Feierabend als Stillmama

Hallo :)
Eins vorneweg, ich möchte nicht abstillen.
Ich möchte mich in diesem Beitrag auch nicht über mein Kind, oder über die Situation beschweren. Ich erhoffe mir vielleicht ein paar Tipps, oder einfach Erfahrungen von Mamas, die mit mir im selben Boot sitzen.
Mein Sohn ist jetzt genau ein Jahr alt. Er wurde von Anfang an gestillt und es hat immer einwandfrei geklappt. Auch jetzt nach einem Jahr genießen er und ich es noch sehr. Trotzdem ist es für mich momentan sehr anstrengend. Ich stille ihn zum Einschlafen und das klappt auch wunderbar. Meistens schläft er schon nach 10 Minuten ein.
Nun ist es aber so, dass er nach 20 Minuten wieder wach wird. Und so geht das Spiel dann den ganzen Abend. Ich stille ihn dann wieder in den Schlaf und nach 20 Minuten ist er wieder wach. Ich habe also nie wirklich Feierabend. Gerne würde ich Abends noch ein paar Dinge erledigen, oder einfach nur mal zur Ruhe kommen. Leider ist mir das aber nicht möglich. Auch Nachts (er schläft bei uns im Bett) wird er jede Stunde, wenn ich Glück habe alle zwei Stunden wach.
Ich denke am Hunger liegt es nicht, er möchte einfach nur meine Nähe.
Ich genieße das auch wirklich sehr und in ein paar Jahren werde ich mir die Zeit zurücksehnen, aber es zehrt sehr an meinen Nerven.
Selbst beim Mittagsschlaf wird er nach kurzer Zeit wach und ich muss mich zu ihm legen und ihn stillen. Manchmal muss ich dann auch bei ihm bleiben, weil er sonst gar nicht mehr weiter schläft (Abends und Tagsüber). Wir haben noch eine große Tochter (5 Jahre), die dadurch zurückstecken muss. Gerne würde ich mit ihr während des Mittagsschlaf exklusiv Zeit mit ihr verbringen, aber das ist nicht möglich.
Unsere Zweisamkeit leidet natürlich auch sehr darunter. Intimität und Zärtlichkeit gibt es seit seiner Geburt gar nicht mehr. Dafür habe ich einfach keine Zeit und keine Nerven. Mein Mann versteht das natürlich und macht mir da keine Vorwürfe. Trotzdem macht es sich natürlich doch etwas in unserer Ehe bemerkbar. Er würde mir auch gerne helfen, aber mein Sohn akzeptiert ihn einfach nicht als Einschlafbegleitung. Das haben wir schon oft probiert.
Geht/ging es jemandem hier genauso?
Habt ihr Tipps für mich?
Ich würde Abends einfach gerne mal 1-2 Stunden meine Ruhe haben (hört sich so gemein an😱🙁)

Liebe Grüße 👋🏼

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Hallo!
Meine Tochter ist auch gerade ein Jahr geworden und du beschreibst exakt unsere Situation. Ich muss nachts sicherlich gute 15 mal stillen. Teilweise hängt sie die ganze Nacht an meiner Brust. Ich kann weder zur Toilette noch was trinken. Kaum stehe ich auf wird sie wach. Ich würde mir auch oft wünschen mal etwas flexibler abends zu sein um auch mal zeit für mich zu haben. Aber es ist schon ok so, die babyzeit ist ja auch so schnell wieder vorbei. Mittags schläft sie meist auf dem stillkissen ein, dann versuche ich einfach selbst etwas die augen zu zu machen da ich nicht aufstehen kann wenn sie auf mir liegt 😄 ich würde abstillen auch nicht in Betracht ziehen. Ich denke irgendwann wird es von alleine weniger. So lange es für uns beide in Ordnung ist nehme ich alles in Kauf. Also fühl dich gedrückt du bist nicht allein 🤗

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<3

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Ich fühle mit Euch ❤️ Bei meiner Großen war es ganz genauso. Ich habe dann mit 15 Monaten aufgegeben und abgestillt obwohl ich es eigentlich gerne noch länger genossen hätte. Es hat nichts gebracht. Zwar hat sie Nachts dann durchgeschlafen allerdings auch nur bei mir im Bett und Abends war ich trotzdem die ganze Zeit bei ihr.

Es ist völlig verständlich, dass man auch mal Zeit für sich möchte und wenn es nur einfach mal für die Hausarbeit ist. Es ist dieser Zwiespalt zwischen: ich will für mein Kind da sein aber auch mal kurz durchatmen.

Wünsche Euch alles Gute und noch durchhalte Vermögen, irgendwann ist es wie bei meiner Großen: sie gehen 20 Uhr ins Bett und ihr hört nichts mehr von ihnen bis ihr halb sechs versucht, das Pubertier wach und in die Schule zu bekommen 😊

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Ich glaube bis du bereit zum abstillen bist, musst dus wohl aushalten, andere Möglichkeiten sehe ich nicht wirklich.
Außer dass dein Mann das evtl nochmal angeht mit Einschlafbegleitung aber da müsstest ihr euch halt auf einen langen Kampf mit viel Geheule einstellen, funktionieren würde es dann aber wahrscheinlich schon.

