Hallo :)
Ich dachte ich schreibe hier mal ins Forum, um vielleicht ein paar Tipps zu bekommen.
Wie im Titel schon zu lesen ist, stehe ich in den letzten Wochen/Monaten unter Dauerstress und komme von diesem Level nicht mehr runter. Vielleicht kann mir jemand einen guten Rat geben.
Ich habe zwei Kinder im Alter von 5 1/2 Jahre und 15 Monaten.
Mein Mann arbeitet sehr viel (Schichtdienst/ Vollkonti) um uns ein gutes Leben und mir drei Jahre Elternzeit zu ermöglichen. Ich bin also die meiste Zeit alleine mit den Kindern.
An sich ist das kein Problem für mich, aber in den letzten Wochen bin ich permanent unter Strom und gehe bei kleinsten Problemen oder Konflikten direkt an die Decke. Meine Geduld ist kaum noch vorhanden. Zum Leidwesen meiner Kinder und vor allem meines Mannes. Ich erläutere mal, was so den ganzen Tag bei uns passiert.
Es geht morgens schon los. Wenn mein Mann Früh oder Nachtdienst hat, kann ich mich nicht ohne Geschrei 5 Minuten im Bad frisch machen. Leider kann ich nicht vor ihm aufstehen und mich fertig machen, da er direkt anfängt zu weinen wenn ich aufstehe. Ich kann Nachts nicht mal zur Toilette gehen, ohne dass er wach wird.
Der kleine ist ein Wirbelwind und sehr lebhaft und ich habe keine Chance ihn irgendwie im Bad zu beschäftigen. Ich versuche ihn bei allem was ich mache mit einzubeziehen, aber ihm gefällt das nicht. Er möchte rennen, klettern und mit „verbotenen Dingen“ spielen.
Jeden zweiten Tag hat er eine dicke Beule. Er ist nicht zu bändigen. Unsere Wohnung ist Kindersicher, aber er schafft es trotzdem so blöd gegen Schränke, Spielzeug und andere Gegenstände zu fallen, dass ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin, sein Leben zu retten😀 Ständig muss ich hinter ihm her rennen, dabei bekomme ich nichts geschafft. Sobald er etwas nicht darf, schreit er wie am Spieß. Über 90 Dezibel laut meiner Uhr. Ungefähr 100x am Tag. Wirklich so, als würde er körperlich gequält werden. Ich warte jeden Tag darauf, dass die Nachbarn die Polizei rufen.
Auch schlafen ist für ihn ein Problem. Er steht gegen 7 Uhr auf (die große Schwester um 6 Uhr), und macht dann Mittags 30-45 Minuten Mittagsschlaf. In dieser Zeit würde ich gerne etwas im Haushalt erledigen, oder mich mit der großen Schwester beschäftigen, aber nach etwa 10 Minuten wird er wach und ich muss ihn wieder stillen. Wenn ich Glück habe darf ich dann wieder aufstehen, wenn nicht muss ich bei ihm liegen bleiben. Danach geht der Stress weiter. Nach dem Aufstehen hat er meistens schlechte Laune und schreit erst mal eine Zeit lang. Da sehne ich mir um 13 Uhr schon den Feierabend herbei🙈
Wir versuchen viel Zeit draußen zu verbringen und dann ist er auch tatsächlich meistens zufrieden. Für mich ist es Stress pur, da er wirklich los sprintet und sehr oft hinfällt, eine andere Richtung einschlägt oder Böschungen runter rutschen möchte. Kinderwagen und Dreirad findet er nur semi gut- also wird da auch wieder geschrien. Auch auf dem Spielplatz möchte er immer auf die größten Klettergerüste klettern. Wenn er nicht weiter hoch darf weil meine Arme zu kurz sind, wird geschrien.
Wenn wir dann wieder zuhause sind, geht der Stress weiter. Er badet gerne, aber sobald das falsche Spielzeug im Wasser schwimmt, wird geschrien.
Versteht mich nicht falsch, ich weiß das diese Phase und das Schreien normal sind, aber bei ihm ist es extrem. Viele in meinem Umfeld sagen, sie haben noch nie so ein aktives und lautes Kleinkind gesehen.
