Spielen mit Kleinkind unfassbar langweilig

Hallo ihr Lieben,

ich wende mich an euch weil ich mittlerweile einen sehr großen Leidensdruck entwickelt habe.
Wenn ich weiß, dass ich am nächsten Tag über mehrere Stunden alleine (also ohne meinen Mann) für unser Kind verantwortlich bin, dann bekomme ich fast schon Angst Gefühle bzw ganz starken Widerstand meines Körpers.
Ich finde es einfach (es tut mir leid für die Ehrlichkeit) unfassbar langweilig unser knapp 2 jähriges Kind zu betreuen.
Mir würden auch keine Tätigkeiten einfallen die uns beiden Spaß machen. Entweder etwas macht nur mir Spaß oder nur meiner Tochter.
Diese Langeweile überträgt sich mittlerweile total auf meinen allgemeinen Gemütszustand. Ich erwische mich immer häufiger wie ich einfach nur da sitze und nichts mache und nur meinem Kind zuschaue. Meiner Tochter gegenüber finde ich es etwas unfair dass ich so lustlos und uninteressiert bin. Bzw bin ich nicht wirklich uninteressiert sondern das sieht dann so aus. Ich finde es spannend was mein Kind macht, allerdings habe ich mittlerweile nicht mit die Kraft ihr die ganze Zeit hinterher zu rennen und mich ständig mit etwas Neuem beschäftigen zu müssen (da sie eine Aufmerksamkeitsspanne von höchstens wenigen Minuten hat).
Raus gehen machen wir jeden Tag. Ich bin nur mittlerweile echt verzweifelt um die Zeit drum herum, da ich wirklich unter dieser Unterforderung leide und es meinem Kind auch nicht zumuten möchte.
Ich möchte auch nicht jeden Tag zu meiner Familie, da sie oft Grenzen überschreiten und auch einfach nicht jeden Tag können.
Ich hatte in den letzten Wochen bestimmt ca 5 mal Sekunden Schlaf während der Betreuung meines Kindes. Einfach weil ich es so einschläfernd finde mittlerweile.

Ich frage mich auch mittlerweile ob ich bisher vielleicht einfach viel zu viel gemacht habe und jetzt gewissermaßen ausgebrannt bin…
Bisher habe ich mein Kind auf jeden Schritt verfolgt und bei allem mitgemacht und mitgespielt. Das ging soweit, dass ich mich und den Haushalt einfach komplett vernachlässigt habe.
Jetzt vor einer gewissen Zeit habe ich gemerkt, dass ich nicht ewig so weiter machen kann da ich die Autonomie meines Kindes komplett vernachlässigt habe. Ich habe auch andere Familien verglichen und gemerkt, dass bei vielen die Kinder viel mehr von selbst Initiative ergreifen und oft „nebenher“ laufen.

Habt ihr Tipps wie ich das ganze irgendwie in Balance kriegen kann, also ihr den Raum geben sich zu entwickeln aber gleichzeitig auch anwesend sein….?

Bearbeitet von Apfelbaumchen
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"Bisher habe ich mein Kind auf jeden Schritt verfolgt und bei allem mitgemacht und mitgespielt. Das ging soweit, dass ich mich und den Haushalt einfach komplett vernachlässigt habe. "

Nun, du gibst dir selber die Antwort, bzw. hast das Problem erkannt. Lass sie einfach mal alleine spielen! Und wenn es nur 5 Minuten sind. Oft brauchen sie etwas Hilfe beim ins Spiel finden, wenn sie dann vertieft sind, kann man sich zurück ziehen. Sie ist 2, kein Säugling mehr, Du musst nicht permanent "dabei" sein. So viel Zeit wie möglich draussen verbringen, Spielplätze, Wald, da beschäftigt sich das Kind von selbst.

Wegen der Müdigkeit würde ich mal den Hausarzt konsultieren, vielleicht fehlen dir wichtige Vitamine /Eisen etc.

