Kind 3 Jahre Ärger andere

Hallo
Ich bin aktuell ziemlich genervt, mein Sohn ist drei Jahre alt geworden und ärgert andere Kinder wirklich die ganze Zeit. Wir können keinen Besuch mehr einladen, weil der Besuch direkt nach Hause möchte. Das ärgern hat eigentlich schon mit einem Jahr begonnen.
Sei es fremde Kinder auf dem Spielplatz oder Besuch zu Hause oder auch im Kindergarten. Er hat dann so eine extreme Freude an anderen Kindern, und er meint es dann auch nicht böse, aber er will die Aufmerksamkeit von den anderen Kindern, die ja meistens in dem Alter Noch schüchtern sind, oder viele halt schüchtern sind und er möchte am liebsten die andere Kinder an der Hand nehmen und irgendwo über den Spielplatz ziehen. Und wenn die anderen Kindern dann nicht mit möchten, wird er richtig wütend und fängt dann an zu kneifen und auch mal zu schlagen, um Aufmerksamkeit von den anderen Kindern zu bekommen. Mit älteren Kindern funktioniert es deutlich besser wobei er die auch regelmäßig ärgert, wenn etwas nicht nach seiner Nase läuft
Natürlich erziehen wir ihn, wir reden jedes Mal mit ihm, wir bieten ihm auch Alternativen an, wenn er ein Kind an der Hand mit ziehen möchte, das aber nicht mitkommen möchte, erkläre ich ihm das auch sachlich. Und sag ihm auch, was er anstelle von an der Hand nehmen machen könnte Und wenn er die anderen Kinder dann ärgert, zwickt und schlägt, dann greife ich natürlich sofort ein und schimpfe auch mit ihm. Ich hab schon alles mögliche an Eltern Ratgeber zu dem Thema gelesen und auch umgesetzt, natürlich nicht nur eine Woche sondern ich hab es dann immer 4-6 Monate probiert, was in dem Ratgeber gestanden hat. Und wenn ich nicht weitergekommen bin, habe ich es auf eine andere Art und Weise versucht. Wir hatten sogar schon Kinderpsychologen im Haus, weil der Kindergarten uns empfohlen hat. Wir sollen uns mal Hilfe holen bei einer Kinderpsychologin. Die hat meinen Sohn beobachtet und hat gemeint, es ist ein ganz normaler Junge, wir müssen allerdings ein bisschen konsequent mit ihm sein, wenn er das anders nicht verstehen möchte. Das war aber ehrlich gesagt auch überhaupt nicht die Lösung. Die Kinderpsychologin hat vorgeschlagen, sobald er auf dem Spielplatz andere zwickt, soll ich ihn sofort einpacken und nach Hause gehen. Ja das hab ich dann auch eine Zeit lang gemacht aber hat überhaupt gar nichts gebracht, zu dem er das mit dem zwicken auch nicht böse meint, sondern Meiner Meinung nach ist das ganz viel Freude und ganz viel Energie, die er dann halt leider so rauslässt. Wenn ein anderes Kind dann weint, tut ihm das auch furchtbar leid und geht auch hin und streichelt das Kind und entschuldigt sich und man merkt auch richtig, wie es ihm dann auch leid tut. Also Ich weiß jetzt auch nicht weiter, er kommt jetzt in den großen Kindergarten und da kann es definitiv nicht so weitergehen, dass er auch alle anderen Kinder ärgert. Habt ihr mir vielleicht vielleicht noch irgendwelche Tipps oder wenigstens gute Worte ob sowas mal wieder besser wird? Besuch von Freunden bekommen wir mittlerweile gar nicht mehr, weil Die Kinder Angst haben vor meinem Sohn, was ich wirklich so schade finde. Wenn wir alleine mit ihm zu Hause sind, hört er sehr gut auf uns, ist sehr ausgeglichen und zufrieden, beschäftigt sich auch sehr lange mal alleine mit sich selber. Aber sobald andere Kinder dabei sind, ist es wirklich Nervig. Ich möcht jetzt bitte auch nicht, dass ihr irgendwo die Schuld bei mir sucht, wir haben wirklich alles mögliche was uns in der Hand liegt, schon probiert, wir hatten viele Gespräche mit der Kinderpsychologen und auch viele Gespräche mit der Erzieherin. Eigentlich tut er nur richtig gut, wenn wir irgendwo im Wald alleine sind und er richtig rennen und toben und spielen kann. Aber sobald wir irgendwo künstlich auf dem Spielplatz sind oder irgendwo künstlich auf einem Indoor Spielplatz sind Dann geht die Sache richtig schief und nach hinten los. Wir meiden deshalb schon solche Orte, wo extrem viele Kinder zusammenkommen. Waren eure Kinder auch so? Ich möchte jetzt aber nicht, dass ihr mich hier beleidigt, es ist wirklich ein sehr sensibles Thema bei mir. Wir möchten wirklich was dagegen tun Nur ich bin mittlerweile auch auch verzweifelt, was ich noch alles tun kann.

