Hallo meine Tochter 2 Jahre 7 Monate geht seit letzter Woche in die Kita. Vorweg, meine Tochter ist selbstbewusst, aufgeschlossen und sehr aktiv ander würden schon wild sagen. Sie kann aber durchaus hören und tun was man ihr sagt. Wenn sie natürlich will. Sie kann sich zuhause auch einige Zeit mit einer Sache beschäftigen.
Am ersten Tag waren wir eine Stunde in der Kita. Ich mit im Raum. Sie lief erstmal wie wild herum alles neu für sie. Kam 2 mal zu mir um mir etwas zu zeigen und ging dann wieder . Da sagte man mir schon wenn sie nochmal kommt brechen wir ab. Warum keine Ahnung is ja der erste Tag. Am zweiten Tag wieder im Raum alles ok. Am dritten Tag durfte ich eine Stunde vor die Tür. Sie hat nicht geweint und in der Stunde auch nicht nach mir gefragt. Zur Ruhe kam sie immer noch nicht. Am morgenkreis wollte sie auch nicht teilnehmen. Alle anderen neuen Kinder durften ab dem nächsten Tag am Frühstück teilnehmen meine Tochter nicht. Hab ich so hingenommen. Vor dem Wochenende sagt man mir das wir es kommende Woche erstmal so weiter führen sie hätte ja kein Interesse am Frühstück sie wäre aber ruhiger.
Heute dann sagte man mir sie darf ab morgen erst nach dem Frühstück kommen sie würde an die brotlosen der Kinder gehen. Ich muss sie direkt vorm Frühstück abholen. In der Zeit ist sie alleine im Raum alle anderen sind Hände waschen. Natürlich ist sie neugierig sie weiß ja nicht warum die da stehen Frühstück darf sie ja nicht mitmachen. Ich habe gebeten es wenigstens zu probieren weil es meiner Meinung nach ein Rückschritt wäre wenn sie jetzt später kommt und man später wieder mit der morgenroutine beginnen muss.
Mein Mann meint wir sollen mit der Kita Leitung sprechen. Er hat das Gefühl sie wird ausgeschlossen weil sie mehr Arbeit macht. Ich finde es auch traurig alle anderen Kinder, auch die mit denen sie spielt dürfen schon bis zu 3 Stunden bleiben und die sind teilweise auch echt wild unterwegs .
Bitte um Rat und Meinungen
Sorry für den langen Text
Danke schonmal
Rat zur Kita Eingewöhnung
Mir fällt als Erstes auf, dass deine Tochter offenbar nur beobachtet und beurteilt wird, nicht angeleitet.
Hat mal jemand mit ihr gesprochen?
Ihr gesagt, dass sie mal eine Weile nicht zu Mama gehen soll, dass sie bitte die Brotdosen der Kinder in Ruhe lässt, weil die jedem Kind persönlich gehörten, sie gefragt, ob sie mit zum Frühstücken möchte?
Warum kann sie nicht wenigstens mit zum Händewaschen, wenn alle das machen?
Händewaschen ist doch wichtig, es ist doch gut, wenn das frühzeitig eingeübt wird und wenn der Reiz dabei ist, mitzumachen, weil alle das machen, um so besser!
Für mich liest es sich aus Sicht deiner Tochter so, als würde man sie bestrafen, weil sie nicht erraten hat, was das korrekte Verhalten ist! ❗️
Das würde ich mal ansprechen!
Und dann eine Liste mit Verhaltensvorgaben geben lassen und die freundlich, in Ruhe und eine nach der anderen mit der Tochter besprechen, und zwar eine pro Tag und dann so lange warten, bis die umgesetzt wurde und Selbstläufer ist.
Bei der ersten fielen mir ehrlich gesagt die Formulierung auch schwer.
Vielleicht: Wir machen ein Spiel: Wenn du einen ganzen Vormittag nicht zu mir kommst, sondern nur mit den Kindern spielst und zu den Erzieherinnen kommst, hast du gewonnen!
Wenn das klappt: "Schau mal: Jedes Kind bringt seine eigene Brotdose mit. Die gehört nur ihm. Jeder geht nur an seine eigene Brotdose. Deswegen lasse bitte die Brotdosen der anderen Kinder in Ruhe!" (Parallel würde ich ihr eine Brotdose kaufen, die denen der andere Kinder ähnlich sieht und auch mitbringen. Sie kann dann ja draußen mit dir etwas daraus essen. Die Dose muss ja nicht voll sein. Aber sie soll das Gefühl bekommen, dass sie gleichwertig ist und auch irgendwie mitmachen darf.)
Wichtig wäre aus meiner Sicht die komplette Liste mit Forderungen und dann, diese der Tochter nach und nach nahezubringen und zwar so, dass sie sie nicht als Forderungen, als Fehler erlebt.
Daher würde ich "nicht zu Mama gehen" als Challenge vermitteln.
Wobei ich mich ehrlich fragen, warum du überhaupt bei einer Eingewöhnung anwesend sein sollst, wenn deine Tochter nicht zu dir darf. Das ist doch eigentlich der Sinn, das deine Anwesenheit erst mal Sicherheit vermittelt!
