Hallo zusammen,
in der letzten Zeit frage ich mich immer häufiger, ob das hier zu Hause noch ein normales Ausmaß an Autonomiephase ist bei unserem Sohn (bald 2,5 J).
Klar, was ist schon normal, aber wir sind als Eltern den ganzen Tag damit beschäftigt, ihn zurecht zu weisen, Nein zu sagen, ihn von irgendwas wegzuholen. Man kann bei ihm gefühlt noch so sehr eine Ja-Umgebung schaffen.
Um mal einige Beispiele zu nennen:
- er klettert auf die Malm Kommode, ruft vorher noch Mama, will damit in Richtung Fenster
- klettert auf den Hocker im Bad um das Wasser aufzudrehen
- auf dem Kinderfest rennt er einfach vor, reagiert dann auch nicht auf Stop. Wenn wir ihn hochnehmen, wird sich gewunden und getobt
- gefühlt bringt es bei ihm nichts nein zu sagen und ihn wegzuheben, er geht trotzdem an die Steckdosen etc
- Windeln wechseln : Mama fang mich. Ok, mache ich, gerne. Ist anfangs noch witzig, dann nehme ich ihn irgendwann hoch und es wird trotzdem gebrüllt
Es ist einfach nur furchtbar anstrengend und macht auch überhaupt keinen Spaß. Besonders wenn ich andere, gleichaltrige auch auf Familienfesten sehe, dann bin ich manchmal einfach neidisch; zumal es sich bei uns so anfühlt als wären wir permanent im Kampf miteinander..
Ist das wirklich noch Grenzen testen oder sind das schon irgendwelche anderen Auffäligkeiten?
Hat das jemand auch in so extremen Ausmaß?
Ausgeprägtes Grenzen testen schon auffällig?
Ich denke, dein Kind versteht es als Spaß.
Wenn er zum Windeln wechseln fangen spielen darf, warum nicht auch unterwegs?
Evtl vermischen sich für ihn Spaß und Ernst und die Grenzen sind für ihn unklar?
So ähnlich hab ich das beim Lesen auch gerade gedacht. Mein Mann ist auch so. Er macht aus allem ein Spiel und wundert sich dann, dass das Kind beim Anziehen lachend wegläuft. Er macht Faxen am Tisch und wundert sich dann, dass das Kind auch Blödsinn beim Essen macht. Usw. Da müssen wir noch nachjustieren
Vielleicht ist das bei der TE nicht so, aber fiel mir auch direkt als möglicher Ansatz ein.
Hi,
ich muss grade ein bisschen lachen, tut mir leid.
Bei uns ist es in vielerlei Hinsicht das Gleiche in grün.
Nein gibt's bei uns nur noch in akuten Gefahrensituationen - wer nicht hört muss fühlen. Soll heißen, wir sagen einmal lass die Finger von der Steckdose, wenn das nicht klappt kommt Madame auf den Arm und wir gehen woanders hin, am besten gaaaaaaaaanz weit weg. Natürlich tobt, brüllt und windet sie sich manchmal aber das ist dann eben so, wird begleitet und gut ist.
Sie klettert im Bad auf den Klapptritt um das Wasser anzumachen und um da einzuspielen - darf sie gerne machen. Bei uns wird maximal der Boden nass 🤷🏻♀️
Ich nutze dann die Zeit um mich mal 5 Minuten auszuruhen 😅
Wenn unsere im öffentlichen Raum wegläuft, dann ist es vorbei mit selber laufen, da diskutieren wir beide nicht mehr, dann müssen wir sie halt tragen oder wir gehen direkt wieder, dann gibt's eben kein Kinderfest - das hat 3 Male gebraucht, aktuell scheint sie es verstanden zu haben und bleibt bei mir oder meinem Mann an der Hand.
Es gibt sonst auch noch Kinderleinen - bin echt am überlegen für die letzten Wochen der Schwangerschaft (für alle Fälle) 😂.
Fangen spielen vorm Windeln wechseln - schwierig. Er versteht nicht, dass das Spiel irgendwann vorbei ist und will weiter spielen. Schlag ihm vor, dass ihr erst Windeln wechselt und dann spielen könnt. Ansonsten Wickelplatz aussuchen lassen - unsere will aktuell grundsätzlich mitten im Wohnzimmer auf dem Boden gewickelt werden, holt sich sogar ein Kissen, damit es fürs Köpfchen bequem ist 🤭 - die Kämpfe ums wickeln haben dadurch jedenfalls aufgehört.
Wenn wir wirklich Zeitdruck haben, dann guckt sie bei YouTube ein paar Minuten die Sendung mit der Maus, Hauptsache wir kommen rechtzeitig los.
