Das Thema ist für uns neu und wir sind noch nicht sicher wie wir es für uns handhaben wollen. Bei Spielbesuchen wird unsere Tochter (1.5) neuerdings Besitzergreifend, sowohl gegenüber unseren Sachen Zuhause, als auch bei anderen Zuhause. Gerne würde ich mich von euch inspirieren lassen wie ihr das Handhabt.
Wir haben ein Kind, ein Spielzimmer und sie hat zusätzlich ein eigenes Zimmer zum Schlafen. Unsere Vorstellung ist, dass das Spielzimmer "allgemeingut" ist und ihr Schlafzimmer privat.
Hier kann sie Lieblingsspielzeug aufbewahren (Puppe, Kuscheltier,..) und besonderes Spielzeug wie ihr Laufrad muss auch nicht geteilt werden.
Im Spielzimmer sollen Besuchskinder sich unserer Ansicht nach aber frei bewegen und das Spielzeug benutzen dürfen.
Es gibt nun aber Situationen wo meine Tochter mit Spielzeug A spielt. Besuchskind nimmt Spielzeug B. Meine Tochter will genau in dem Moment dann natürlich auch Spielzeug B und so weiter. Grosses Geschrei.
Wie moderiert ihr solche Situationen?
Mit ist bewusst, dass teilen viel Verlangt ist und es noch dauert bis die wirkliche Kompetenz dafür vorhanden ist. Dennoch muss ja jetzt irgendwie ein zusammenleben funktionieren 🤔
Die Sache mit dem Teilen...
Mein Kind ist genauso alt. Wir reden schon vorher viel drüber, dass Besuch kommt und der Besuch auch mit ihren Sachen spielen darf. Meistens schlagen wir dem Besuch vor, dass auch 3-4 Spielzeuge mitgebracht werden, zum tauschen.
Lieblingsspielzeuge darf sie vorher weg räumen oder ich mache das einfach selbst weil ich weiß, dass sie dran hängt.
Wenn der Besuch dann da ist gilt: wer zuerst etwas hat, darf es bespielen, danach muss es wieder abgegeben werden.
Klar geht das nicht ohne Konflikte, aber dann erklären wir immer wieder, dass der Besuch auch gerne mit ihren Sachen spielen möchte und wir genug andere Sachen haben. Meistens sind aber auch hier nur die Sachen spannend, die das andere Kind gerade hat ;)
Wenn es zu wild wird und zu viel gestritten wird, geht man raus auf den Spielplatz.
Mit Fremden muss meine Tochter gar nicht teilen, da darf sie ihre Sachen jederzeit wieder herausfordern.
Den Ansatz finde ich ganz gut!
Was machst du dann wenn das Besuchskind ein Spielzeug hat und dein Kind es diesem aus der Hand reißen will? Festhalten und erklären?
Ich versuche erst, sie lieb zu bitten, das Spielzeug wieder abzugeben. Natürlich klappt das oft nicht 😄 Dann nehme ich es ihr weg, biete eine Alternative an und wenn das nicht fruchtet, verlassen wir manchmal kurz den Raum und geben ihr Zeit, etwas runterzukommen und spielen kurz im Kinderzimmer allein weiter. Aber bei uns enden die meisten Besuche tatsächlich so, dass wir die Wohnung recht schnell verlassen und raus gehen, weil die Kinder da entspannter sind.
Unsere Zwillinge (jetzt 3) haben wir früh an "Abwechseln" gewöhnt. Das funktioniert bei uns besser als teilen. Teilen müssen sie Kekse oder Knete, also Dinge, die dann "weg" sind oder wirklich aufgeteilt werden. Beim Abwechseln wissen sie, sie kriegen das Teil wieder in die Hände. Die Regeln fürs Abwechseln haben früher wir Erwachsenen festgelegt, inzwischen klappt es auch hin und wieder, dass sie das selber aushandeln.
Hier gilt ebenfalls: wer zuerst kommt mahlt zuerst. Wenn das Besuchskind mit etwas spielt was unserem Zwerg gehört kommt er meistens direkt angerannt und schreit laut "meins!". Ich setze mich dann direkt in den Weg damit er mir erstmal kurz zuhören muss bevor er eine Chance hat sein Spielzeug zurück zu erobern. Ich bestärke ihn immer erstmal darin, dass das Spielzeug tatsächlich ihm gehört. Und dass das andere Kind ihm das nicht wegnehmen wird, sondern nur schauen will wie es funktioniert oder eben damit spielen möchte. Dass er kurz warten muss bis das Besuchskind fertig ist und dann kann er es zum spielen haben. Das klappt meistens ziemlich gut. Manchmal setzt er sich dann sogar mit dazu und zeigt dem Besuchskind was passiert wenn man welche knöpfe drückt. Und wenn er es dann doch haben möchte fragt er nach ob er es als nächstes haben darf.
Ich muss hier nur schnell genug dran sein, sonst eskaliert es. Wenn unser Zwerg sich in das "meins" schon rein gesteigert hat erreiche ich mit reden gar nichts mehr.