Und die andere drängende Frage wäre: "Warum SAGEN Sie meiner Tochter nicht, was sie erwarten, damit sie diese Erwartungen erfüllen und auch überall mitmachen kann?"
Aus Sicht deiner Tochter würde ich glauben, dass die anderen Kinder eine Einheit bilden, einen geheimen Club, der gemeinsam frühstücken darf und mich fragen, was ich machen muss, um auch dazu gehören zu dürfen. Das würde andere Fragen nach sich ziehen, etwa, ob ich auch gleich mitspielen darf oder ob das nur der "Club" darf. Man lernt ja durch Zusehen auch ungeschrieben Regeln. Da wäre die Frage an die Erzieher, welche dieser ungeschrieben Regeln deine Tochter sich (falsch) zusammenreimen soll und welche ihr einfach mitgeteilt werden könnten.
Eines noch: Wie ist sie "unruhig"?
Läuft sie viel herum? Könnte man auf dem Weg zum Kindergarten schon etwas rennen, um das abzubauen? Ist sie unsicher, probiert alles aus, stöbert überall herum, stört dabei andere?
Auch hier würde ich nach konkretem Verhalten und konkreten Vorstellungen fragen und das dann mit deiner Tochter besprechen, ggf. noch mal mit ihr in den Gruppenraum gehen, wenn die anderen abgeholt werden und zeigen, was erwartet wird. Spielerisch vermitteln, wie sie sich dort "ruhig" verhalten kann.
Mir kommt das allerdings auch alles wie eine Gängelung vor. Zumindest, wenn es so wie beschrieben ohne konkrete Vorgaben, vor allem an deine Tochter selbst, einfach als Urteil angegeben wird!
Danke für deine Antwort. Beruhigt mich das ich mit meiner Ansicht dazu nicht alleine bin.
Mittlerweile ist meine Tochter ja alleine im Raum und ich warte im Eingangsbereich. Deswegen kann ich nicht sagen ob man ihr erklärt was sie falsch macht und wie sie es richtig machen könnte. Aber ich habe vorhin auch darüber nachgedacht ob man ihr denn überhaupt erklärt das da jetzt gefrühstückt wird. Zuhause sage ich ihr ja auch wir essen jetzt zu Mittag dann geht sie an ihren Platz oder hilft vorher noch beim Tischdecken.
Die Tage wo ich mit im Raum war hat keinerlei Kommunikation stattgefunden. Die Kinder die schon länger in der Gruppe sind wissen natürlich das sie zum morgenkreis ein Sitzkissen holen sollen oder den Tisch für das Frühstück decken sollen aber den neuen Kindern hat man das nicht gesagt. Habe das Gefühl die erwarten das alles von alleine passiert. Habe heute auch gefragt ob ich von zuhause etwas tun kann das es besser läuft. Antwort war nein.
Sie läuft viel rum will erstmal jedes Spielzeug erkunden. Kommt nicht zur Ruhe. Mittlerweile wird das etwas besser. Aber was will man erwarten wenn da plötzlich 30 Kinder und neues Spielzeug sind. Zuhause ist sie nicht so extrem. Klar spielt sie da auch nicht stundenlang mit einer Sache. Sie ist halt ein Kind was viel raus muss und toben muss.
Ich bekomme langsam auch das Gefühl das sie keinen Bezug aufbauen kann weil sie selber schon fühlt das die Erzieher mit ihr überfordert sind oder gar keine Lust haben das mit ihr durchzuziehen. Aber wie soll man das auch wenn man täglich nur eine Stunde da ist und ausgeschlossen wird.
Das klingt merkwürdig und die Art und Weise würde mich auch sehr stören und klingt für mich überhaupt nicht pädagogisch. Nach welchem Konzept läuft die Eingewöhnung denn statt? Ich würde lieber heute als morgen ein Gespräch mit der Leitung führen. Die 1. Antwort hat es meiner Meinung nach der gut auf dem Punkt gebracht.
Danke für deine Meinung. Die Eingewöhnung läuft nach dem Berliner Modell.
Ich sträube mich noch dagegen ein Gespräch zu führen weil ich Angst hab das das zu mehr Problemen führt und es an meiner Tochter ausgelassen. Wird. Mein Mann hingegen wäre am liebsten heute schon dorthin gegangen.
Hallo, das was du beschreibst ist definitiv nicht Eingewöhnung nach dem Berliner Modell. Ich verstehe die Erzieher:innen da sich immer nicht. Ich frage mich, ob die nicht auch am gelingen einer Eingewöhnung interessiert sind. Das sind kleine Kinder. Unmöglich.
Das Berliner Modell beschreibt ganz klar. Das die Mutter oder Vater in den ersten Tagen als sicherer Hafen dienen soll. Ich verstehe nicht warum euer Kind nicht zu euch kommen sollte. Manche Kinder sitzen n den ersten Tagen nur auf dem Schoß eines Elternteils. Und das ist auch okay so. Die erste Trennung ist in der Regel am 4. Tag. Für wenige Minuten. Etc.
Was ich aber auch denke, dass du nicht mit den anderen Kindern vergleichen solltest. Da dies schon auch Individuell auf jedes Kind angepasst wird. Aber letztendlich so wie fu es beschreibst, klingt es wenig professionell. Und total empathielos.