Schlafenszeit ist der größte Stress für mich, vor allem wenn mein Mann Spätschicht hat.
Er ist nicht müde zu bekommen und wenn ich ihn dann zwischen 19 Uhr und 20 Uhr versuche ins Bett zu bringen (dabei wird er noch gestillt), geht das nicht ohne klettern auf mir und Geschrei.
Währenddessen wartet die große Schwester in ihrem Bett auf mich um auch noch ein bisschen Zeit mit mir zu haben. Geschichte vorlesen und bei ihr liegenbleiben bis sie eingeschlafen ist, ist ein Muss!
Wenn das dann erledigt ist, wird der kleine wieder wach und ich muss ihn wieder stillen. Bis ich um ca. 23 Uhr ins Bett gehe (der kleine schläft bei uns im Bett), muss ich ungefähr alle 30 Minuten zu ihm. Danach wird er alle 1-2 Stunden wach zum Stillen. Meine Nächte sind also auch kaum erholsam. Abstillen kommt für mich aber nicht in Frage!
Am nächsten Morgen geht der Stress wieder von vorne los. Während ich das so alles schreibe merke ich, wie mein Puls dabei direkt wieder steigt.
Liegt es an mir? Bin ich zu wenig belastbar? Zu schwach?
Klar, wenn mein Mann mal frei hat, ist es ein wenig entspannter für mich. Ich kann z.B. alleine duschen und mich mit der Großen in Ruhe beschäftigen.
Er würde mir auch Zeit einräumen um einem Hobby nachzugehen, aber dafür fehlt mir im Moment wirklich die Kraft und auch die Lust. Da ich ja auch noch Stille und der kleine keine Flasche nimmt, könnte ich auch z.B. Abends keinen Kurs oder sonstiges besuchen.
Freunde habe ich auch keine mit denen ich was unternehmen könnte, oder bei denen ich einfach mal eine Stunde durch schnaufen könnte.
Mein Mann sagt ich bin teilweise selbst Schuld an meiner Situation und ich solle mich mal locker machen. Ich steigere mich rein meint er. Aber ich empfinde meinen Alltag im Moment als unvorstellbar Stressig. Mein 40h Job als MFA (vor den Kindern) in einer großen Praxis war ein Witz dagegen.
Also, wie kann ich meinen Alltag stressfreier gestalten? Hat jemand einen ultimativen Tipp?
Vielen Dank schon mal😊
Stresslevel im Alltag enorm hoch. Tipps?
Das hört sich für mich nach einem ganz normalen aber auch sehr fordernden Kind an. Ihr habt euch bestimmt in der Schwangerschaft mal überlegt, dass ihr den kleinen die ersten Jahre nicht fremdbetreuen lassen wollt. Nun sollte man Entscheidungen immer wieder überdenken. Da er so viel Energie hat, könnten vielleicht 2-3 Stunden für 2-3 Vormittage in einer Krippe doch auch mal eine Möglichkeit sein, damit er sich mehr auspowern kann und du mal was Zeit für andere Dinge hast. Wenn du immer nur müde und schlecht gelaunt bist, wirkt sich das ja auf euch alle aus.
Ich hatte mir zB vorgenommen möglichst lange zu stillen. Nach 16 Monaten war aber Schluss. Da hat mir mein Mann ins Gewissen geredet. Wie bei euch gab es keine längeren Schlafphasen seit Geburt, da Junior immer die Brust verlangte. Ich war nur noch müde, ausgelaugt, antriebslos und einfach nicht mehr ich selbst. Andere können mit den ständigen nächtlichen Unterbrechungen besser umgehen und kriegen davon kaum was mit. So war es bei mir nicht. Erst mit dem Abstillen wurde es besser. Plötzlich waren die Schlafphasen viel viel länger und auch mein Mann konnte nachts aushelfen. Und ich hatte endlich wieder mehr Energie und Gelassenheit. Für uns war es der richtige Weg. Muss es natürlich nicht für euch sein.
Danke für deine Antwort!
Bei uns im Dorf gibt es keine Krippe. Die Kita ist ab 2 Jahren und er wird mit 2 1/2 ein paar Stunden dort hingehen. Kurz vor seinem 3. Geburtstag, steige ich dann wieder in meinen 20h Job ein.
