Wie würdet ihr -ganz konkret- in den folgenden Situationen handeln? Wie lange tut ihr bestimmte Dinge (Trösten, Reden, ggf auch Ignorieren?)
1) Fahrt mit dem Auto, ist seid auf dem Weg nach Hause, die Fahrt wird noch 20 min dauern. Das Kind (3 J) äußert im Minutentakt , dass es nach Hause möchte.
Ich erkläre, dass wir uns auf dem Heimweg befinden, es aber noch etwas dauert. Das mache ich auch mehrmals. Nach 5 mal habe ich aber auch die Nase voll. Wenn er sich absolut nicht ablenken lässt durch irgendein Gekasper, dann bin ich ratlos. Soll ich den Dialog, wahlweise auch das Geknatsche/Genörgele, schlimmstenfalls auch Geweine einfach hinnehmen und in Dauerschleife das gleiche Sagen/Spiegeln oder gar nix mehr sagen?
2) Kind möchte am Tablet daddeln, ich erlaube es nicht. Ich erkläre zweimal in zwei Sätzen das Verbot. Dann biete ich Alternativen an, versuche abzulenken. Wenn das nicht fruchtet bin ich unschlüssig wie weiter... Kind dabei heftig nölend, bis weinend, teils fordernd oder auch bittend.
Frust vom Kind begleiten/aushalten - konkret?
Ich glaube, dass ich noch gar nicht so viel dazu sagen kann, weil meiner erst knapp 2 ist. Aber wenn er gefrustet ist und schreit, dann erkläre ich das noch 2 oder 3 mal, biete ihm weg möglich eine Alternative an und wenn er auch darauf keinen Bock hat, dann sage, ok, dann darfst du jetzt schreien, ich kann die Situation gerade nicht ändern. Ich bin da nicht der Typ, der ewig irgendetwas anbietet oder hundertmal dasselbe sagt. Das nervt mich dann noch mehr.
Bezüglich der Medien kann ich gar nichts zu sagen. Er kennt kein Tablet oder TV oder.ä. Wird er irgendwann kennenlernen keine Frage, aber bisher eben noch nicht.
Letztlich ist es aber eine ähnliche Situation, er ist gefrustet, weil ihm etwas nicht passt. Also würde ich eben erklären, wieso weshalb warum, Alternative anbieten und wenn das nicht gewollt ist, sage ich auch wieder, dass ich es verstehen kann, dass er jetzt sauer ist oder sonst etwas , das es das aber trotzdem nicht gibt und er dann gerne schreien darf. Dann sage ich immer noch, dass ich da bin, wenn er mich braucht und biete ihm immer wieder meine Arme an.
Wenn es manchmal länger dauert, dann gehe ich auch ganz normal meinen Aufgaben nach. Aber ich kündige das immer an und sage, dass ich da bin, wenn er mich braucht.
Wenn er sich so richtig richtig in Rasche schreit und ich merke, er findet jetzt wirklich nicht mehr alleine raus, dann nehme ich ihn, auch wenn er so tut als wollte er das nicht, und singe sein Schlaflied. Das hat bisher geholfen und ihn dann wieder runtergeholt. Da ich noch Stille, lege ich ihn danach an und es geht ihm wieder gut.
Du scheinst ja ein liebes Kind zu haben, denn du schreibst nur von nörgeln und meckern und bitten. Ist das echt so? Meine beiden würden dir die Ohren zusammen brüllen, daher weiß ich nicht ob ich dir die Situation korrekt einschätze. Beim nur meckern sage ich immer etwas wie „Ja, das ist doof.“ „Du würdest jetzt gerne…“ „Ich verstehe dich, wir brauchen aber noch …“ „Dann können wir …“ oder „Wollen wir so lange..?“ oder wenn alles nichts hilft „Willst du gerade einfach etwas jammern/unzufrieden sein/weinen?“ Die Frage wird entweder bejat oder es wird vernein und dann sage ich schon mal etwas wie „Dann hör einfach auf “. Das kommt aber alle paar Monate vor.
