Mein Kind ist 2,5 Jahre alt, es begann schon vor ca 1 Jahr, dass ich merkte, dass er den Papa viel lieber hat als mich. War an sich nie ein Problem für mich. Ich kannte das schon von meinem großen Kind, nur dass dieser sehr an mir hing. Somit dachte ich mir, das es jetzt halt die umgekehrter Form ist. Natürlich verletzte es mich zwischen durch, dass er mich fort schickte und nach Papa rief, ich ihn nur selten trösten durfte, und selten streicheln durfte, es war aber okay für mich, da ich dachte es wird bloß eine (berühmte) Phase sein. Tja, jetzt sitz ich hier, nach einem Jahr und diese "Phase" ist nun mittlerweile so schlimm, dass ich Ihn nicht mehr streicheln, tragen oder überhaupt irgendetwas darf. Selbst wenn er sich weh tut, darf ich ihn nicht anfassen, im Gegenteil, er schreit mich an das ich weggehen soll. Der Alltag ist nur schwer zubestreiten wenn der Papa in der Arbeit ist. Wenn wir alleine sind, hört er mittelmäßig auf mich, sobald der Papa in der Nähe ist, wird auf mich garnicht mehr gehört und ich werde überhaupt völlig ignoriert. Ich versuche ihm weiterhin, meine Zuneigung und Liebe zuschenken, aber er lässt es einfach nicht zu. Ab und zu "darf" ich mit ihm spielen und quatsch machen, aber ohne anfassen. Wenn ich z.B. gut gelaunt in der Küche stehe und zum Lied aus dem Radio das Tanzen anfange, versuche ich ihn zu animieren, mit mir mit zu tanzen, auch da, Fehlanzeige. Er wird dann wütend und schreit mich an, das ich sofort das Tanzen aufhören soll. Von Geburt an, habe ich versucht eine gute Bindung aufzubauen, in der Trage tragen, im Familienbett schlafen, etc. Ich bin langsam echt am verzweifeln und sehr traurig. Ich versteh nicht, was ich falsch mache. Bei meinem großen, gab es ja auch nie solch derartige Probleme. Hat jemand das selbe schon durch und es legte sich, trotzdem, nach so langer Zeit?
Kleinkind kann Mama nicht leiden
Hast du das beim Kinderarzt mal angesprochen? Klingt schon anders als ne typische Phase in der ein Kind 1 Elternteil bevorzugt.
Ganz wichtig aber: du machst das toll. Nimm es nicht persönlich und bleibe weiterhin so wie du bist. Eine liebevolle und tolle Mama. Biete ihm deine Fürsorge immer wieder an. Wenn er nicht mag, dränge sie nicht auf. Aber nimm Zurückweisung nicht persönlich. Er macht es nicht um doch zu kränken oder zu ärgern.
Ich werde es beim nächsten Termin mal ansprechen beim Kinderarzt, mal sehen was er dazu sagt.
Selbstverständlich biete ich ihm weiterhin meine Fürsorge und Liebe immer wieder an, ich bin schließlich seine Mama und das wird immer so bleiben, egal wie oft er mich verstößt. Aufdrängen werde ich mich auf keinen Fall, das kann ganz schnell ins Gegenteil umschlagen, vom eigentlichen Gedanken.
Vielen Dank für deine warmen und Herzlichen Worte
Hallo Zummsl, ich fühle da sehr mit dir. Mein Sohn hat mit ca. 1 Jahr begonnen, mich zunehmend abzulehnen und den Papa stark zu bevorzugen. Das traf mich auch hart, da ich zuvor seine unangefochtene Nummer 1 war. Er hat fast 24 h an 7 Tagen die Woche auf mir bzw. an mir dran gelegen und wollte dabei gerne auch dauergestillt werden. Infolge dieser Situation nahm ich sogar 20 kg zu, die ich noch lange nicht runter habe. Ich habe deshalb viel geweint und mich an sehr miesen Tagen zeitweise auch zurückgezogen, wenn ich es gar nicht mehr aushielt. Mir war und ist bewusst, dass gerade so ein Verhalten uns noch mehr entzweit. Aber Gefühle wollen manchmal, wenn auch nur für wenige Sekunde bzw. Minuten, gelebt werden. Nach ca. 9 Monaten wurde es dann langsam wieder besser und nun genieße ich die gemeinsame Zeit umso mehr, auch wenn er mich erneut stark einfordert. Wobei sein Papa nach wie vor sein Lieblingsmensch geblieben zu sein scheint.
Wie reagiert dein Mann denn darauf? Versucht er auch unterstützend einzuwirken, so dass beide Elternteile wichtig für euer Kind sind? Das hat mein Mann z. B. gemacht. Hat mich vor dem Kind gelobt, wir haben gemeinsam getobt und mein Mann war auch mal zurückhaltend und hat unseren Sohn aufgefordert, sich auch an mich zu wenden, wenn was ist. Irgendwie ist es dann besser geworden. Getobt wird mittlerweile am liebsten mit Papa, gekuschelt mit mir. Damit kann ich gut leben und genieße mittlerweile auch das Mehr an Zeit für mich.