Obwohl er so aktiv und wild ist und ich an meine Grenzen komme, kann ich mir aber auch tatsächlich nicht vorstellen ihn jetzt schon ab zu geben🙈 Er ist trotzdem sehr sensibel und fremdelt sehr stark.
Auch abzustillen würde ich jetzt noch nicht übers Herz bringen.
Also alles in einem kann man wirklich sagen, ich bin an meinen Problemen selbst schuld😄
Wenn mein Mann mir mit dem Abstillen nicht ins Gewissen geredet hätte, würde ich noch immer stillen. Aber es war wirkliche so schlimm, dass wir abends, selbst wenn Junior mal schlief, nicht ein gutes tiefergehendes Gespräch führen konnten, weil ich einfach so müde war und nur schweigend da saß und ins nichts starrte.
Fremdbetreuung bedeutet ja nicht immer zwangsläufig Krippe oder Tagesmutter. Bei uns kam für einige Zeit eine Schülerin zu uns. Ich war auch zu Hause, aber hatte währenddessen einfach Zeit zum durchatmen, aufräumen, Kaffee trinken, Emails checken usw. Er spielte währenddessen total schön mit der Schülerin. Ich wenn was war, war ich ja gleich zur Stelle. Vielleicht wohnt im Ort jemand älteres, dessen Kinder und Enkel nicht in der Nähe leben und der Zeit und Lust hat, mal mit deinem Kind für 2 Stunden vormittags zu spielen. Kann ja auch bei euch zu Hause sein. Natürlich musst du der Person zweifelsfrei vertrauen. Diese zwei Stunden können für einen selbst schon viel bringen.
Ah wie gut ich dich verstehen kann. Nr. 2 ist auch 15 Monate und bei uns siehts in allen Punkten genau so aus. Dazu kommt noch, dass es in anderen Bereichen drunter und drüber geht und ich dazu noch ein paar Stunden die Woche (zum Glück flexibel im Homeoffice) arbeite.
Mein Mann ist selbstständig und da ist nichts mit 40 Stunden Woche, daher müssen wir oft unsere Pläne umschmeißen.
Tipps hab ich da nicht wirklich.
Man muss immer dran denken, dass es nur ne Phase ist. Irgendwann wird sich die Situation ändern. Irgendwann schlafen die Kinder besser (meine Große hat erst mit 2,5 Jahren durchgeschlafen), irgendwann können sie sich besser selber beschäftigen, irgendwann muss man weniger "Leben retten".
Ich versuche auch aktiv die guten Dinge zu sehen und eben Abstriche zu machen.
Meine Wäsche von gestern liegt immer noch in der Waschmaschine... Und es geht wieder drunter und drüber heute.
Ich habe mir zwei Stunden ThaiMassage gebucht für heute Abend und die Oma eingespannt.
Manchmal braucht man einfach irgendwie ein paar Stunden für sich. Und Menschenkontakt 🫣
Danke für deine Antwort! Ich bin froh, dass es nicht nur mir so geht😀 Wenn ich jetzt noch im Home Office arbeiten würde, würde ich vermutlich komplett durchdrehen🙈
Es ist nur eine Phase, schwirrt mir den ganzen Tag im Kopf rum.
Bei meiner Großen hat es allerdings vier Jahre gedauert bis sie durchgeschlafen hat und erst seitdem sie ca. 5 Jahre alt ist, kann sie sich mal für 15 Minuten alleine beschäftigen🙈
Ich muss also noch ein bisschen durchhalten, denn den Kleinen möchte ich noch nicht zu Oma geben.
Hallo und hi,
ich habe keinen Rat für dich, aber ich beantworte dir gerne die Frage, ob du zu weich/empfindlich/schwach bist:
NIEMALS!
