorher gesagt, dann die Tage heruntergezählt, in einer Woche ist die Milch alle, in 3 Tagen usw. und selbst nur noch Salbeitee getrunken. Der erste Tag war schwierig, der zweite nur noch leichtes Gemecker, ab dem 3. war es nie wieder ein Thema.
Ich hatte nach etwa einer Woche noch etwas Probleme, da habe ich mit einer Handpumpe etwas Druck rausgenommen, das ging dann auch nach 3 Tagen wieder.
Insgesamt war es für uns beide viel einfacher als befürchtet.
Nur Mut, wenn du wirklich willst, klappt das schon.