Angst vor Wind

Hallo Zusammen, wollte mal fragen ob jemand bereits ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Wir sind mit meiner 5 jährigen Tochter vor 1 Monat ins Sturm geraten wo unsere Sachen weggeflogen sind und hatten leider noch weg zu Auto. Nun hat Sie seit dem panischen Angst und möchte nicht mehr raus gehen. Sobald sie nur ganz leicht die Blätter wackeln sieht bekommt sie panik. Sie tut mir leid aber langsam habe ich auch keine Geduld mehr es beeinflusst unseren Alltag sehr. Ich war auch schon beim Kinderarzt, die meinte Angstzustände können mehrere Monate dauern und wollte uns keine Überweisung zum Therapeuten geben. Ich rede jeden Tag mit ihr erkläre es an hand von Bildern habe es mit Buch über Wetter von Wieso weshalb warum versucht. Unterschiedliche Windspiele mit Drache & Windrad. Haben Wind namen gehen mit Babywind, Mamiwind usw. Habe es mit Timer in kleinen Schritten versucht erst raus zu gehen aber iwie bringt alles nichts und egal was ich sage, habe ich das Gefühl komme ich bei ihr nicht durch. Bin echt am verzweifeln.

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Ich hab da auch keine Erfahrungen mit Kleinkind. Ich habe aber generell Mühe mit "es ist nicht so schlimm", hab das als Kind oft genug gehört und für mich waren gewisse Situationen ein Drama. Ich finde den Rat, den mir jemand in einer ganz anderen Sache mal gab, hier prüfenswert, er lautete: zuhören, Verständnis zeigen, aber nicht im Wahn bestärken. Vielleicht könnted ihr euch so langsam herantasten?

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Oh Mann, das tut mir sehr leid. Ich habe selbst mit unserem Kind dazu keine Erfahrung, aber ich verstehe überhaupt nicht, warum dich euer Kinderarzt nicht ernst nimmt. Wenn ihr kaum noch rausgehen könnt, schränkt das doch euer Leben massiv ein und es war offensichtlich eine traumatische Erfahrung für deine Tochter. Kannst du dort nicht noch einmal Druck machen, dass du Hilfe brauchst? Es muss ja nicht gleich ein Therapeut sein, aber Heilpädagogik wäre vielleicht ein Weg. Da können die Kinder im Spiel ihre Erfahrungen aufarbeiten.

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Danke für deine Antwort. Momentan ist unser Kinderarzt im Urlaub aber werde da Druck machen sobald sie wieder da sind :)

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Vielleicht üben mit Ventilator und Föhn? Mal nen Wirbelsturm im Kinderzimmer mit Konfetti?

Gute Besserung der kleinen Maus 🍀

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Ich würde sie auf jeden Fall ernst nehmen und ihre Angst nicht klein reden.

Und dann würde ich mit ihr Spiele spielen, wo Wind/ Luft eine Rolle spielt und Spaß macht.
So dass sie die Luft als positiv und spaßig erleben kann.

Es gibt einige Gesellschaftsspiele dazu zu kaufen.

Ansonsten sowas wie Watte pusten -- als Spiel - jeder 1 Tischseite und man muss gegenseitig Watte ins gegnerische Tor pusten.
Strohhalm- Blubberblasen machen, bis es überschwappt
Tischtennis Ball pusten
Etc etc

Und dann halt rausgehen, wenn Windstill und Schaukeln usw. wo sie dann den Wind durch den Schwung merken kann auf der Haut...

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Danke für deine Antwort und die vielen Ideen :)

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Vielleicht kannst du ihr was gegen den Wind geben? Klar hilft da nix aber in dem Alter geht viel über Fantasie... Wir hatten das mal mit zwei und die Sonnenbrille half :-D dass das mit 5 nicht mehr geht ist klar...
Aber einen großen Stein damit sie wenn zu viel Wind kommt damit ihre Sachen beschweren kann?
Oder ein Kuscheltier mit Superkräften das sie beschützt?
Oder ihr geht erstmal nur mit irgendwie Fahrrad Anhänger oder so raus darin kann sie sicher sein bei Wind...
Vielleicht einen Umgang der im Wind flattert und dann ist sie Supergirl und kann alles retten...