Mein Sohn meckert fast nie, er schreit ab und an, wenn ihn die Zähne drücken, sonst nie! Ich musste noch nie hinter ihm her sein weil er sich sonst in Gefahr bringt...wir machen 2 Ausflüge pro Tag, einer davon ist ein ruhiger und entspannter Spaziergang durch den Wald, wo er laufen kann, wie er will und wenn ich "schnell, Seite" rufe, dann stellt er sich an die Seite und wartet auf mich! Er spielt durchaus auch zu Hause alleine! Mein Mann kommt täglich spätestens 16:30, Freitags um 11:30 Uhr und übernimmt, mein Sohn schläft im eigenen Zimmer zuverlässig 11 Stunden durch-ohne Einschlafbegleitung! Ich arbeite 6 Stunden die Woche im Homeoffice und mein Sohn macht täglich mind. 2 Stunden Mittagsschlaf in denen ich entspanne! Oma und Opa oder andere Hilfe haben wir nicht! Und, jetzt halte dich fest:
Ich finde es anstrengend, sehr anstrengend! Viel anstrengender als meine vorherige 55 Stunden-Woche im Job mit hoher Schlagzahl!
Ich habe, so wie es klingt, im Vergleich zu dir rein gar nichts auszustehen und empfinde es als anstrengend!
Du bist tapfer, belastbar und leistest unglaubliches! Ich ziehe meinen Hut!
Und ich ziehe meinen Hut vor deiner tollen Antwort! Wow! Sowas Nettes liest man hier selten! Danke! Das ist Balsam für die Seele für uns Mamas mit extrem fordernden Kindern (habe hier auch so ein Exemplar und erfahre äußerst selten Mitgefühl)! ❤️
Wow! Vielen Dank für so eine liebe Antwort❤️
Das gibt es wirklich selten. Im Internet, sowie im richtigen Leben.
Gibt es in eurem Dorf keine anderen Kleinkinder? Geh zu Kursen während die große in der Kita ist! Da habe ich zB ne ganze Gruppe kennengelernt.
Auch auf dem Spielplatz kann man Leute ansprechen und sich mal verabreden.
Ansonsten vormittags raus mit euch. Spielplatz, Einkaufszentrum, schwimmen etc, damit er müde ist.
Ich würde außerdem die schlafsituation ändern. Mittagsschlaf ab sofort im eigenen Bett, wenn das klappt auch abends, damit ihr euch nicht dauernd gegenseitig weckt.
Du sagst du möchtest nicht abstillen, aber vielleicht solltest du das noch mal überdenken. Ich persönlich hatte das Problem nicht weil ich mit 9/10 Monaten abgestillt habe bzw meine Tochter sich selbst. Aber bei den anderen im Umfeld wurden die Nächte im kleinkindalter erst besser als es keine Brust mehr gab.
Es ist immer schwierig eine bestehende Situation zu entschärfen, wenn man an den Gegebenheiten nichts ändern möchte. Das soll kein Vorwurf sein, eher ein Denkanstoß ob stillen, schlafen und Programm nicht vielleicht einfach nicht mehr zu euch passen so wie es gerade ist.
Danke für deine Antwort!
Ein paar Kleinkinder gibt es hier, aber die trifft man leider nur selten bis gar nicht an. Es hat auch schon jeder seinen festen Freundes und Bekanntenkreis. Wir als dazu gezogene (vor 5 Jahren), kommen hier irgendwie nicht so richtig an. Auf dem Spielplatz sind wir täglich, jedoch wie oben schon beschrieben eigentlich immer alleine.
Die Kurse die für uns in Frage kommen, sind leider nur Nachmittags. Hier gibt es auch leider nur sehr wenige Kurse. Bei meiner Tochter bin ich damals bis zu 50km für Kurse gefahren, aber da hatte ich auch nichts anderes zu tun😀 Das geht jetzt natürlich nicht mehr.
Einkaufszentrum ist auch 50 km entfernt und schwimmen mag er leider gar nicht. Er geht nur in die Badewanne🤷🏼♀️😁
Abstillen und ausquartieren kommt für mich noch nicht in Frage, egal wie schwer es im Moment für mich ist.
Letztlich ist es natürlich deine Entscheidung, aber bitte denk auch an deine Tochter.
Dass sie abends ewig im Bett liegt und wartet, dass du auf dem Spielplatz mit dem kleinen hinterher rennst und nicht mit ihr spielen kannst und dass du auch tagsüber zuhause immer das andere Kind auf dem Arm hast oder sogar bei ihm schläfst und sie allein ist… mit 2 Kindern ist es einfach nicht möglich alles ewig zu betreuen wie mit dem ersten.
