3 Jährigen wieder angefangen zu stillen, Fehlentscheidung?

Hey ihr Lieben.
Also erstmal: Ich habe meinen mittlerweile 3 jährigen Sohn Anfang des Jahres, während meiner Schwangerschaft, abgestillt.. da war er 2 1/2. Das hat auch ganz ok geklappt, ich denke dadurch das die Milch weniger wurde und eventuell auch anders schmeckte, ging es etwas einfacher.
Als sein Bruder dann im Juli geboren wurde, war er total eifersüchtig weil er stillen durfte und er nicht. Das schlimmste war für mich, als er neben mir lag mit Tränen in den Augen und sagte, er möchte sein Bruder sein, weil er an Mamas Titti darf. Von da an wurde ich schwach und erlaubte ihn zum einschlafen auch wieder zu stillen. Die Eifersucht wurde besser, ob es aber daran liegt weiß ich nicht.

Nun bereue ich das ganze total, weil unsere Nächte Katastrophal sind. Während unser fast 2 Monate altes Baby, wenn überhaupt 1-2 mal die Nacht zum stillen wach wird, möchte er gefühlt die ganze Nacht an der Brust hängen und wird stündlich wach.. wenn er nach minutenlangem Dauernuckeln immer noch nicht einschläft und ich die Brust weg nehmen möchte, fängt er total an rumzuschreien und mich zu hauen. Ich würde ihn das stillen am liebsten wieder entziehen.. aber habe Angst das er sich dann weniger geliebt fühlt als sein Bruder.

Was würdet ihr tun? Und wieso könnte er wohl so oft wach werden? Verarbeitet er was und wird’s wieder besser? Hilfeeee 😅

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Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen!

Vorab: Ich glaube, es war genau richtig, dass du deinen Sohn wieder gestillt hast. Das geschilderte Szenario hätte mich auch weich werden lassen. Das bedeutet aber nicht, dass alles so bleiben muss, wie es jetzt ist.

Meine Tochter (damals ebenfalls 3) wollte nach der Geburt des Bruders wieder ständig gestillt werden und ich habe dann etwa 8 Monate nachts und insgesamt 15 Monate Tandem gestillt. Diese nächtliche Stillerei und auch das ständige Stillen tagsüber ging mir irgendwann massiv auf den Keks, sodass ich die Große nachts abgestillt habe und mich mit ihr auf morgens nach dem Aufstehen und abends vor (!) dem ins Bett gehen geeinigt habe. Das gab natürlich einige Diskussionen und wütend war sie auch bei den ersten "Jezt nicht, aber dafür heute Abend/morgen früh wieder", aber das waren wirklich nur wenige Tage und Nächte, dann schlief sie (wieder) durch oder fragte beim nächtlichen Aufwachen höchstens kurz nach Wasser.

Mein Tipp: Überlege dir, welcher Kompromiss für dich vertretbar wäre, erkläre deinem Sohn, warum du es in Zukunft so handhaben möchtest und halte die Wut einfühlsam aus. Mit drei versteht dein Kind, dass Mama nachts schlafen muss, weil sie sonst tagsüber zu müde ist, um zu spielen oder irgendwas schönes zu unternehmen und auch noch schlecht gelaunt ist. Blöd finden darf er es natürlich, aber du nimmst ihm die Brust ja nicht ganz weg. Hilfreich war es hier auch immer, wenn der Papa oder irgendjemand anderes mit meiner Tochter gespielt oder etwas unternommen hat, da Langeweile irgendwie immer sofort zu einem Stillwunsch führte. Und ich habe auch oft bei leckeren Dingen betont, dass sie diese ja schon essen darf, weil sie ein großes Kind ist und der Kleine Bruder nur die olle Milch hat. Da wollte sie dann schnell kein Baby mehr sein. 😉

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Vielen Dank für deine Antwort!
Ich denke ich werde es auch so versuchen, dass er nur noch vor dem einschlafen und nach dem aufwachen morgens stillen darf.
Tagsüber möchte er das nämlich überhaupt nicht.. wundert mich total wieso es nur nachts so extrem ist.
Diese Wutanfälle sind schon hart, vielleicht liegt das auch an der Kombination mit der Müdigkeit. Werde es wahrscheinlich konsequent ein paar Nächte durchziehen müssen. Und vielleicht tagsüber auch die Auswirkungen auf das nächtliche Dauerstillen zeigen? Ihm zb. dann sagen dass ich jetzt nicht spielen kann weil ich noch so müde von der Nacht bin.
Achja das mit dem schmackhaft machen von anderen leckeren Dingen habe ich auch schon probiert, da sagte er er möchte trotzdem lieber Titti 😅

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Polarfüchsin hat ja schon viel gesagt. Mag er denn Bücher? Ich habe immer, wenn ich das Baby gestillt habe, gleichzeitig mit dem Großen kuschelnd ein Buch geschaut. Er hat zum Glück nur zwei mal gefragt, ob er auch Nunu darf und es dann so akzeptiert. Das Buch hat ihm gereicht 😅

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Einige werden vielleicht sagen dass du doch die Bedürfnisse erfüllt hast, meiner Meinung nach müssen solche Bedürfniserfüllungen aber irgendwie auch passend zu dem Alter und der Situation sein und einen 3 jährigen wieder anfangen zu stillen ist doch eher ein Rückschritt. Ich glaube du wärst ein sicherer Hafen gewesen wenn du dem Kind vermittelt hättest dass er eben kein Stillbaby mehr ist, aber ihm anders die Aufmerksamkeit und auch die positiven Seiten des "groß seins" schmackhaft gemacht hättest, denn der darf ja auch Sachen die Babys noch nicht dürfen.