Wie gesagt, meine beiden würden schreien und wären beide weitaus schlechter drauf als es sich bei dir liest, z.B. mit gegen den Fahrersitz treten 😅. Sofern es meine Nerven aushalten - und das tun sie meistens - wiederhole ich das stoisch, auch länger als 5 x. Stört mich nicht und man wickelt es in ein Gespräch. Aber grundsätzlich haben auch Kinder ein Recht auf schlechte Laune, finde ich.
Beim Tablet ist es bei uns einfach. Das gibt es für die Kinder gar nicht. „Nein, das ist mein Arbeitsgerät.“ Dann wird es aus der Sichtweite gelegt. Meistens sagt ein Kind dann, dass es malen will (Kann es auf Papier, will es nicht, wirft sich dann auch schon mal auf den Boden oder stampft) oder „arbeiten“. Beim „arbeiten“ bekommt es einen ausrangierten Laptop. Beim malen bleiben wir stoisch bei der Alternative Papier und lassen das Kind auch mal auf dem Biden liegen, wissend dass alles andere eskalierend wirkt.
Stimmt, er ist tatsächlich sehr lieb, ich darf mich nicht beklagen.
Aber es kommt vor, dass er ziemlich jämmerlich weint, vor Frust, weil irgendwas nicht läuft wie er es will. Ich geh dann natürlich hin, spiegel seine Gefühle kurz, Nähe will er wenn dann eh nur ganz kurz, tja und dann ist halt die Frage. Wenn Alternativen nicht angenommen werden, dann lasse ich ihn halt auch paar Minuten so weinen weil ich keine andere Möglichkeit sehe.
Situation 1: Spiel draus machen. Soll Schilder und Autos zählen oder Farben der Autos benennen, die es sieht.
Situation 2: lösen mit Zeitkarten. Bastel Zeitkarten. Jeden Tag 2x 10 min Tabletzeit und Wecker stellen. Empfinden Kinder als Challenge. Gnadenlos durchziehen.
1 geht leider nicht. Kind spricht extrem wenig.
2 gute Idee prinzipiell, aber mir geht es eher darum, wie damit umgegangen wird, wenn einfach Frust herrscht, egal ob jetzt "berechtigt"oder "unberechtigt".
Hast du im Auto Beschäftigung für das Kind? Ein Buch o.ä.? Tiptoi hilft hier auch viel.
Sonst aushalten, antworten oder was anbieten (singen, Musik laut hören, draußen Tiere suchen o ä.). Wenn alles nichts hilft und sie sagt sie hat auf nichts lust, mache ich oft für mich Musik an. Meist hilft das auch schon und wenn nur für meine Nerven 😅
Tablet gibt es hier nur zum mal eine Folge conni gucken. Daddeln kennt sie nicht. Auch hier alternativen anbieten und den Frust aushalten lassen. Sie kennt die Regeln sehr genau und weiß, dass es das nur manchmal und kurz gibt.
Ja mir geht es in erster Linie um das "aushalten". Wie geht da praktisch bei euch? Also wird nach X Minuten das Kind bzw dessen Verhalten ignoriert, oder stoisch das gleiche wiederholt von eurer Seite? Bzw was sonst?
Frust gehört dazu und muss gelernt werden.
Wenn ich einen guten Tag habe, dann wiederhole ich auch 100x gleich oder ähnlich. Oft frage ich, ob es verstanden wurde ... oft reihen sich dann 10 warum fragen an, die natürlich beantwortet wurden.