Dass die Kurse am Nachmittag sind ist doch kein Ding. Dein Mann ist ja durch den Schicht Dienst vermutlich an einigen Tagen da.
Schick ihn hin und widme dich in der Zeit ganz bewusst deiner großen.
Das erste was mir einfiel, als ich deinen Beitrag gelesen habe, war: herrje, du Ärmste und: ein unternehmungslustiges Kerlchen, die Große scheint etwas kurz zu kommen.
Offensichtlich müsst ihr eine bessere Balance hinbekommen, damit alle zufriedener sind.
Ganz ehrlich: als erstes würde ich abstillen
Versteh mich nicht falsch. Ich habe selbst alle vier Kinder gestillt und hatte mich gut dazu informiert. Aber bei unserem Jüngsten bin ich irgendwann an meine Grenzen gekommen. Er nahm, wie dein Kind keine Flasche und mit 13 oder 15 Monaten war er quicklebendig und meine Nächte waren schlimm, obwohl ich mittlerweile in sämtlichen Positionen stillen und dabei weiterdösen konnte. Aber ich hatte dann Rückenschmerzen und die Tage waren furchtbar.
Als ich abgestillt hatte, wurden der Rythmus und die Schlafenszeiten deutlich entspannter und das ganze Familiengefüge viel besser.
Zusätzlich würde ich an deiner Stelle schauen, ob du zu vorsichtig bist, wenn er klettern und rennen will.Ist mir selbst sehr schwer gefallen, aber man wird tougher mit der Zeit. Man unterschätzt auch, wieviel Energie schon so Kleine haben können und wieviel Zeit sie draußen mit rennen, klettern hüpfen verbringen wollen.
Meine Kinder waren in der Kita und dort jeden Vormittag 2 oder 3 Stunden Draußen. Nachmittags dann nochmal mindestens 2 Stunden.
Ich hätte das allein so mit mehreren Kindern gar nicht geschafft, auch nicht in Elternzeit.
Dazu braucht man entweder Familie (Oma, Opa), die unterstützen oder man tut sich mit anderen Müttern zusammen und wechselt sich ab (wurde in den 60ern und 70ern viel gemacht, als viele Frauen im Westen Hausfrau waren) oder du hast wenigstens ein paar Stunden vormittags eine Betreuung.
Jedenfalls ist es sonst mMn schwer hhinzukriegen, ohne dass mindestens einer auf der Strecke bleibt. Und davon hat ja auch niemand etwas.
Mag ja sein, dass es Wunderfrauen gibt, die Kitafrei erziehen, und ohne zusätzliche Hilfe alles tiptop hinkriegen, dabei entspannt sind und auch sonst sämtliche optimalen Standards erreichen. Aber selbst wenn es sie außerhalb von sozialen Medien gibt, ich kenne im realen Leben niemanden, der das gekonnt hat und sehe auch keinen Sinn darin, irgendwelchen Ehrgeiz da rein zu setzen.
Mein Tip also: schaff dir Erleichterung. Alles was dir gut tut, tut deiner Familie gut.
Ich habe nur ein Kind im Alter von 1,5, welches ähnlich fordernd wie deines ist. Trotz Fläschchen wird sie alle 2 Stunden wach und es gibt nur Mama, Mama, Mama. Du hast also mein vollstes Mitgefühl.
Wir geben unsere Tochter auch erst mit 2,5 Jahren für kurze Zeit in die Kita, damit ich halbtags wieder arbeiten kann. Also ähnliche Ausgangslage und mir geht es oft wirklich genauso wie dir.
Wir sind allerdings gut vernetzt, treffen uns oft mit Freunden/Familie und haben auch hier im Dorf, obwohl wir ebenfalls zugezogen sind, Kontakte geknüpft mit anderen Müttern und deren Kindern. Vielleicht sprichst du von dir aus wirklich nochmal aktiver sympathische Eltern auf dem Spielplatz an und schaust, dass du deine alten Freundschaften aufleben lässt.
