Hallo,
Wir sind vor kurzem ländlicher gezogen, weil wir hier eine tolle Wohnung gefunden haben und die Umgebung einfach viel schöner ist.
In dem neuen Kindergarten befinden sich nur Eltern, die Haus mit Garten besitzen, Kinderpartys schmeißen, den ganzen Kindergarten einladen und sich gegenseitig die Kinder abholen. Die sind da eine richtige Gemeinschaft. Ich war letztens beim Elternabend und habe mich regelrecht komplett fehl am Platz gefühlt. Dieser Abend wurde eher als Anlass für die Eltern veranstaltet zum Kaffee und Kuchen zu kommen. Weniger um über die Kinder und alles weitere zu sprechen. Die Erzieher sind mit den Eltern genauso gut befreundet und benachbart wie die Eltern untereinander auch.
Man muss wissen, dass ich eine psychische Erkrankung habe. Ich spreche nur mit Menschen, wenn es sein muss. Also mit den Erziehern natürlich über mein Kind sowie auf der Arbeit mit Vorgesetzten und Kollegen über die Arbeit. Natürlich wende ich auch alle Formen von Höflichkeiten immer an. Auf ein soziales Umfeld, also auf bekannten/freundschaftlicher Basis, verzichte ich gerne.. bevor ich hier damit nun annecke: Ich habe seit vielen Jahren immer und immer wieder versucht ein soziales Umfeld zu schaffen, bin auch in Therapie. Jedes Mal fühlte ich mich unwohl und unglücklich dabei. Es fühlt sich immer wie „gezwungen“ an. Ich brauche keine Bekannten und Freunde. Für mich Alleine und nur mit meinen Familienmitgliedern zu sein, macht mich wirklich sehr glücklich und zufrieden. Mein Sohn ist aber trotzdem offen und kommunikativ.
Ich fühle mich hier in dieser Umgebung total unwohl und bedrängt sozial und offen sein zu MÜSSEN. Wir wurden nun eingeladen auf eine Halloweenparty bei einem anderen Kind im Haus. Da wird gebastelt und gebacken, spiele gespielt, usw. Natürlich gehen wir da hin, mein Sohn freut sich total drauf. Wir werden dort aber die einzigen Unbekannten sein. Und ich weiß, dass es nur der Anfang ist und mein Sohn noch viele Einladungen bekommen wird, Hobbys haben wird, bei denen wir ihn begleiten werden, Freunde deren Eltern Kontakt suchen werden, später mal.
Ich möchte nur wissen, wie das andere Eltern so meistern, denen es vielleicht so ähnlich geht wie mir oder Erfahrungen teilen können.
Danke euch vorab und ganz liebe Grüße
Kein Anschluss im neuen Kindergarten/Umgebung
Ich kenne das. Mein Mann regelt das und ich kommuniziere offen, dass ich keine Lust auf Menschen habe, aber Besuchskinder immer willkommen sind.
Mein Kind leidet da nicht drunter und ist sozial eingebunden. 🤷♀️
Schön zu hören, dass man nicht alleine ist. Keine Lust auf Menschen klingt so böse 😅 aber ja das triffts eben bei mir auch ganz gut.. ich hab eben auch nicht das Gefühl das mein Sohn da irgendwie eingeschränkt ist und sozial eingebunden ist.
Meine social battery ist einfach nach der Arbeit leer. 😅
Ich hätte jetzt auch vorgeschlagen, dass dein Mann da hingeht. Was sagt er denn dazu und zu deiner Erkrankung? Er ist ja dann mehr in der Verantwortung für euer Kind was Kontakte angeht.
Ja, er macht auch größtenteils alles was mit Kontakten zu tun hat und ich nur wenn es nicht anders geht. Er hat in diesem Fall aber jetzt auch keine große Lust mit 7 BFF-Müttern in der Runde zu stehen. Andere Väter sind meist nicht anwesend 😅 er unterstützt mich wo es nur geht und weiß, dass ich da echt Schwierigkeiten habe und mir das echt zu schaffen macht. Wir haben betreffend der Halloween Party entschieden, da einfach zu dritt gemeinsam hinzugehen. Mit meinem Mann habe ich eine gewisse Sicherheit und er muss da nicht alleine hin.