Aber auch ich als Mama bin nicht unfehlbar. Wenn ich merke ich kann nicht mehr antworten bzw. Habe das schon x-mal gemacht und werde genervt, dann lasse ich es auch mal. Gerade im Auto weiß das Kind ja das ich da bin. Oder ich antworte wirklich kurz "wann sind wir da" - " in 5 Minuten"
Manchmal wie gesagt, gibt's dann auch Musik dann höre ich das leise gequengel zwischendurch nicht sondern nur noch die Fragen. Oft reichen hier schon 5 Minuten für mich und dann kann ich auch wieder geduldiger antworten 🤷♀️
Wir haben auch eine 3-Jährige Nörglerin daheim 😅
Situation 1: Ich lass' sie häufig die Minuten zählen bis sie keine Lust mehr hat, weil sie natürlich noch nicht bis 60 zählen kann 😂
Dann zählt sie meistens von alleine lieber Autos, Pferde, Bäume etc. 😉
"Ich sehe was, das du nicht siehst" wird auch immer gerne gespielt 🙂
Situation 2: Wir haben kein Tablet, aber sie fragt natürlich auch mal danach, fern zu schauen. Antwort, wenn es nicht regnet: "Du kennst die Regel "Nur bei Regen gibt es eine Folge Bibi & Tina" - wie ist das Wetter gerade?" Als Alternative biete ich immer an a) malen oder b) Garten + nachmittags auf den Spielplatz gehen.
Antwort, wenn es regnet: "Eine Folge Bibi & Tina ist okay, danach kommt die Kiste aus und wir können noch das Spiel X oder Y oder Z spielen."
Gute Lösung!
Bloß was passiert wenn Regeln mal nicht akzeptiert werden, sondern weiter gemotzt wird?
Passiert hier schon hin und wieder mal, vermutlich um auch mal Grenzen auszutesten, ist ja normal.
Grenzen auszutesten ist für ein Kind normal.
Das gehört zur kindlichen Entwicklung mit dazu.
Bei ständigen Wutausbrüchen ist es zu empfehlen, sich an den Kinderarzt zu wenden.
Mit ihm über diese Situationen sprechen.
Es kann sein, dass die Wuttoleranz sehr gering oder gering ist. Das zu wissen,
erleichtert evtl. den Alltag.
Bleibe weiterhin bei Deinen Haltungen ihm gegenüber so, wie Du es erwähnst.
Lass Dich nicht um den Finger wickeln.
Du schaffst das.
alles Liebe
Halli hallo,
Wir sind hier folgender Meinung und gehen folgenden Weg:
Unerwünschtes Verhalten wird nicht belohnt! Bedeutet: wird gejammert und Hunger ist nicht der Grund, gibt es zur Ablenkung keinen Snack, es folgt auch keine persönliche Unterhaltungsshow oder Ähnliches! Sein Fazit wäre: ok, wenn ich motze, dann passiert etwas tolles!
Ablenkung ist bis zu einem Alter von max. 2 Jahren ein guter Weg, darüber hinaus müssen Situation leider manchmal ausgehalten werden! Natürlich kommt es immer darauf an, was vom Kind abverlangt wird! Bei einem längeren Fahrtweg gibt es natürlich Unterhaltung und Spielemöglichkeiten etc, aber nicht erst als Reaktion auf Gemotze sondern vorher überlegt und angeboten....dauert der Weg nur 15 Minuten und es wird von Beginn an gemeckert, weil man gerade nicht fahren will, dann wird einmal mit Verständnis erklärt: Liebling, Mensch, ich weiß, dass du gerade lieber spielen möchtest und verstehe, wie doof es nun ist, dass wir Auto fahren müssen...aber guck, da sind deine Spielsachen und insofern du nicht ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst mit Mama spielen willst, seh ich nun zu, dass wir gaaaanz schnell ankommen! Danach wird nicht 100x wiederholt oder erklärt! Was beim ersten Mal nicht ankommt wenn er unzufrieden ist, kommt beim hundertsten Mal auch nicht an!
Meist findet er auch schneller irgendwelche interessanten Dinge für sich, wenn die Alternative kein Endlosdialog mit Mama ist sondern "Stille"!
Das ist unser persönlicher Weg!
Also beide Situationen: möglichst ruhig aushalten und durchziehen!
Ach ja...gilt natürlich nur für Situationen, in denen es nicht um die Erfüllung von Grundbedürfnissen geht! Stehen wir im Stau und er hat echt Hunger oder ist total übermüdet, dann darf er echt jammern und Mama unternimmt alles, um zu trösten oder abzulenken!
Find ich nen guten Ansatz, Danke.
