Hallo ihr Lieben
Ich bräuchte mal bitte euren Rat, ich weiss aktuell nicht mehr, wie viel Geduld und Nerven ich noch brauche, um die Bedürfnisse oder eventuell auch Problem meiner Tochter zu verstehen und endlich wieder Ruhe in unser Leben zu bringen.
Ich bin Mama einer Tochter (sie wird im August 4 / Einzelkind). Wir hatten eine super tolle Schwangerschaft, Säuglingszeit etc. und wurden von Freunden und Familien die ersten 3.5 Jahre ständig benieden, ein sooooo tolles Kind zu haben.
Anfang des Jahres, hat sich jedoch plötzlich vieles geändert und seit Februar ist diese ständige "Unzufriedenheit" gefühlt ein Dauerzustand bei uns und der ganz normale Alltagswahnsinn.
Mir ist bewusst, dass Kinder einfachere und auch schwierigere Zeiten haben und auch vieles eine Phase ist, aber ich erkenne mein Kind so oft nicht mehr wieder und weiss auch langsam echt nicht mehr, was ich noch machen kann.
Meine Tochter ist fast jeden Tag schon eine Stunde nach dem Aufstehen wieder müde, obwohl sie ca. 11 Stunden (20.00-07.00) in der Nacht durchschläft. Sie kann sich keine zwei Minuten alleine beschäftigen, liegt dann aufs Sofa oder auf den Boden und nörgelt nur rum... wenn ich dann mit ihr spielen will, möchte sie das oft nicht und wenn dann doch, wird mir die ganze Zeit gesagt, was ich zu tun habe und ich kann nichts richtig machen. Im gegenteil, wenn dann was nicht klapt (z. B. Knöpfe bei den Puppenkleidern schliessen) bin ich schuld und sie schreit mich an. Sie klagt 3-4 mal die Woche über Bauchschmerzen (wir waren mehrfach beim Arzt und haben etliches abgeklärt, aber nichts gefunden).
Wenn ihr etwas nicht passt, und das können auch ganz kleine Dinge sein, wie z. B. keine Schokolade am Vormittag oder das nachhause gehen vom Spielplatz, dann kann sie rumschreien, um sich schlagen, und lässt sich nicht mehr beruhigen, bis sie erschöpft und müde ist und am Ende gar nicht mehr weiss, weshalb sie weint.
Wenn sie ab und an nach dem Mittag ein kurzes Powernap machen will und ich sie nach 30 Minuten wecke, ist der ganze Nachmittag schlecht gelaunt. Sie weint und jammert rum...Mama, Mama, Mama... wenn ich sie jedoch auf den Arm nehmen und trösten will, sagt sie mit Wimmerstimme, dass ich sie nicht anfassen darf oder ist einfach nur frech zu mir.
Von der Kita, den Grosseltern und anderen Bezugspersonen höre ich nur Gutes. Alle sagen, dass sie aufgestellt, aktiv und anständig ist. Ich bin froh, dass es auswärts gut klappt, aber ich möchte ja auch nicht immer nur der Fussabtreter sein.
Mein Mann und unsere Tochter haben auch ein gutes Verhältnis, wenn mein Mann mit ihr allein ist, meldet er, dass alles top gelaufen ist, aber sobald wir zu dritt sind, ist sie sooo oft am Nörgeln, unzufrieden und anstrengend, Auch will sie immer, dass ich sie ins Bett bringe, tröste, etc. Mein Mann darf nur, wenn ich nicht zuhause bin. Irgendwie kann das doch nicht sein, dass mein Kind gefühlt immer mich will, aber zu allen «lieb» ist, ausser zu mir. Es geht bald so weit, dass ich mir wünsche, nicht mehr mit meiner Tochter allein zu sein, da ich weiss, dass sie in solchen Situationen völlig austickt. Sobald andere dabei sind, geht es schon viel besser und wenn ich ganz weg bin, funktioniert angeblich immer alles super.
Die Situation macht mich echt müde und vor allem sehr traurig, da ich auch schon vieles probiert habe, wie mehr Zeit zu zweit, weiniger Zeit zu zweit, Kinesiologie, ich habe auch schon 2 Erziehungsratgeber gelesen, aber irgendwie ändert alles nicht. Deshalb würde ich mich riesig freuen, wenn ihr mir Tipps geben könnt, fall ihr ein solches Verhaltensmuster kenn oder selbst erlebt habt.
Vielen Dank und einen schönen Tag.
Liebe Grüsse
Sabrina
Ich verstehe die Bedürfnisse und Probleme meiner Tochter (4Jahre) nicht mehr :(
Dein Beitrag kam über den Ticker, sonst hätte ich ihn nie mitbekommen.
Ja, ich kenne das von meiner mittlerweile 12 jährigen Tochter. Einmal im Jahr drückt da jemand die Resettaste und der Reload kann sich ewig hinziehen.
Was du da beschreibst klingt für mich wie ein ganz normaler Entwicklungsschub....genauso plötzlich, wie er anfängt, genauso plötzlich ist er dann vorbei....irgendwann, kann aber echt dauern.
Ich habe mich in den Zeiten trotzdem gut selber abgegrenzt und auch Grenzen gesetzt. Vor allem aber, das Ganze nicht persönlich genommen. Damit bin ich super gefahren.
Sicherlich anstrengend, keine Frage. Aber ich ahne und vermute aktuell, das das alles nur die Vorbereitung und Abhärtung für die Pubertät war.
Wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich mich früher echt immer gefreut, wenn es wieder los ging, denn danach stand ich immer fasziniert vor meinem Kind....wahnsinn, wenn der Neustart vollzogen war. Mittendrin hätte ich sie auch mal gerne an die Wand genagelt, logisch. Und es war auch für mich immer ein Zeichen, das sich auch im Zusammenleben eine Veränderung anbahnen wird. Unsere Kinder entwickeln sich immer weiter, auch eben holprig.
Vielen Dank für deine Nachricht, dann heisst es wohl einfach Arschbacken zusammenkneifen...
Bin einfach langsam wirklich müde von dieser Phase, da wir sie bereits seit fünf Monaten mitmachen...
Ich schreib dir mal eine PN, wenn es ok ist.
Ja sehr gerne.
Einen Tipp habe ich nicht wirklich, außer Augen zu und durch.
Aber wir hatten jetzt gerade vor dem vierten Geburtstag auch so eine Phase, die einfach richtig ätzend war. Ständig unzufrieden, der Papa durfte nichts machen - das ging sogar soweit, dass sie zu ihm sagte, dass er ihr beim Essen nicht gegenüber sitzen soll (er sitzt schon immer da), zur Oma wollte sie nicht und sogar das Abgeben im Kiga war schwer.
Nach zwei Wochen wurde es besser, nach drei war sie wieder sie selbst.
Danke für deine Nachricht...
Ich hoffe wirklich, dass das bald ein Ende findet. Wir sind im fünften Monat mit diesem Zustand und langsam aber sicher bin ich echt müde vom ewigen "Theater".