Tagesmutter wechseln?

Hallo ihr Lieben,

ich brauche Mal ein paar Meinungen. Es geht um unsere Tagesmutter. Wir hatten uns einige Tagesmütter angeschaut und uns dann für diese eine entschieden. Sie sagte uns im Vorfeld folgendes:
- sie gewöhne nach dem Berliner Modell ein, sie Pläne für jedes Kind 2 Wochen ein.
- wir hatten ihr gesagt, dass wir mehr Stunden buchen würden, als unser Kind kommen wurde, das wir keine Familie vor Ort haben, also circa 29Stunden, wobei unsere Tochter nur 12-14 kommt.

Drei Wochen vor Eingewöhnungsstart sagte sie dann plötzlich, dass alle Kinder, die zu ihr kommen, die ganze Zeit buchen müssten. Wir zahlen jetzt also 100€ mehr monatlich als für 29h, wobei unsere Tochter ja wohlgemerkt nur 12-14h da ist.

Die Eingewöhnung lief dann folgendermaßen ab: An Tag drei nahm sie meinem Mann unser Kind aus der Hand und sagte, sie melde sich, wenn er zum Abholen kommen könne. Das war dann nach 2 Stunden. Als wir nachmittags mit ihr telefonierten, dass uns das zu schnell sei und wir das zum Wohle des Kindes etwas strecken wollen würden, sagte sie, das ginge nicht, da ja in einer Woche (!) schon das nächste Kind eingewöhnt werden müsse.

Heute sagte sie mir stolz, unser Kind (12 Monate) hätte so toll Thunfisch gegessen mittags. Ich habe nichts gesagt, aber mit gedacht, dass Thunfisch für so kleine Kinder bei den hohen Quecksilberwerte ln eigentlich nichts ist...

Normalerweise würde ich eine andere Tagesmutter suchen, aber meine Tochter scheint sich da echt wohl zu fühlen und ich weiß nicht, was ich machen soll.

Mein Mann ist total entspannt und meint, wir sollten bei ihr bleiben. Mein Gefühl ist aber lieber nicht... Was sagt ihr?

Danke und liebe Grüße!

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Hm wieso habt ihr angeboten mehr zu zahlen als ihr in Anspruch nehmt? Damit euch der Platz garantiert wird?

Klingt alles nicht so toll, aber wenn die Alternative eine andere Tagesmutter ist, dann würde ich es lassen. Die Chance, dass dort zu 100% alles passt ust einfach klein. In einer Kita hat man den Einfluss von mehreren Pädagoginnen, das wirkt sich meiner Meinung nach besse aus.

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Tatsächlich, weil die Tagesmutter mit 12-14 h kaum was verdient. Zeitgleich wollten wir die Möglichkeit, das Kind auch Mal länger da zu lassen.

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Ich finde ja Vertrauen sehr wichtig. Und bei solchen Widersprüchen schon zu Beginn, wäre mein Vertrauen etwas geschmälert.

Andererseits ist dein Kind dort nur 2 Stunden am Tag. Deine Tochter fühlt sich anscheinend wohl und ihr müsst ja noch andere Gründe gehabt haben, warum eure Wahl auf sie fiel.

Daher würde ich vorerst dort bleiben, eurer Tochter zuliebe. Sollte nochmal etwas vorkommen, was das Vertrauen schmälert, vor allem im Umgang mit dem Kind, würde ich über einen Wechsel nachdenken.

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Ich glaube sie meint bei 12-14 nicht die Uhrzeit, sondern die Wochenbetreuungszeit. Zwei Stunden können das sein, je nachdem wie die Stunden auf die Tage verteilt werden. 29h haben sie gebucht.

In erster Linie würde ich auch wollen, dass sich das Kind wohlfühlt, aber manchmal passt es eben dennoch nicht, dann würde ich auch wechseln.

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Ui, danke für den Hinweis! Das hab ich tatsächlich komplett falsch gelesen.

Ja, dann würde ich dennoch nochmal abwarten. Wenn sich das Kind weiterhin wohl fühlt, ist das erstmal das wichtigste.

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Ich hätte da auch kein so gutes Gefühl, weniger wegen der Betreuung an sich, als dass ihr mehr zahlen müsst, als ihr tatsächlich benötigt.

