Ich habe sehr grosse Mühe die Ablösung meines Kleinkindes zu meistern

Hallo zusammen

Eigentlich brauche ich ja garnicht mehr viel dazu zu schreiben.

Ich habe sooo extrem grosse Mühe die Ablösung von meinem Kleinkind auf mich bezogen zu akzeptieren. Besser gesagt zu meistern.

Zb. waren wir jetzt 2 mal innert kürzester Zeit im Urlaub. Mein Sohn (1.5Jahre) und ich. Da waren wir natürlich EINS. Und ich hab das soo genossen.

Kaum sind wir wieder zurück Zuhause. Ist der Papa Nr. 1 (habe ich zumindest so das Gefühl). Ich höre nur noch „Baba .. Baba .. Babaaaa“. Geht der Papa aus dem Raum, wird er grad traurig und sucht ihn ganz stark. Ich nehme ihn dann zu mir und möchte ihn trösten aber lässt es nicht zu, drückt mich weg, ruft nach Papa und zeigt in Richtung Papa. Muss ihn dann loslassen bzw. absetzen und er rennt zu ihm.
Ich bin wie nicht mehr wichtig.
Ich weiss das sollte mir nicht weh tun und sollte mich doch einfach darüber freuen aber ich habe so grosse Mühe damit.

Geht der Papa aus dem Haus und sagt tschüss, steht unser Sohn vor der Tür und weint. Dann sage ich „ich verstehe dich, du bist traurig das Papa gegangen ist aber er kommt wieder.Ich bin aber da.“
Das nützt nichts… macht weiter.
Dann frage ich ihn „Möchtest du zu mir kommen? Ist Mama auch gut für dich?“ und strecke meine Arme zu ihm… schüttelt er den Kopf und macht weiter.
Nach einer Weile nachdem ich ihn mit etwas tollem ablenken konnte beruhigt er sich dann auch wieder.
Aber für mich ist das sooo hart. Wir waren so lange 1 und jetzt, bin ich nicht mehr genug und möchte nur noch zu Papa.

Es tut mir so weh…

Habt Ihr irgendwelche Tipps oder fachliche und/oder hilfsreiche Erklärungen/Aufklärungen die mir helfen könnten dabei das mit anderen Augen zu betrachten? So das mein Herz nicht so leiden muss?


Ich bedanke mich schon herzlichst im Voraus!

Liebe Grüsse

1

Hey :)
So einen wirklichen Tipp habe ich nicht für dich. Bei uns war das aber mal ähnlich. Wenn wir z.b. beide Urlaub haben und zu Hause sind, fährt unser Sohn total auf den Papa ab und sie sind quasi unzertrennlich. Ich bin dann mehr oder weniger abgeschrieben. Wenn der Papa aber den Tag über arbeitet und ich ihn mittags aus der Kita hole, würde er am liebsten in mich kriechen und kuschelt die meiste Zeit mit mir und wehe ich verlasse den Raum. Da ist der Papa dann irgendwie abgeschrieben. Er freut sich zwar, dass er nach der Arbeit wieder nach Hause kommt, will dann aber gleich wieder zu mir.
Ich hab mich für meinen Teil zumindest damit arrangiert, dass auch mal der Papa seine Nr 1 ist 😅
Dass mein Sohn mich dann aber quasi gar nicht haben wollte, das hatten wir noch nicht

Alles Gute dir :)

2

Das geschriebene könnte 1:1 von uns kommen, allerdings aus der anderen Sicht.
Hier ist nur Mama , Mama , Mama . Der Papa ist oft traurig deswegen. Zeigt es nicht , aber wir reden oft abends , wenn der kleine schläft.
Bin ich weg , ist alles gut. Die beiden verstehen sich super , haben viel Spaß zusammen .
Aber sobald ich wieder da bin , ist alles vorbei.
Wenn ich spät Schicht habe, kann der Papa ihn auch ins Bett bringen , alles ohne Probleme.
Das Problem ist immer nur , wenn ich da bin.
Und das seit 3 Jahren ( unser Sohn ist jetzt 4 )

Ich habe leider keinen Tip für dich , aber du siehst es geht auch anders herum und es macht mich oft traurig, das mein Sohn nur mich verlangt , wenn der Papa zuhause ist.

Er freut sich auch wenn er nach Hause kommt , aber dann ist auch wieder gut.

Ich wünsche dir alles Liebe

3

Hallo. Ich finde es toll, wie reflektiert du bist. Das Loslassen ist für mich auch das schwierigste am Eltern- sein.

Kindheit ist leider nur ein sehr begrenzter Zeitraum zum Selbstständig werden. Die Autonomiephase beginnt mit 1,5 Jahren recht schnell, und dann folgt mit dem Kindergarten ja auch schon getrennte Alltag. In der Pubertät hat man dann:

- das verschlossene Kinderzimmer
- das schweigende Kind
- das Wochenende alleine weg
- kein Bock auf Familienessen und Familienurlaub

Bei mir hilft nur die radikale Akzeptanz, dass gewisse Phasen abgeschlossen sind und das Familienleben sich stetig ändert. Es gehört dazu. Kinder lösen sich ganz natürlich, und obwohl das in Eltern auch Panik und Stress auflösen kann, ist das ein ganz richtiger und unaufhaltsamer Prozess. Vielleicht hilft es dir Tagebuch zu schreiben, dir die schönen Momente zu notieren, viele Fotos und Videos machen, viel mit dem Kind reisen etc. :).

Liebe Grüße