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Da hast du natürlich recht! Das habe ich auch über Wochen zuerst versucht. Ich habe ihm immer gut zugeredet, was er ja schon alles kann und darf und das Baby eben noch nicht. Und wieso das Baby es braucht. Habe trotzdem viel mit ihm gekuschelt und er bekommt auch sehr viel Aufmerksamkeit, da das Baby gefühlt den ganzen Tag in der Trage bei mir ist.
Das hat aber alles nichts gebracht. Ich denke, weil das mit dem abstillen noch so frisch war und er sich genau daran erinnern konnte und es auch einfach geliebt hat, war das nochmal sehr schmerzhaft für ihn zu sehen, dass er es nicht mehr darf, aber sein Bruder schon. :/

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Ja aber im Endeffekt muss er da jetzt halt 2 mal durch und dadurch hast du ihm keinen gefallen getan

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Vorab: Ich denke, jemand, der bereits mehrere Kinder hat, wird vielleicht qualifizierter Antworten können. Ich kann dir nur sagen, was ich vom Gefühl her denke.

Ich würde ihm auf keinen Fall wieder die Brust entziehen. Dass er nachts immer wieder an die Brust will und diese nicht los lässt, klingt für mich etwas nach Verlustangst, weil er bereits einmal die Erfahrung machen musste. Vielleicht muss er erst wieder das Vertrauen gewinnen, dass er die Brust nicht verliert. (Wie gesagt, nur eine Vermutung, kann auch ganz was anderes sein.)

Aber das dein älterer Sohn so reagiert hat, was absolut nachvollziehbar war, zeigt schon, dass er verletzt wurde. (Natürlich wolltest du das nicht, nicht falsch verstehen.)

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Das könnte tatsächlich gut sein! Jedesmal, wenn ich ihn dann frage ob er los lässt, sagt er nein und klammert sich noch fester an mich. Ich frage mich halt nur ob sich das wieder legen wird..

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Wenn es das wirklich ist, wird dir das nur die Zeit zeigen. Sicherlich wird er irgendwann wieder Vertrauen fassen und los lassen. Aber überleg mal, wie lange wir Erwachsenen brauchen, um wieder Vertrauen zu fassen, wenn wir verletzt wurden. Im Gegensatz zu den Kindern können wir rational darüber nachdenken und brauchen trotzdem sehr lange. Tut mir sehr leid für euch, aber er wird wohl seine Zeit brauchen.

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Ich habe meine Sohn auch ein paar mal wieder an die Brust gelassen seit seine Schwester auf der Welt ist. Wir hatten auch in der Schwangerschaft abgestillt, er ist inzwischen 3,5 Jahre. Je weniger man ein großes Ding draus macht, desto einfacher denke ich. Wie haben nicht zum einschlafen gestillt und da die Kleine nachts immer mal wach ist, schlafen sie und ich getrennt von meinem Mann und meinem Sohn. Daher weiß ich nicht, wie sich das nachts bei uns verhakten würde. Evtl. kannst du versuchen ihn irgendwann nur noch tags zu stillen? Wenn er es momentan arg braucht würde ich ihn nachts auch einfach stillen und erst intervenieren wenn es sich die nächste Zeit nicht von allein wieder gibt.

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Tagsüber interessiert er sich mittlerweile gar nicht mehr für die Brust.. da ist es ihm auch egal wenn sein Bruder stillt. Abends zum einschlafen klappt es super, wenn er nicht an der Brust einschläft weil er zu müde ist, stillt er kurz, hört auf und kuschelt sich an mich.
Nur nachts möchte er überhaupt nicht mehr weg von der Brust. Wenn man wüsste, dass sich das demnächst wieder legt, wäre es ja auch kein Problem. Aber das zieht sich jetzt schon soo lange 🫠

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Das ist dann echt schwierig. Und wenn ihr im Bett nicht direkt nebeneinander schlaft oder du mal ein paar Nächte in ein anderes Zimmer gehst?

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Off topic, aber Mamas Titti finde ich keinen altersgerechten Begriff 🫠

Ist das ein regionales Ding das so zu nennen? Nennen das andere hier auch so? 🤔

Bei uns ist das die Brust. Und da gibts Mama Milch. Den Nippel nenn ich manchmal auch den Nuckel. Aber Titti kam mir noch nie in den Sinn...


Zum eigentlichen Thema: da ich selbst nie gedacht hätte, dass ich mal einen Zweijährigen immer noch stille, kann ich schon verstehen, dass man schwach wird und nachgibt wenn das Kind weint. Aber zwei mal das Theater mit dem Abstillen durchmachen... Uff.