Hey
Mein Sohn 2 Jahre alt, auch ein kleiner Wüterich 😁
Wenn wir Autofahren hat er momentan die Angewohnheit sich sofort nach dem Reinsetzten in seinen Kindersitz, umzudrehen und er möchte dann gerne so fahren. Das geht natürlich nicht und ich lasse ihn dann eine Weile mal da so sitzen und drehe ihn dann aber um.. natürlich ist er total gefrustet und ich versuche dann irgendwie Faxen zu machen.. klappt nicht immer, aber beim Autofahren wird sich natürlich angeschnallt! Ich erkläre ihm das immer ganz ruhig und lasse ihn weinen… Spiegel seine Gefühle aber mache dabei trotzdem einen Willensstarken Auftritt, damit er weiß, hier gibt es keine Ausnahmen!
Wenn wir dann losfahren höre ich in einer Tour, „Mama, Arm nehmen, nach Hause fahren“ ich versuche dann abzulenken, das klappt nicht immer. Bleibe aber immer ruhig und sage ihm, dass ich ihn zuhause dann in den Arm nehme. So lange muss er dann eben leider weinen. Ich stehe aber immer in der Kommunikation mit ihm und lasse ihn nie schmollen.
Beim Thema Tablet / TV schauen sind täglich 10-15 Minuten in Ordnung. Er darf sich aussuchen, wann er diese Zeit in Anspruch nimmt. Meistens ist das gleich früh morgens und manchmal ist er auch wütend wenn ich dann Ausschalte. Sogar sehr wütend.. er schreit das Haus zusammen und hängt an meinem Hosenbein, aber da bleibe ich hart! Erkläre ihm, dass wir nun andere tolle Sachen machen können, ich aber auch verstehe dass er jetzt frustriert ist. Diese Wutanfälle dauern unterschiedlich lange, aber ich bin immer da für ihn und er kann auch zu mir kommen, wenn er Zuneigung möchte.
Ja es ist wirklich hart immer gelassen zu bleiben und selber nicht die Nerven zu verlieren, aber am Ende des Tages kann das Kind aus uns lernen und vorallem aus der Situation lernen, wie man mit Frust richtig umgeht… das ist mein Strohhalm an dem ich mich festhalte 😅
Gute Antwort. Danke.
Moin,
naja, ignorieren tue ich es eigentlich nicht, ablenken, trösten. Und ich versuche auch, mir zu überlegen, wie ich Situationen so gestalten kann, dass das Nölen / Weinen gar nicht kommt.
Beim Autofahren haben wir immer Magnetspiele - gut, die gehen vermutlich erst mit 4 oder 5, dabei, und Hörspiele. Eine lustige Folge Rabe Socke etc vertreibt normalerweise die Langeweile. Lieblingskuscheltier dabeihaben hilft auch manchmal. Und hinterfragen, ob nicht was anderes vorliegt. Hunger/Durst? Manchmal hilft es auch, vor der Abfahrt ein paar Apfelschnitze, Zwieback o.ä. zu essen. Ansonsten hab ich dann wenn nix half mantramässig geantwortet, wir wären gleich da, aber eigentlich war mit Hörspiel oder LiederCD immer Ruhe. Meinem Kind hat es auch geholfen, dass das Navi an war, so konnte er bald mitverfolgen, wie wir uns dem Punkt Zu Hause nähern.
Tablet: Auch wenn Du es vermutlich nicht annehmen willst, aber Tabletkonsum führt zu einem Dopaminsturm, und Kleinkinder sind einfach nicht in der Lage, mit den Emotionen, die damit zusammenhängen, umzugehen. Diese Situation haben wir einfach auch vermieden, indem es überhaupt kein Tablet / Handydaddeln gibt. Kleinkinder sind einfach mit dem Suchtfaktor den es mit sich bringt überfordert. Sie sind nicht reif, mit dem Verlangen danach umzugehen und lassen sich kaum von dem Verlangen abbringen, wenn es aufkommt. Dann besser gar nicht in die Situation kommen. Kinder nicht zu überfordern ist schon mal der erste Schritt, neben Trösten, Reden, Ignorieren.