Ich kann dir auch nur empfehlen, deine Kids Mal einen halben Tag dem Papa zu geben, alle drei auszuquartieren und in der Zeit zu entspannen - mit Büchern, vorm TV oder mit einem Gläschen Wein. Egal was, aber dann kannst du dich freuen, wenn sie wieder zurück kommen und hast im Idealfall neue Energie getankt. Auch die Papa-Kind-Bindung stärkt sowas enorm.
Ansonsten versuche dich für Hobbys zu motivieren, auch da lernst du Leute kennen. Ich nehme meine Kleine sogar immer Mal mit, das ist bei einigen auch möglich - Hauptsache Mal raus kommen und auf dich fokussieren, im besten Fall mit Erwachsenen kommunizieren.
Mir hat es bei dem Dauerstress geholfen, die Ansprüche an mich auch herunterzuschrauben.
Dann ist halt nicht gekocht, geputzt und das Kind kommt halt nur 1x am Tag raus; da wird halt Mal eine Verabredung abgesagt, weil man einfach k.o. ist - Freunde (v.a. die mit Kindern) verstehen das schon - alles ist besser, als im Burnout zu landen.
Und mein Kind ist auch deutlich entspannter, wenn ich auch runterkomme, nicht gehetzt bin und konzentriert auch einfach mit ihm beim Spielen sitze oder vorlese, ohne Ablenkung durch Haushalt etc.
Vielleicht ist da etwas dabei, was du für dich mitnehmen kannst. Ich wünsche dir alles Liebe und gutes Durchhalten! 🫶
Ich hatte auch so einen. Kann ich gut nachempfinden.
Mein Tipp: gibt es Möglichkeiten der Unterstützung? Eltern? Haushaltshilfe? Sowas in der Art? Bei uns gab's das leider damals nicht und daher war ich auch extrem dünnhäutig. Was ich heute anders machen würde: Frustrationstoleranz Schulen, im Sinne von "dann wird mal ein paar Minuten gemeckert" (auch wenn es schreien ist - es geht nicht darum ihn schreien zu lassen wenn er Not hat im dunkeln, Angst etc. oder ein wichtiges Bedürfnis, sondern eher um so Sachen wenn's nicht nach dem Willen geht wie "nicht mit der Klobürste spielen" oder "nur bis xy hoch klettern". Ich habe damals angefangen dass er dann Alternativen bekommt, damit er zufrieden ist und ja nicht schreit. Heute hat er eine relativ schlechte Frustrationstoleranz. Er muss alles sofort erfüllt werden oder Angebote gemacht werden. Glaube das hätte ich besser machen können.
Hallo :)
Ich habe mir nicht alles durchgelesen, schildere dir aber unsere Situation.
Mein Sohn ist 1.5 Jahre alt, wird von mir zuhause betreut. Ist sehr aktiv und ich habe in den letzten 2-3 Monaten langsam aber aktiv abgestellt, was seinen Schlaf DEUTLICH und ENORM verbessert hat. Das tut meinem Gemüt und den Nerven sehr gut. Ich denke die hormonelle Umstellung läuft auch langsam im Hintergrund..
Seine Schwester ist 8 Jahre, ein ruhiges und genügsames Mädchen.
Sie geht bis 14h oder 15h in die Betreuung, pflegt da Freundschaften, spielt, bastelt- macht Dinge die ihr Spaß machen und freut sich danach auch wieder auf ihren Bruder.
So habe ich genug Zeit mit ihm aktive Dinge (spazieren, Wald, schwimmen, indoorspielplatz zum klettern, Tierpark) zu unternehmen.
Den Haushalt mache ich wenn er schläft immer ein bisschen, ich habe nicht den Anspruch alles tip top zu haben.
Gefühlt fehlt mir Zeit für meine Tochter, das versuche ich am Abend oder Wochenende aufzuholen, schaffe das aber nicht zu meiner vollen Zufriedenheit. Auch Zeit für mich, mal Ruhe zu haben oder 3 Std alles anfallende in der Wohnung in Rihe und alleine zu machen fehlt. Manchmal nehme ich mir am Wochenende Auszeit, aber ich brauche eigentlich mehr..
Ich akzeptiere es, möchte mich auch immer an meinen Kindern erfreuen und weiß dass ich im nächsten Sommer wieder mehr/ andere Zeit habe wenn auch mein Sohn stundenweise in den Kindergarten geht.
Alles Liebe