Aber manchmal liegen bei mir die Nerven ebenfalls blank, dann wird auch geschimpft und laut geworden. Habe nur festgestellt, dass es nichts bringt, das ist nur mein Frist darüber das es nicht so läuft wie ICH es gerne hätte. Da Madame eine eigene Person ist, muss sie es nicht so wollen wir ich will, da müssen wir andere Wege finden.
Manchmal hilft es wenn ich sie Pseudoentscheidungen treffen lassen a weckehr Becher oder welche Hose 🤷🏻♀️
Vielleicht hilft dir das.
LG und starke Nerven
Anstrengend ist es bei uns auch manchmal, ja. Aber ich bin da auch Realist: es ist genau dort anstrengend, wo ich lax im Grenzen setzen bin. 😉 Meist machen mir Juniors Ideen dann nur etwas mehr Arbeit und das nehme ich in Kauf. 😅 Zum Beispiel, dass er ausschließlich in meinem Blumenkasten baggert und seinen Sandkasten mit dem Popo nicht anschaut. Es nervt, weil ich jeden Tag die Erde wieder auf der Terrasse zusammen kehren kann. Aber gut.... Wenn's ihm Spaß macht.... 🤷🏼♀️🙈
Sind eure Steckdosen gesichert? Dann lass ihn halt mal spielen. Oder bitte ihn vielleicht für dich den Stecker zu ziehen, wenn du staubsaugst oder ihn einzustecken, also Steckdosennutzung unter Aufsicht. So lief das hier und Steckdosen sind komplett uninteressant für Junior. Oder du gibst ihm eine Steckerleiste die nicht eingesteckt ist zum angucken und probieren?
Das fangen zum Windelwechseln ist sehr unglücklich, weil es da kein richtiges Ende gibt. Mein kleiner Mann rennt auch gern, bevorzugt um den Tisch oder den Flur hoch und runter. Da kann ich sagen: "noch 1 letztes Mal, dann wird xy gemacht". Es hat also ein klares Ende. Vielleicht sollte sich dein Kind lieber 1 Spielzeug holen und dann mit zum wickeln nehmen? Das klappt bei uns nämlich sehr gut.
Auf Hocker und Co wird hier auch geklettert. Das ist mir egal. Unsere Fenster sind gesichert, dass er sie noch ein paar Jahre vermutlich nicht aufbekommt, ansonsten können sie abgeschlossen werden. Ansonsten solltest du Kletterobjekte vom Fenster weg stellen, wenn das bei euch eine Gefahr darstellt.
Mit Wasser matscht Kind immerzu draußen auf der Terrasse. Da steht direkt dauerhaft eine kleine Plastikwanne mit Wasser für ihn. Da muss er gar nicht ans Waschbecken und das halbe Bad fluten. 😁
Klingt für mich völlig normal. Klarheit ist wichtig. Kinderfeste machen mit meinen Kindern in dem Alter noch wenig Sinn, aber wegen dem älteren Kind sind wir dann doch manchmal auch mit Kleinkind dort. Das Kleinkind bekommt aber nicht die Gelegenheit wegzulaufen, sondern muss an den Hand bleiben und wenn das nicht klappt im Buggy und wenn das nicht klappt verlässt jemand mit dem Kind das Fest und der andere Elternteil bleibt beim großen Kind. Ohne 1:1 Betreuung ist sowas aktuell nicht möglich. Wird aber schon besser, mit 1,5 war es schlimmer. Mit 3,5 wird es sicher noch leichter. 2 ist halt ein anstrengendes Alter bei den wilderen Kindern.
Wasserhahn verhindere ich, wenn ich Energie habe, aber wenn nicht, darf ein bisschen mit kaltem Wasser gespielt werden, da bin ich weniger klar. Das macht auch das ältere Kind noch gerne mit und sie spielen und kichern dann länger friedlich miteinander mit dem Wasserhahn. Manchmal müssen sie danach eine Pfütze aufwischen, tun sie dann auch. Und sie wissen, dass sie kaltes Wasser nehmen müssen.
Fangen spiele ich mit Kindern in dem Alter lieber gar nicht. Entweder ich stehe so nah dran, dass kein weglaufen möglich ist, oder ich habe Zeit und lass das Kind laufen und warte ab, bis es wiederkommt (klappt öfter als gedacht).
Insgesamt kenne ich alle genannten Situationen von beiden Kindern. Am schlimmsten war es bei meinen mit 1,5 Jahren, aber sie waren auch schon sehr früh in der Autonomiephase. Ich kenne viele Kinder, die mit 2,5 Jahren noch so sind.