Es ist ja eigentlich echt ganz toll für deinen Sohn, dass er da so toll aufgenommen wird. Ich würde das ihm zu liebe nicht unterbinden. Vllt kann dein Mann zu solchen Veranstaltungen? Oder eine Oma oder so? Für Kinder ist es schon wichtig dazuzugehören. Ich wohne in einem Dorf, in dem ich die Mensch prinzipiell auch nicht so arg mag 😅 aber für meinen Sohn reiße ich mich jetzt eben zusammen. Aber ich bin psychisch soweit auch stabil und gesund, daher ist das natürlich nicht vergleichbar zu deiner Situation. Vllt. kannst du für deinen Sohn ja Hobbys suchen, bei denen er in Kontakt mit den anderen Kindern aus dem Dorf kommt? Bei uns gibt es zum Beispiel das kinderfussball, da gehen die meisten Eltern auch heim während dem Training, da muss man garnicht so arg in Kontakt mit andern treten.
Ja ich finde es auch echt toll. Mann muss sagen, er hat hier viel mehr Möglichkeiten, sich zu entfalten und die Kinder sind hier offener ihm gegenüber. Im alten Kindergarten waren die Kinder und auch Eltern alle sehr verschlossen und sehr viele Kinder haben auch kein Deutsch verstanden/gesprochen.
Hier wird viel mehr gemacht als nur „gewartet“ dass die Kinder wieder abgeholt werden.
Wir leben hier alleine ohne jegliche Verwandten. Mein Mann übernimmt das meiste, was mit Kindergarten und Kontakte zu tun hat. Manchmal geht es aber nicht anders und ich muss dann manchmal Dinge übernehmen, dann reiße ich mich auch zusammen aber knabbere dann Tage danach noch damit🙄
Ich denke wenn er älter ist, wird es einfacher, dann ist es wohl üblicher das Kind einfach hinzubringen und wieder abzuholen. Jetzt wo er noch so jung ist, muss ich da wohl durch 🫣
Das ist bestimmt echt schön für deinen Sohn 🥰 Vor allem wenn es für dich schwierig ist mit den sozialen Kontakten, kommt er so auf seine Kosten. Du schreibst ja er ist echt offen und geht gern auf andere zu.
Ja ich denke auch, wenn sie größer werden, wird das einfacher. Dann gehen sie ja auch allein zu Freunden oder es kommt mal ein Freund allein zu einem nach Hause. Da sind dann garnicht mehr immer die Mamas mit dabei. Die Zeit vergeht ja doch schnell 😅🙏🏼
Ich würde sowas gar nicht als Erkrankung betiteln sondern als Eigenheit. Und die hat jeder ☺️ ich bin ein antrainierter Extrovertierter, im Prinzip also introvertiert aber kann das Überspielen wenn nötig. Im Grunde nach bin ich aber gern allein und kommunizier das einfach so. Wenn du meinst dass es bei dir „extremer“ ist und sich Leute auf den Schlips getreten fühlen oder dich als seltsam erachten könnten, geh doch offen damit um. Erklär die „Erkrankung“ und bitte gleichzeitig darum dein Kind aber nicht auszuschließen ☺️ ich lebe immer entspannter wenn ich weiß das mein Umfeld „mich kennt“ und mir manche Sachen dadurch nicht übel nimmt.
Ja gut, Erkrankung klingt vielleicht zu extrem und ja vielleicht ist es auch eine Eigenheit aber es ist bei mir nicht nur so, dass ich keine Lust auf Menschen habe (zwar auch), aber mehr, dass ich regelrecht in Situationen wo ich sozial sein muss und von mir Smalltalk erwartet wird, ich zu schwitzen beginne, Auswege suche da raus zu kommen ohne „komisch“ zu wirken und mich Tage danach noch mit beschäftige. Manchmal habe ich dann auch Panikattacke.
