Halli hallo,
ich bin so verzweifelt, ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen und mir vielleicht die Angst wegnehmen.
Meine Kleine ist 2 und hat vor 2 Monaten mit der Kita angefangen. Die erste Woche verlief wie erwartet, d.h. weinen schreien durchdrehen aber sie hat sich nach 5-10 min beruhigen lassen. In der 2. Woche war es schon besser und sie hat die Erzieherin umarmt und lieb begrüßt. Ich natürlich super erleichtert und glücklich. In der 3. Woche war sie dann krank, 1 Woche Unterbrechung. Und dann fing alles an. Es ging nur noch bergab. Sie weint viel mehr und länger als am Anfang. Diesmal aber mit einem unglaublich trauriges Gesicht und total anders. Inzwischen sind 2 Monate vergangen, mein selbstbewusstes und glückliches Kind ist weg, stattdessen ist ein extreeeeeem ängstliches Kind da, sie hat Angst mich aus den Augen zu verlieren, sie hat Angst sobald andere Leute zu Hause sind (andere = Oma, Opa, Onkel, Tante etc.), sie begrüßt niemanden mehr und bekommt direkt einen Heulanfall und möchte sofort in den Arm genommen werden. Wenn ihre Freunde mal bei uns sind läuft sie weg und weint. Sie isst fast nichts mehr, kein Appetit. Sie ist sehr unglücklich. Ich erkenne mein Kind nicht mehr und das macht mich unglaublich fertig. Ich musste so oft weinen, weil ich nicht mehr weiter weiss. Es tut mir einfach weh sie so zu sehen. Ich fange übermorgen an zu arbeiten und das macht mir ebenfalls Druck, weil ich sie dann nicht mehr eben mal abholen kann, falls sie in der Kita nicht gut drauf ist. Ich arbeite 36 km entfernt. Ich weiss nicht ob das normal ist bei der Eingewöhnung oder ob da irgendwas schief läuft. Ich weiss einfach nicht mehr weiter..
Danke im Voraus.
Ganz liebe Grüße
Yasemin
Kita Eingewöhnung - ich drehe durch vor Verzweiflung
Klingt auch nach dem 2 Jahres Schub gleichzeitig- es entwickelt sich die Angst und andere Gefühle die davor nicht da waren. Man erkennt sein Kind nicht wieder, sie sind weinerlich, anhänglich und können plötzlich nichts mehr alleine. Vielleicht findest du was darüber zum lesen, dann fällts dir vielleicht leichter damit umzugehen. Denn wie gesagt- vielleicht ist dee Schub so wild und es ist gar nicht nur die Kita.
Beides zusammen ist natürlich viel für die Kleinen. Natürlich bricht es dir das Herz.
Ich hoffe es ändert sich bald.
Wenn ich 100% wüsste, dass es nur eine „Phase“ ist, dann würde ich auch besser damit umgehen. Aber ich habe total Angst, dass sich das veranckert und sie generell ein ängstliches und unglückliches Kind bleibt. 2 Jahre alt plus Kita ist natürlich nicht so eine tolle Kombination, aber ich hatte leider keine andere Wahl. Ich muss arbeiten gehen..
Hallo Yasemin,
in welchem Alter befindet sich deine Tochter genau?
Meine Kinder waren ein Mal im Kindergarten ab zwei Jahren und ein Mal nur zu Hause bis 3 Jahren.
Mit zwei Jahren haben sich beide meiner Kinder stark verändert und sie entwickelten diverse Ängste. Eins der Kinder hatte dann Angst vor Gleichaltrigen. Natürlich das, das in die Betreuung ging. Alle älteren Kinder oder Babys waren nach wie vor interessant. Es war gut, dass es da Kinder von 2-6 Jahren gab. Mit den größeren hat es später gespielt und irgendwann fand sich eine gleichaltrige Freundschaft. Musikgarten ging auch fast nicht mehr. Der lief dann eh aus. Das Kind wurde allgemein sehr schüchtern, bekam Angst vor Neuem etc. Ich war völlig überfordert ein total anderes Kind plötzlich zu haben. Irgendwo erinnere ich mich gelesen zu haben, dass sich Ängste bei Kindern mit der Zeit entwickeln. D.h., ihr Verhalten kann sich dramatisch ändern. Mit Angstgefühlen umzugehen, muss man erst lernen.
