Wie geht ihr mit dem Befehlston um?

Guten Morgen ihr lieben!
Jaaa, die liebe Trotzphase hält immer wieder neue Überraschungen für uns bereit 🙈 unser Zwerg (2 Jahre und 1 Monat, aber schon seit nem 3/4 Jahr in der Autonomie Phase) ist eigentlich bisher immer sehr höflich gewesen wenn man es so sagen kann. Er sagt schon länger bitte wenn er etwas möchte, bitteschön wenn er uns etwas gibt und seit 2,3 Wochen auch "danke" wenn er etwas bekommt. Ohne Aufforderung, er hat es sich einfach abgeschaut. Nun hat er seit ein paar Tagen aber einen unmöglichen Ton und gegenüber! Er fragt nicht mehr, wenn er etwas möchte, er befiehlt es! Und das nicht nur wenn ihm was nicht schnell genug geht oder als Reaktion auf ein "warte kurz", sondern von Anfang an auch bei Dingen die selbstverständlich sind. Zum Beispiel wenn ich in der Küche bin und er ganz friedlich im Wohnzimmer nebenan spielt kommt er plötzlich zu mir und schreit mich an "Arm! Jetzt!" 😳 Ich bin ehrlich gesagt ratlos woher das so plötzlich kommt, in der Kita sind seit 3 Wochen Ferien und vorher hat er das nie gemacht. Auch wir reden definitiv nicht so mit ihm.
Wie seid ihr mit mir euren Zwergen in der Situation verfahren? Aktuell sage ich ihm, dass er nicht so patzig mit mir reden soll, sondern einfach fragen oder bescheid sagen wenn er etwas möchte. Geht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Klar, wir haben die Situation erst seit wenigen Tagen und es funktioniert natürlich nicht bei dem ersten malen. Aber wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihr eure Zwerge dann nach der Erklärung auf den Arm genommen oder habt ihr auf einen freundlicheren Ton bestanden und erst dann reagiert? 🤔 Vor allem bei so Situationen wenn er auf den Arm möchte, denn eigentlich möchte ich ihm das Bedürfnis nach Nähe natürlich nicht verwehren, aber ich Frage mich ob er dann nicht so weiter macht wenn ich ihn trotzdem hoch nehme 🙈

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Unsere ist 1.5 aber das Verhalten haben wir auch.

Ich mache es so:

Variante a: der Wunsch ist sinnvoll und gerade erfüllbar z.b. "Banane jetzt" --> ich sage wie nebenbei "Hey, du möchtest eine Banane. Bitte sag mir das freundlich. Bitte eine Banane. Hier ist deine Banane."

Variante b: der Wunsch ist gerade nicht erfüllbar z.b. etwas zu essen obwohl ich gerade am Tisch decken bin. --> ich gehe auf Augenhöhe: "Ich verstehe, du hast Hunger. Schau ich bin gerade am Tisch decken. Gleich gibt es essen. Du musst jetzt noch kurz warten. Wir schaffen das gemeinsam. Wenn du möchtest kannst du die Messer zum Tisch tragen." --> hier folgt dann teilweise ein Wutanfall. Den Begleite ich verbal und gewünscht mit Umarmung etc, unterbreche meine Tätigkeit aber nur kurz für die Ansprache und beende sonst was ich gerade tue.

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Ich bin dem Befehl nachgekommen und habe zeitgleich erklärt, dass sie doch fragen sollen. Es hat sich ohne weiteres verwachsen.
Im Alter von knapp 4 Jahren kam dann noch einmal eine solche Phase, wo ich dann schon gesagt habe, dass „JETZT“ und „SOFORT“ gar nichts gemacht wird. Da ging es aber auch um „Ich will Süßigkeiten! JETZT! SOFORT!“! Das hat noch einmal eine andere Qualität. War eine Sache von zwei Wochen, maximal.

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Meine Antwort ist dann immer "kannst du mich bitte auf den Arm nehmen?" Und das wird dann wiederholt und dann darf er auf den Arm... Irgendwann fruchtet es dann... Immer genau mit diesen Satz - übertragen auf die Apfelschorle ist wohl nicht möglich :-)

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Der Befehlston gefällt mir auch gar nicht, aber besser als nur Gebrüll ohne dass man weiß was sie wollen. 🤣

Wenn ich um die Ohren geschmissen bekomme „Eis haaaaaben!!!!!“
Dann wiederhole ich ganz ruhig „kann ich bitte ein Eis haben?“.
Und so mache ich das bei sämtlichen Sachen.

„Baaaaall!!!!!“

„Kann ich bitte den Ball haben?“

Manchmal (eher selten) klappt es mittlerweile 😅

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Bei unserem Kleinen ging es mit 1 3/4 die letzten Wochen auch solche Anwandlungen.
„MEHR TRAUBEN“ in einer ziemlichen Lautstärke 😵‍💫.
Wenn ich ihm sage, dass ich das nicht mag und er freundlich fragen soll „Mama, kann ich bitte mehr Trauben haben?“
Kommt zumindest ein „Mama, mehr Trauben haben bitte“. Ich lobe ihn dann, dass er so freundlich gefragt hat und gebe es ihm.

Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn ich den Wunsch (oder Befehl 😅) befolgen kann und möchte.