Verkauf es ihr als super Lösung! Vielleicht hast du den "Tipp gegen Wind" ja in einem Buch gelesen?! Alles was in Büchern steht funktioniert ;-)

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Ich habe ihr jetzt Heilsteine als Armband bestellt zum mitmachen. Hoffe es klappt & danke für dir Tipps

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Hast du mal tiefergehend mit ihr gesprochen? Vielleicht ist es gar nicht die Angst vor dem Wind an sich... Sondern, dass man z. B. selbst wegfliegen könnte, dass Mama wegfliegen könnte, dass etwas gegen sie fliegt, dass etwas kaputt geht.

Manchmal schieben die Kinder eine Aussage vor, meinen aber eigentlich etwas anderes. Sieh mal hier:
https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2017/04/aktives-zuhoeren-nach-thomas-gordon-familienkonferenz-mit-kindern-erfolgreich-kommunizieren.html?m=1

Wenn du "nur" das Thema Wind angehst, die Angst aber eigentlich eine andere ist, kommst du natürlich nicht weit. 😅

Alles Gute! Und bitte nicht die Geduld verlieren. Sie lernt nun von dir, wie sie mit Ängsten umgehen kann.

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Die Angst, dass wieder alle Sachen weg fliegen hat sie tatsächlich. Was ich mit ihr auch mehrmals besprochen habe

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Hallo
Ich kann dir sagen wie es bei uns war.
Wir hatten in einem Riesen Sturm einen schweren Autounfall. Ein Riesen Baum hat unser Auto unter sich begraben.
Die Bergungsarbeiten haben 4Std gedauert.
Unsere Tochter war damals 4J.
Uns hat viel der Kindergarten geholfen und wir sind direkt zu einer Kinderpsyhogin gegangen.
Unsere Tocjter hatte riesengroße Angst im Auto als sie sah das sich die Bäume bewegten und wollte kaum raus aus dem Haus als es windig war.
Sprich mit dem Kindergarten das die es ihr spielerisch erklären und geh ohne Umwege zum Kinderpsyhologen. Wir hatten 3Sitzungen. Erst haben wir erzählt was passiert ist dann waren wir immer dabei und unsere Tochter durfte aufmalen und sagen was passiert ist.

Alles gute für euch🫶

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Oh man, das tut mir leid aber bin froh das es bei euch besser geworden ist. Kindergarten ist informiert und hat uns vor den Ferien die Zeit auch unterstützt aber dieses spielerisches erklären haben sie nicht gemacht obwohl sie einmal die Woche dort auch pädagogische Unterstützung wegen ASS bekommt. Werde es sonst nach den Ferien ansprechen. Unser Kinderarzt ist aktuell im Urlaub aber sobald sie auf haben möchte ich da auch mehr Druck machen bezüglich Kinderpsychologin.

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Hast PN.

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Dein Kind ist 5 Jahre alt, ich glaube mit Babywind und Mamiwind kommst du in dem Alter nicht weit. Nimm ihre Sorge ernst und erklär ihr, wie das in Deutschland funktioniert. Sprech mit ihr über Windstärken und wie stark der Wind bei welcher Zahl ist und was er machen kann. Erklär ihr Sturmwarnungen und wie das in Deutschland (oder wo auch immer ihr wohnt) funktioniert. Dass das Experten sind, die die Windstärke vorhersehen können und Warnungen aussprechen können. Dass der Staat eine Verantwortung hat die Bevölkerung zu warnen. Schaut gemeinsam den Wetterbericht und welche Windstärke vorhergesagt wird.

So zumindest würde ich es machen. Ich habe ein Kind in ähnlichem Alter, dass auch zu solchen Sorgen neigt. Egal ob es knacksende Geräusche in der Zimmerdecke, ein Warnsignal im Auto oder Angst vor dem Sterben ist. Ich habe mittlerweile gelernt, dass mein Kind Wissen braucht, Fakten. Die Kinder stoßen im Alltag plötzlich auf eine neue "Gefahr", über die sie sich vorher keine Gedanken gemacht haben. Sie wissen nicht, wie sie sich und ihr Umfeld schützen können, haben Angst.