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Wirklich das umsetzen was euch in der Erziehungsberatung geraten wurde, konsequent sein. Deutlich weniger reden und mehr handeln.
Bei Tätlichkeiten gibt es auch keine Alternative. Ja, es ist hart, da man dann ein kleines Wutmonster hat, aber was Hänschen nicht lernt....
Was auch hilft ist sein Kind lesen lernen, also bevor es eskaliert z. B. Heim gehen, "Nein" verwenden und dabei bleiben.
Euer Sohn wird es euch danken.

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Okay, noch mal vielen Dank für die Einschätzung. So haben wir es eigentlich auch immer gehandhabt. Wenn er andere Kinder geärgert hat auch immer direkt nein und ab nach Hause. Und nicht, wenn du noch einmal das machst, dann… Sowas haben wir uns komplett abgewöhnt. Aber dann hat das mal irgendeine Person mitbekommen, dass wir so extrem konsequent sind, und dann hat die Person mich richtig extrem angegangen auf persönlicher Ebene und hat auch gemeint, ob mir eigentlich bewusst ist, was ich meinem Kind damit antue, wenn ich so Extrem überreagieren. Danach war ich so verunsichert, dass ich doch wieder auf andere Erziehungsmaßnahme zurück zurückgegriffen habe. Und mittlerweile hänge ich einfach nur noch verzweifelt in der Luft weil besser wird es natürlich auch nicht.

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Warum lässt du so etwas an dich heran?
Ja, ich habe mich zeitweise gefühlt als erziehe ich einen Hund. Der Hund ist jetzt fünfzehn Jahre, aber ich kann mich zu 100% auf ihn verlassen. Es funktioniert, natürlich ist es auch immer wichtig schöne Momente zu schaffen. Es geht. Nur Mut.
Nein, mein Sohn ärgert keine anderen Kinder oder auch sich mehr. Er ist ein sozialer engagierter Jugendlicher, guter Schüler, Leistungssportler, manchmal eine Dramaqueen, aber ich kriege ihn immer.
Wie hat mein Sohn mich vor kurzem zitiert:"Nein, heißt nein." Ich bin verlässlich, konsequent und manchmal bzw. meistens vorausschauend in meinen Reaktionen für ihn da.

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Ich sehe es wie Reina, einfach konsequent bleiben und ihn enger begleiten. Sobald du merkst, dass die anderen Kinder nicht mit ihm interagieren wollen, zieh ihn raus aus der Situation, bevor es eskaliert. Oder du sprichst die anderen Kinder an und fragst (für ihn), ob dein Sohn mitspielen darf. Wenn er trotzdem schneller war und schon gezwickt/gehauen hat, zieh ihn weg mit einem deutlichen "Nein, hier wird nicht gezwickt/gehauen."

Ich denke, für längere, sachlichere Erklärungen ist er noch zu klein. Vermutlich hat er daher auch noch nicht die Konsequenz verstanden, dass ihr den Spielplatz verlassen habt. Ich würde ihn nur aus der Situation nehmen, also weg von dem anderen Kind, und ein paar Minuten mit ihm allein spielen. Und dann wieder die Annäherung an andere Kinder zulassen, ihn beobachten und frühzeitig reagieren. Ist sicher nervig und anstrengend für dich, aber hoffentlich habt ihr diese Phase bald überstanden.

