Kleinkind hört nicht auf ein "nein"

Hallo ihr lieben, ich habe mal eine Frage und vielleicht hat die ein oder andere eine Idee oder kann mich beruhigen, dass das Verhalten normal ist.
Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und hört einfach nicht, wenn man ihm sagt, dass er etwas lassen soll. Ein Beispiel: er fängt an die Tür zu knallen (auf zu auf zu usw). Wir sagen ihm im ruhigen Ton, dass er es lassen soll, erklären ihm auch, dass die Tür (mit glaseinsatz) dadurch kaputt gehen kann. Er macht weiter. Nach dreimal ruhig, aber bestimmt sagen, werden wir natürlich genervt und dementsprechend auch laut.
Das wiederholt sich in verschiedenen Situationen wie essen, Umgang mit dem kleinen Bruder (Säugling) und dem zu Bett gehen.

Wir wollen nicht ständig mit ihm meckern oder laut werden müssen, damit er etwas unterlässt, was eventuell sogar für ihn oder andere unangenehm werden kann. Früher hat es gereicht, wenn wir sehr bestimmt seinen Namen oder nein gesagt haben.
Er ist ansonsten ein ruhiges Kerlchen und wir wollen eine gute Bindung zu ihm haben ohne ihn ständig zu ermahnen.

Wie würdet ihr damit umgehen? Was können wir als Eltern anders machen oder ist es eine Sache des Alters und des Grenzen austestens?

Ich bin dankbar für jeden Tipp ❤

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Am besten ist, „vor die Welle“ zu kommen. Das heißt, dafür zunsorgen, dass er gar keine Gelegenheit hat, solchen blödsinn zu machen. Ihr müsst dafür dich an ihm sein. Sonst, ein Mal nein sagen, hingehen, wenn er nicht aufhört und ihn aus der Situation nehmen. Nicht meckern, nicht mehrmals immer genervter Nein sagen.

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So wie ihr es versucht ist schon der richtige Weg, nur statt dann lauter zu werden, ihn dort weg nehmen..

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Meine Kinder waren jünger, als wir diese Probleme hatten, aber ist ja unterschiedlich sowas. Ganz klare Empfehlung: Nicht viel reden, sondern direkt hingehen und verhindern. So kommt es gar nicht erst zu Streit und es werden klare Grenzen gesetzt. Ist ein bisschen anstrengender, aber ist ja nicht für immer.

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Wenn "nein" nicht mehr hilft, muss eine Konsequenz her. Die sollte dem Alter und der Situation angemessen sein. Das Kind muss einen Zusammenhang zwischen Handeln und Konsequenz verstehen.

Wenn er die Tür knallt, könntest Du ihn von dort wegnehmen. Geht er wieder hin und knallt wieder, wieder wegnehmen. Geht er zu der Tür und knallt nicht, positiv bestärken. Geht er immer wieder zur Tür, zum knallen, Raum wechseln.

So würde ich es machen.

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Ich würde Alternativen aufzeigen. Wie soll er denn die Türe öffnen / schliesse, dass es in Ordnung ist. Wir versuchen möglichst wenig Nein einzusetzen. Ich würde z.B. sagen, du musst aufpassen, die Türe kann kaputtgehen, wenn du die Türe so fest schliesst. Schau, so können wir es vorsichtig machen, willst du auch mal versuchen?

Bearbeitet von Artio
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Ich nehm meinen dann immer mit einer Prise Humor und würde sagen: „das Türen knallen kannst du aber schon gut. Noch viel schwieriger und herausfordernder ist es die Türe leise zu öffnen und zu schließen. Mal sehen ob du das genauso gut kannst.“

Funktioniert natürlich nicht immer aber das Wort „nein“ hören Kinder in 99% der Fälle so und so nicht.

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Das ist eine sehr gute Idee.

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In dem Alter scheint auch negative Aufmerksamkeit eine beliebte Art von Aufmerksamkeit zu sein. Wir hatten eine ähnliche Konstellation, der Ältere war ca 2 Jahre als der kleine Bruder kam und natürlich wurde er dadurch auf eine gewisse Art „entthront“, da wir ihm bei aller Mühe nicht mehr die gesamte Aufmerksamkeit schenken konnten. Dazu kommt, dass sie in dem Alter ja sowieso mit dem Trotzen beginnen. Soviel zur eventuellen Ursache des Verhaltens.
Wir haben es dann mit einer Mischung aus Konsequenz (aus der Situation entfernen, Situation nicht entstehen lassen), gut zureden und wenn möglich Verhalten herunterspielen (oftmals dann ignorieren) versucht. Ignorieren war in unserem Fall tatsächlich die effizienteste Lösung, ist aber natürlich nicht immer möglich. Meine Beobachtung ist auch, je mehr man sich (innerlich) über etwas ärgert, desto spannender wird es - daher versuchen ruhig zu bleiben und Humor einzubauen.
Nachdem sie doch alle so unterschiedlich sind, wird bei euch vielleicht eine andere Methode besser helfen. Mir hat es jedenfalls geholfen zu verstehen, was da eigentlich in den Kleinen vorgeht, dass sie meist eine schlechte Impulskontrolle haben und sie sich mit dem neuen kleinem Geschwister ihren neuen Platz in der Familie erst finden müssen.

Bearbeitet von ernz
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Supernervig und leider auch supernormal :D
Was funktioniert ist ebenso 'leider' abhängig vom individuellen Kind. Bei einem meiner Kinder bin ich mit verbieten und erklären immer sofort weitergekommen, beim anderen half nur 3000 mal nein sagen/ wegziehen/ ablenken. Eine gute Bindung zu haben und zu erziehen schließt sich nicht aus. Ja, es fühlt sich nicht gut an, sein Kind ständig ermahnen zu müssen, aber es gehört manchmal dazu.

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Danke für die Antworten! Ich werde mich auf jeden Fall mal durch die Tipps probieren und hoffe, dass wir einen guten Weg finden :)