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Was ist mit spielgeuppen vormittags und nachmittags raus?
So mache ich es. Bei meinen ersten Kindern habe ich ne Weiterbildung gemacht , so dass mein Kopf auch beschäftigt wurde . Ich bin sonst vor Langeweile auch durchgedreht quasi.
Bei Kind 3 gehe ich nach 16 Monaten arbeiten , ich empfinde es auch als langweilig mit Kind zu Hause. Ich lerne aber viel eine Sprache wenn er schläft oder lese . Ich brauche das für den Kopf.
Spielgruppe und nachmittags raus tut uns beiden sehr gut.
Meine Kids kamen mit 2 alle in die kita, das hat alles sehr entspannt

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Ich habe nicht dabei erwähnt, dass mein Kind auch schon in die Kita geht. Ich studiere auch Teilzeit. Dennoch habe ich diese Gefühle wenn wir zusammen Zeit verbringen… und auch einfach eine ganz tiefe Müdigkeit. Ich denke ohne diese Müdigkeit wäre es auch einfacher.

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Also im
Prinzip geht es dann um 2-3 Stunden bis der Papa nach Hause kommt ?
Kann diese Müdigkeit eine Depression sein?

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Hm.

Falls das Kind noch nicht in die Kita geht, wäre das die erste Maßnahme.

Edit: Die Info mit der Kita kam, als ich getippt habe.

Und dann einfach aushalten, wenn das Kind "unbeschäftigt" ist. Nur Langeweile fördert die Kreativität des Kindes.

Ganz ehrlich? Ich hasse auch die meisten Spiele meiner Kinder. Weil ich die Regeln nicht verstehe, wenn ihre Schleichfiguren gegeneinander kämpfen. Also spiele ich da nur sehr selten mit. Gesellschaftsspiele gehen. Da existieren die Regeln nicht nur im Kopf der Kinder, sonderlich kann sie nachlesen. Da fühle ich mich nicht so verloren.

Vielleicht kannst Du erste Gesellschaftsspiele einführen, die Du mir spielst, und ansonsten ziehst Du Dich mehr und mehr raus.

Bearbeitet von onthebrightside
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Ich finde auch, dass ein 2-jähriges Kind nicht auf Schritt und Tritt verfolgt werden sollte. Rund um die Uhr Aufmerksamkeit tut langfristig doch niemandem gut.

Ich würde zwischendurch mehr das machen, was ich halt machen muss, Haushalt etc. Entweder dein Kind macht dann was für sich alleine, oder es hilft (ich geb meiner Tochter dann irgendwie einen Lappen und dann putzt sie ihr Töpfchen und ich das Bad, oder sie wirft geschnittenes Gemüse in den Topf, stellt einen Teller auf den Tisch). Und dann ist irgendwann Zeit nur für das Kind und ihr guckt ein Buch an, oder spielt was zusammen. Und dann kommt einkaufen, Spielplatz, Laufrad fahren...

Sonst finde ich noch sowas wie Fahrradfahrer ganz gut, vielleicht zu einem weiter entfernten Spielplatz. Dann hast du ein bisschen Sport, dein Kind was zum gucken, nachher einen neuen Spielplatz

Bearbeitet von Trampolin
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Verstehe ich. Ich fand spielen mit Autos oder Bällen oder später Playmobil und den ganzen Tag mit dem Kleinkind allein sein auch extrem langweilig.

Ich bin viel rausgegangen mit dem Kind. Nicht nur Spielplatz und Krabbelgruppe sondern auch Dinge, die mir Spaß gemacht haben: Durch eine Buchhandlung schlendern, auf einen Kindertrödel gehen. Zugfahrten (regelmäßig in die nächste Großstadt oder 250 km zur Familie, mit Bilderbüchern im Gepäck und später Zeichentrickfilmchen fürs Kind auf dem iPad und ein Buch für mich. Dazu was zum Knabbern, ein aufgeregt-fröhliches Kind und das waren tolle Stunden für uns zwei).

Mach Du Dir aber auch klar, dass Dein Kind ja schon in der Kita ist, Du studierst und die Familie in der Nähe hast. Ich denke, dass ist schon deutlich mehr an Abwechslung und "dem öden Spielen entkommen", als es viele andere haben.