Zu verstehen, dass es Menschen gibt, die sich intensiv mit diesen Themen beschäftigt haben und Strategien entwickelt haben, wie man am besten damit umgehen kann. Zu wissen, dass in Deutschland sehr vieles gut überwacht wird, um die Bevölkerung zu schützen (TÜV beim Auto, Statiker die sichergehen, dass Häuser stabil gebaut sind und nicht einstürzen können, Meteorologen, die die Windstärke berechnen) und dass es feste Abläufe gibt und zum Beispiel ein Toter nicht einfach am Straßenrand liegengelassen wird, sondern von Bestattern abgeholt und dann mit angemessenen Ritualen beerdigt wird und Erinnerungen geteilt werden..
Das alles gibt Sicherheit (oder Trost) und zeigt, dass wir nicht einfach im Chaos leben, wo jeder aus heiterem Himmel vom Wind erfasst werden und verloren gehen könnte. Wir Erwachsenen wissen das, nehmen es als selbstverständlich hin. Unsere Kinder wissen es noch nicht, sind aber alt genug um es grob verstehen zu können, wenn wir es erklären.

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Danke für deine Antwort. Ich habe versucht ihr es anhand vom Buch über Wetter zu erklären aber viel ins Detail bin ich nicht rein weil ich Angst hatte sie noch mehr zu verwirren. Sie hat Entwicklungsverzögerung mit leichte form von ASS. Aber ich kann es mal probieren manchmal unterschätzt man die Kinder :)

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Wir haben gerade eine ähnliche Situation. Mein Sohn ist 4 und hat das Fahrrad fahren gelernt. Er ist trotz Absprache zu weit vor gefahren. Wir hatten gerufen und waren schon hinter ihm hergelaufen. Er war außer Sichtweite in ein Wäldchen gefahren. Dort kam es aus dem Gebüsch eine Deutsche Dogge gesprungen. Das Herrchen war wohl sofort zur Stelle und hat ihn angeleint. Mein Sohn hat sich trotzdem extrem erschrocken. Er hat das Tier nicht als Hund erkannt, dachte es wäre ein Affe. Er hat furchtbar geweint und sich kaum beruhigt.
Seitdem wollte er nicht mehr frei fahren, nur noch von uns geschoben werden.
Wir haben uns langsam ran getestet. Erst viel geschoben, dann ganz kurz losgelassen. Dann bin ich neben ihm gejoggt und immer wenn er sagte: Mama, ich hab Angst, halt mich fest. Dann war ich ja direkt neben ihm und habe eine Hand auf den Rücken gelegt.
Zum Schluss ging es schon wieder freier mit dem Fahren.
Aber wir waren jetzt auch spazieren und auch da: Ich will in der Mitte laufen, an der Seite könnte ein Hund kommen. Auch da haben wir ihn ernst genommen, an die Hand genommen und noch mal beschwichtigt und den Umgang mit Hunden erklärt.
Es wird noch ein paar Monate dauern bis er das Erlebte ganz verarbeitet hat. Es war einfach ein Schock für ihn, er hat sich hilflos und allein gefühlt.

So ähnlich war es bei euch ja auch. Daher wäre auch an euch mein Tipp. Tastet euch langsam ran. Nehmt es ernst, erklärt immer wieder, dass man einen Sturm ernst nehmen muss, aber dass nicht jeder Wind ein Sturm ist. Was könnte eurem Kind denn Sicherheit geben beim Rausgehen? Könnt ihr einen "Windfänger" oder "Windstopper" bauen, der anfangs Sicherheit gibt?
Kleine Ausflüge zu Beginn oder Aufzeigen wo man sich unterwegs unterstellen könnte.

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Wir gehen es auch in kleinen Schritten voran. Akuell schaffen wir 30 min auf dem Balkon :) haben noch 2 Wochen altes Neugeborenes und habe deshalb auch nicht wirklich viel Zeit für Sie und ist natürlich extra noch anstrengend.
Hoffe dass sich es bei euch ebenfalls schnell bessert