Mein "zu Hause Kind" bekam ebenfalls Ängste und sogar das hatte zeitweise eine Fremdelphase in dem Alter. Die dauerte nicht so lange wie beim ersten Kind. Dafür hatte das zweite mehr verschiedene Ängste, wie vor Spinnen, Feuer, ... Beim ersten Kind stellte sich heraus, es war vor allem die Lautstärke ein Problem. War davor nicht, plötzlich schon. Es bekam Angst, wenn es laut wurde. Mein Kind hat sich in der Betreuung bald beruhigt nach dem Ankommen und spielte irgendwann auch selbst los. Es dauerte über 2 Monate, bis ich kein schreiendes Kind mehr hatte. War etwas anders als sonst, z.B. ein Fest oder der Fotograf da, bekam ich beim Abholen die Ohren vollgeschrien. Es hat dann seine Ängste bei mir abgeladen nach der anstrengenden Zeit.
Kind zwei war vor dieser Phase recht offen, hat alle angelacht, alle angequatscht, die wir beim Spazieren trafen. Ab da, nichts, es drehte sich zu mir, wenn jemand auch nur Hallo sagte usw. Es war ein anderes Kind von heute auf morgen.
Sicherlich hat es einen Einfluss darauf, ob ein Kind in Fremdbetreuung ist, aber ich glaube ehrlich gesagt, dass wir die Kinder da mit ihren Ängsten konfrontieren, die sie sowieso haben. Sie müssen vielleicht anders mit ihnen umgehen lernen. Die Zeit mit Mama ist auch reduziert, die sie vielleicht brauchen. Dann sind sie auch anhänglicher als sonst.
Sicherlich ist es für das Kind angenehmer in die Betreuung zu gehen, wenn die Lust und Neugier auf andere zuzugehen groß ist. Den Zeitpunkt abzupassen ist unmöglich, denn auch im Kindergartenalter kommen Phasen in denen das Kind auch mal nicht gehen möchte, manche haben das auch noch in der Schule... Du hast keine Alternative, dein Kind hat gerade erst verstanden, dass es ab sofort quasi immer in die Betreuung muss. Es will das nicht. Wie es bisher war, ist das Kind gewohnt, aus der Comfortzone will man nicht. Auf ein Mal muss man lange teilen, andere wollen auch etwas, solange Mama da ist, weiß ich wie es läuft, also muss ich schauen, dass Mama immer da ist. Ihr seid erst bei Woche x, denn die Krankenzeit dreht die Zeit fast auf Null. Dein Kind braucht mehr Zeit und es werden selbst, wenn es mal gerne geht, Phasen kommen, in denen es nicht will. Sag deinem Kind immer wieder, dass du arbeiten gehen musst, warum und wieso es in die Betreuung in der Zeit geht, damit sich die Akzeptanz bessern kann. Sonst fühlt sich das fürs Kind willkürlich an. Wie gesagt, bei uns dauerte es über zwei Monate... ach ja und die Erziehungskraft, die die Eingewöhnung gemacht hat, mochte mein Kind schnell nicht mehr. Also mein Kind die mochte die Erziehungskraft nicht, egalo wie lieb sie war. Mein Kind war in dem Alter super nachtragend! So hat es ein halbes Jahr nachdem die Oma etwas aus Sicherheitsgründen verboten hatte, bis es mit Oma wieder was lesen/spielen wollte. Ich war dabei, also sie hat das gut gemacht gehabt, an der Art und Weise lag es nicht. In der Kita darf man auch nicht immer alles nach Lust und Laune, es gibt einen festen Plan,...
Alles Gute.
Also meine Kleine hat Anfang August mit der Kita angefangen und Mitte August wurde sie 2 Jahre.
Das ist ja echt heftig, wie krass unterschiedlich deine Kinder in der Kita eingewöhnt wurden und wie sie da selber auch mitmachen. Jedes Kind ist halt anders. Aber ist echt Interessant.
Ich glaube meine Kleine ist auch einfach ein sensibles Kind..sie WAR selbstbewusst und wusste immer was sie will. Das haben sogar die Erzieherinnen gesagt gehabt, dass sie super selbstbewusst ist und dass wir alles richtig gemacht haben bei der Erziehung. Sowas hört man natürlich gerne. Aber dann nach ihrer Krankheit 1 Woche ist sie total ausgewechselt..