Leider hatten wir vor vielen Jahren auch mal so ein Problem, bei dem die TaMu versucht hat, uns zu mehr Stunden zu nötigen. Natürlich ist noch mehr vorgefallen, was schließlich einen Wechsel veranlasst hat. Eine andere befreundete TaMu erzählte mir später, dass das Gang und Gäbe bei Kolleginnen wäre, damit sie mehr Geld bekämen.

Hat die TaMu einen Träger? Jugendamt etc.? Falls ja, kannst du auch mal nachfragen, inwiefern das üblich ist. Ich finde es nicht ok, wenn sich die Bedingungen plötzlich ändern.
Wenn sich dein Kind wohlfühlt, würde ich wahrscheinlich einen Haken dran machen. Falls noch mehr Ungereimtheiten auftauchen sollten, würde ich eventuell wechseln.

Wegen des Tunfischs: Da würde ich mich entspannen. Sie hat bestimmt verhältnismäßig kleine Mengen gegessen. In der Kita wirst du wegen des Essens auch kein Mitspracherecht mehr haben. Und da kamen zum Teil Sachen auf den Teller, die eher so naja waren. ;-)

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Meine eigene Erfahrung war, dass ich mit der Tagesmutter auch nicht wirklich zufrieden war. Das Essen empfand ich grenzwertig, weil die Kids ständig Süßes bekamen und auch mit ihrer Kommunikation (oder eher nicht-Kommunikation) bin ich oft angeeckt, aber mein Kind liebte es bei ihr und das ist wirklich das Wichtigste! Daher habe ich den Rest einfach geschluckt. Und weißt du was? Jetzt ist mein Kind seit ein paar Wochen in der Kita und ich merke erst, wie top die Tagesmutter war! 😅 In der Kita ist das Ganze noch schlimmer! 🙈

Dein Kind mag die Tagesmutter?! Dann bleib bei ihr, dass ist nämlich wirklich das Wichtigste, dass das Kind gern hin geht und da Spaß hat. Das mit dem Thunfisch ist eher lächerlich. Sowas wird es dort schließlich nicht täglich geben und 1x pro Monat ist sowas schon vernachlässigbar.

Die schnelle Eingewöhnung ist doch auch super! Warum wollt ihr da bremsen, wenn das Kind sich wohl wohlfühlt? Oder weint es die 2h der Trennung durch? Das klang nämlich nicht so.

Einzig mit der Betreuungszeit würde ich die Tagesmutter einfach fragen, warum das jetzt so sein soll. Vielleicht kann sie euch das nochmal genau erklären? Bei uns gab es z.B. auch die Wahl bis 30h und über 30h. Steht so eine Option nicht in eurem Vertrag?

Bearbeitet von Pi.Ri
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Ich stimme in allen Punkten zu.

Bezüglich der Stunden: hier ist es so, dass die Tagesmütter überwiegend vom Jugendamt bezahlt werden. Sie müssen bei der Abrechnung die Zahl der tatsächlich geleisteten Betreuungsstunden angeben. Wenn sie fälschlicherweise mehr Stunden abrechnen als geleistet, gibt es Probleme (vorsichtig ausgedrückt).

Im Fall der TE belegt das Kind einen 30-Stunden Platz. Wenn die Tagesmutter korrekt abrechnet, wird sie nur für 12-14 Stunden bezahlt.

Das rechnet sich nicht.

Der Elternbeitrag deckt nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten.

In unserer Gegend bekommt man nur Plätze mit 35 oder 45 Stunden pro Woche. Die Tagesmütter müssen ja damit ihren Lebensunterhalt verdienen.

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Das Berliner Modell richtet sich vor allem ja nach dem Tempo des Kindes. Also wenn eure Tochter am 3. Tag ohne Probleme 2-3 Stunden dort bleibt, dann ist das ja im Sinne des Kindes und genau richtig so :)

Beim Essen musst du eben abgeben. Ich habe in der Kita bei uns auch keinen Einfluss aufs Mittagessen, auch da gibt es Thunfisch, ja, auch für die Krippenkinder. Allergien usw würden natürlich berücksichtigt ;)

Ihr wolltet von vorne herein mehr Stunden buchen, als ihr nutzt - das verstehe ich nicht. 🤷‍♀️ vielleicht bietet sie nur ein Modell an, keine Ahnung.