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Krass, 5 Wort Sätze von dem Einjährigen. Mein Großer war sprachlich auch echt gut, aber ich glaube das hat er noch nicht hinbekommen. Aber da ist die Bandbreite halt riesig. Deshalb kann man da glaub ich gar nicht verallgemeinern wie man damit umgeht.

Ich finde man muss halt immer schauen, ob sie das sprachlich schon selbst formulieren können oder nur noch nachsprechen und der Satz dann eh wieder vergessen ist.

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Ich glaube du bist zu verwöhnt, wenn dein Kind vorher schon bitte gesagt hat. Das hat meiner nie. 😁
Ich sehe das eher als kurze, komprimierte Aussagen bzw Bitten und nicht als Befehlston an, wenn wieder kommt: "Mama, Milch". Gerade mit 2 können sie Kids doch noch nicht so gut und komplex sprechen.
Ich reagiere jedenfalls immer auf die "kurzen Wünsche" und sage meist: "Ja, gern mache ich xyz. Bitteschön".

Mein Mann korrigiert Junior auch immer a la: "Wie heißt das?! Was ist das Zauberwort????" Das finde ich so richtig ätzend. Also zumindest für den normalen häuslichen Sprachgebrauch finde ich es einfach drüber. Ich sage doch auch nicht wegen jeder Pupskacke zu meinem Mann bitte. Da sage ich auch schlicht mal einfach: "Könntest du vielleicht den Müll raus bringen?" oder "Ich hätte gern mal die Butter."

Einzig, extern bei Dritten achte ich auf die Höflichkeit. Da sage ich Junior schon, dass er Bitte/ Danke sagen soll bzw sage es in seinem Namen, wenn er zu schüchtern ist und erkläre ihm, dass es sich so gehört.

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Ich halte viel vom Lernen am Modell.
Wir sagen zu Hause schon immer auch im Alltag „Bitte“ und „Danke“ und unser Kleiner lernt es natürlich auch so.
Als er mit dem Sprechen angefangen hat, haben wir natürlich auch auf einzelne Worte etc reagiert 😉.
Aber wenn die Kinder sprachlich in der Lage sind, möchte ich höflich gefragt werden ☺️.
Im Gegenzug sage ich auch „XY, hol bitte deine Schuhe“.

Fänd es hingegen deutlich schwieriger ihm zu erklären, warum man nur zu anderen höflich sein soll 🤔.

Jeder handhabt es aber anders und legt andere Prioritäten ☺️.
Uns sind bestimmt auch andere Dinge dafür nicht so wichtig, auf die andere viel Wert legen 😊

Bearbeitet von KleinerMuffelo
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Es klang vielleicht so, als wenn wir es zu Hause nie sagen. Dem ist mitnichten so. 😅Grundsätzlich sagen wir natürlich auch zu Hause Bitte und Danke. Aber ich finde, man muss es im Alltag auch nicht übertreiben. Ein freundliches "Könntest du mir ... geben?" empfinde ich zum Beispiel als genauso höflich auch ohne das explizite Wörtchen Bitte.
Da es anderen aber anders geht, achte ich extern eben mehr auf das konkrete Wort.

>>Aber wenn die Kinder sprachlich in der Lage sind, möchte ich höflich gefragt werden ☺️.<<
Das ist der Punkt. Mit 2 Jahren war das bei meinem Kind nämlich exakt noch nicht der Fall. Da waren 2 Wort Sätze normal. Also empfand ich sein "Mama Milch" als völlig okay und normal. Daraus ist jetzt mit 2,5 Jahren eher ein "Mama, ich möchte eine Milch" geworden mit einem Lächeln. Das ist für mein Empfinden dann durchaus höflich genug. 🙂

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Ich finde das mit knapp 2 Jahren sprachlich eine echt hohe Anforderung eine höfliche Bitte im ganzen Satz zu formulieren.
Also "Mehr Trauben!" als sachliche Aufforderung finde ich in dem Alter total ok. Ich würde dann eher so etwas antworten wie: Du musst nicht schreien, ich höre dich gut. Kannst du leise mit mir sprechen?

Unserem 4 Jährigen sage ich: "In dem Tonfall nicht! Frag mich bitte freundlich." Dann kann er auch freundlich fragen.

Mit 3 Jahren habe ich ihm den Satz quasi vorgesprochen: "Dein Tonfall ist nicht ok. Du kannst sagen: Mama, kannst du mir bitte xy geben?"

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Es kommt auf den Sprachstand des Kindes an. Unser Kleiner kann für sein Alter schon super sprechen und entsprechend fordere ich es ein.
Natürlich bekommt auch auch mal mehr, ohne das es ein ganzer Satz ist.
Aber wenn er einen Befehlston nutzt und dazu sehr laut spricht, reagiere ich entsprechend und fordere es anders.

Er ist gerade dabei etwas zu testen, wie weit er gehen kann. Ob ein kleiner Wutanfall doch hilft und wie wir reagieren wenn er uns etwas lautstark „befiehlt“.
Darf und soll er gerne machen und bekommt eine entsprechende Reaktion.

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Ja, total. In dem Alter ist die Bandbreite der sprachlichen Fähigkeiten enorm. Aber auch der emotional-sozialen Fähigkeiten, die da mit reinspielen.

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