Ich würde gerne früh mit unserem Kleinkind besprechen, dass er seine Grenzen schützen kann und darf und dass nicht alles richtig ist, was Erwachsene machen. Kann jemand dazu ein Buch empfehlen, das nicht zu gruselig ist, auch von den Illustrationen her? Er soll ja keine Angst bekommen, nur von Anfang an ein gesundes Selbstbewusstsein in der Hinsicht aufbauen.
Buchtipps Missbrauchsprävention
Wir haben „Nein sagen“ von Käthe Sasswitz und die Bilder sind schon etwas düster vom Stil, aber meine Kinder hat es nicht schockiert. Die Farben sind einfach grundsätzlich dunkel. Sie haben das Buch mit Freude gelesen! Es geht um diverse Situationen in denen Kinder Grenzen setzen müssen. Der Mann auf dem Spielplatz ist dabei, aber auch der Onkel, der nach Rauch riecht und die Frau, die einen Schmatzer gibt.
Zusätzlich haben meine Kinder noch diverse Aufklärungsbücher gehabt, was auch zur korrekten, selbstbewussten Benennung geführt hat.
Unsrer ist mir nun wirklich noch zu klein, aber ich hab schon die Bücher von profamilia im Auge. Da gibts z.b. mein Körper gehört mir. Die müssen ja Ahnung haben 😉
Bis dahin üben wir einfach das Benennen der Körperteile. Beim Waschen, beim Anziehen, beim Spielen.
Außerdem respektiere ich wann immer möglich ein Nein - wenn es nicht gerade ums Zähne putzen geht 😉
Wir "üben" auch ganz viel, dass nein nein heißt. Also wenn der Hund grummelt, ist das ein Nein. Wenn Mama nicht gehauen werden will, ist das ein Nein. Wenn der Kleine keine Jacke anziehen will, ist das aber auch ein Nein (er wird schon merken wenns kalt ist 😉).
Also ein Nein gilt, egal von wem. (Fast) immer.
Von der Familie Weißbescheid gibt's jetzt auch ein Buch über die eigenen Grenzen. Das gibt's bei uns wahrscheinlich zu Weihnachten :)
Wir haben auch alle drei von den Weißbescheids und der 2 jährige liebt sie und gerade das Stopp-Schutz-Schild ist heiß begehrt und auch gut verinnerlicht!
Jetzt soll noch ein vierter Band vor Weihnachten raus kommen, aber ich kann mich gerade nicht ans Thema erinnern.
Wir haben verschiedene Bücher zu dem Thema, weil es ja ganz unterschiedliche Aspekte der Missbrauchsprävention gibt. Manches mag für Kleinkinder u3 noch etwas abstrakt sein, aber die Bücher wachsen gut mit:
- Dagmar Geißler: So passiert mir nichts (Sammelband mit den Geschichten "Ich geh doch nicht verloren!", "Ich geh doch nicht mit jedem mit!", "Kim kann stark sein")
- Familie Weißbescheid Band 3
- Hans Christian Schmidt: Das komische Gefühl
- Susa Apenrade und Miriam Cordes: Ich bin stark, ich sag laut Nein!
- ProFamila: Mein Körper gehört mir
- Clemens Fobian und Mirjam Zels: Soll ich es sagen?
Beänstigend finde ich die Bücher nicht, unsere Kinder (5 und 3 Jahre) lesen sie gerne und auch die Bilder sind mMn nicht furchteinflößend oder düster. Ich hatte als Kind "Geh nie mit einem Fremden mit" von Trixie Haberlander und das empfinde ich als düster und es hat mir als Kind Angst gemacht. Zur Missbrauchsprävention finde ich es auch nur teilweise geeignet, weil es meistens eben keine Fremden sind, die Kindern etwas antun.
"Mein Körper ist mein Königreich" von Mira und das fliegende Haus, aber auch das Aufklärungsbuch "von wegen Bienchen und Blümchen" hat da im weiteren Sinne schöne Ansätze.
Ansonsten finde ich dieses Thema betreffend tatsächlich Begleitung im Alltag die sinnvollste Prävention (dem Kind gegenüber keine körperliche Überlegenheit nutzen, Grenzen und Nein akzeptieren, Kind diesbzgl auch anderen gegenüber bestärken, schamfreie Aufklärung und Offenheit usw.)
Dagmar Geißler „Mein Körper gehört mir“