Es wird natürlich mit dem Älterwerden des Kindes besser.
Sehr gut sind ja immer die Stunden, in denen man eine Freundin mit gleichaltrigem Kind zu Besuch hat oder besucht.

Das Du schon Ängste entwickelst und einen Leidensdruck sind alarmierende Worte. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass Du in meinen Augen damit dramatisierst. Abstreiten möchte ich Dir die Gefühle nicht aber Du solltest schon schauen, dass Du da mit dem Verstand gegen steuerst und Dir nicht tagtäglich verinnerlichst, dass Du "leidest" und Angst hast.

Bearbeitet von Nessie24
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Hi,

Ich hätte 2 (Verbesserungs-)Vorschläge.
1. den Haushalt mit dem Kind gemeinsam zu erledigen. Mein Kind möchte sehr gerne helfen und findet das oft spannender als sich mit seinen Spielsachen zu beschäftigen. Wir beladen dann zusammen die Waschmaschine, jäten Unkraut oder backen Kuchen. Das dauert vllt manchmal länger oder gibt eine Sauerei, aber macht uns beiden (meistens) Spaß.

2. sich mehr verabreden/unternehmen. Ich finde man kann auch zu 2. was schönes unternehmen, mit einem Kleinkind reicht es ja, über den Wochenmarkt zu schlendern, in die Bücherei zu gehen, etc. Gemeinsame Zeit mit Freundinnen und deren Kindern ist auch super oder ihr meldet euch für irgendwelche Kurse an. Kinderturnen, Musikgruppe, etc.

Ich hoffe du findest Möglichkeiten deine Situation für dich gewinnbringend zu verbessern. Alles Gute!

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Mein Kind geht in die Kita, aber wenn mal ein Tag geschlossen ist,mache ich mir vorher immer Pläne.
Das kann ein Ausflug sein: Spielplatz, Stadt bummeln, Zoo, Donau-/Waldspaziergang oder kleine Beschäftigungen Zuhause: kneten, kochen/backen, Garten, Wasserspiele, Badewanne, basteln

Wenn ich im Hinterkopf eine Alternative habe ist es für mich auch viel leichter "Sollte Langeweile aufkommen, machen wir ..."

Einfach so in den Tag leben finde ich auch sehr anstrengend alleine mit Kind

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Ich verstehe dich total! Ich finde es auch so unendlich langweilig und öde mit meiner Tochter(jetzt fast 15 Monate alt) zu spielen. Ich würde z.B. gerne mit ihr ein bisschen malen/kritzeln und alles was sie macht ist die Stifte wieder in die Box einzusortieren und wieder rauszuschmeissen. Oder mal ein Buch lesen - aber Madame hat dafür nur eine seeehr kurze Aufmerksamkeitsspanne.

Was ich also mache: Ich lasse sie einfach ihren Kram machen. Tatsächlich spielt sie fast den ganzen Tag "alleine" bzw. binde ich sie in den Haushalt mit ein. D.h. wenn ich den Boden wische, dann bekommt sie einen kleinen Lappen und wischt einfach hinter mir her. xD

Ich sage ihr tatsächlich auch oft ganz klar, das sie bitte alleine spielen soll, weil Mama noch andere Sachen zu tun hat.(ich arbeite Vollzeit im Homeoffice). Ich nenne das ganze dann manchmal auch gar nicht spielen sondern sage ihr, das sie auch mal "arbeiten" sollte, hahaha. Weil am Ende ist es ja genau das für sie: Arbeit. Denn durch das Spielen lernt sie ja unheimlich viele neue Sachen die für ihre Entwicklung wichtig sind - ergo sie arbeitet an ihren Fähigkeiten. ;) Und das klappt dann auch ziemlich gut. Ich habe alle Schubladen an die sie rankommt "kindgerecht" eingeräumt und die räumt sie dann eben aus und irgendwie wieder ein und bringt alles durcheinander.

