Was ist aus eurem Kind geworden das...

.... Ähnliches wie meines ist? 😅

Alle Kinder ähnlichen Alters die ich so in meinem Umfeld kenne, sind immer so entspannt. Sitzen entspannt im Kinderwagen, entspannt im Sandkasten, entspannt auf dem Schoß und schauen ein Buch an... Und die waren als Babys auch schon ziemlich einfach.
Unser Sohn kann nur 100% Vollgas - oder Schlafen 😂 dazwischen gibt es irgendwie nichts.
Er ist jetzt 14 M alt und er wurde am liebsten den ganzen Tag rennen. Still sitzen - Fehlanzeige. Seine neueste Faszination sind Treppen - man kann an keiner Treppe vorbei gehen, ohne dass er ein Wahnsinns Theater macht, weil er da unbedingt selber hoch und runter laufen will. Und er will aktuell den ganzen Tag Fangen spielen.Es ist quasi unmöglich ein paar Minuten zusammen als Familie ruhig zu sitzen um zumindest eine Scheibe Brot zu essen.
Er versteht mittlerweile sehr viel und hilft super viel im Haushalt. Er flitzt den ganzen Tag rum und wirft Müll weg, bringt Wäsche in den Korb, "putzt" den Boden usw. Es gibt nichts was ihn weniger interessiert als Spielsachen oder Bücher. Mal ruhig sitzen und kurz was spielen - Fehlanzeige.

Er macht tagsüber nur noch 1h Mittagsschlaf, dann ist Schicht.

Ich will mich gar nicht beschweren oder jammern - er war schon immer sehr aktiv. Ich frage mich nur, wie er sich wohl weiterentwickeln wird. Wir befürchten, ihn später zu 5 Sportvereinen schleppen zu müssen, damit er ausgepowert ist 😅 wir waren heute den ganzen Tag mit ihm unterwegs und haben ihn über alle Spielplätze der Stadt gejagt. Mein Mann und ich waren um 19 Uhr völlig ko, unser Sohn nicht 😅

Wir haben heute wieder so viele Familien draußen im Lokal beim Essen gesehen, deren Kleinkinder einfach friedlich auf dem Schoß oder im Kiwa saßen. Undenkbar bei uns, da muss immer einer mit dem Kind rumlaufen, weil er auf dem Schoß das ganze Dorf zusammenbrüllen würde. Die Kleinkinder unserer Freunde und Bekannten sind einfach ganz ganz anders drauf. Ruhiger, viel weniger Interesse daran groß was "machen" wenn ihr wisst was ich meine. Ich habe einfach keinerlei Vergleiche

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Hey!

Unser K1 ist auch so ein Kaliber. Wir haben 2 Sportvereine und einen Kindergarten mit großem Garten 🤣 und selbst einen.

Ich werde nicht vergessen, als meine Hebamme zur Wochenbettnachsorge kam, mein Mann Junior auf dem Arm hatte und Junior den Kopf selbst hielt. Drehen mit 9 Wochen, laufen begann mit 9 Monaten.

Zwischen dem 3.und 4. Geburtstag wurde K1 ruhiger. Zwar immer noch lebhafter als andere, aber er sitzt nun am Tisch und isst mit, man kann mit ihm ins Restaurant gehen. Es wurde vieles besser.