Vor allem so ein hin und her. Mal ja, mal nein. Das wird schwer, das dem Kind zu vermitteln, warum.

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Ich kenne viele die das so sagen 🤭 Vielleicht ist das echt was regionales.
Wir haben den Begriff eigentlich damals so eingeführt, weils für den kleinen einfacher war Titti statt Brust zu sagen, als er angefangen hat zu sprechen.

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Wir sagen auch Titti :)

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Eine Freundin hat nach der Geburt von Nummer zwei auch wieder angefangen, Nummer eins zu stillen. Aber nach klaren Regeln. Die Große darf einmal nachmittags trinken. That’s it. Diskussionen gibt es nicht. Die Regel ist klar

Entsprechend würde ich es nachts verbieten und auf tagsüber wechseln

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Es gibt doch 1000 andere Wege, seinem Kind zu zeigen, dass man es liebt...dafür muss es nicht zwingend nuckelnd am Busen hängen. Schon gar nicht die ganze Nacht und erst recht nicht mit 3 Jahren.

Bei uns war für die großen Geschwister klar, die Brust ist fürs Baby, da gabs gar keine Diskussion. Die Großen hatten dafür eben andere Privilegien, die das Baby nicht hat.

Sie wollten die Milch mal probieren, da bekamen sie abgepumpte Milch aus dem Glas (hat ihnen nicht mehr geschmeckt). Ich wäre da ziemlich rigoros und würde ihn nicht mehr ran lassen. Er dürfte von mir aus ein Glas Muttermilch haben und schmusen, kuscheln, streicheln...aber eben nicht stillen. Am Ende geht es ja darum, dass er deine Nähe und Zuwendung will und die kannst du ihm auch so geben.

Meine Kinder hatten auch wieder so eine Baby-Phase nach der Geburt ihrer kleinen Geschwister (wollten z.b tagsüber wieder Schnuller oder gefüttert werden). Das ist relativ normal. Ich habe in solchen Momenten dann immer versucht mich anderweitig intensiv um sie zu kümmern und Aufmerksamkeit zu schenken oder sie um Hilfe bei irgendwas gebeten was ich ohne sie ja nieeeeemals schaffen würde, dann hat sich der Wunsch ein Baby zu sein schnell aufgelöst. Am Ende geht es den Großen ja eher darum gesehen zu werden und das Gefühl, dass Mama sich auch um sie kümmert...aber dafür muss man sie nicht in Baby-Verhaltensweisen zurück fallen lassen

Bearbeitet von Maximama90
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Das unterschreibe ich 100%ig. Und du wirst auch feststellen, dass auch noch tausend andere Dinge zu Eifersucht und evtl. auch zu Tränen führen. Wie hier auch schon geschrieben wurde, man sollte versuchen es auszuhalten und zu erklären. Bei uns war es z.B das Tragen. Wenn das Baby getragen wurde, hatte der Große auch keine Lust mehr zu Fuß zu gehen. Trotzdem ging es nicht anders, er musste das leider aushalten. Dafür bekam er danach eben auch Exklusiv- Zeit mit Mama. Und darum ging es im Endeffekt auch nur. Es ging nicht einmal um die körperliche Nähe wie kuscheln etc, sondern einfach nur Zeit alleine mit Mama zu verbingen und dabei reichte es manchmal schon wenn ich mit ihm zum Fußball ging, anstatt mein Mann. Kleinigkeiten eben. Mein Mann und ich disponierten etwas um, sodass er wieder etwas mehr ausschließliche Mama-Zeit bekam und plötzlich war das Herumgetrage etc auch kein Thema mehr.

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Da hilft nur abstillen: lass deinen Mann die Nächte übernehmen. Nach 1-2 Wochen sollte das überstanden sein.
Und dann halt erklären, worin der Unterschied zwischen ihm, den Großen, und seinen Babybruder liegt. Die anderen haben geschrieben, wie du das machen kannst.

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Da wäre ich jetzt ehrlich gesagt ehr vorsichtig. Damit wälzt man die „Schuld“ für die Verweigerung der Brust ja auf den kleinen Bruder ab. Das tut der Geschwisterbeziehung sicherlich nicht gut.

Ich würde versuchen nachts wieder davon wegzukommen und aber nicht anmerken, dass das ganze im Zusammenhang mit dem kleinen Bruder steht.

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Hallo,

Mit 3 Jahren versteht dein Sohn ja schon viel. Ich würde ihm erklären, dass das Baby wächst und mehr Milch braucht. Er darf noch, aber eben weniger. Und parallel seine neue Rolle sla großes Gescheisterkind stärken. So kannst du das Stillen langsam ausschließen lassen.

Schreit und haut das Kind nachts, weil es nicht mehr Dauerstillen darf, so wäre ich da schon bestimmter und konsequenter. Wer sich nachts so aufführt, der bekommt nichts. Du bist da für ihn, du lässt ihn nicht alleine. Aber du musst auch nicht alles dulden, es geht doch schließlich um ein schönes Miteinander.

Viele Grüße
lilavogel