Ich will einfach nicht, dass es so bleibt..ich mach mir so Sorgen.. Wenn sie nur mehr Zeit braucht dann ist es natürlich okay, aber was wenn diese Trennungen und gewisse Erlebnisse in der Kita was bei ihr kaputt machen und sie für immer so ängstlich und unglücklich bleibt..
Morgen fange ich an zu arbeiten und das macht mir auch Sorgen, weil ich dann nicht mehr in ihrer Nähe sein werde.. heulendes unglückliches Kind in der Kita ablassen und dann zur Arbeit..wie soll man sich da konzentrieren..😔
Kinder ändern sich, sie werden sich immer wieder verändern. Meine Kinder sind inzwischen größer und das fröhliche Kind ist kurz vor der Schule plötzlich motzig geworden. Das ist einfach so, darauf hat man keinen Einfluss. Inzwischen ist es natürlich wieder ausgeglichener.
Kinder unterliegen einer Entwicklung, immer wieder kommen neue Dinge dazu, sie ändern sich. Wenn man sich äußeren Einflüssen beugen muss, muss man damit umgehen lernen. Dein Kind weiß was es will. Das ist schön, aber es kann nicht immer tun was es will, wenn es mit anderen zusammen ist. Das ist fürs Ego nicht leicht.
Sicher drückt es auf die Fröhlichkeit.
Wichtig ist, dass du ein positives Gefühl bekommst und dein Kind mit der Einstellung begegnest, fröhlich bleibst am Morgen, beim Abgeben und auch wenn du traurig gestimmt bist oder verzweifelt, was auch immer, deine Stimmung überträgt sich. Fröhlichkeit ist ansteckend. Wenn du genug davon hast, kriegt dein Kind davon was ab. Das muss man einfach lange genug durchhalten.
Bei uns in der Gruppe gab es mal ein Kind, die Mutter musste es laaange schreiend abgeben und sobald die Mutter weg war, war das Kind fröhlich und hat gelacht, wie ein Schalter, das kam sogar zu mir (wir waren neu) und hat mir fröhlich Zeug erzählt, während ich mein Kind abgab... Es war plötzlich anders, sobald Mama weg war.
Arbeite an deiner Einstellung, sei fröhlich und dein Kind kann es dann auch besser wieder werden. Dein Kind kannst du nicht ändern, aber dich. Kinder spiegeln häufig, aber auch Erwachsene. Wenn du jemandem mit einem Lächeln begegnest, wirst du eins zurück bekommen, die Stimmung ist positiver, selbst wenn es eine unangenehme Sache sein sollte.
Wo ist der Vater des Kindes?
Mein Mann muss auch arbeiten. Er arbeitet Vollzeit und leider auch bisschen weiter weg.
Er kann sich Urlaub nehmen und die Eingewöhnung übernehmen.
Das ist auch für Väter kein Problem und für die Kinder meist stressfreier.
Hallo,
es tut mir wirklich leid für euch beide.
Ich weiß, dass es schwer ist, dass zu lesen:
Deine Tochter leidet! Du leidest! Warum tut ihr euch das an? Ich weiß, das Geld! Gleichzeitig: geht es wirklich nicht anders? Versetze dich in ihre Situation: möchtest du jeden Tag irgendwohin auf Arbeit müssen, wo du überhaupt nicht sein willst und Angst hast?
Deine Tochter hat sich stark verändert, von selbstbewusst auf Ängstlich. Das ist nicht gut.
Kannst du deinen Jobbeginn um 3-6 Monate verschieben?
Kann dein Mann einspringen?
Deine Tochter braucht nochmal eine neue Begleitung/Eingewöhnung und am besten an einem anderen Ort (Tagesmutter, Kita). Noch besser wäre, wenn ihr ein paar Wochen Pause machen würdet. Sie hat jetzt viele tagelang schlechte Erfahrungen gesammelt, die haben sie geprägt. Sie braucht jetzt viele Tage positive Erfahrungen, wahrscheinlich mehr positive als negative, um diese zu festigen.
Ja, irgendwann wird sie sich auch beruhigen, wenn ihr so weiter macht. Aber dann wird sie wahrscheinlich gelernt haben „Es hat ja keinen Sinn. Mama versteht mich nicht.“ So entstehen spätere Glaubenssätze wie „Meine Bedürfnisse sind unwichtig. Ich bin nicht wichtig.“
Es tut mir leid, dass ich das so ehrlich schreibe. Ich tue das nicht um dich zu verletzen, sondern weil ich glaube, dass ihr beide leidet.