Kind so hibbelig - macht mich verrückt

Hallo ihr lieben,

ich suche Tipps von Eltern mit ähnlichen Kindern. Mein Sohn (2,5) ist oft sehr aufgedreht. Er hat zwar auch ruhige, konzentrierte Phasen, dreht aber viel häufiger komplett auf. Wenn andere Kinder dabei sind, ist er gar nicht mehr zu halten und mimt den Clown vor allen, stachelt alle anderen an, bis sich vor lauter Wildheit jemand verletzt.

Allein daheim ist es zwar deutlich besser, aber diese Unruhe macht mich trotzdem einfach fertig. Immer wird gezappelt, pausenlos gesprochen und alleine das super schnelle Atmen, wie ein Marathon Läufer…
Ich hab das Gefühl, seine Unruhe überträgt sich ganz stark auf mich. Ich halte es einfach kaum aus, wenn ich ihn umziehe, Zähne putze, vorlese und er ein so hohes Aktivitätslevel an den Tag legt. Wie beschrieben, ist alleine dieses hektische Atmen für mich die Hölle.

Habt ihr Tipp? Wie schottet man sich selbst ab?
Ich merke, dass ich mein Kind immer unausstehlicher finde (aus diesen und auch anderen Gründen). Danke für jeden hilfreichen Kommentar!

Liebe Grüße

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Hey!

Wie ist denn das Feedback aus dem Kindergarten?
Hat dein Kind genug Auslastung?

Warst du als Kind anders?

Liebe Grüße
Schoko

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Bei der Tagesmutter ist er genauso, ja

Ich war lt. meiner Mutter ein sehr anstrengendes Kind, hatte aber diese Unruhe eher nicht

Es gibt echt auch super ruhige Momente. Ich kann nicht ausmachen, was in den Situationen anders ist.

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Hat er denn dann vielleicht mehr Bewegung, weniger TV oder Zucker oder interessiert es ihn dann mehr, was ihr gerade macht?

Im Grunde dachte ich, dass er halt ein aufgebrachtes Kleinkind ist. Gerade bis zum 4. Geburtstag entwickeln sich die Kinder ja nochmal richtig, unseres ist dann auch viel ruhiger geworden.

Hellhörig bin ich geworden, als du sagtest, wie sehr dich sein Verhalten triggert. Ich habe ADHS und kann es schlicht nicht ertragen, wenn jemand außer der Wirkzeit meiner Medis in meiner Anwesenheit hampelt. Das macht mich sooo kribbelig.

"hatte aber diese Unruhe eher nicht"
Bist du denn nun immer tiefenentspannt und innerlich ruhig?

Ich war weniger unruhig als Kind- wenn ich es war, dann gab es Ermahnungen und Ärger. Also habe ich die Hyperaktivität eher anders kanalisiert.

Bearbeitet von schokofrosch
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Mein Sohn ist auch auffällig "wild", ich wurde auch schon von der Kita darauf angesprochen.
Er hat teilweise auch ständig irgendwelche Geräusche gemacht, das erinnert mich an das von dir beschriebene hektische atmen. Inzwischen ist er 3,5 und ich finde viele komische anwandlungen haben sich von alleine erledigt ☺️

Wenn du selbst unruhig wirst ist das häufig eine erlernte Reaktion, also z.b. wenn deine Mutter dich für deine Unruhe oft gemaßregelt hat, hast du diesen Impuls jetzt automatisch auch bei deinem Sohn. Manchmal hilft es mir in ähnlichen Situationen mir sowas bewusst zu machen.

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Meine Tochter ist zwar erst 11,5 Monate, aber sie ist auch entweder ruhig und kann sich dann sehr lange fokussiert selbst beschäftigen oder total unruhig und angespannt, mit hektischen Bewegungen, schrillem Schreien, Kopf hin und her werfen und sehr schneller Atmung. Bei ihr wurde eine Regulationsstörung festgestellt. So blöd es vielleicht klingt, aber mir und meinem Mann hat die Diagnose sehr geholfen, einen besseren Umgang damit zu finden. Mich strengt es zwar auch an, aber ich weiß, woher es kommt und das es für sie ja auch nicht schön ist. Deshalb überwiegt das Gefühl, ihr helfen zu wollen. Allerdings habe ich den Vorteil, dass sie noch 2x am Tag schläft und ich in der Zeit wieder Energie tanken und zur Ruhe kommen kann. Wart ihr schon mal beim Kinderarzt deswegen?