Haltet durch 🤣

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Ich war so ein Kind, hahaha. Ich konnte nie(!) still sitzen. Mittagsschlaf hab ich ab 15 Monaten kategorisch verweigert und meine Kindergärtner:innen erinnern sich tatsächlich noch immer an mich, weil ich damals immer meine gesamte Gruppe vom schlafen abgehalten hab. Ich war dabei niemals "böse" ich hatte einfach nur konstant "Hummeln im Hintern" und wollte mich bewegen und spielen. Bin auf jeden Baum geklettert - egal ob ich konnte oder nicht. Und mit drei hat mich meine Mutter dann beim Judo angemeldet, dann kam Taek Wondo und Karate und dann Kick-Boxen. Ich war in jeder Menge Sportvereinen um mich richtig auszupowern. xD Als ich dann älter wurde hab ich tausende Hobbies gehabt und auch jetzt kann ich immer noch nicht still sein. Bin inzwischen Journalistin, der perfekte Beruf weil ich tausenden Interessen nachgehen kann und kein Tag langweilig wird. Hab - als meine Kleine 4 Monate alt war - auch wieder Vollzeit angefangen zu arbeiten, obwohl ich nach wie vor stille und mein Mann ebenfalls arbeitet. Aber ich hatte tatschlich genug Kraft und Energie – es hat mich wirklich null belastet, auch weil ich meine Zeit fei einteilen kann, denke ich. Aber es ist ja dennoch extra Workload. ;)
Und ja, meine Tochter hat das offenbar auch von mir "vererbt" bekommen. Die klettert überall rauf. Im Kinderwagen will sie nur sitzen wenn sie es selbst entscheidet und selbst rauf und runterklettern kann. Irgendwie schön essen gehen und die Kleine auf den Schoß nehmen ist nicht. Es muss immer Action geben. Aber tatsächlich kriegt meine Tochter mich kaum K.O., hahaha. Wir matchen da ziemlich gut.
Ich renne gerne auf fünf verschiedene Spielplätze mit ihr an einem Tag. Lass sie überall hoch- und runterklettern, spiele Ball (ihr größtes Ding derzeit) mit ihr. Mein Mann ist auch immer total fertig - schon am Nachmittag. Und ja, ich kann schon verstehen das das superanstrengend sein kann. Aber auch ziemlich cool. Wenn man so viel Energie hat ist man irgendwie "nie tot zu kriegen" und das kommt einem später auch zu Gute. Solange es kein medizinisches Problem ist bei eurem Sohn, ist es doch auch eine tolle Sache.

Meine Mutter hat dann später einfach angefangen mich in alle Hausarbeiten einzubinden, die irgendwie anstrengend sind. Sprich Boden wischen, Staub saugen, Einkäufe (natürlich immer kindgerecht schwer) hochtragen lassen etc. - ich hab das immer gern gemacht. Fand ich viel spannender als irgendwo in der Ecke zu sitzen oder beim Kochen zu helfen. ;) Vielleicht könnt ihr das auch mal probieren(auch wenns anfangs noch nicht so hilfreich sein wird für euch). Und - wenn ihr auf einem Dorf wohnt oder eine großen Garten habt - schickt das Kind immer raus an die frische Luft. Lasst es rennen und rennen und klettern und matschen und alles was richtig schön viel Energie erfordert. Mach ich mit meiner Kleinen inzwischen auch so. Und manchmal(nur manchmal) wird sie dann wirklich müde und will von allein rein kommen, ein wenig Abendbrot essen und ganz schnell schlafen gehen. :)

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Eins meiner Kinder war auch genau wie du beschreibst. Kurz nach dem zweiten Geburtstag hat sich alles sehr verändert. Da war ein enormer Entwicklungssprung, sowohl sprachlich als wohl auch vom Denken her. Also wirklich so als wäre die Denkfähigkeit plötzlich "freigeschaltet" worden und das impulsiv-wilde Kleinkind wurde zum Denker. Saß plötzlich öfters 20-40min still, um ein Puzzle für ältere Kinder zu lösen oder mit Konstruktionsspielzeug etwas neues zu erstellen. Hatte keine Probleme mehr mit langen Autofahrten oder am Tisch sitzen bleiben, solange man bereit war, sich mit voller Aufmerksamkeit mit dem Kind über interessante Themen zu unterhalten. Das Kind liebt seitdem Hörbücher und ist immer auf der Suche nach neuem kognitiven Input.
Gleichzeitig ist die wilde Seite aber immer noch da. Das Kind liebt es, draußen unterwegs zu sein, schwimmen, radfahren, toben jeder Art. Kurse müssen gar nicht unbedingt sein. Kinderturnen mag es gerne, aber alles mit engen Vorgaben ist eher eine Herausforderung. Freies Spiel draußen mit Freunden bietet genug Bewegung und weniger Regeln 😅. Und geht zunehmend auch unbeaufsichtigt. Mein Kind kann sich gut an Regeln halten (seit es 2 Jahre alt ist, vorher absolut garnicht). Aber es kann jetzt im Vorschulalter auch mal 45-60min alleine irgendeinem gerade angesagten Projekt nachgehen (z.B. Bügelperlen stecken). Am liebsten mit Hörbuch oder Musik dabei, aber es geht auch ohne.

Aber ich kenne auch wilde Kinder, die durchwegs wild geblieben sind und bei denen mittlerweile Verdacht auf ADHS besteht. Ich wollte nur vermitteln: Mit 14 Monaten ist noch alles offen und es kann sich noch in viele Richtungen entwickeln.