Mindestens zweimal am Tag gehe ich mit ihr raus. Einmal zum Einkaufen(so circa eine halbe Stunde) und das andere Mal auf den Spielplatz zum austoben(circa 1-2 Stunden). Am Abend hab ich dann immer circa eine Stunde "Exklusivzeit" für die Kleine reserviert. Das ist die einzige Stunde in der ich ganz bewusst mit ihr spiele. Und ich finde das auch völlig in Ordnung(und reicht auch völlig für mich xD)
Sie ist ja noch so klein und hat so ganz andere Interessen bzw. Vorstellungen von allem. Abgesehen davon das ich nicht die Energie habe mich den ganzen Tag so intensiv mit ihr zu beschäftigen glaube ich auch das es ihr auch gut tut, wenn sie alleine "die Welt entdecken" kann. Dafür hab ich ja unser ganzes Haus kindersicher gemacht. Sie kann überall ran und überall rein - und tut das mit großer Freude.

Zweimal die Woche gehen wir gemeinsam zu einer "Spielgruppe" mit gleichaltrigen Nachbarskindern. Und tatsächlich arbeiten deren Mamas auch alle Vollzeit(von Zuhause) und handhaben das ganz ähnlich wie ich. Und mit 16 Monaten geht sie dann auch in die Kita - also fast geschafft. :)


Ich sehe das so: Meine Tochter ist ihre ganz eigene Persönlichkeit mit Interessen denen sie gerne nachgehen will. Ich lasse sie das einfach (begleitend natürlich damit sie sich nicht irgendwie umbringt) machen. Ihre Interessen sind nicht zwingend meine und das ist in Ordnung. Ich wache einfach nur über sie und greife eben ein wenn es gefährlich wird.

Ich weiß das viele Mamas sich damit stressen megaviel mit ihrem Kind zu machen und es möglichst unterschiedlich zu fördern. Ich verstehe auch den Gedanken dahinter, aber ich bin inzwischen davon überzeugt das das gar nicht immer so notwendig ist. Versuch doch mal, das ganze Thema Spielen ein wenig "gelassener" zu sehen und dein Kind einfach mal "in Ruhe"(aber nicht unbeaufsichtigt natürlich) zu lassen. Sie spielt schon - auch wenn das für usn nicht immer so aussieht und sie vllt minutenlang mit Kochlöffeln auf dem Boden rumhaut. Aber dann kannst du ja auch nebenbei dann mal am Handy sitzen oder ein Buch lesen oder den Haushalt machen, kochen, arbeiten, etc.

Das geht tatsächlich und du musst dich deswegen auch nicht schlecht fühlen. Sie hat ja trotzdem ihre volle Mama-Dosis, weil sie weiß das du da bist und sie immer zu dir kommen kann um zu kuscheln oder um Hilfe zu bitten. <3


Den ganzen Tag mit einem Kleinkind zu spielen ist eigentlich völlig unmöglich. Das schafft man gar nicht!

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Ich kann das gut verstehen, das reine Zeitverbringen zu Hause finde ich auch sehr oft langweilig (mein Kind ist gleich alt). Wie hier schon mehrere schrieben, erledige ich aber sehr gerne Dinge, die eh getan werden müssten, gemeinsam mit ihm, und verbinde das mit anderen schönen Dingen.
Einmal wöchentlich holen wir zum Beispiel mit Fahrrad eine Gemüsekiste aus einem kleinen Laden mit Spielecke ab, dabei kommen wir an einem großen Bahnhof vorbei und können noch ICEs beobachten. Auf dem Rückweg kaufen wir momentan oft Erdbeeren oder ein Eis und essen das gemeinsam im Park oder auf dem Spielplatz. Danach sind die Dinge dann erledigt, man war ein paar Stunden beschäftigt, ich habe mich bewegt und wir sind beide zufrieden :)
Morgen holen wir eine Bestellung von Decathlon ab und er kann da dann noch ein bisschen Skateboard fahren und Zelte testen.

Haushalt gemeinsam mit Kind funktioniert hier meistens auch ganz gut. Oft ist auch sein bester Freund zu Besuch, dann ist es meistens ein Selbstläufer.

Mein Freund (wir wechseln die Nachmittage ab) verbringt die Nachmittage meistens stundenlang auf dem Spielplatz und das fände ich auf Dauer viel zu langweilig.