Bearbeitet von Anja78
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Danke, ja, die Regulationsstörung wurde bei ihm auch festgestellt. Wir waren auch zwei mal im spz deswegen. Ergebnis: völlig normal entwickeltes Kind🙈

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Ein SPZ wäre womöglich die falsche Adresse. Ich würde aufgrund deiner Vorerkrankung eher in eine ADHS-Sprechstunde für Kinder und Jugendliche gehen. Klar, haben ADHSler Schwierigkeiten, sich zu regulieren.

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Hier auch, dasselbe alter.

Mein Sohn kann keine Sekunde still sitzen, er ist wirklich pausenlos in Bewegung. Selbst wenn ich ihm den Fernseher anmache, schaut er maximal 5 Minuten und das war’s. Er spielt, fährt mit seinem Bobbycar durchs Haus, klettert, räumt Schubladen aus, will draußen Fahrrad fahren, im Garten spielen, auf den Spielplatz, Roller fahren, usw.

Was ich von Anfang an gemacht habe war ihn komplett alleine in räumen zu lassen. Ich hab ne Kamera aufgestellt, bin dann nach nebenan in die Küche, oder ins Bad. Und hab ihn einfach machen lassen. So hat er mit der Zeit wirklich gut gelernt sich alleine zu beschäftigen und ich konnte ihn trotzdem zu seiner Sicherheit beobachten. Also ist es mittlerweile so, dass er ganz gut alleine spielen kann und nicht immer meine Anwesenheit oder meinen Input braucht. Das tut natürlich gut, so kann ich etwas Haushalt schaffen oder auch einfach mal duschen gehen.

Ich habe mich oft auch stressen lassen von seiner hibbeligen Art, aber irgendwann hab ich verstanden, dass ich einen Weg finden muss damit klar zu kommen wenn ich nicht Dauer gestresst sein will. Also hab ich es einfach akzeptiert und angenommen, dass er so ist und aus der Situation das beste gemacht. Wenn er zb zu wild wird oder weint, bleibe ich komplett ruhig und frage ihn ob er kurz zu mir auf den Arm möchte. Meistens möchte er und dann nehm ich ihn hoch, geh ne Runde während ich ihn kuschle und in der Zeit fährt er runter.

Wenn er einfach zu wild wird, kann mein Ton auch etwas schärfer werden. Da ich wirklich selten laut werde oder schimpfe, fruchtet das dann auch sofort, dann weiß er, er hat ne Grenze überschritten. Da wären wir wieder bei Bedürfnisorientiert, das ist dann nämlich MEIN Bedürfnis. Und das hat er mittlerweile verstanden, dass man auch auf andere Rücksicht nehmen muss und dass es eben regeln gibt. Und ich erkläre ihm auch ganz oft, da wir häufig in der Situation sind, dass nur weil andere Kinder etwas dürfen, das nicht heißt, dass er das auch darf oder dass das richtig ist. Versteht er schon recht oft, aber gibt natürlich noch Situationen wo wir weiter daran arbeiten.

Das ist aber erziehungsarbeit die ich von Geburt an so gehalten habe, das kam natürlich nicht von heute auf morgen. Bis wir soweit waren wie jetzt, hat es eben 2,5 Jahre gedauert.

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Klingt echt super! Ich freu mich sehr für euch, dass ihr euren Weg gefunden habt!

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Ich verstehe dich sehr gut.
Mein Sohn ist auch 2,5 und hat ebenfalls so eine Unruhe, die ich gar nicht richtig beschreiben kann.
Auch er ist echt schnell aus der Puste und hat so ein hektisches Atmen. Das macht mich auch nervös.
Er kann zwar mal mit uns 10 Minuten ein Buch gucken, aber im Großen und Ganzen stellt er einem die Bude auf den Kopf zu Hause. In der Betreuung heißt es, er sei halt aktiv, aber alles altersentsprechend. Ich sehe auf jeden Fall den Unterscvied zu Gleichaltrigen, das macht mich oft auch traurig weil ich mir zwischendurch auf wünsche, einfach zu Hause mal mit ihm sitzen und spielen zu können.