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Er wird sicher immer ein Wirbelwind bleiben 🤭 aber ich sag mal so, wenn man richtig mit ihnen sprechen kann, werden sie verständiger und dann wird es besser.
Mein 5 Jähriger war auch schon immer ein Wirbelwind, ist es auch immernoch. Mittlerweile kann man mit ihm auch super in ein Restaurant gehen oder in ein Café, das klappt schon viel besser. Mit 1 Jahr wäre das niemals gegangen weil er immer überall rum laufen und alles angucken wollte. Das mit den Treppen kenne ich übrigens auch. Wie er in dem Alter war was sind wir da Treppen hoch und runter gelatscht weil er an keiner vorbei gehen wollte. Aber ja das hört tatsächlich irgendwann wieder auf. 😂 er macht Karate und das tut ihm auch ziemlich gut, danach ist er immer ausgeglichen. Ich muss aber auch sagen, das man auch nicht übertreiben darf und dennoch Pausen bei ihm einhalten muss und ihn manchmal „ etwas zur Ruhe zwingen“ muss weil sonst ist er irgendwann komplett drüber 😆

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Willst Du wirklich alles hören? Unser Kleiner hat inzwischen seine ADHS Diagnose, es war schon nach wenigen Wochen in der ersten Klasse klar, was wir vorher schon vermutet haben. ABER er ist ein sehr sozialer hilfsbereiter ADHSler, der auch Teile seiner Hyperaktivität immer noch im Haushalt auslebt :)

Wir mussten richtiggehend daran arbeiten, dass er auch spielt "wie ein Kind spielt". Denn NUR im Haushalt helfen ist auf Dauer auch nicht gut für die Entwicklung :) Aber er ist immer noch als Drittklässler sehr motiviert im Haushalt, und es passiert immer wieder, dass ich zb am Sonntag aufstehe, er das komplette Gewürzregal schon ausgeräumt hat und mich mit "Mama, ich dachte wir waschen heute mal das Regal aus, ich habe schon mal ausgeräumt" begrüsst :) Auch wenn ich mir den Sonntagmorgen anders vorgestellt hatte ist das ja trotzdem süss und macht zusammen dann ja auch doch Spaß :-)

Er baut gerne Lego und Gravitrax, er liebt Tiere und hält und züchtet Hühner und ist stundenlang im Garten unterwegs, mistet, gärtnert ein bisschen, streicht seine Ställe an, mischt sein Hühnerfutter am liebsten selbst zusammen etc. Also 5 Sportvereine muss natürlich nicht sein, aber er muss schon Möglichkeiten haben, seine Aktivität zu kanalisieren. Bei so Kindern ist es wichtig, nen aktiven Lebenswandel zu leben, sprich keine Elterntaxis sondern zu Fuss oder mit dem Rad die Wege zurücklegen. Tut einem aber auch selber gut ;-) Er geht in 2 Sportvereine und ansonsten fährt er eben viel Rad, Roller, geht auf den Sportplatz mit Feunden zum Basketball, Federball, etc.

Wir haben viel Gesellschaftsspiele mit ihm gespielt, da lernte er, auch mal sitzen zu bleiben und ist ein richtiger Spielefreak geworden. Und schon mit 4 war er einer der brävsten auf einmal in Restaurants, weil er sich in seine Solospiele vertieft hat wärend dann die anderen auf einmal wacher waren und rumflitzten :) Generell wird er jetzt im Grundschulalter sogar oft gelobt, wie toll er in Restaurants ruhig ist, bzw weil er dann ganz gezielt raus geht, ne Runde flitzt und dann wieder reinkommt und ruhig ist.

Tatsächlich faszinieren ihn aber heute Bücher, es dauerte zwar und wir mussten es richtiggehend trainieren, sprich wir haben Geschichten vorgelesen und er ein Wortbingo-Spiel gespielt oder die Logopädin hat ihn die Geschichte mit Figuren mitspielen lassen, aber nach wenigen Wochen schon liebte er die Geschichten und schaffte es, immer längere Geschichten zu folgen, bis er am Ende echt ne halbe Stunde oder gar Stunde zuhören wollte und wir dann Hörbücher gekauft haben, weil keiner so lang vorlesen konnte wie er es gerne gehabt hätte :) Allerdings war das eher so mit 3 Jahren würde ich sagen.

Ich finde es generell toll, so einen Duracellhasen zu haben, aber wir haben schon immer auch sanft gefördert, dass er es schafft mal zur Ruhe zu kommen, denn nur Vollgas ist auch nicht gut. Er macht zb vor dem Einschlafen Yoga, unter Tags mal Waldbaden, da er sonst ewig nicht runterkommt und Einschlafprobleme hat.

Bearbeitet von IrgendwasMitADHS