Kind zieht an Haaren- zurückziehen?

Nein das finde ich unmöglich.
Unsere Tochter macht das mit 1 schon gern, je müder desto doller. Ich nehme ihre Hand dann weg und sage auch deutlich aua und Nein, das tut mir weh, meist lacht sie dann und will gleich nochmal, dann setze ich sie ein Stück von mir weg. Das wirkt ganz gut und sie macht es jetzt schon seltener.
Genau so verfahren wir wenn sie den großen Hund anpacken will. Streicheln kann sie noch nicht, aber kneifen und hauen lassen wir deshalb trotzdem nicht zu.

Für mich klingt das so, als würde er damit vor allem Aufmerksamkeit suchen. Habt ihr genügend Exklusivzeit mit dem Großen? Ein neues Geschwisterchen ist ja auch mal aufregend und die Welt steht Kopf.
Zum Thema Haare ziehen: also ich würde niemals zurück ziehen. Das Kind soll ja lernen, dass man andere Menschen NICHT an den Haaren zieht. Also müssen wir da als Erwachsene mit gutem Beispiel voran gehen. Lieber 1000x erklären, Nein sagen, die Hand vom Kind wegnehmen, das Kind so halten dass es nicht ziehen/hauen kann... Klar ist das nervig, aber "Gewalt" vom Kind (das es einfach noch nicht besser weiß und noch keine Impulskontrolle hat) mit Gegengewalt zu beantworten, geht für mich einfach nicht...

Wenn du auch die Haare ziehen würdest, würdest du die gefühle von deinem Kind verletzen und ob leicht ziehen oder hart ziehen in dem Moment würde das Kind sonntägigeren als hätte es ihm wehgetan, es braucht ja nur Aufmerksamkeit von dir oder zeigt dir so seine Liebe

Meine Tochter 14 Monate alt macht es auch bei mir oder haut mich auf mein Gesicht

Die macht das wenn ich ihr zu nah komme oder wenn Sie halt was von mir will und ich Sie gerade nicht beobachte

Das mit Haare ziehen macht Sie aber auch wenn ich mir selber meine Haare anfasse oder ich ihre Haare streichel, ich streichel ihre Haare und Sie zieht meine aber das auch nur weil Sie ihre Kraft noch nicht ganz kontrollieren kann

Also ich bekam immer Matchbox Autos ins gesicht und hab genau das gemacht- ihm mal im Affekt zurück geklopft mit einem Auto auf die Stirn. Ich habe ihn gefragt ob er das fein findet, er hat dann ganz verdutzt nein gesagt, von da an war das Thema erledigt. Er hatte zum ersten Mal verstanden was es wirklich bedeutet wenn ich sage dass es weh tut.
Und Gewalt- habe ich erlebt, die sieht wohl anders aus.
Kommt aber wahrscheinlich aufs Kind an ob es dies auch als Angriff werten könnte.
Folge deinem Bauchgefühl, es weiß schon was zu tun ist. Jedes Kind ist anders, jede Mama auch. Ich denke mir immer: ich habe ein Kind zu erziehen und keine Leute zu beeindrucken....

Dein Sohn ist kognitiv nicht in der Lage zu verstehen, dass das weh tut. Also diesen Transfer „ach so fühlt sich das an“ kann er einfach gar nicht leisten.

Er lernt höchstens, dass es ok ist, an Haaren zu ziehen, weil du machst es ja auch.

Effektiver ist, wenn du siehst, dass er ziehen will, die Hand festzuhalten und zu sagen „Nein“ und ne Alternative anbieten.

Würde ich nicht unbedingt machen.
Ich denke dass dein Sohn mit der Situation überfordert ist, dass er nicht mehr alleine ist. Wirkt so als wären seien Gefühle sehr zwiespältig und er kennt nur diese Arten das auszudrücken. Ich würde versuchen mal herauszukitzeln dass er pber das redet was er fühlt (schon klar bei einem 2-jährigen etwas schwierig) aber ich würde nicht auf die Idee kommen einfach zurück an den Haaren zu ziehen (auch nicht leicht)

Fordere ihn doch einfach auf, sich selbst an den Haaren zu ziehen!

Ich selbst würde das so versuchen, ihn an den Haaren ziehen würde ich nicht!

Glücklicherweise war unser K1 kein Haarezieher. K3 fand es allerdings lustig, seinen großen Bruder an den Haaren zu ziehen, die beiden waren da 5 und 3). Der Große war ein sehr geduldiges Kind, ging dann meist weg oder lenkte mit spielen ab.
Einmal riss der Kleine dann so stark, dass der Große schrie und spontan zurück an den Haaren des Kleinen gerissen hat.

Von da an war Haare ziehen kein Thema mehr.

Es gab auch Situationen, in denen der jeweils Kleinere versuchte den größeren zu hauen und einmal auch zu beißen. Meist haben die Großen ihn dann von sich weggehalten und/oder sind weggegangen. Einmal hat er seinen großen Bruder gebissen. Daraufhin bekam er einen Schubs, fiel auf seinen Windelpo und weinte vor Schreck (wehgetan konnte dsd nicht wirklich haben). Gebissen hat er nie wieder. Ich fand es in Ordnung, eine freundlich-maßvolle Reaktion des Großen.

Der Kleine hatte verstanden, dass der Große ihn schubst, wenn er haut.

Ich habe das nicht als "Gewalt" gesehen, sondern als Abstecken der Grenzen. Selbstverständlich hatten die Jüngeren den Welpenschutz und wurden von den Älteren auch mit Fürsorge und Nachsicht behandelt. Aber ab und zu mussten sie den Kleineren eben auch zeigen, dass die nicht alles machen dürfen. Es reichte, wenn die Jüngeren verstanden, dass der andere sich auch wehren kann und seine Ruhe will.
Dabei waren die Großen immer maßvoll.

Dasselbe galt übrigens für unsere Katze: ein sehr geduldiges Tier. Aber irgendwann erwischte K3 sie am Schwanz und ließ nicht los: da hat sie ihm eine gelangt, freundlicherweise ohne Krallen. Natürlich hat er sich erschreckt und geweint. Aber er hat auch nie mehr am Schwanz gezogen.

Und all das ist keine Gewalt, sondern natürliches Aufzeigen von Grenzen in einer Weise, die kleine Kinder verstehen können.

Denn Erklärungen verstehen und Hineinversetzen in andere greifen im Alter von ca 2Jahren nicht.

Um auf dein Problem zu kommen: ich selbst könnte mir nicht vorstellen, mein Kind an den Haaren zu ziehen, würde aber jedesmal sofort und konsequent wegsetzen und streng nein sagen. Fertig. Und das jedes mal beim geringsten Versuch, damit der Ursache - Wirkung-Bezug auch einem 2Jährigen klar ist.