Ansonsten war diese Phase sehr anstrengend und nervenaufreibend für mich, zumal ich die meiste Zeit mit dem Kind verbringe und die meisten Kinderkrankentage bislang genommen habe. Es ist nicht schön, wenn das Kind morgens neben mir aufwacht, mich anschreit und zum Teil auch nach mir schlägt, weil ich nicht der Papa bin. Wenn es sich weigert, von mir Windeln zu lassen, weil ich nicht der Papa bin etc. Ich bin beharrliche geblieben und habe immer wieder Hilfe und Zuneigung angeboten gehabt. Und leider kommt es immer wieder mal vor, dass ich für ihn (er ist nun fast 23 Monate alt) blöd bin, weil ich nicht der Papa bin. Aber ich bin es, die ihn morgens fertig macht, in die Kita bringt und später wieder abholt und sich vorwiegend um alles kümmert. Mein Mann verlässt gegen 5 Uhr das Haus und kommt je nach Schicht erst gegen 17:30 Uhr nach Hause. Dann mit dieser Ablehnung umzugehen war und ist nicht einfach.
Ich hoffe und wünsche es euch, dass eure Beziehung zueinander wieder besser wird.
Hallo Nari137, das klingt alles sehr ähnlich wie bei mir. Mein Mann versucht tatsächlich auch aktiv unser Kind zu animieren, wenn dieser was möchte, dass er auch zu mir kommen und darum bitten kann. Oder sagt ihm, das ich ihn doch ganz fest lieb hab und er auch mit mir kuscheln kann wenn er möchte.
Ja, für mich ist es auch nervenaufreibend, ich bin auch beharrlich wenn es z.B. um Windel wechseln geht, es geht ja auch nicht anders. Bei mir ist es tatsächlich mittlerweile auch so, dass wenn er morgens aufwacht, mich böse anschaut und sagt ich soll weg gehen und auch nach mir haut. Witzigerweise ist mein Mann auch von 5.45 Uhr bis 17/18 Uhr Arbeiten, hier also auch sehr ähnliche Situationen.
Ich lass mich natürlich nicht unterkriegen und bleib am Ball.
Vielen lieben Dank für deine Worte 😊
Ich glaube dass es sehr sehr vielen Männern so geht wie dir gerade und das als vollkommen normal angesehen wird. Zumindest höre ich das so von Freundinnen, ohne die Zuhause gar nichts geht. Bei meinen Mann und mir ist es zum Glück sehr ausgeglichen.
Der Papa scheint viel präsent zu sein bei euch, ich denke es ist also okay so wie es ist.
Wieso empfindest du das Verhalten deines Kindes als Problem?
Dass dein älteres Kind ein anderes Verhalten gezeigt hat, liegt daran, dass es ein anderes Kind ist.
Unser drittes Kind war ein Papa-Kind, ca. nachdem ich abgestillt hatte mit 12, 13 Monaten.
Ich empfand das gar nicht als Problem, im Gegenteil: ich hab mich gefreut, dass die beiden so ein inniges Verhältnis hatten.
Ich muss hier mal eine Lanze für die Väter brechen: auch und gerade, wenn sie sich sehr kümmern und einbringen, haben sie öfter das Nachsehen, weil sie meist weniger Elternzeit haben und oft mehr arbeiten als die Mütter, außerdem können Sie nicht stillen. Von den meisten Vätern höre ich aber keine Klagen darüber, dass das Kind oder die Kinder mehr an der Mutter hängen.
Wenn ein Kind ein Elternteil bevorzugt, ist die einzig vernünftige Reaktion: souverän bleiben, nicht persönlich nehmen und nicht in Konkurrenz treten bzw. eifersüchtig werden.
Je gelassen du bleibst, desto größer die Chance, dass die Verbindung zu deinem Kind wieder enger wird.
Wenn dein Kind gerade Papa braucht - aus welchen Gründen auch immer - dann freu dich, dass dein Mann sich gut einbringt und dem Kind jetzt gibt, was es braucht.
Darauf kommt es an, nicht so sehr auf deine Befind- und Empfindlichkeit.
Mein Dritter ist übrigens immer ein Papa-Kind geblieben, die beiden sind sich sehr ähnlich, aber wir haben auch eine sehr gute Beziehung, aber eben eine ganz andere, eigene: wir haben denselben Humor, lieben absurde Situationen.
Ich finde es schön, dass es so ist.