Eure Tochter scheint sich dort wohl zu fühlen und war schnell und unkompliziert eingewöhnt und das ist doch tatsächlich die höchste Priorität 😊

Ich würde also auch nicht wechseln, außer es lohnt sich jetzt finanziell gar nicht, weil ihr so viel zahlen müsst.

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Hi,

Das Wichtigste finde ich, dass dein Kind sich wohlfühlt. Wenn dem so ist, ist das doch super!

Wegen dem Thunfisch: Wenn es deinem Kind geschmeckt hat und es super mitgegessen hat, ist doch klasse. Es wird ja jetzt nicht so eine riesige Menge gewesen sein und es wird es ja auch nicht jeden Tag geben. Also ist das doch vertretbar.

Zu dem Thema der Zeiten: Bei unserer Tagesmutter war es auch so, dass die Tagesmutter grundsätzlich nur 45h-Veträge gemacht hat und das auch klar kommuniziert hat, dass es sich sonst für sie nicht lohnt. Bei uns war es aber auch so geregelt, dass der Anteil, den wir bezahlen mussten monatlich dem Betrag entspricht, den wir für unser Kind auch in der Kita bei 45h bezahlt hätten, das waren bei uns glaube ich 165,- € pro Monat. Der Rest des Betrages, den die Tagesmutter pro Kind erhält wurde vom Jugendamt bezahlt. Wir haben das akzeptiert und ich habe das ehrlich gesagt auch verstanden. Es bringt der Tagesmutter quasi nix ein Kind für 20h zu betreuen, wenn sie außerdem auch eins oder mehrere mit 45h betreut.
Wir hätten unsere Kinder dann jeweils von 7:30 Uhr bis 16:30 Uhr bei der Tagesmutter lassen können. Haben wir aber auch nicht gemacht. Aber war schon ok so und es war ja unsere Entscheidung.

Wenn es mit der Eingewöhnung und eurem Kind passt, sehe ich auch keinen Grund es in die Länge zu ziehen. Nur wenn ihr merkt, dass euer Kind mehr Zeit braucht, dann müsste man natürlich mit ihr sprechen.

Wenn ihr die 29h bezahlt und es eurem Kind gut bei der Tagesmutti gefällt, dann überlegt doch einfach die Zeit entsprechend auch auszunutzen.

Ich würde auf jeden Fall bei ihr bleiben!

LG

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Hier ist es üblich, dass mindestens 35 Stunden gebucht werden, wenn die Tagesmutter annähernd Vollzeit arbeiten und dementsprechend verdienen möchte. Weniger Stunden heißt auch weniger Geld, dass sie gleichzeitig noch ein Kind findet, das genau zu den Zeiten kommt, wo dein Kind nicht da ist, ist ja mehr als unrealistisch. Tagesmütter können in der Regel auch auswählen und wenn es dir mit den Stunden nicht zugesagt hat, hättest du auch abspringen können - ich versteh natürlich, dass man selber auch Druck hat.

Die anderen Punkte finde ich nicht dramatisch, wenn deine Tochter gut zufrieden ist und nicht gestresst wirkt,kann die Eingewöhnung auch schneller vollzogen werden.

Tunfisch wird es ja bestimmt auch nicht täglich geben, auch das muss nicht überbewertet werden.

Gib dir selber noch ein bisschen Zeit, nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern müssen eingewöhnt werden 😊

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Danke für deine Antwort. Mein Anliegen ist halt, dass sie erst kurz vor der Eingewöhnung gesagt hat, dass sie nur Vollzeitkinder nimmt. Als es darum ging, uns vor den anderen Tagesmüttern zu "gewinnen" sagte sie nichts davon, tatsächlich ist bei uns in der Stadt nämlich ein Überangebot an Tagesmüttern. Das Geld ist auch gar nicht das Problem, sondern das Vertrauen.

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Okay, das hätte sie echt kommunizieren sollen, da bin ich bei dir !