Dass ich offen damit umgehen sollte, habe ich tatsächlich noch nie so richtig in Betracht gezogen. Man hat nur immer versucht mit mir dran zu arbeiten und mich zu ändern. Danke Dir, ich schau mal wie motiviert ich dann in den Situationen bin, dass genau so offen zu kommunizieren 💪😂
Kann man ja total spaßig formulieren - hey du bitte denk nicht dass ich komisch bin, aber ich hab echt mords Panik mit neuen Leuten und krieg selbst bei 1,50 kleinen Blondinen Schweißausbrüche - würd mich am liebsten grad hier unter dem Tisch verstecken 😂 meist lacht der andere dann direkt mit, und witzig ist, dass es den meisten ähnlich geht 😬👌🏻 wenn einer anfängt offen zu sein fühlt sich der Gegenüber auch sicherer. Hab nie schlechte Erfahrungen mit der Variante gemacht ☺️
PS: hab jahrelang Therapien hinter mir mich zu ändern. Erfolglos. Ich ändere mich nicht hab ich beschlossen sondern kommuniziere es lieber - seither läuft es viel besser weil der Druck weg ist 😅
Hallo,
ich würde es genauso machen, also einfach offen, mit etwas Humor, kommunizieren! Also nicht mit dem Satz "ich habe keine Lust auf Menschen!"
Wenn du sagst, dass du unsicher mit anderen Menschen und total gerne alleine bist, die Gemeinschaft deshalb doppelt so toll findest, weil einfach alle eingebunden werden und soooo tolle Treffen organisiert werden, dann wird dir niemand böse sein! Füge noch hinzu, dass du so froh bist, dass ihr nun hier gelandet seid weil dein Sohn natürlich so unheimlich gerne Teil der Gemeinschaft ist und zwecks deiner Eigenheit natürlich nicht ausgeschlossen sein soll!
Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass Menschen unheimlich gerne "helfen"!
Viel Erfolg und Glück
Witzig wie jeder so seine eigenen Themen hat. Ich fände das wohl irgendwie toll. Bei uns gibt's es sowas nicht 😅. Wegen dem Titel hätte ich auch genau den gegenteiligen Inhalt erwartet. Aber nicht dass du ein Thema damit hast dass man dich einbinden will 😁.
Am Ende ist es das los der Eltern für die Kids auch soziale Kontakte zu gleichaltrigen zu ermöglichen. Da muss man dann wohl durch und wenn es bei dir therapeutisch begleitet wird, ist das quasi schon fast therapieunterstützend.
Wünsche dir viel Erfolg.
ich habe leider eine ausgeprägte sozialphobie (neben anderen Angststörungen) daher fällt es mir auch unfassbar schwer in Kontakt mit anderen zu treten. für meinen kleinen Versuche ich natürlich alles. er soll durch mich nicht in seiner Entwicklung eingeschränkt werden. mein Mann übernimmt allerdings das meiste, was mit der Krippe zu tun hat. ich bin ihm sehr dankbar dafür, aber es gibt auch dinge, durch die ich mich wohl beißen muss und werde (gehört in meinem Fall auch zum Versuch gesund zu werden) ... so steht bald eine bastelstunde für die Eltern in der Krippe an, um sich kennen zu lernen. ohne Kind. daher muss einer zu Hause bleiben. wir haben niemanden im umfeld, der sich um den kleinen kümmern kann. mein Mann hasst es zu basteln, also werde ich wohl gehen und mich durch beißen um irgendwie mit den anderen Eltern in Kontakt zu kommen.
Oooje Bastelstunde und dann auch noch ohne Kind 😳 das wäre für mich auch sehr sehr schwierig. Ich kann dich absolut verstehen, dass du damit so zu knabbern hast. Tut mir wirklich leid, dass du da durch musst. Aber ich finde es toll, dass du es als Versuch siehst. Mein Mann macht ja auch alles was mit Kindergarten zu tun hat aber da wäre er tatsächlich auch raus 😅 Vielleicht ist ja jemand dabei, der selbst offen ist und du so einbisschen mitziehen kannst. Ich weiß, dass schwer ist und man hat das Gefühl es endlich hinter sich bringen zu wollen :(. Ich finde es aufjedenfall sehr stark, dass du es trotz Sozialphobie durchziehen möchtest und wünsche dir ganz viel Kraft. 💪🍀