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„Außer dass dein Mann das evtl nochmal angeht mit Einschlafbegleitung aber da müsstest ihr euch halt auf einen langen Kampf mit viel Geheule einstellen,…“

Nein, das kann auch ohne langen Kampf und viel Geheule funktionieren! Als wir wirklich entschlossen waren, den Schritt zu machen (und es nicht nur mal zu probieren) ging es deutlich einfacher als gedacht und ohne langen Kampf mit viel Geheule… Klar, es war ein Prozess und es wurde auch der Unmut geäussert, aber das ist auch völlig ok und war nach einigen Tagen erledigt. Dafür habe ich wieder deutlich mehr Kraft für den Alltag und die Kids, das ist nicht zu unterschätzen.

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Kann natürlich auch problemlos gehen

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Du bist nicht allein.

Bei uns ging es circa ab 2,5 Jahren "besser". Jetzt mit drei Jahren bringe ich mein Kind stillend ins Bett und kann zügig (nach 5 Minuten) aufstehen und mein Ding machen. Hin und wieder kommt es vor, dass ich mich noch einmal kurz zum Stillen hinlegen muss.

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Du kannst auch nachts abstillen und tagsüber noch stillen. Das habe ich bei meinem Jüngsten mit 15 Monaten so gemacht.
Wäre das vielleicht ein Kompromiss? Und du musst natürlich nicht während des Mittagsschlafs stillen. Das abzugewöhnen wird erst mal anstrengend, aber lohnt sich.

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Ich kann dich verstehen und bewundere dein Durchhaltevermögen. Bei mir ging es irgendwann nicht mehr - ich musste wieder arbeiten und durch das Dauernuckeln am Abend war ich vollkommen erschöpft. Ich habe mich für das Abstillen mit einem Jahr entschieden und es war eine wahre Wohltat. Mein Mann konnte von da an vollkommen problemlos übernehmen und ich hatte endlich ein bisschen Zeit für mich. Auch war wieder ein bisschen mehr Zeit für die Partnerschaft! Ich verstehe aber auch alle, die nicht abstillen möchten.

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Bei meinem 2. Kind war es im dem
Alter ähnlich, wenn auch nicht ganz so extrem. Abends wurde er so jede Stunde wach und nachts mit Glück alle 1.5 - 2 Std. Ich muss gestehen, ich war absolut am Ende meiner Kräfte und im Nachhinein, hätte wir das schon viel früher ändern sollen. Was wir gemacht haben. Langsam geübt, dass der Papa das Kind ins Bett bringt - natürlich wurde vorher ausgiebig gekuschelt und gestillt - und dass der Papa die Nächte übernimmt. Ja, die ersten Abende gab es etwas Geschrei (ist auch ok, das Kind darf seinen Unmut äussern, ist aber beim
Papa auch gut aufgehoben), aber er hat sich recht schnell beruhigen lassen und nach einigen Tagen war der neue Ablauf recht gut etabliert. Nachts wurde ich anfangs öfter noch zum Stillen geweckt, aber eben nur 2 Mal und statt alle 1.5 Stunden. Es hat insgesamt einige Wochen gedauert, aber für uns war es die richtige Entscheidung. Wir haben uns seit der Kleine ca. 6 Monate alt ist, mit den Kids und Zimmern aufgeteilt (jeder ein Kind) und dann eben getauscht. Der Kleine schläft mit dem Papa jetzt deutlich besser und ich mit dem Grossen auch :-) Der Kleine ist jetzt 21 Monate alt und wird immer noch oft gestillt - nur halt nicht nachts, sondern uA gemütlich abends vor dem Schlafen und direkt morgens nach dem Wachwerden.
Was ich dir vor allem mitgeben will, auch ohne abstillen, kann es eine Änderung der Situation geben - nur Mut und natürlich Geduld!

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Ich habe mich damals für einen Mittelweg entschieden und das Einschlafstillen abgeschafft und damit auch mehr oder weniger von selbst das ständige Dauernuckeln in der Nacht.
Wir haben dann nur noch abends und morgens ausgiebig gestillt und tagsüber nach Bedarf.
Das war für uns die perfekte Lösung: Endlich wieder durchschlafen und abends Feierabend haben oder auch mal außer Haus gehen können und trotzdem musste ich nicht abstillen und habe die Stilleinheiten noch sehr genossen

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Ich verstehe dich, wir waren länger in der gleichen Situation. Wir haben dazu eine Schlafberatung gemacht. Wir haben dann zuerst einen Rhythmus tagsüber etabliert (nicht dauernd essen, sondern alle 2-3 Stunden) weil der dann oft auch in die Nacht übertragen wird. Und dann versucht Stillen und einschlafen/trösten zu trennen. Abends gibt mein Mann jetzt immer ein Fläschchen. Hat aber schon dazu geführt, dass ich insgesamt nicht mehr so oft stille.