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Ja das mit dem Spielplatz verlassen hat irgendwie nicht ganz das erzeugt was wir uns gewünscht haben weil es super schwer ist das konsequent durchzuziehen. Natürlich hab ich es oft durchgezogen, wenn die Situation klar war. Aber bei manchen Situationen ist es nicht 100 % klar wer jetzt die Schuld trägt und ich dann auch keine Lust hatte, jedes Mal mein Sohn vom Spielplatz wütend und toben drunter zu tragen. Zum Beispiel waren Größere Kinder da die haben die Rutsche blockiert mit irgendwelchen Autos und hatten einen Mega Spaß. Aber haben meinen Sohn nicht mitspielen lassen und auch nicht rutschen lassen. Er wurde dann so wütend, dass er angefangen hat die anderen Kinder zu treten und zu beißen. Sie haben ihn dann widerwillig einmal rutschen lassen, und danach wollten sie wieder für sich spielen, ich verstehe natürlich beide Situationen in dem Moment, aber mein Sohn dann dafür bestrafen, dass wir den Spielplatz jetzt sofort verlassen, fand ich dann irgendwie auch nicht ganz gerecht. Es ist so super schwierig. Bei einem ganz klaren Nein bin ich auch und ich habe auch ein sehr waches Auge, bevor die Situation eskaliert steh ich schon hinter ihm und zieh ihn weg. Mir fällt auch auf. Ich bin deutlich schneller als mein Mann bei Sorgen Situationen, weil er das vom Alltag gar nicht gewöhnt ist. Ich kann schon 3 Minuten vorher sagen, was gleich passieren könnte. mir ist auch aufgefallen, lange Erklärungen bringen überhaupt gar nichts, ich fasse mich kurz und knapp aber trotzdem hab ich das Gefühl wir drehen und sie kreist. Letztens auf dem Kindergarten war dann ein Kind. Genauso wie er, hat sogar geschuckt, bis er hingefallen ist, dann hat er geweint und wollte nach Hause. Ging ihm drei Tage nicht runter, warum er geschuckt worden ist. Hab gedacht, vielleicht wird es dann endlich mal besser, wenn er selber blöd gesagt mal das Opfer ist. Aber natürlich war das superschnell wieder vergessen und alles wieder von vorne.

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Huhu,

ich wollte dir nur ganz liebe Grüße dalassen und dich einmal "fest drücken".

Andere Ratschläge habe ich nicht. Aber ich verstehe dich und kann nachvollziehen, wie du dich fühlst und wie es psychisch belastend ist, wenn das eigene Kind immer der "Täter" ist. Keine leichte Aufgabe.

Mein Sohn war bereits mit 8 Monaten in der Spielegruppe der einzige, der körperlich wurde. Anderen Kindern an den Haaren oder Klamotten gezogen hat und sich an den Haarspangen der Mädels bedient hat.

Das wurde natürlich mit zunehmenden Alter immer krasser. Schubsen / Hauen / Zwicken / Kratzen.

Jetzt ist er 2 1/4 Jahre alt und seit einigen Wochen laufen die Spielplatzbesuche endlich mal ohne Vorfälle ab. Meistens zumindest.
Er geht seit einem Jahr in die Krippe. Da gab es ein paar Vorfälle, aber alles noch harmlos.
Er war vorallem so temperamentvoll, wenn er Mama oder Papa im Rücken hat.

Auch mein Mann und ich bekommen gelegentlich noch Kratzer oder ein paar Zwicker ab. Letzte Woche hat er mich einfach in den Bauch gebissen. Puuhh.. Selbstkontrolle ist hier das A&O.

Es ist nicht leicht. Vorallem wenn diese "Phase" so so so lange geht.

Aber ich bin mir sicher, dass es mit zunehmenden Alter und Hirnreife besser wird!

Bücher anschauen oder entsprechende Sendungen. Drauf achten, was digital konsumiert wird.
Youtube wird zB nicht mehr geschaut.

Liebe Grüße