Hallo zusammen,
Ich bin neu hier weil ich ein wenig ratlos bin. Wir sind vorgestern aus dem Urlaub gekommen und vorher im Bad beim zu Bett bringen meinte mein Sohn 4 J., dass er wieder das „komische Gefühl“ hat. Er hat in den letzten Monaten das öfters immer mal wieder gesagt. Er meinte, dass er es im Urlaub nicht hat und auch nicht im Kindergarten. Unser Sohn ist sehr aufgeweckt, hat Freunde, ist frech und wild und geht in den Waldkindergarten. Er ist aber auch sehr sensibel. Wir sprechen über das Gefühl aber er kann es nicht richtig zuordnen meinte aber es ist „schlimm“. Aber ich konnte nicht raushören ob es Angst ist. Wie gesagt er kann es nicht näher beschreiben und nun mache ich mir natürlich sorgen woher das kommt. Habt ihr einen Rat für mich? Viele liebe Grüße.
„Komisches Gefühl“ - Kind 4 J.
Kennst du es wenn einen etwas beschäftigt und man garnicht genau weiß was eigentlich oder man weiß es aber man kann es schwer in Worte fassen? Ich hab dann auch so ein "komisches Gefühl". Das muss garnichts schlimmes sein, aber es ist eben auch nicht super toll...
Vielen Dank für die Antwort! Ja das stimmt… es ist nur komisch dass er es immer nur zu Hause hat. Und er meinte es fühlt sich „nicht“ gut an. Er hat auch gefragt ob ich das auch habe. Oder Oma, Papa, Bruder, etc.
Wenn er dieses Gefühl nicht im Urlaub hat sondern nur zu Hause, dann hat er vielleicht was mit dem Kindergarten zu tun. Bzw nicht richtig damit sondern einfach, weil er dann nicht bei dir ist. Vielleicht hat er Herzschmerz. Anders kann ich es nicht erklären. Manchmal habe ich das Gefühl meine kleine würde am liebsten wieder in mich rein kriechen weil schmusen selbst nicht zu nah ist.
Sehnsucht bzw Liebeskummer ist ja schon fast greifbar so kann man es fühlen.
Vielleicht hat er vorher im Bad an den Kindergarten gedacht und dann hat sich der Bauch zusammen gezogen.
Nur eine Theorie 😄
Als ich deinen Post gelesen habe hatte ich einen Flashback - ich hatte das schon längst vergessen, aber als Kind hatte ich das auch. Ob es jetzt genau das ist, was dein Sohn hat weiß ich nicht. Aber ich weiß noch genau, wie ich genau dasselbe immer zu meiner Mutter gesagt habe. Es war ein sehr unangenehmes Gefühl. Irgendwie wie ein Bedürfnis. Aber ich wusste und weiß auch jetzt heute nicht wonach. Ich hatte dann immer das Gefühl etwas neben mir zu stehen... die Situation von außen zu betrachten und als würde ein Grundbedürfnis wie Essen, Trinken oder Schlaf fehlen und nicht gestillt werden. Irgendwann verging das Gefühl dann immer. Aber es tauchte immer mal wieder auf. Genau erinnere ich mich nicht mehr daran, wann es auftauchte oder wann es ging, aber irgendwann kam es nicht mehr zurück. Ich war und bin auch ein sehr sensibler Mensch. Ob da ein Zusammenhang besteht und es vielleicht in für mich besonderen Situationen war weiß ich nicht mehr. Ich weiß aber noch, dass es mir geholfen hat, dass meine Mutter mich ernst genommen und sich für dieses mir unangenehme Gefühl interessiert hat.
Vielen lieben Dank für deine Antwort! Es tat sehr gut zu lesen… so schön auch was du am Ende geschrieben hast. Ich nehme ihn auch sehr ernst. Ich hoffe auch bei ihm geht es weg wie bei dir. Danke.
Ich kann das total gut nachvollziehen.
Ich hatte als Kind auch ein komisches Gefühl und hatte es auch mit meinen Eltern besprochen. Es kommt auch heutzutage immer mal wieder durch.
Es ist wie sich seiner Existenz bewusst zu sein und vor Ehrfurcht zu erstarren. Sich von außen zu sehen, die Welt zu sehen, das Universum. Das Universum ist zu groß um es Denken zu können. Das ist mein Gefühl. Respekt, Angst, Erstaunen und Ohnmacht vor dem Universum. Auch Angst vorm nicht mehr sein.
Das Gefühl kann mich richtig tief mitreißen. Ich darf dem nicht zu viel nachgeben.
