Kleinkind weinen lasen? Haus aufräumen

Bei uns klappt es meistens gut, wenn wir ihn miteinbeziehen. Er übernimmt dann auch kleine Aufgaben (oder glaubt, dass er das tut). Oder, er darf auf dem Staubsauger reiten (das liebt er!).
Oder der große Bruder eilt zur Rettung, tröstet ihn und spielt mit ihm.

Aufräumen geht ja fix "nebenbei" - also während ich eigentlich mit dem Kind spiele nutze ich dann die kurzen Momente wo es sich selbst beschäftigt um schnell ein paar Dinge weg zu räumen, das Bett zu machen, ne Waschine Wäsche anzustellen, Staub wischen ...

Nicht alles auf einmal - immer so 2-3 Minuten, bisschen hier, bisschen da - dann wieder intensivere Zeit mit Kind.

"Längere" Dinge wie Wäsche aufhängen/abnehmen, Staubsaugen, Geschirrspühler ein- und Ausräumen mache ich:
Entweder mit Kind gemeinsam, wenn Kind nicht da (oder beim Mann), oder - wenns schnell gehen muss/ich genervt bin/ ... auch mal Kind mit Schnuller in der Trage (Rücken).
Da wäge ich aber immer ab, wie wichtig es jetzt ist dass ich aufräume. In der Regel reichen die 20 Minuten vor der Arbeit (Kind ist da schon vom Mann zum KiGa gebracht worden) und die 20 Minuten Abends wenn Papa mit Kind spielt völlig aus für die Grundgreinigung. Größere Sachen (Bad putzen, Boden wischen, ...) werden am Wochenende gemeinsam gemacht. (meist geht einer Vormittags auf den Spielplatz, der Andere putzt intensiver die Wohnung).

Aber ein Großteil an hausarbeit nimmt tatsächlich die Mahlzeiten vor- und Nachbereitung ein (Kochen und anschließend alles womit das Kind in berührung gekommen ist sauber machen ^^) - durch 3 Mahlzeiten im kindergarten sparen wir uns das natürlich.
Am Nachmittag machen wir trotzdem öfter mal gemeinsam Waffeln, Pfannkuchen, Obstsalat, ...
Da klappt das mit dem lernturm eigentlich sehr gut - auch zum Sauber machen.

Ich glaube die Leute wollen einfach nicht zugeben, dass sie ihre Kinder auch mal weinen lassen 😉
Vermeiden kann man es doch gar nicht. Wenn Junior unbedingt die Messer oder Teller aus der offnen Spülmaschine haben möchte, dann heißt es Nein, das Zeug wird schnell aufgeräumt und wenn er weint, dann lasse ich nicht alles stehen und liegen, um ihn zu trösten.
Ein bisschen Frust schadet niemandem.

Hi,
Also ich versuche herauszufinden ob er ein Bedürfnis hat was er nur mit mir stillen kann oder ob er gerade einfach keine Idee hat wohin mit sich.
Im ersten Fall unterbreche ich meine Arbeit, im zweiten nicht.
Das weiß ich natürlich nicht immer sofort und manchmal hat er auch schon richtig losgeheult weil ich dachte er hat nur Langeweile, dabei wollte er an die Brust.

Ich lasse zum Beispiel wenn er am Rockzipfel hängt „aus versehen“ was fallen was ihn interessieren könnte.

Oder wenn ich ihn hochgenommen habe und merke, eigentlich braucht er mich gerade nicht oder er wollte nur sehen was da oben passiert, dann tue ich so als würde ich irgendeinen Schrank aufräumen an den er ran darf. Dann möchte er da hin und ich lass ihn.

Ich denke wenn das Kind aus Langeweile weint ist es gut ihm den Frust ich zuzugestehen.

Auch finde ich nicht dass du ein schlechtes Gewissen haben musst. Ich denke die Kinder spielen oft alleine viel schöner und besser als mit den Eltern.
Ich habe da oft den Eindruck ich bin viel zu rigide. Also zum Beispiel dass ich ihm dann was von unter der Couch schnell wieder vorhole, er aber gerade an dem runterkriechen viel Spaß hat.

Ich lese aus deinem Beitrag ein bisschen heraus dass du dich fragst ob du dein Kind vielleicht zu schnell immer hochgenommen hast als es noch jünger war und dass es deshalb jetzt so an dir hängt.

Ist das richtig?

Ich glaub, da muss man zwischen meckern und weinen lassen unterscheiden. Ich kann beides leider nicht wirklich gut und bin da wie du - ich habe meine Tochter auch nie schreien lassen und mache es immer noch nicht (bald 17 Monate). Es bleibt einiges liegen und mein Mann macht nach der Arbeit auch noch ein wenig was im Haushalt und kocht.

Ich lasse sie viel mithelfen (mir die Wäsche anreichen, Plastikbecher/Teller in oder aus der Spüle holen, Gemüse waschen, etc.) und habe sie, wenn sie darauf keine Lust hat und Nähe möchte, immer noch oft in der Trage. Beim staubsaugen sogar täglich.

Vielleicht wären das auch Ideen für dich. Mich stresst es nämlich unheimlich, wenn sie meckert/weint und ich kann es wirklich schwer ertragen - da bevorzuge ich eine unaufgeräumte Wohnung, schnappe sie mir und unternehme etwas mit ihr, damit wir beide runterkommen können.
Wahrscheinlich bin ich die schlechteste Hausfrau seit langem, aber dafür hoffentlich eine gute Mama 😅.

Ich habe meine Tochter nicht weinen lassen, um den Haushalt zu machen. Das Alter war anstrengend, da sie sehr nähebedürftig war und sich nicht allein beschäftigt hat. Vieles ist liegen geblieben und beim Kochen hatte ich sie oft auf dem Arm oder in der Trage. Mit 1,5 ist es auf einmal besser geworden. Sie war zufrieden im Lernturm und hat angefangen alleine zu spielen.
Jetzt mit über 2 ist es ziemlich entspannt, den Haushalt zu machen, sie hilft gern mit und wenn sie fertig ist geht sie spielen. Beim Abspülen bekommt sie eine Wanne mit Wasser, ein paar Gefäßen und einen Schwamm, dann kann sie pritscheln.
Sie fand und findet trotzdem noch genug, was sie stört, um den Umgang mit Frust zu üben 🤔🙈😅 ich finde, da muss ich nicht zusätzlich noch welchen erzeugen, der nicht unbedingt nötig ist.