Ich denke du hast meine Nachricht fehlinterpretiert. Ich empfinde es nicht als Problem, dass er ein Papakind ist, im Gegenteil, ich finde das sogar sehr schön! Jedoch empfinde ich es als Problem, auf komplette Ablehung zustoßen. Morgens wenn er aufwacht werde ich böse angeschaut und die ersten Worte am Tag sind "geh weg". Ich darf ihn nicht anfassen, streicheln, trösten. Das macht ihn alles von jetzt auf gleich wütend und er haut nach mir. Egal was ich mache, tue und sage stößt entweder auf Taube Ohren, absolute Rebellion oder macht ihn wütend. Und dieses Verhalten, empfinde ich alles andere als normal, ob Papakind hin oder her.
Naja, deine Aussage in der Überschrift drückt ja eine starke Wertung aus "Kann mich nicht leiden".
Ich würde an deiner Stelle seine Reaktionen anders werten: vielleicht bist du vom älteren Kind ausgegangen, dass verschmuster und verkuschelter war?
Möglicherweise ist er ja einfach nur ein unabhängigerer Charakter und es war ihm zu "eng" mit dir.
Das kann weh tun, aber es ist ja nicht gegen dich gerichtet, er hat da vielleicht nur andere Bedürfnisse als du oder als du glaubst.
Ich würde mich in allem Körperlichen (Umarmungen, Schmusen, Trösten) erst mal sehr zurückhalten an deiner Stelle und warten, bis er von selbst kommt.
Wichtig scheint mir, dass du selbst versuchst möglich gelassen zu bleiben, weil Kinder sehr empfänglich für unsere Erwartungen sind. Er merkt, dass du enttäuscht bist und etwas von ihm erwartest. Viele Kinder versuchen diese (unausgesprochenen) Erwartungen zu erfüllen, andere gehen in die Verweigerungshaltung.
Nimm dich zurück, beobachte, versuch einen anderen Zugang zu ihm zu finden: etwas, was euch beiden Freude macht, wenn ihr zusammen seid.
Fast genau das gleiche machen wir seit circa einem Jahr mit unserer 1,5-Jährigen durch. Nur umgekehrt, dass Papa gehauen wird und weg soll etc., obwohl dieser echt engagiert ist. Ich kann leider keine Tipps geben, aber du bist nicht alleine! Ich hänge mich Mal hier dran.
Alles Liebe euch!
Fast genau das gleiche machen wir seit circa einem Jahr mit unserer 1,5-Jährigen durch. Nur umgekehrt, dass Papa gehauen wird und weg soll etc., obwohl dieser echt engagiert ist. Ich kann leider keine Tipps geben, aber du bist nicht alleine! Ich hänge mich Mal hier dran.
Alles Liebe euch!
Also hier würde ich 2 Sachen unterscheiden.
Das eine ist dass dein Kind den Papa gerade bevorzugt und sich lieber von ihm trösten lässt etc. Das ist vollkommen ok so und musst du akzeptieren bzw nicht persönlich nehmen.
Was uch hier aber auch rauslese ist wirklich respektloses verhalten.
Ob er dich mag oder nicht. Man behandelt andere Menschen und erst Recht die eigene Mutter/Vater nicht so.
Er hat auf dich genauso (oder zumindest fast genauso) zu hören wie auf den Papa. Da würde ich auch ganz deutlich werden. Er darf sauer auf dich sein, er darf dann lieber zu Papa wollen, aber ich würde mich weder anschreien lassen noch würde ich es dulden dass auf mich nicht gehört wird in dem Maße.
Ja das Kinder in dem Alter Quatsch machen etc und nicht das machen was Mama und Papa sagen ist klar. Aber es halt alles seine Grenzen.
Ich denke du lässt dir vielleicht von ihm viel gefallen. Kann es sein, dass der Papa mehr Grenzen aufzeigt und du weil du ja immer die super Bindung haben wolltest unbewusst ihm keine richtigen Grenzen aufzeigst und er daher lieber zu Papa will. Kinder spüren in dem Alter sehr viel.
Ich würde an deiner Stelle mal einen anderen Ton anschlagen.
Wenn er schreit, dass du aufhören sollst zu tanzen: "Nein. Ich möchte jetzt tanzen. Und ich würde gerne mit dir tanzen und gemeinsam Spaß haben. Aber wenn du gerade nicht möchtest kannst du hier bleiben und mich tanzen lassen, oder du gehst in einen anderen Raum. Und ich möchte auch nicht angeschrien werden.
Es wäre gut wenn du dich dafür bei mir entschuldigen würdest."
Bestimmt und klar.
Deine Liebe und Zuneigung bekommt er auch wenn du ihm zeigst, dass du dich so nicht behandeln lässt. Unabhängig davon wen er gerade lieber um sich hat.
Bei uns war es ähnlich beginnend an ca. 10 Monaten und bis ca. 2,5 Jahren. Jetzt mit drei Jahren ist es ausgeglichen. Es hilft nur abzuwarten auch wenn es einem sehr belastet, denn es kommen auch sehr bald andere Zeiten.