Wenn ich mich ablenke, im Stress, im Urlaub ist es nicht da. Bei Routine oder Leerlauf schleicht es sich dazwischen.
Hört sich total verrückt an. Ich weiß nicht, ob das noch jemand kennt. Da spricht niemand drüber. Das macht es auch schwer. So allein mit dem Gefühl, dass da seit meiner Kindheit ist.
Ich hab keine Ahnung, aber einfach ein paar Gedanken dazu 😅
Kann er dem Gefühl ein Körperteil zuordnen? Also zum Beispiel den Bauch? Oder eine Farbe? Oder ein Geräusch, ein Lied, irgendwas?
Vielleicht kann er auch darauf achten, woran er davor gedacht hat, und den Auslöser für das Gefühl finden.
Vielleicht ist es im einen Raum stärker als im anderen.
Ja stimmt, das könnte ich auch einmal fragen bzw darauf achten! Vielen lieben Dank!
… und wenn ich darüber nachdenke dann hat er es mir immer im Bad erzählt nach dem Zähne putzen, etc. also beim zu Bett bringen. Nach einem Tag wo echt viel los war. Wie gestern, da hatte er den ganzen Tag Freunde da und dann war abends Ruhe und dann kam das Gefühl. Im Kindergarten und Urlaub ist er immer so abgelenkt.
Hi, es ist bestimmt etwas komplett anderes bei deinem Sohn, aber nur um noch ein Beispiel zu bringen, was es alles sein kann.
Ich habe als Vorschulkind immer „ein dunkles Gefühl“ gehabt. Bei mir war es eine zwangsneurose, die mich immer wieder dazu gezwungen hat, Dinge zu wiederholen (Händewaschen, nachschauen ob das Licht aus ist, Klimmzüge im Garten). Erst als ich es irgendwann ausdrücken konnte, dass mich dieses Gefühl zu etwas zwingt und mit meinen Eltern drüber reden konnte, ist es dann Stück für Stück weggegangen. Aber als ich noch nicht die Worte dafür hatte, es zu erklären, war es immer das „dunkle Gefühl“. Und es war sehr schlimm für mich.
Ich hoffe, dass dein Sohn es auch bald ausdrücken kann, was es ist. Vielleicht kannst du versuchen, dass er versucht, möglichst genau die Situation zu beschreiben, wenn das Gefühl hochkommt.
Ich weiß nicht genau, ob das passt, aber vielleicht helfen Dir einfach verschiedene Möglichkeiten/Ideen, das Ganze etwas einzugrenzen.
Ich habe oftmals ein ganz undefinierbares, "komisches Gefühl" gehabt, wenn Sonntag war und ich wusste, etwas geht vorbei und am nächsten Tag geht der Alltag wieder los. Das konnte damals ein Wochenende bei meinem Freund gewesen sein (Fernbeziehung) oder jetzt sowas wie das Ende des Urlaubs und dass am nächsten Tag der ganze Alltagstrott wiederkommt. Ich erinnere mich noch an die Zeit des Studiums. Da hat mich den ganzen Sonntag über das Gefühl belastet, dass ich abends wieder weg musste von meinem Freund. Damit war der Sonntag irgendwie immer überschattet, sogar wenn ich nicht bewusst dran gedacht hatte. Es war wie ein Knoten im Bauch, den ich nicht richtig greifen, definieren, erklären konnte.
Meine Kinder sind zum Beispiel nach einem besonders schönen Wochenende oder nach dem Urlaub sonntags auch "anders" als sonst. Sie drücken es nicht als komisches Gefühl aus, benennen es nicht, aber sie sind anhänglicher, weinerlicher und auch bockiger als sonst. Wie eine Wehmut, dass die gemeinsame Zeit des Wochenendes/des Urlaubs nun zuende geht und man ab morgen wieder "getrennt" ist, Kita und Schule. Die Kleine sagt dann manchmal völlig aus dem Nichts raus "Ich will bei Dir bleiben Mama, Du sollst nie weggehen" - ich denke das hängt damit zusammen.
So wie Vorfreude, dass man den ganzen Tag irgendwie glücklich ist, nur eben das Gegenteil.
Vielleicht ist es bei Deinem Sohn ähnlich. Du schreibst ja, Euer Urlaub ist zuende. Damit geht sein Alltag wieder los, evtl. muss er sich wieder von euch trennen. Hast Du mal drauf geachtet, ob es verstärkt an solchen Tagen ist (sonntags, nach einen besonders intensiven WE, nach dem Urlaub...)?